• Vitulus Gesichtszüge hellten sich weiter auf, als er von Vesuvianus begrüßt wurde. Jedoch schien es nun zu ernsteren Themen zu kommen und schnell bekam er wieder den nötigen Ernst.


    "Ja, erzähle. Was ist geschehen?"

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Vesuvianus wies mit einer Kopfbewegung in Richtung des Onkels. Er wollte nicht vorgreifen, weil sich Vitulus und der Onkel noch nicht einmal begrüßt hatten. Um dies zu ermöglichen und auch zum Zeichen, dass er sich vorerst zurückhalten wolle, lehnte sich Vesuvianus an.

  • Ernste Themen, soso, da durfte Iulianus wohl nicht fehlen.
    So ließ auch er sich auf einer cline nieder und griff sogleich nach den herbeigeholten Trauben. Eine nach der anderen fand den Weg in seinen Gaumen.


    Wahrscheinlich machte ein Familienmitglied Sorgen, was anderes zog er nicht einmal in Erwägung, es war zu absurd. Sollte man doch ihn beschuldigen? Weil er Arria ehelichen wollte?
    Nein, man ließ es sicherlich bleiben, war er doch das Symbol für die iulisch-claudische Dynastie, wahrlich, ihm würde man keine Schuld zuweisen können, schließlich repräsentierte er die Familie auch in der Religion. Und das nicht als einfacher Discipulus, nein.

  • Verwundert sah Marcellus seinem Neffen Vitulus nach, als dieser sich auf die Kline legte. Mehr als ein `Salve, schön euch zu sehen´ hatte er nicht zu sagen? Hatte er seinen Onkel übersehen? Er war locker um die zwanzig Jahre nicht mehr in Roma gewesen und dies war dann nun die Begrüßung und freundliche Aufnahme durch den Pater Gentis? Leicht irritiert versuchte er die passenden Worte zu finden.


    “Ich danke dir für die Willkommensworte Neffe! Aber lassen wir das einmal beiseite. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, dass ihr anscheinend alle den Lebenswandel und die Erziehung der Plebejer angenommen habt und nicht mehr wisst, wie sich ein Patrizier zu benehmen hat. Wie dem auch sei….. Ich bin aus Achaia zurück nach Rom gekommen, weil mich, seit dem Tod deines Vaters, immer wieder besorgniserregende Meldungen aus unserer Familie erreicht haben. Auch wenn ich lange nicht hier war, so habe ich mich dennoch immer genauestens über unsere Gens unterrichten lassen. Ich denke es ist an der Zeit durchzugreifen, bevor die Gens Claudia endgültig zum Gespött des ganzen Reiches wird.“


    Mit einem äußerst ernsten Blick fixierten Marcellus Augen seinen Neffen, während er auf eine erste Reaktion wartete.

  • Iulianus verschluckte sich fast an seiner Traube, hustete ein wenig.
    Wer war dieser Mann? Wer wagte es solch Worte in den Mund zu nehmen, sie so im Munde zu verdrehen, solche Sätze auszuspeien?


    Iulianus betrachtete sich diesen Mann genau. Was hatte er geleistet, dass er das Recht besaß hier so zu sprechen?
    Doch er wartete ab, die Situation würde sich schon aufhellen, das Dunkel weichen und ihm die Einsicht auf den Werdegang des Marcellus und dessen Ansehen gewähren.

  • Donatus war noch immer nicht genesen. Deswegen hielt er sich tagelang in seinem Cubiculum auf, ohne es zu verlassen. Von dieser Gesprächsrunde hatte er gehört und er setzte sich dazu, denn es interessierte ihn.


    "Salvete Familie! Ob von Angesicht bekannt oder nicht. Ich heiße euch willkommen."

  • Ein Sklave führte Commodus ins Atrium und verschwand sofort wieder ohne ihn anzukündigen. Scheinbar platze er direkt in eine Familienkonferenz und wollte nicht aufdringlich wirken. So faltete er seine Hände vor seinem Bauch und räusperte sich leicht. "Ave."


