Hausbesuch bei den Römern

  • Vibius Furus schreckte aus tiefem Schlaf auf, als er Geschepper hörte. er sprang alarmiert auf und zog sich schnell etwas über, als er den entsetzten Schrei der Nachbarin hörte. Er griff nach einer Holzscheite und rannte auf die Straße, wo sich ihm ein entsetzliches Bild bot. Überall rannten Fremde rum und schlugen wild und wahllos um sich. Plötzlich stand ihm ein großer, bärtiger Kerl gegenüber, der ihn böse angrinste und dann mit einem Schwert auf ihn einhieb. Furus hob abwehrend die Hand mit dem Holzscheit und spürte den Aufprall des Schwertes. Der Holzscheit wurde ihm aus der Hand geschlagen und ihm blieb gerade noch genug Zeit um vor dem zweiten Schlag zurückzuspringen. Als ein weiterer Schlag, auf seinen Kopf gezielt, auf ihn hinabsauste, hob er erneut aus einem Reflex heraus den Arm und duckte sich. Ein Schmerz jagte durch seinen Körper und aus seinem Mund hörte man einen fürchterlichen Schrei. Sekunden später sah er nur noch Schwärze um sich herum.
    Als die Fremden mit ihrem Werk fertig waren, blieb nichts als Chaos, Tod und Zerstörung in dem kleinen Ort nahe des Limes übrig. Die Schreie waren verstummt und das Prasseln des Feuers genauso wie die Tiere um diesen Ort herum und doch hätte ein aufmerksamer Beobachter etwas rascheln gehört und nach einer Weile eine Bewegung ausmachen können.
    Ein Junge, fast noch ein Kind, blut- und dreckverschmiert krabbelte aus einem Trümmerhaufen heraus und sah sich voller Entsetzen und Angst um. Als er begriff, dass er der einzige Überlebende dieses kleinen germanischen Dörfchens auf römischen Boden war, wurde sein Blick leer und sein Gesicht, unter der Schmutzschicht blass. Er wusste, wer die Angreifer waren und was sie gewollt hatten, denn sie hatten keinen Hehl daraus gemacht und niemand, fast niemand war verschont geblieben, außer ihm. Fortuna hatte es wohl gut mit ihm gemeint, wenn er dies in diesem Moment auch nicht so sah.
    Stundenlang saß er neben der geschändeten und verstümmelten Leiche seiner Schwester. Erst als die Sonne längst hinter dem Horizont verschwunden war, die Natur sich zur Ruhe begeben hatte und ein leichter Wind den Gestank des Rauchs und des Todes langsam vertrieb, erhob er sich und machte sich auf einen langen Weg nach Confluentes. Es musste jemand gewarnt werden, denn der Limes schien nicht mehr sicher zu sein und da Confluentes, angesichts der Abwesenheit der Legio II am nächsten war, wandte er sich in diese Richtung, um Hilfe zu holen.

  • Sebastianus und seine Begleiter kamen nun an den Ort an dem der Überfall stattgefunden hatte. Es sah schrecklich aus. Überall lagen Tote. Häuser waren halb oder gar ganz verbrannt. Hier und da sah man noch ein Tier, herrenlos. Sebastianus befahl seinen Soldaten ersteinmal die nähere Umgebung abzusichern und dann die Toten zusamenzutragen und zu verbrennen. Er lies Wachen einteilen und rief dann den Centurio zu sich


    Ave Praefectus, du hast mich rufen lassen. Was soll ich tun?


    Nimm dir ein paar Männer und suche die Stelle an der die Germanen durchgekommen sind. Wenn du sie gefunden hast kehre unverzüglich zurück.

  • Numitor war Miles der cohors II. er gehörte zu den Männern, die dem centurio unterstanden und den befehl hatten die stelle am Limes aufzuspüren, an der die Germanen durchgebrochen waren. also sattelte Numitor seine ausrüstung und folgte dem centurio. der weg führte durch hohes gras und büsche, denn unmittelbar hinter dem limes führte selbstverständlich keine ausgebaute straße entlang. so stampften sie durch das hohe Gras auf der suche nach der Lücke. es mußte eine große Lücke sein, wenn durch sie ein ganzes germanenheer hindurchschlüpfen konnte. Numitor fragte sich, warum die wachen auf den wachtürmen, die in regelmäßigen abständen den grenzwall kontrollierten, nichts gesehen haben und er nun nach der nadel im heuhaufen suchen mußte. schließlich konnten sie überall durchgekommen sein. möglicherweise haben sie sich an den Wachen vorbeigeschmuggelt und sich als händler ausgegeben. Nein, das konnte nicht sein. Ein ganzes Heer unbemerkt in römisches gebiet hineingeschmuggelt ? mit ihren Waffen ? Numitor stutzte.

