PSR- Unerfüllte Liebe in der griechischen Mythologie

  • Pyramus und Thisbe


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    In Babylon wuchsen Pyramus und Thisbe in benachbarten Häusern auf. Sie verliebten sich ineinander, aber ihre Familien erlaubten ihnen nicht zu heiraten. So trafen sie sich heimlich und verständigten sich durch Zeichen. In der gemeinsamen Wand befand sich eine Ritze, durch die sie sich nächtelang zuflüsterten. Eines Nachts beschlossen sie, dass sie fliehen wollten und vereinbarten, sich am nächsten Abend am Grab des Ninus zu treffen.


    Thisbe kam als erste dort an, setzte sich unter den grossen Maulbeerbaum gleich beim Grab und wartete. Es war ein wunderschöner Baum mit schneeweissen Früchten. Plötzlich erschien eine Löwin mit blutigem Maul. Thisbe floh und verlor dabei ihren Schleier, den die Löwin zerriss. Als Pyramus kurz darauf bei dem Grob eintraf, fand er bloss den blutigen und zerfetzten Schleier. Er glaubte, dass er am Tod seiner Geliebten Schuld sei, nahm sein Schwert und mit den dramatischen Worten "Eine Nacht wird gleich zwei Liebende vernichten..." stiess er sich das Schwert in den Leib. Das Blut schoss empor und färbte die weissen Früchte des Maulbeerbaumes mit purpurroter Farbe.


    Als Thisbe zurückkehrte um ihrem Geliebten von der grossen Gefahr zu erzählen, der sie gerade entronnen ist, entdeckte sie die Leiche von Pyramus. Sie umarmte den geliebten Körper, mischte sein Blut mit Tränen und rief, wahrend sie sein bleiches Gesicht küsste: "Deine Hand und deine Liebe haben dich zugrunde gerichtet; auch meine Hand und meine Liebe sind stark. Ich werde dir folgen. Und du, Baum, bewahre die Zeichen des Blutes und habe auf immer dunkle und der Trauer angepasste Früchte, ein Andenken an zweifach vergossenes Blut!' Nachdem sie das noch warme Schwert an die Brust gesetzt hatte, stürzte sie sich in das Schwert.


    Die Eltern bestatteten die Asche des unglücklichen Paares in der gleichen Urne. Und seit diesem Tag ist die Farbe der Maulbeeren rot.


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  • Einst musste die Polis Athen der Insel Kreta alle 9 Jahre Tribut in Form von je 7 jungen Männern und Frauen zahlen, die auf Kreta dem Minotauros in dessen Labyrinth vorgeworfen wurden. Der Minotauros, ein zwitterhaftes Geschöpf, das halb Mensch und halb Stier war, tötete und fraß sie.


    Als nun die Zeit des dritten Tributes gekommen war und die Väter, welche unverheiratete Söhne und Töchter hatten, diese dem Schicksal unterwerfen mussten, erneuerte sich der Unwille der Bürger gegen Aigeus, den Vater des Theseus, der die Tributzahlungen verschuldet hatte, und sie fingen an, darüber zu murren, dass er, der Urheber des ganzen Unheils, auch einen Teil der Strafe zu tragen habe.


    Theseus, der Sohn des Aigeus, stand in der Volksversammlung auf und erklärte, sich selbst ohne ausgelost worden zu sein zu opfern. Seinen Vater aber beruhigte er durch die Versicherung, dass er mit den herausgelosten Jünglingen und Jungfrauen nicht in das Verderben gehe, sondern den Minotauros bezwingen werde.


    So wurden die jungen Leute nach Kreta verschifft.
    Als Theseus auf Kreta gelandet und vor dem Könige Minos erschienen war, zog seine Schönheit und Heldenjugend die Aufmerksamkeit der Königstochter Ariadne auf sich. Sie gestand ihm ihre Zuneigung und händigte ihm einen Knäuel Faden aus, dessen Ende er am Eingang des Labyrinthes festknüpfte und den er während des Durchquerens der Gänge in der Hand ablaufen lassen sollte, bis er an die Stelle gelangt wäre, wo der Minotauros lauerte. Zugleich übergab sie ihm ein Schwert, womit er ihn töten könnte.


