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    Original von Lucius Aurelius Commodus
    Dieser Film wurde mir als "Historischer" Film verkauft...... Ein Tag später landete er wieder bei Ebay........ X(


    Caligula und Messalina


    Klingt irgendwie nach einem billigen Porno.


  • Das war eine Art Softporno und wurde mir für 10 € oder so verkauft! Ich fand ihn krottenschlecht, vor allen die Dialoge. :D :D :D :D :D

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    Andererseits hat er sich nun doch sehr stark an die Ilias angelehnt. Jedenfalls mehr als Du es formulierst - und eher in der Art, dass es Abweichungen von der Ilias gab.. nicht das Teile der Story für den Film genommen wurden!


    Es ist lange her, als ich zuletzt die Ilias gelesen habe, aber... da fehlte verdammt viel um zu sagen, daß der Film sich daran stark anlehnt. Als Beispiel seien nur die Intrigen und Spielchen der Götter erwähnt die im Buch einen großen Teil ausmachen, ja eigentlich der Grund für das ganze Spektakel sind, im Film aber niemals personifiziert auftauchen. Und dann die Zusammenlegung von Kassandra und Briseis in eine Person, der Tod Menelaos und Agamemnons... Nein, das hatte für mich nix mehr von der Ilias.
    Dennoch ein passabler Film aus schon erwähnten Gründen. Wenn nur der Score nicht so bescheiden wäre... (ich wiederhole mich immer wieder, ich weiß)

  • Nach dem was man gelesen hat, soll Oliver Stone bei "Alexander" großen Wert auf die historische Korrektheit gelegt haben (abgesehen davon, dass kaum Primärquellen über Alexander existieren). Im Wesentlichen basiert der Film auf der inzwischen überarbeiteten Biographie "Alexander" (1973) von Robin Lane Fox (Oxfordabsolvent in Geschichte), der für sein Werk den angesehenen Duff-Cooper-Preis erhielt. Man denke an all die Kostüme und Rüstungen:
    Die Rüstung, welche Colin Farrell in der Schlacht bei Gaugamela trägt, ist z.B. jener Rüstung nachempfunden, die Alexander auf dem berühmten Alexander-Mosaik aus Pompeji trägt. Bei Antony Hopkins Maske wurde viel Wert auf die Ähnlichkeit zum historischen Ptolemäus gelegt. Entsprechend einem Münzpotrait des Monarchen wurde Hopkins Nase extra von der Maske verlängert. Die Elefantenschlacht zu Ende des Films entspricht ebenfalls einem antiken Münzbildnis: So ist die Szene, in der Alexander allein gegen einen Elefanten anreitet, einer Münze nachempfunden, die einen makedonischen Reiter im Kampf mit einem Elefanten zeigt. Alexanders Mutter Olympias (Angelina Jolie), spricht in der deutschen Synchronisation mit Akzent. Damit wird berücksichtigt, dass sie am makedonischen Hof die schwierige Stellung einer Ausländerin (Herkunft: Königreich von Epirus) inne hatte. Allein der Turm zu Babel ist wohl eher jenem berühmten Bild von Peter Bruegel entsprungen denn einer Zighurat.
    Desweiteren macht der Film zu Sachverhalten, die historisch nicht bewiesen sind, nur Andeutungen und überlässt die Interpration des Gezeigten der Phantasie des Zuschauers:
    Die historisch nicht verbürgte angebliche Bisexualität Alexanders, wird nur schwach angedeutet. Im ganzen Film gibt es diesbezüglich keine Bettszene. Das mussten auch jene griechischen Anwälte einsehen, die Stone zu einer Gegendarstellung zwingen wollten.
    Der Film versucht den Mord an König Philipp von Makedonien nicht aufzuklären. Olympias mögliche Täterschaft aus bekannten Motiven (persönlicher Machtverlust + Thronverlust für ihren Sohn) wird wieder nur angedeutet. Im Film wie in Wirklichkeit wird Philipp von seinem Leibwächter Pausanias ermordet. Dieser wurde (was im Film leider zu kurz gezeigt wurde und daher unterging) auf der Hochzeitsfeier Philipps mit Eurydike von Mitgliedern der Brautfamilie im Beisein Philipps vergewaltigt. Gleichzeitig entstammte Pausanias dem Königsgeschlecht von Orestis, das wiederum engen Kontakt mit dem Königreich Epirus - also Olympias Heimat - pflegte. Insofern bleiben die Verdachtsmomente gegen Olympias nicht ausgeschlossen. Auch eine mögliche Mittäter- bzw. Mitwisserschaft Alexanders wird nicht kategorisch ausgeschlossen.