  • <Tiberius Kusius Magnus>


    Der Centurio und seine Männer hatten schon eine weite Strecke hintersich gebracht, doch immernoch nichts entdeckt.
    Und deswegen gab der Centurio den Befehl zum Rückmarsch.

  • nachdem sie so an limes lange entlanggewandert waren, gab der Centurio befehl zum rückmarsch. 'Na endlich' dachte Numitor sich, dem seine füße schmerzten. also machten sie kehrt und marschierten auf die gut ausgebaute straße. von dort aus würde der weg schneller und leichter gehen. Numitor drehte sich nochmal um. er bildete mit ein paar Kameraden die nachhut und guckte, ob niemand hinter ihm war.
    da fiel ihm der busch auf, der da direkt an den Palisaden wucherte. wachtürme waren keine in der nähe zu sehen. Numitor entfernte sich langsam von der gruppe und näherte sich dem gewächs. dann sah er, was er befürchtete. die palisaden waren hier aus der erde gezogen und lehnten unscheinbar gegen die querbalken. wenn sie beiseite stellte, zeigte sich dort eine Öffnung, die breit genug war, dass ein erwachsener Mann in rüstung hindurchschlüpfen konnte. das mußte er dem Centurio melden.
    sofort beeilte sich Numitor zur Gruppe aufzuschließen.


    "Centurio, bleibt stehen ! Ich habe die Lücke gefunden ! Eilt herbei !"

  • <Tiberius Kusius Magnus>


    Tiberius drehte sich herum und lief zu der Stelle die der Miles ihm zeigte. Der Centurio musste kurz überlegen, schickte aber dann einen anderen Miles voraus um dem Praefectus Meldung zu erstatten.


    Als dieser beim Praefectus ankam und Meldung gemacht hatte, waren die "Aufräumarbeiten" im Dorf getan. Sebastianus befahl den sofortigen Aufbruch. Die Eques die bei ihm waren sand er vorraus um den an der Durchbruchstelle verbliebenen Männern zu helfen. Sie würden wohl die Nacht hier draußen verbringen müssen

  • In der Nacht kehrte der Trupp Germanen, der sich auf römischer Seite noch ein wenig amüsiert und hier und dort gebrandschatzt hatte, zu der Stelle am Limes zurück. Es waren nicht so viele, wie man nach dem Angriff auf das Dorf hätte vermuten können, aber es waren genug um sich mutig zu fühlen, als sie wieder erwarten plötzlich Leute am Punkt ihrer Grenzwechsel antrafen. Trunken vom Met und dem Blutrausch, den sie die letzten Tage durchlebt und ausgekostet hatten und mutig durch gefüllte Beute und die Aussicht noch einmal die Euphorie des Sieges zu erleben, ließen sie alle Vorsicht fahren. Was konnte ihnen ein kleiner Trupp Römer schon anhaben. Die waren doch nichts Besseres als sie, in ihren Augen. Wenn man wild brüllend auf sie zustürmen würde, würden die schon sofort vor Schreck erstarren und in Panik davon stürmen. Oh Narretei der Jugend, Unvorsichtigkeit des sich überlegen denkenden, Dummheit des Alkohols.
    Noch ehe die Germanen, meist nur junge Männer, gerade dem Mannesalter entgegengebracht, selten die Erfahrung des Alters inne habend, ihren Plan zu Ende gedacht hatten, wurden sie von einer der Wachen entdeckt. Diese schlug Alarm und in einer Kürze, die die jungen Narren erstaunte, war der Gegner plötzlich nicht mehr eine Anzahl von dummen Römern, wie in den Dörfern, die sie so leicht hatten überfallen und abschlachten können, sondern ein kleiner aber gut ausgebildeter Trupp Milites.
    Und doch waren sich die Germanen sicher, dass sie sie, selbst im noch trunkenen Zustand würden vernichten können. Ein heißer und für beide Seiten unangenehmer Kampf entbrannte, an dessen Ende nur noch jeder fünfte Germane zurück auf den Boden Germania Libera kehrte. Die restlichen waren entweder gefangen oder tot.

  • Mitten in der Nacht wurden sie plötzlich von Germanen übefallen. Sebastianus schreckte hoch, verlies sein Zelt und griff in den Kampf ein. Die zumeist noch sehr jungen Germanen hatten gegen die etwas erfahreneren Soldaten der Cohors keine Chance zu überleben.

  • Die Germanen waren besiegt und das Loch im Limes bald repariert.
    Sebastianus gab den Befehl zum Rückmarsch und die Centurie setzte sich in Bewegung.
    Bald schon waren sie wieder im Castell

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