[Hortus] Der Garten der Villa Flavia

  • "Ja, die 500 Sesterze musst du wieder bezahlen."


    Als der Mann hereinspaziert kam, erschrak Glabrio, denn er hatte nicht erwartet Verwandte von dem Patron zu treffen. Anders konnte er sich nicht erklären, warum jemand einfach in den Garten spaziert kam.
    Dennoch grüßte Glabrio ihn höflich und stellte sich vor.

  • Gerade wollte er Glabrio antworten, als Caesoninus eintrat.


    "Salve, Caesoninus. Vor dir steht Marcus Petronius Glabrio, mein neuer Klient. Glabrio, dies ist mein Klient, Lucius Helvetius Caesoninus. Er wird mir als Agrimensor behilflich sein."

  • Kurz und mit selbstverständlicher Nachlässigkeit hob ich die Hand zum angedeuteten Gruß


    So, so ein Neuzugang also ... dann darf ich mein herzliches Willkommen aussprechen!


    Entspannt lachte ich den Petronier und Furianus an und nickte etwas ...freut mich, freut mich ... freut mich wirklich sehr! Ich möchte dennoch eure Unterredung nicht stören und mich dem Verzeichnis widmen.


    Zu Glabrio gewandt Wir finden hoffentlich zu einem späteren Zeitpunkt Gelegenheit einander kennenzulernen, ich fände es recht nützlich, seine Mitstreiter zu kennen.


    Ich nickte ihm freundlich zu und wandte mich zu Furianus, klopfte mit den Fingern wortlos auf dessen Schulter und ging weiter meines unbestimmten Weges.


    Langsam meinen Ring drehend, verschwand ich hinter einer Säule und ward nicht mehr gesehen...


    Dabei dachte ich an das Gold des Ringes und den Staub aus dem es geboren wurde, dabei zog ich gewsise Parallelen... und betrachtete mit einem Schaudern meine Fingernägel, denen ihre jahrelange peinlichste Pflege nicht mehr anzumerken war, sie waren matt und glanzlos wie die einer Wäscherin... Ich musste meine Griechen mehr machen lassen, es ging nicht an, dass ich hier schwitzte... das kam mir mehr als unwürdig vor! Eine Schande...

  • "Salve Patron! Mir geht es gut! Ich hoffe dir auch.


    Ich möchte dir mitteilen, dass ich beschlossen habe nach Germania zu gehen. Dort werde ich Duumvir von CCAA. Ich glaube, dass das das Beste für mich ist.
    Als dein Klient fand ich es angemessen, mich wenigstens bei dir zu verabschieden!"

  • Furianus war doch sehr überrascht, andererseits auch wieder froh, dass sein Klient eine solch ehrenvolle Anstellung fand. Germania war zwar weit entfernt, doch es schien Glabrio nach Germania zu ziehen.


    "Es ist zwar schade, dass du Hispania verlässt, doch es hat seine Vorzüge. Als Duumvir kannst du dich dort sicherlich entfalten, besser als Magistratus."


    Er lächelte ihn an und seufzte.


    "Nun denn. Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als dir alles Gute und den Segen der Götter zu wünschen. Wir bleiben natürlich schriftlich in Kontakt, hoffe ich?"

  • Strabo war ihm bekannt, sie kannten sich schon sehr lange. ;)
    Doch seines Wissens war dieser Duumvir Cordubas und ein Hin- und Herpendeln zwischen den beiden Städten war sicherlich anstrengend. Na falls sich Strabo bereit erklärte dies zu machen, so würde er natürlich auch aushelfen wollen.


    "Nun, wenn sich keiner findet, so würde ich dies übernehmen."


    Sagte er lächelnd.

  • Cassander saß, wie oft in letzter Zeit, im Hortus der Villa Flavia und trank etwas verdünnten Wein.
    Er hatte niemals geglaubt, dass er, der Cassander, der Laufbursche, jemals in solch einer Gunst stehen würde und nun eine ganze Villa für sich hatte.
    Was hatten die anderen Sklaven in seiner Position schon? Ein eigenes Cubiculum, das Bett neben dem Herrn? Er hatte eine ganze Villa!


    Als persönlicher Sklave des Furianus sollte er hier seine Aufgabe in der Schola wahrnehmen, als Vilicus den Haushalt der Villa führen - also alles, was sein Herr hier auch zu tun hätte. Das Leben konnte so schön sein und er musste unbedingt den Göttern für diesen Schicksalsschlag danken. Hoffentlich währte dieser Zustand noch länger, am besten das ganze Leben lang. Hier war er mehr Herr als Sklave, hier war er der Vilicus Cassander - ein griechischer Sklave, der eine Villa bekam.


    Ein letzter Schluck des blutroten Weines zauberte ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippen. Langsam bekam er Hunger und sollte wohl einen Sklaven danach schicken ihm etwas zuzubereiten. Ahja, und heute Abend musste er noch einen geschwätzigen auspeitschen lassen, denn niemals sollte sein Lebensstil hier nach Rom durchsickern, er würde sonst ans Kreuz genagelt werden. Und da Cassander nicht dumm war und in seinem Leben vor der Sklaverei einiges an Bildung genoss, wusste er, dass es einfacher war gefürchtet als geliebt zu werden. So handhabte er es hier, als Tyrann unter Sklaven, nicht als gütiger Vilicus.

  • Nach einem langen Tag, der sich in Tarraco abgespielt hatte, war Minervina froh den Trubel hinter sich zu lassen. Das Nichtstun, das angenehme Faulenzen, das ihr zunächst wie ein fluch vorkam übermannte sie nun wieder wie ein Segen der Götter. Sie legte sich in Gras. Es war leicht nass, denn nur kurz davor hatte sich ein Regenschauer über die Straßen der Stadt ergossen. Sie schloss die Augen und träumte sich wieder weg. Weg nach Hause, das nicht Rom hies, sondern Alexandria. Weg zu einem Ort wo sie sich auskannte, wo ihr Leben wirklich war. Ihre Gedanken waren aber auch bei Crassus. Seit Wochen war sie nun hier und sie hatte nichts von ihm gehört. Ihres Erachtens war es immernoch die Aufgabe des Mannes sich bei einer Frau einzuschmeicheln, vor allem nach dem war in diesem Lager bei Corduba vorgefallen war. Sie wusste nicht was sie tun wollte, war zwiegespalten. Was er wirklich der den sie suchte. War er wirklich derjeniger, der der Ihre werden sollte? Ein Mann einer Patrizierin? Ein Mann einer Ägypterin? Wollte er das? Wollte sie noch so lange in Rom bleiben nur um auf ihn zu warten?
    Alexandria ging ihr schon länger nicht mehr aus dem Kopf. Es war, als wäre sie seit Monaten auf einer Reise. Rom war für sie nur ein Zwischenstopp, Tarraco nur ein Mittel zum Zweck, Alexandria ihr Ursprung und Ziel. Sie öffnete wieder die augen, streckte ihre Arme in das Grün und starrte in den Himmel.


    Bald wird sie wieder dort sein, wo sie hingehörte.

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