    Unabhängig von den historischen Fakten entwickelt der Film meiner Ansicht nach so etwas wie eine eigene Poesie. Bekanntermaßen schlief Alexander immer mit einer Ausgabe der Ilias unter seinem Kopfkissen und sah sich in Nachfolge des Achill (angeblicher Ahnherr der Könige von Epirus). Der Film greift diese mythologischen Dimensionen, in den Alexander sein Handeln sah immer wieder auf (besonders deutlich wird dies in der Szene, in der Alexander und Philipp die Höhle der Götter unterhalb des Königspalastes aufsuchen):


    Wie Herakles (angeblicher Ahnherr der makedonischen Könige) zieht es Alexander zu den Grenzen der damals bekannten Welt, um den Menschen wie Prometheus das Licht in Gestalt des Hellenismus zu bringen. Als er das Kaukasusgebirge endlich erreicht, findet er wie Prometheus nur Leid vor. Dennoch macht er nicht halt, sondern bricht gleich dem Gotte Dionysios zu einem Siegeszug nach Indien auf.


    Das Verhältnis Alexanders zu seiner Mutter ist vergleichbar mit dem des Ödipus. Die afghanische Fürstentochter Roxane, die er ehelicht (in Wahrheit ein 13-jähriges Mädchen), ist daher das Ebenbild seiner Mutter. Rosario Dawson wurde von Stone auf Grund ihrer Ähnlichkeit mit Angelina Jolie gecastet.


    Olympias gleicht in ihrem Schicksal der Medea. Diese beschaffte Jason das goldene Vlies, welcher sie dafür von Kolchis mit nach Griechenland nahm. Als Ausländerin verachtet, betrog Jason sie schon bald mit Glauke. Medea brachte in ihrem Zorn daraufhin die gemeinsamen Kinder um und floh auf einem von Schlangen gezogenem Wagen nach Athen.


    Auch die beiden Tiere Adler und Schlange haben bekanntermaßen mythologische Bedeutung: Während der Adler als Vogel Jupiters (vgl. Prometheussage) für das männliche Prinzip und damit für Alexander steht, ist die Schlange Symbol der Fruchtbarkeit und verkörpert das weibliche Prinzip (Olympias).


    In einer der letzten Szenen in Babylon trägt Alexander bei einem Gelage ein Löwenfell. Er tritt damit nicht nur in die Nachfolge seines Ahnherrn Herakles: In der persischen Mythologie (Gilgameschmythos), besiegt der Gott des Lichts Ahura Mazda das Chaos in Gestalt eines Löwen. Da Ahura Mazda Schutzgott der persischen Könige ist, handelt es sich um eine bewusste Provokation und Kampfansage seitens Alexanders.

  • Ich fand den Film eigentlich gar nicht mal so schlecht, wie er hier dargestellt wird. Was mich nur ein wenig genervt hat, war der Soundtrack. Da hat man sofort gehört, dass es von Vangelis ist.
    Von den Bildern und Szenen her fand ich den Film eigentlich ganz gut. Besonders gut hat mir die "Kamerafahrt" über das Schlachtfeld von oben gefallen.

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    Original von Gaius Iulius Caesarion
    Denke mal, wir sind aber auch alle ziemlich verwöhnt, durch die HdR Umsetztung, wo man sich fast penibel an das Buch hielt ...


    Ok, alles klar. Unsere Meinungen über filmische Umsetzungen divergieren zu stark um eine unblutige Diskussion zu führen ;)

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