    Theseus schaffte es durch diese Hilfe dann den Minotauros zu töten und führte seine Gefährten mit Hilfe des Fadens aus dem Labyrinth heraus.


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    Theseus tötet den Minotauros


    Nun floh Theseus samt der jungen Leute aus Athen mit Hilfe und in Begleitung Ariadnes, der er die Ehe versprochen hatte. Auf ihren Rat hatte er auch die Böden der kretischen Schiffe zerhauen und so ihrem Vater das Nachsetzen unmöglich gemacht. Schon glaubte er seine Beute ganz in Sicherheit und kehrte mit Ariadne sorglos auf der Insel Dia ein, die später Naxos genannt wurde.


    Da erschien ihm der Gott Dionysos im Traum, erklärte, dass Ariadne nur ihm gehöre und drohte Theseus mit großem Unheil, wenn er die Geliebte nicht dem Gott überlassen würde.
    Theseus fürchtete den Zorn des Gottes und ließ die wehklagende Königstochter auf der einsamen Insel zurück.
    In der Nacht erschien Ariadne Dionysos und entführte sie auf den Berg Drios; dort verschwand zuerst der Gott, bald darauf war auch Ariadne unsichtbar.


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    Dionysos nimmt Ariadne mit sich, während Athena ihren Schüzling Theseus zum Aufbruch drängt.

  • Nach dem Fall von Troja, floh der Held Aeneas, Sohn von Anchises und der Göttin Aphrodite, mit seinem lahmen Vater auf der Schulter und seinem Sohn Ascanius aus der brennenden Stadt. Der Geist des toten Hektor warnte ihn vor dem Fall und der Geist seiner toten Frau Kreusa wies ihm den Weg nach Westen. Er sammelte die Überlebenden von Illion, baute am Ida - Gebirge Schiffe und stach in See in Richtung Westen, in das Land, aus dem Dardanos einst nach Illion kam.


    Die Trojaner irrten wie Odyseus von Ithaka durch das gesamte Mittelmeer, bis sie eines Tages an der Küste Afrikas landeten, nachdem Poseidon ihnen einen Sturm geschickt hatte. Vor kurzem hatte die verbannte Prinzessin aus Phönikien hier die Neustadt Karthago gegründet hatte.
    Der König dieses Landes hatte ihr gesagt, sie soll soviel Land bekommen, wie auf eine Kuhhaut passt. Sie zerschnitt die Kuhhaut in dünne, feine Streifen und legte sie um das Land, auf dem später die Stadt errichtet würde.


    Aphrodite schickte ihr Eros in Gestalt von Ascanius, damit sie sich in Aeneas verliebte und ihn nicht verfolgen würde.
    Dido ging, auch von ihrer Schwester Anna Perenna angetrieben, in das Netz, das Aphrodite für sie gespannt hatte. Die Nachricht von der Verbindung zwischen der Königin und Aeneas kam ihrem alten Werber Iarbas zu Ohren. Iarbas bat seinen Vater Zeus um Hilfe. Zeus schickte Hermes, der Aeneas befahl, wieder abzufahren, damit sein Schicksal sich vollziehen könnte.
    So musste sich Aeneas nach einem einjährigen Aufenthalt wieder schweren Herzens auf die Fahrt machen.
    Als die Schiffe den Hafen verliessen, verlfuchte Dido Aeneas und seine Nachkommen und stürzte sich selbst auf einen Scheiterhaufen, wo sie den Feuertod erlitt,


    Aeneas fuhr weiter in Richtung Italia, bis er schliesslich in Mittelitalien, in der Nähe des Tibers landete. Dort gründete sein Sohn Ascanius, der auch Iulus genannt wurde, die Stadt Alba Longa, aus der einst Romolus und Remus geboren werden.

