Eingang Rathaus
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Ich kam nach Mantua, um den einen oder anderen Soldaten zu besuchen, als ich von dem Aushang erfuhr, daß hier jemand gesucht wurde, der der darbenden Religion auf die Sprünge half. Da ich sowieso Langeweile hatte schaute ich mich einfach mal um.
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... und rein zufällig lief ich Vibullius über den Weg.
"Salve Vibullius! Lange nicht gesehen und doch wiedererkannt."
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Was machst du denn hier? Zum Glück fuhr der Sklave diesmal nicht auf einem Wagen.
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"Tja, so sieht man sich wieder."
Ich grinste sehr zufrieden, antwortete aber dann ruhig:
"Ich stehe nun dieser Stadtverwaltung vor und was hast du zu bieten? Ich sehe, du berührst wieder römischen Boden. Kann man zu deiner Rehabilitation gratulieren?"
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Du? Stadtverwaltung? Sag bloß, daß du kein Sklave mehr bist? Jetzt war ich doch sehr verwundert.
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"Weder Sklave noch Freigelassener ohne Bürgerrecht. Vieles hat sich geändert. Sehr vieles", fügte ich nachdenklich hinzu.
"Nun ja, kommen wir zu dir. Was führt dich in unsere schöne Stadt? Mantua ist ein Hort für die alten Werte geworden. Das vor allem liegt in meinem und auch dem Sinn der allermeisten Einwohner hier. Zieht es dich deswegen her oder ist es eine verflossene Liebe?"
'Das war die Revanche für die Kutsche und die Erinnerung daran', dachte ich mir.
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Verflossene Liebe ist gut. WEit schon schwamm sie den Tiber hinab. Ich wollte Bekannte besuchen. Land und Leute kennenlernen. Muse hab ich ja genug und Geld auch wieder nachdem ich doch die letzte Zeit sparsam zurande kommen mußte.
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"Bekannte?"
Ich erinnerte mich an das Einweihungsfest der Villa Pellacia in Ostia. Commodus war mein nächster Gedanke. Ich runzelte die Stirn. Wusste ich doch um die Vorkommnisse der letzten Wochen.
"Nun ja, in der Curia dürftest du kaum einen Bekannten finden. Vielleicht unter den Einwohnern der Stadt oder dem nahen Legionslager."
Ich machte Anstalten zu gehen. Auf ein Gespräch über Commodus hatte ich wenig Lust und außerdem wollte ich nach dem Vorhandensein und wenn ja, dem Zustand des Pantheons von Mantua sehen.
"Ich mache einen Stadtrundgang, einen Inspektionsgang sozusagen. Willst du mich begleiten? Noch immer weiß ich nicht mit ausreichender Sicherheit zu sagen, ob Mantua bereits über einen Tempelbezirk verfügt oder nicht."
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Naja, zu tun hatte ich sowieso nichts und so ging ich mit.
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Nach dem Besuch bei Florus macht sich Victor auf die Suche nach der Curia von Mantua. Es dauert nichteinmal lange, da hat er sie auch schon gefunden.
Hier also sollten irgendwo die Beamten sitzen, welche den Kalender reformieren, restaurieren oder was auch immer wollen. Victor ist schon ziemlich gespannt, das was man in Rom darüber erfährt schwankt zwischen Gerüchten, Andeutungen und Nichtwissen. Mantua ist einfach zu weit von der Hauptstadt entfernt, als dass solche Informationen wahrheitsgemäß ihren Weg dorthin finden würden, besonders, wenn es Informationen sind, die so wenige Römer interessieren.
Vic betritt also die Curia auf der Suche nach einem Verwaltungsbeamten, der ihn an die richtige Stelle weiterschicken kann.
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"Kann ich behilflich sein?", fragte ein Stadtangestellter, der gerade über den Gang lief.
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"Salve! Ja, vielleicht kannst du das. Ich bin auf der Suche nach dem Magistraten, der mit dem Kalenderprojekt betraut ist."
Vic schaut ihn fragend an und hofft, dass der Mann schon wüsste, um was es geht. Denn genauer weiß er es ja selbst nicht.
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"Ah, ich weiß, worum es geht. Es gibt zu diesem Thema immer einmal wieder Besprechungen und ich meine, es läuft gerade eine. Einfach mir folgen und sich dazusetzen."
Der Stadtangestellte führte den Besucher zu einem Raum und öffnete leise die Tür. Mit einer Handbewegung lud er ihn ein einzutreten.
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Im Eingangsbereich der Curia angelangt, stand Claudius erst einmal unschlüssig da. Er suchte nach Hinweisschildern oder einem Mitarbeiter, der ihm den Weg weisen würde.
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Ein Angestellter der Curie kam des Weges. Auf seinen Armen balancierte er einige Karten und diverses Schreibgerät.
Er bemerkte den Soldaten, der unschlüssig umherblickte und fragte:"Kann ich euch behilflich sein?"
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Erfreut bemerkte Claudius den Angestellten. Er hoffte, dieser würde trotz der Unterbrechung seines Weges seine Utensilien auf den Armen behalten.
"Salve, ich bin auf der Suche nach dem Aulus Corvius Ingeniosus. Kannst du mir da weiterhelfen?“
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"Natürlich! Folgen sie mir."
Er führte den Soldaten durch viele Gänge, um vor einer Tür stehenzubleiben.
"Dies ist das Arbeistzimmer des Magistraten Corvius Ingeniosus.
Ich wünsche viel Erfolg!"
Mit einem letzten freundlichen Nicken entfernte sich der Angestellte den Gang hinunter,
um letztendlich in einer der Schreibstuben seine Last loszuwerden. -
Dankbar folgte Claudius dem Mann und hielt vor besagter Tür an.
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Die Kurie hatte nun, da der Winter immer strenger wurde auf Befehl des Magistraten hin
der vom Haupteingang her rechte Flügel im Erdgeschoss teilweise geräumt und Decken für die Armen der Stadt herbeigeschafft.
Auch wurde ihnen, sofern sie die römische Bürgerschaft besaßen nahegelegt sich in die Listen des Praefectus Annonae einzutragen,
sodass sie in der Woche nach der Lex Matinia Frumentaria 10 Laib Brot bekämen.
Täglich wurde auch Wasser von den Quellen um Mantua geholt, damit auch die Versorgung mit Trinkwasser sichergestellt wäre.
Einmal in der Woche wurde den zeitlweiligen Mitbewohnern nahegelegt die Thermen der Aurelier in Mantua zu besuchen,
sodass nicht Krankheiten sich verbreiten könnten und die Menschen körperlich sich ertüchtigten.
In besonders schlimmen Fällen wurden sogar Tuniken ersetzt,
damit diese Gestalten im Winter nicht mit drei Fetzen am Leib herumlaufen mussten.Zwar mieden sich Angestellte und Arme aber dennoch war kein feindliches Klima in der Kurie zu spüren,
da beide Gruppen freudlich und respektvoll miteinander umgingen!
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