• Nuala sah auf, als die Tür sich öffnete und man die Männer des Sklavenhändlers und auch sie herein bat. Ihr Blick ruhte einen Moment auf dem Sklaven, bis sie der Ruck erfasste, dem sie nachgeben musste, als der Sklaventreiber, der sie zur Villa geführt hatte, eintrat.
    Der Sklave hatte zu ihr in germanischer Sprache gesprochen. Verwirrt drehte sie sich nach ihm um. Ein Riesenglück? Das wäre wirklich schön gewesen! Sich der Vorstellung hinzugeben, einen Platz gefunden zu haben, an dem es ihr gut ging, war sehr verlockend gewesen. Doch die Vergangenheit hatte sie gelehrt, sich erst selbst zu überzeugen, bevor sie sich freuen konnte.
    Man führte die kleine Gruppe in das Atrium der Villa. Staunend sah Nuala sich auf dem Weg dorthin um. Solche Pracht hatte sie zuvor nicht gesehen, Nicht einmal, bei ihrer "Familie" in Mogontiacum.

  • ...klopfte der Sklave Nakhti kräftig an die Pforte der stattlichen Villa, von der ihm ein Passant gesagt hatte, es wäre der Stammsitz des berühmten und alten Geschlechts der Aurelier.

  • Leone war mit seinem Aussehen wirklich zufrieden. Gerade hatte er seinen Zeigefinger angeleckt und die Locken über dem rechten Ohr ein wenig gerichtet, nachdem er die nagelneue Tunika nochmal glattgestrichen hatte. Ja, so konnte er sich sehen lassen. Als Ianitor hatte man ja auch schließlich eine Stellung zu wahren.


    Als es klopfte, straffte er noch einmal seine Gestalt. Dann öffnete er die porta, in der Hoffnung, eine hohe Persönlichkeit würde Einlaß begehren. Oder noch besser eine schöne Dame. Minervina empfing manchmal Freundinnen, die ihr in Sachen Schönheit in nichts nachstanden.


    Die Enttäuschung war groß, als Leone erkannte, daß es nur ein Sklave war. Der sah zwar auch aus, als käme er aus einem sehr guten Haus, aber ein hoher Herr war es eben nicht. Und schon gar keine schöne Dame. "Salve", grüßte Leone und musterte den Kollegen aufmerksam. Er konnte sich nicht erinnern, den Mann schon mal gesehen zu haben. "Was kann ich für Dich tun?", fragte er und hoffte, daß es nichts war, was viel Arbeit für ihn bedeutete.

  • “Salve.“, antwortete Nakhti und deutete eine Verbeugung an, obwohl sein Gegenüber wie er selbst nur ein Sklave war.
    “Mein 'err mich schickt. Er Lucius Aelius Quarto 'eißt und er Consul ist. Ich mit einer Nachricht für Quaestor Aurelius Ursus komme. Er 'ier wo'nt vielleicht?“

  • Oh, ein Sklave des Consuls Aelius! Das war natürlich schon was. Aber daß der Consul es sich nicht leisten konnte, Sklaven zu halten, die ordentlich Latein konnten, das wunderte Leone ja schon ein wenig. Nichts desto trotz blieb er natürlich höflich. "Ja", nickte er also zustimmend, "Quästor Aurelius Ursus wohnt hier. Was soll ich ihm denn ausrichten?" Es war die Rede von einer Nachricht und nicht davon, daß der Sklave ihn womöglich selbst sprechen wollte.


    [SIZE=7]Edit: falsche Farbe[/SIZE]

  • Eine Einladung vom Consul. Auch nicht schlecht. Leone nickte und strahlte den Sklaven an, als sei er selbst eingeladen worden. "Das werde ich gern ausrichten. Wann ist es dem Consul denn recht?" Schließlich gab es ja Zeiten, in denen die hohen Herrschaften nur ungern gestört wurden. Das dürfte im Hause des Consuls kaum anders sein als in diesem Haus.

  • Das wusste Nakhti nun auch nicht so genau, denn er war schon froh, sich bis hierhin alles gemerkt zu haben.
    Etwas hilflos zuckte er deshalb mit den Schultern und sagte: “Zum Essen? Bald?“
    Er wusste immerhin, dass der Consul seine Gäste gerne auch schon am Tage bewirtete.