  • Während einer Zeit großer Unruhen im Land wurde die Geburt des Gottes Osiris von vielen guten Omen angekündigt. Vor seinem Erscheinen waren Krieg und Kannibalismus an der Tagesordnung und die Menschen galten als Barbaren. Osiris wurde zunächst der Herrscher der Stadt Busiris im Delta, aber es dauerte nicht lange, bis er zum König des ganzen Landes erhoben wurde. Seine besonderen Verdienste bestanden darin, den ungehobelten Menschen die Landwirtschaft beizubringen und sie zu gesetzestreuen Bürgern zu erziehen, die die Götter ehrten. So gelang es Osiris, eine Ordnung herzustellen. Eines Tages beschloß er eine Reise anzutreten, um auch benachbarte Länder zu zivilisieren. Diese nutzte sein niederträchtiger Bruder Seth, um 72 Verschwörer um sich zu sammeln. Diese heckten einen teuflischen Plan aus.


    Als Osiris wieder zurückkehrte, gaben sie zu Ehren seiner Rückkehr ein Fest und Seth schlug vor, daß die Feiernden ein Spiel spielen sollten. So wurde eine Truhe in der Festhalle aufgestellt und das Spiel bestand darin herauszufinden, wer hinein passte. Als Osiris hineinstieg, passte er natürlich perfekt hinein und einer der Verschwörer schlug den Deckel zu. Er konnte sich nicht befreien und nach seinem Tode wurde er daraufhin zum Herrscher der Verstorbenen im Leben nach dem Tode.


    Die Verschwörer warfen schließlich die Truhe mit Osiris in den Nil, in der Hoffnung, daß sie dort im Schlamm versinken würde. Doch Osiris Reise hatte gerade erst begonnen und so schwamm die Truhe mit der Strömung nordwärts auf die Küste zu und schließlich ins Mittelmeer. Von dort trieb sie bis in den Hafen Byblos im Libanon, wo sie an die Wurzeln eines Baumes anschlug. Die Truhe wurde vom Baum verschlungen und somit ein Teil seines Stammes.
    Eines Tages wurde der Baum gefällt und zu einer Säule verarbeitet. Und so stützte schon bald der Körper des Osiris das Palastdach des Herrschers von Byblos.


    Unterdessen hatte Isis, die Schwester und Gemahlin des Osiris, alles darangesetzt, den Körper des Osiris zu finden, um ihn ein würdiges Begräbnis zu geben. Aus Angst vor Seth, versteckte sie ihren Sohn Horus in den Sümpfen des Deltas, wo ihn die Kobragöttin Wadjit beschützte. Nach langem Suchen hörte sie schließlich, daß Osiris im Byblos sei und sie machte sich auf den Weg dorthin. Nachdem sie sich mit einigen Hofdamen anfreundete, erhielt Isis Einlaß in den Tempel. Alsbald erhielten der König und seine Frau Kenntnis von der großen Zauberkraft der Isis. Der König bot ihr schließlich an, daß sie sich aufgrund ihrer Verdienste wünschen könne, was ihr Herz begehrte. doch sie waren verblüfft, als Isis sich eine hölzerne Säule wünschte.
    Nun war sie im Besitz ihres Mannes und kehrte nach Ägypten zurück. Die Säule versteckte sie im Delta. Das stellte sich jedoch als unklug heraus, da Seth gerade auf der Jagd war und diese fand. Um dieses mal ganz sicher zu gehen, zerhackte er diese in 14 Teile und verstreute diese im ganzen Lande.


    Doch Isis gab nicht auf. Sie machte sich erneut auf die Suche nach den verstreuten Teilen. Überall, wo sie ein Teil fand, hielt sie eine Begräbniszeremonie ab. Schließlich fand sie fast alle Teile- bis auf das Geschlecht. Dieses war von einem Fisch verschlungen worden. Als das Isis bekannt wurde, ließ sie ein künstliches anfertigen, damit Osiris einen vollständigen Körper hatte und ein ordnungsgemäßes Zerimoniell bekommen konnte. So konnten Isis Zauberkräfte Osiris zwar nicht wieder zum Leben erwecken, aber zumindest eine Bestattung ermöglichen.



    nach Plutarch.

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