    Sim-Off:

    Ich hoffe mal, ich darf einfach hier rein platzen? Wusste nicht, wo ich sonst hin sollte. ?(

  • Etwas verlegen blickte Vitulus in die Richtung seines Onkels, den er währends er sich aif eine Kline. Doch die persönliche Begrüßung schob er hinaus, als er erkannte, dass sich eine Diskussion anbahnte. Aufmerksam hörte er den Worten zu. Seine Mundwinkel verzogen sich nach unten als er seinen Onkel sprechen hörte. Wer war gemeint? Zu einer förmlichen Begrüßung sah er sich nun nicht mehr in der Lage, zu drängend war die Frage.


    "Onkel, Bruder! Worüber sprecht ihr, um wen geht es? Ich muss zugeben, dass ich leider über längere Zeit die Geschicke unserer Gens nicht mehr beobachten konnte, doch worum geht es genau?"


    Mit einem starren weit geöffnetten Blick schaute Vitulus in ihrer beider Richtung. Als er die Ankunft des Donatus bemerkte konnte er nicht mehr als den Arm kurz zum Gruße zu erheben.

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  • Auf das Räuspern hin stimmte Primus ein und lächelte dem Neuankömmling.


    "Entschuldigt, es scheint hier gerade etwas unpässlich zu sein. Folgt mir bitte."


    Sim-Off:

    Ich komme dir dann gleich nach ;)

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  • Zitat

    Original von Gaius Claudius Vitulus
    "Onkel, Bruder! Worüber sprecht ihr, um wen geht es? Ich muss zugeben, dass ich leider über längere Zeit die Geschicke unserer Gens nicht mehr beobachten konnte, doch worum geht es genau?"


    Zum Zeichen, dass er nicht gedachte, zuerst zu sprechen, blickte Vesuvianus von Vitulus zum Onkel. Er wollte niemand und nichts vorgreifen, bislang hatte er schließlich auch Augen und Mund verschlossen gehalten. Das Auftreten des Onkels hatte erstmals Vesuvianus dazu veranlasst, sich ebenfalls von allerhand Ärgernissen, die Familie betreffend, zu befreien.


    Dem Donatus, den er wie den Iulianus nicht kannte, nickte er kurz zu.

  • Da hier keiner was entgegnete, gar sich ein Disput entwickelte beschloss Iulianus zu gehen.
    Die Abendstunde ward angebrochen und seine Reise ging schon morgen früh.
    So erhob er sich.


    "Liebe Verwandte, es ist mir leider nicht vergönnt dieser spannenden und informativen Zusammenkunft weiter zu folgen, denn ich muss morgen früh aufbrechen. Meine Reise wird mich ins ferne Germanien treiben, wo ich dann den Cultus Deorum leiten werde. So mögen die Götter euch alle wahren, mögen sie euch beistehen, so dass die Gens Claudia im strahlenden Glanze und göttlichem Wohlwollen zu neuer Blüte gedeiht.
    Vale bene."


    Und nachdem er jedem ein lächelndes Nicken schenkte war er auch schon weg.

  • Vesuvianus hatte kein Verständnis dafür, dass der Iulianus mitten im Gespräch aufstand und gehen wollte.


    "Der Familienrat ist längst überfällig und es wird darauf hinauslaufen, dass auch über deine Person gesprochen werden muss. Es wäre demnach klug, anwesend zu bleiben, denn so kannst du sich anbahnenden Entscheidungen begegnen. Im anderen Falle werden sie womöglich über deinen Kopf hinweg getroffen werden müssen."

  • Leicht irritiert sah Marcellus seinen Neffen an. Konnte er es wirklich nicht erkennen oder verschloss er absichtlich seine Augen vor der Realität?


    „Ich stimme deinem Bruder zu. Es wird Zeit einen Familienrat einzuberufen, in dem grundsätzliche Dinge geklärt werden müssen und ihn dem es vielleicht auch erforderlich ist, dass du härter durchgreifst, als du es vielleicht bisher getan hast.“


    Der Blick des Patriziers wurde eindringlicher bevor er weiter sprach.