    Dann fiel ihm doch noch etwas ein: “Vielleicht sie ge'en auch noch zu P'arao, mein 'err Lucius Aelius Quarto 'at gesagt.“

  • Was meinte der nur mit P'araa? Leone blickte ihn etwas unschlüssig an. Nochmal nachfragen? Würde dann verständlicheres rauskommen? Achwas, Ursus würde es schon verstehen, er mußte es nur richtig weitergeben. Also nickte er nur. "Ich werde es weitergeben, sicher wird er der Einladung sehr bald nachkommen." Einen Consul ließ man nicht warten. Auch nicht, wenn man Patrizier war.

  • Balbus war nun schon den zweiten Tag in dieser wichtigen Angelegenheit unterwegs. Seit dem ersten Mal waren schon einige Tage vergangen und es galt nun, die restlichen Punkte seiner Liste abzumarschieren. Und natürlich marschierte er auch heute in einer seiner besten Togen durch die Strassen Roms, denn auch wenn die zweite Hälfte der Liste nicht unbedingt nur die wichtigsten Männer und Frauen Roms enthielt, war die Angelegenheit natürlich noch immer von ungebrochener Wichtigkeit.
    Und auch der Sklave und der gallische Leibwächter waren wieder mit von der Partie, als man die Villa Aurelia erreichte, wo der Sklave kräftig an die Tür klopfte.

  • Leone war heute wirklich auf Zack. Denn kaum war das Klopfen verklungen, riß er auch schon die Tür auf. Er erblickte den Sklaven - und dann den Mann in der vornehmen Toga in Begleitung eines weiteren Sklaven. Schien also wichtiger Besuch zu sein. Dementsprechend zeigte Leone ein strahlendes Lächeln, das seine leuchtend weißen Zähne offenbarte.


    "Salvete", grüßte er höflich. "Was kann ich für euch tun?"

  • Leone blickte kurz zu dem Togaträger herüber. Prudentius Balbus... hm. Prudentius war natürlich ein guter Name, keine Frage. Da hatte es doch mal einen Consul gegeben. "Wegen der Zeit muß ich natürlich nachfragen. Bitte tretet doch ein und folgt mir ins Atrium. Ich werde mich dann erkundigen." Er gab die Tür frei und machte eine einladende Geste. Nachdem er die Tür hinter den Gästen geschlossen hatte, ging er voran.

  • Gerade von seinem Spaziergang in Begleitung einer tiberischen jungen Dame nach Hause gekehrt, durchquerte Orestes die porta und das Vestibül pfeifend. Auch wenn er wusste, das Leone dies in verschiedene Richtungen interpretieren konnte. Auf den waren Grund seines Pfeifen wäre er allein ratend nicht gekommen. Er nickte ihm also nur fröhlich pfeifend zu und ging dann Ursus suchen, mit ihm würde er am besten darüber reden können, bevor er mit Corvinus sprach.

  • | Servus Tiberiorum


    Ein Sklave der Villa Tiberia machte die Runde durch die Stadt, um bei den geladenen Gästen des Manius Tiberius Durus anzuklopfen. Wurde ihnen geöffnet, erklärte er folgendes:


    "Der edle Herr Tiberius Durus muss leider verkünden, dass er durch Krankheit an sein Bett gefesselt ist und die Abendgesellschaft für den morgigen Tag leider absagen muss. Das Gastmahl wird nach seiner Gesundung nachgeholt werden!"


    Zu weiteren Details konnte er nichts sagen, daher ging er meist sehr schnell wieder - es sei denn, er bekam etwas zu Essen angeboten.





    CURSOR – GENS TIBERIA

  • | Servus Tiberiorum


    Ein Sklave der Villa Tiberia machte erneut die Runde durch die Stadt, um bei den geladenen und später wieder ausgeladenen Gästen des Manius Tiberius Durus anzuklopfen. Wurde ihnen geöffnet, erklärte er folgendes:


    "Mein Herr Tiberius Durus schickt mich! Ich soll die Einladung, die er gegenüber dem ehrenwerten Senator Aurelius Corvinus ausgesprochen hat, für heute Abend erneut aussprechen! Er freut sich auf sein Kommen!"


    Für dieses Haus hatte er allerdings noch eine spezielle Botschaft zusätzlich erhalten, die er zwar nicht so recht verstand, dennoch vorlas.


    "Außerdem soll ich sagen, dass die Disputationen keinerlei spezielle Richtungsvorgaben haben, folglich wohl nicht ausschließlich politischer Natur sein werden."


    Damit hatte er seine Pflicht getan und zog wieder ab.





