• Mein sklavischer Begleiter blickte dem unmotivierten Ianitor nicht weniger unmotiviert entgegen und leierte sein eigenes Sprüchlein herunter, während ich hinter ihm stand und die Porta betrachtete.
    "Mein Herr, sacerdos publicus Caius Flavius Aquilius, möchte mit dem Praefectus Praetorio Caecilius Crassus sprechen - in einer privaten Angelegenheit."

  • Ich folgte dem ianitor in das Innere des Hauses, nicht ohne mich dezent umzublicken - wann besuchte man schon einen Prätorianerpräfekten in seiner wohnlichen Umgebung? Nefertiri würde mich sicher löchern, sobald ich wieder zurück in die Villa Flavia gekommen war.

  • Marcus hatte einen Sklaven angewiesen ein Pferd fertig zu machen. Er nahm nicht seinen schönen Hengst Hector. Er würde schließlich die Pferde austauschen lassen müssen, während der Reise nach Mantua.
    Marcus trat hinaus in die Morgendämmerung. Die ersten Sonnenstrahlen schafften es über die Dächer von Roma. Er trug nur eine kleine Ledertasche bei sich. Mehr würde er bei der Legion nicht brauchen. In der Ferne hörte man das Rattern der Wägen, die ihre Waren in ganz Roma auslieferten.
    Marcus hatte sich heute morgen noch einmal gewaschen und rasiert, und sich außerdem von einige engen Verwandten verabschiedet. Bei Crassus hatte er schon gestern Aufwartung gemacht.
    Der Sklave führte das Pferd her und Marcus musterte es kurz. Ein durchschnittlicher Hengst, schwarz, gut bei Kräften. Schnell schwang er sich auf den Rücken des Pferdes und nahm die Zügel in die Hand.


    "Vale bene, Gens Caecilia."


    Dann gab er seinem Pferd die Sporen und ritt los.

  • Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus
    Bereitwillig ließ sich Metellus von seinem Bruder ins Haus ziehen. "Laß uns doch in den Garten, das Bad oder sonstwo hingehen und uns in Ruhe bei einem Becher Wein unterhalten", schlug er vor.


    "Also, Brüderchen, wie sieht es aus: Garten oder Bad?"

  • Großzügig überhörte er die Bemerkung Macros und entgegnete: "Dann laß uns in den Garten gehen - ich will dich schließlich nicht zu einem Bad zwingen, wenn du immer noch Angst vor Wasser haben solltest." :P Er machte die erste Schritte Richtung Garten und blickte sich zu seinem Bruder um: "Kommst du? - Du weißt doch sicher auch, wer uns etwas Wein besorgen kann..." :D

  • Er hatte sich extra eine neue Tunika zugelegt, ein Bad genommen und sich weitestgehend mehr gepflegt, als üblich. Gut, das hätte er nach den letzten tage heute sowieso gemacht, aber es war erstaunlich, dass er abgesehen von einem – oder waren es zwei? - Bechern verdünnten Wein keinen Schluck Alkohol angerührt hatte. Er wollte ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen, was sicherlich passieren würde, wenn er sturzbetrunken hier auftauchen würde. Das wäre seinem Vorhaben sicherlich in keinster weise entgegengekommen. Das Gegenteil war wohl eher der Fall und er wäre im hohen Bogen vor der Porta der Casa gelandet, nachdem er keine Minute im Inneren gewesen wäre. Heute war es anders, innerlich war er stolz und äußerlich glänzte noch mehr. So ging er dann zur Porta der Casa Caecilia und klopfte zweimal gegen diese, um darauf zu warten, dass ihm ein Ianitor die Tür öffnen möge, während er ein altes Lied vor sich hersummte und das Zuhause der Gens Caecilia von außen betrachtete und auch ein Stück bestaunte.

  • Doch dafür sollte dem Besucher nicht viel Zeit bleiben, schließlich herrschte in der Casa Caecilia noch Zucht und Ordnung und deswegen ließ sich der Ianitor nicht viel Zeit, bis er die Türe öffnete und freundlich den Besucher begrüßte:


    Saaaalve! Was kann ich für dich tun?

  • Tatsächlich war bereits nach kurzer zeit das Tor zum Inneren der Casa Caecilia offen und auch wenn es eine Selbstverständlichkeit in einem Haushalt mit Geld und Sklaven – zu welcher die Gens Caecilia zweifellos gehörte – verdrängte die Gewohnheit dieses Wissen doch außerordentlich gut, denn in seiner Insula hatte Tacitus nie einen Sklaven gehabt und er bezweifelte auch, dass es einen anderen Insulabewohner gab, der einen hätte. So aber schaute er den Ianitor erst mit großen Augen an, nachdem sein Blick von der ansehnlichen Casa auf ihn gezogen wurde und suchte erst nach den richtigen Worten, auch wenn es halt nur ein Sklave war, mit dem er sprach.


    “Salve. Ich wünsche mit dem Praefectus Praetorio Caecilius Crassus in einer privaten Angelegenheit zu sprechen.“

  • Pah, natürlich wollte der zum Chef. Jeder will immer zum Chef. Wie gerne würde der Ianitor mal erleben, dass jemand vorbeikommt und zu ihm möchte. Alle wollen nur seine Dienst. Pah. Nur noch halb so freundlich fragte der Ianitor weiter:


    Und du bist?

  • Ein wenig irritiert über den Stimmungsumschwung des Sklaven verstand er erst gar nicht den Inhalt des Sklaven, sondern wunderte sich einfach nur. Hatte der vielleicht zu viel zu tun? Strahlte Tacitus eine unbewusste Aggressivität aus? Hatte er was falsches gesagt? Zumindest hatte er vergessen etwas zu sagen, seinen Namen nämlich. Sichtlich peinlich berührt hob der Artorier die geballte Faust vor seinen Mund und räusperte sich einmal. Das war doch nicht nur die Aufregung oder?


    “Öh, ahso. Ich bin Tiberius Artorius Tacitus, entschuldige.“ Mit dieser Entschuldigung hoffte er, die Laune des Sklaven wenigstens wieder ein bisschen zu heben. Freundlichkeit war das A und O ;)

  • Artorius? Da gabs doch schon mal so einen - oder wars gar der gleiche? Und der verließ damals doch die Casa dann als neuer Klient vom Chef, also sollt' ich den wohl besser reinlassen, wenn ich keine Peitschenhiebe möchte. Naja, lieber einen zu viel reinlassen als einen zu wenig - sagte ja auch schon mein Vorgänger, der vor nicht allzulanger Zeit gestorben ist. Man munkelt eine Sklavin hätte ihn auf der Flucht erschlagen. Sachen gibt's. Achja, der Typ steht ja immer noch hier.


    Ja gut, dann folge mir Bitte.

  • Tacitus setzte ein freundliches Lächeln auf. Ob seine Entschuldigung Wirkung gezeigt hatte, konnte er nicht wirklich sagen, aber letztendlich interessierte es ihn ja eh nicht. Er war ja auch nur ein Sklave, und wenn er zu jedem Sklave nett sein würde, dann hätte wohl den ganzen lieben langen Tag nicht besseres zu tun, als ebene nett zu sein, denn nicht umsonst gab es wohl mehr Sklaven in Rom, als alles andere. So lächelte er nur freundlich und nickte dem Sklaven zu, der ihn darum bat zu folgen und kam dann seiner Bitte nach.


    Die erste Hürde war geschafft... blieb nur noch mindestens eine am heutigen Tag, aber der Artorier glaubte eher nicht daran, dass es bei einer blieb.

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