    „Es kann nicht sein, dass ein Mitglied unseres Hauses als Probatus in einer Auxaliaeinheit beginnt. Wenn er sich schon für das Militär entscheidet, dann soll er wenigstens einer Legio beitreten, aber nicht zwischen wilden Germanen leben. Des Weiteren kann es nicht sein, dass ein Mitglied unseres Hauses Klient bei den Flaviern wird. Du selbst bist ein Klient des Kaisers! Wir haben es nicht nötig bei einer anderen Familie eine Klientenschaft einzugehen und schon gar nicht, bei anderen Patriziern. Es ist auch nicht wirklich üblich einen Plebejer in eine patrizische Familie aufzunehmen. Schon gar nicht in eine Gentes Maiores. Alleine diese Punkte fordern einen Familienrat, um alle Anderen wieder auf den richtigen Weg zu bringen.“

  • "Die Kritik Onkel Marcellus' findet meine volle Zustimmung. Mich stört seit langem die Ausrichtung der Gens. Hier muss ein gewaltiger Ruck passieren, dass man eines Tages nicht anfangen muss, sich seines Namens zu schämen. Ein Punkt erscheint mir zusätzlich erwähnenswert. Da ich eine auffallende Affinität zu Plebejergentes festgestellt habe, möchte ich die Thematik Vermählungen in die Diskussion einbringen, bevor wir noch eine unstandesgemäße Heirat zu beklagen haben.


    Bruder, du besitzt meine Liebe und deswegen hoffe ich, du verschließt dich nicht vor meiner Kritik."


    Vesuvianus schaute Vitulus an und wartete gespannt auf dessen Entgegnungen.

  • Auch wenn Donatus zurückgezogen lebte bekam er alles mit. Die Gens war heruntergekommen und das lag an ihrer Führung.


    "Ein Pater muss anwesend sein und Führungsqualitäten haben. Der jetzige Pater ist so oft anwesend wie ich und das ist noch das kleinere der beiden Übel."

  • Sim-Off:

    Ab heute vollkommen regelmäßig da, mein eigener Ersatzrechner steht! :D


    Betrübt nahm Vitulus die Diskussion zur Kentniss. Verwirrt schaute er Iulianus hinterher. Sehr überstürzt schien ihm dessen Abgang. Ging es eventuell auch um ihn? Doch sehr viel Zeit darüber nachzudenken verblieb ihm nicht, weiter ging die Diskussion und Vitulus hörte ihr gefesselt zu.


    "Ich stimme euch zu weder einer Hochzeit mit eiher Patrizierin, noch einem Beginn in einer Auxiliaeinheit, inmitten von Barbaren, kann auch ich zustimmen. Welche Erniedrigungen gäbe es dann noch, die unsere Gens nicht auf sich nehmen würde?!"


    Er war wahrlich gegen solch eine Hochzeit, wie er es schon seit jeher war, doch nicht so sehr weil er sich allzusehr auf seinen patrizischen Stand berief, zu sehr hatte er in der Legio I auch die Kameradschaft von Plebejern genossen. Vielmehr weil es nicht statthaft war so weit unter seinesgleichen zu heiraten. Wenn derjenige seine Frau nun wirklich haben mochte, gab es doch viele Möglichkeiten sie zu bekommen, ohne Aufsehen zu erregen. Und als letzte Möglichkeit mochte er sich noch bemühen dass sie vor der Hochzeit eventuell durch eine patrizische Gens adoptiert würde...


    Doch eines wusste Vitulus immer noch nicht, obwohl bereits konkrete Fakten auf dem Tisch waren. Um wen ging es denn nun?


    "Aber eines veratet mir bitte, wer ist es um den es geht? Wer verursacht unserer Gens diesen Kummer?"

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  • Gleichgültig oder begriffsstutzig? Donatus war der Grund egal.


    "Ziehen wir die Bilanz deiner Führungszeit. Du hast es toleriert, dass ein Claudier bei den Auxiliareinheiten dient, du hast der Adoption eines Plebejers in die Gens zustimmt, du duldest die plebejische Liebschaft dieses Adoptierten, dich hat es nicht interessiert, dass ein Claudier Klient der Flavia geworden ist, du gehst allen mit schlechtem Beispiel voran indem du selbst Klient geworden bist und du lässt deine Karriere schleifen. Sag selbst ob du noch weiter tragbar bist!"