    CURSOR – GENS TIBERIA

  • Tiberius trat vor die beeindruckende Villa der Gens Aurelia. Auch wenn der Decimus nicht aus schlechten Verhältnissen stammte, erkannte man einen eindeutigen Unterschied zwischen seinem Zuhause, der Casa Decima, und der Villa der Aurelier. Er hatte sich heute wie immer zwar zweckmäsig, aber keinesfalls schlampig gekleidet und trat nun vor den Eingang, wo er klopfte und wartete bis ihn jemand empfangen würde.


    Sim-Off:

    Ich hoffe es geht in Ordnung wenn ich schon mal davon ausgehe, dass ich hineingelassen werde und direkt in Corvinus' Büro poste.

  • Die Abenddämmerung nahm bereits ihren Anfang, als die Sänfte vor dem aurelischen Domizil zum Halten kam.
    "Wir sind angekommen, domina!" informierte eine Sklavin die Patrizierin, die sich, umgeben von sämtlichen Kissen, aufrichtete und einen vorsichtigen Blick nach draußen tat. Endlich! Die Vorfreude sprach aus jedem Zug ihres jungen Gesichts. Es war unglaublich wieder in Rom zu sein, inmitten des Zentrums der Welt, das zugegebenermaßen ziemlich chaotisch war.
    Das Treiben der vielen Menschen, die Bettler, die Armen, die Plebs und der fürchterliche Gestank der sich den Römern in vielen Gassen bot, aber sie liebte diese Stadt dennoch über alles. Man musste nur an die prachtvollen Bauten und Plätze denken, von denen sich Severa mehr als nur beeindrucken ließ. Nicht nur Rom, sondern auch der Gedanke endlich wieder den restlichen Teil ihrer Familie wieder zu sehen zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. Vermutlich weilte die Aurelierin zu lange einsam - nun ja, fast einsam - auf dem Lande mit ihrer Mutter.
    Ausgerechnet Severa, die beinahe süchtig nach viel Gesellschaft war liebte es, wenn es viel Trubel um sie herum gab. Sie besaß so ein hitziges Gemüt, dass sie es kaum eine Stunde alleine aushielt. Severa hatte stets den Drang nach Aufmerksamkeit und viel Öffentlichkeit gehabt. Hier in Rom würden sich hoffentlich alle ihre Wünsche erfüllen.


    Eine kalte Brise umschloss sogleich ihren Körper, als die Aurelia aus der Sänfte trat. Schnell zog Severa ihre Palla enger an sich. Es war bereits etwas dunkel geworden.
    Aber das machte nichts. Der schlichte, aber dennoch noble Eindruck der Villa Aurelia entging ihr keinesfalls. Fast hatte sie vergessen, wie es hier aussah. Ihre dunkelbraunen, warm wirkenden Augen blieben an Berenice, ihrer Leibsklavin, haften. "Sehe ich gut aus?" Flüsterte Severa kaum vernehmbar. Dabei war diese Frage völlig überflüssig. Die Aurelia wusste, wie ihre Sklavin antworten würde. Und sie wusste auch, wie sie aussah. Und dennoch brauchte die junge Frau immer und immer wieder eine Bestätigung. "Wunderschön, wie immer, domina!" Ein fast übertriebenes Nicken, dass zur Unterstreichung ihrer eigenen Worte diente, folgte. Gänzlich Unrecht hatte Berenice damit natürlich nicht. Eine sehr dezente, hellblaue Stola umhüllte den schmalen und grazilen Körper der jungen Frau, welche mit ebenso dezenten silbernen Verzierungen versehen war.
    Ihre Haare dagegen waren prunkvoll zusammengebunden und wurden mit Haarspangen gehalten. Sämtliche silberne Armreifen vollendeten das Gesamtbild.
    "Worauf wartest du denn noch, geh und melde meine Ankunft!"
    ___


    [Blockierte Grafik: http://img133.imageshack.us/img133/5900/berenicead1.jpg]


    Die Griechin, die knapp 3 Jahre älter als ihre domina war, folgte der Anweisung der Besagten und schlich katzenartig, kaum hörbar, auf die Porta zu. Sie trug ein weißes Gewand und machte genau den eleganten Eindruck wie ihre Herrin selbst. Die Sklaven hatten es bei Severa wahrlich gut, sie sahen gepflegt aus, und bei Patriziern ging es Sklaven ohnehin besser als bei irgendwelchen Plebs, von denen es vielen selbst kaum besser ging.
    Berenice erhob ihre schmale Hand und klopfte an der schweren Porta, wobei ihre vielen Armreifen, die sie von der Aurelierin geschenkt bekommen hatte, angenehm raschelten.

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