    Etwas fiel Donatus noch ein. Die Krönung.


    "Wie weit die Gens heruntergekommen ist sieht man daran, dass mir, einem Claudier, die Verwaltung eines plebejischen Betriebes angeboten wurde! Ein Claudier als Verwalter! Ich fordere schleunigst einen Umschwung und der geht nach meiner Meinung nur über den Wechsel an der Spitze der Gens. Hiermit schlage ich den vor."

  • Ein ziemlich verächtlicher Blick traf Donatus. Natürlich hatte er mit allem Recht, was er hier sagte…. mit fast allem! Aber wer war dieser Mann, dass er sich erdreiste, Marcellus ins Wort zu fallen und sich ungebeten in diese Diskussion einzumischen. Der Patrizier fixierte ihn und sein blick wurde tadelnd.


    „Weißt du eigentlich was du da sprichst? Du wirfst Vitulus vor ein Klient des Kaiser zu sein?! Wir können froh sein, dass uns der Kaiser diese Gnade gewährt hat, so wie unsere Familie dasteht! Und dann möchte ich dir noch etwas sagen mein Freund….. alleine dafür, dass du deinem Pater Gentis in den Rücken fällst und hier, vor den Augen anderer Familienmitglieder, seine Absetzung forderst, gehörst du aus der Familie verstoßen und fortgetrieben. Und jetzt hüte deine Zunge und schweig Still!“

  • Derart plump und entwürdigend angesprochen richtete sich Donatus zu ganzer Größe auf.


    "Hier hat keiner Sonderrechte! Ich übe Kritik so lange es mir gefällt und vor allem dann, wenn sie angebracht ist. Ich sehe Vitulus von Angesicht zu Angesicht und nicht im Rücken und ich prangere keine kleinen sondern grobe Fehler an. Du kannst einen anderen Vorschlag machen wenn du einen hast."


    Seine Augen waren jetzt auf Vitulus gerichtet.

  • Sim-Off:

    Ich bin mir nicht richtig sicher ob wir hier überhaupt die richtige Diskussion führen, nach einigen Änderungen sehe ich die Rolle des Pater Gentis eher SimOff, SimOn ist lediglich der jeweilige Pater Familias noch entsprechend mächtig, aber ich mache einmal mit ^^


    Entgeistert blickte Vitulus in die Richtung von Donatus, eines Verwandten, der ihm bisher zwar keinen Kummer bereitet hat, von dem er jedoch nicht eben viel gesehen hatte. Zufrieden nahm er wahr, dass sein geliebter Onkel ihm zur Seite stand. Dann wandte er sich mit festem Blick an Donatus.


    "Du hast recht, lange habe ich kein Auge mehr auf die Belange der Gens geworfen. Auch mich hat nun empört was in der Gens vor sich gehen soll. Doch bitte wo warst DU während all dieser Geschehnisse?! Warum standest du nicht ebenso da als angeblich solch Schlimmes geschah oder hast zumindest mich nicht benachrichtig wenn dir solch etwas auffiel?


    Ich selbst hatte meine persönlichen Gründe warum ich mich zurückzog und nun muss ich feststellen, dass bei manchem Mitglied unserer Gens der Wein zu Kopfe gestiegen ist! Wir waren schon seit ehedem Klienten des Kaisers, noch mein Vater.."


    Sein Blick wandte sich zu seinem Onkel Marcellus.


    "..sein Bruder, diente ihm als getreuer Prätorianerpräfekt, wenn das nicht ehrenhaft ist, was dann!?"


    Er musste sich beruhigen, Vitulus wollte keinen Streit hier inmitten der Gens. Er zwang sich darauf seine Stimme wieder zu senken und setzte sich wieder, denn er hatte gar nicht bemerkt, dass er wohl während seiner Ansprache von seiner Kline aufgesprungen war.


    "Darum denke ich, dass wir nun zuerst die wirklich drängenden Probleme besprechen müssen und nicht unsere Gens entzwei zu reißen."


    Mit abwartendem Blick schaute Vitulus in Donatus Richtung.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

    Einmal editiert, zuletzt von Gaius Claudius Vitulus ()

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