• "Ja, es schien sich um eine geheime Sache gehandelt zu haben..."


    Vitulus registrierte, wie Vesuvianus anbat den Brief vorzuzeigen und blickte seinerseits in die Runde seiner Verwandten. Er würde wohl nie die volle Wahrheit über die damaligen Begebenheiten erfahren, noch würde er seine leibliche Mutter kennenlernen.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Da zunächst keiner der anwesenden Herren sein Interesse bekundete, streckte Antonia die Hand aus.


    Ich würde ihn gerne einmal lesen. :)


    Vielleicht konnte sie sich doch wieder an Einzelheiten erinnern, wenn sie ein wenig darüber las.

  • Zuerst wollte Vesuvianus den Brief wortlos reichen, doch dann besann er sich eines Besseren. Nur wer die Zusammenhänge kannte, würde verstehen, warum der Brief überhaupt geschrieben wurde.


    "Der Brief ist an meiner Cousine gerichtet. Wie sich allerdings herausgestellt hat, bin ich nun gar nicht mit ihr blutsverwandt. Ein einflussreicher Senator klärte sie damals auf, als sie nach langem Aufenthalt in Griechenland zurück nach Rom kehrte und über die mysteriösen Verstrickungen unseres Vaters stolperte.
    Julia Vesuvia Pulchra ist meine Mutter, die von Vitulus ist Julia Claudia Pulchra. Beides ist dieselbe Person. So sieht es auch bei unserem Vater aus. Ich kenne ihn unter dem Namen Marcellus Vesuvius Macrinius, Vitulus kennt ihn als Marcellus Claudius Macrinius. Bitte, lies.“


    Claudius reichte Antonia den Brief.



    Ich versuch Dich aufzuklären.


    Marcellus Claudius Macrinius, Praetorianerpraefect heiratete Julia Claudia Pulchra. Marcellus war einer der einflussreichsten Männer im Imperium, Verbündeter des Caesar (Adoptivsohn des Imperators).


    Nach verschiedenen politischen Ränkespielen wechselte er von der Factio Veneta zur Aurata und von dort zur Albata, ließ sich gar von deinem Vater VVV adoptieren. Warum weiß keiner. Seine Frau begleitete ihn.


    Marcellus Vesuvius Macrinius, wie er fortan hieß, trieb allerdings eines Tags mit dem Kopf nach unten im Tiber und war tot. Caesar verstarb dubioserweise in den nächsten Tagen und auch dein Vater VVV nahm sich das Leben. Über die Zusammenhänge kann ich dir nichts sagen.


    Claudia Vesuvia Pulchra war Witwe. Das Vermögen erbte jedoch [...]


    So: jetzt noch was spannendes.


    Marcellus Vesuvius Macrinius war nicht tot, hatte seinen Tod nur fingiert um als PP eine Verschwörung aufzudecken, da er jedoch offiziell beerdigt wurde, tummelt er sich heute wieder als Marcellus Claudius Macrinius im Senat. Seine Frau allerdings hat er augenscheinlich vergessen und nicht wieder zurückgeholt, weswegen sich diese seit dem Tag in der Casa Vesuvia verborgen hält und die Menschheit meidet. Aus verständlichen Gründen.

  • Mit zunehmend gerunzelter Stirn las ich die Zeilen des Briefes.
    Als ich fertig war, tat ich das Gleiche nochmal und schüttelte den Kopf.


    Seltsam..., murmelte ich und reichte Vesuvianus wieder den Brief.


    Der einflussreiche Senator...weißt du zufällig, wer das war?

  • "Ja, ich kenne ihn. Jeder kennt ihn, aber ich musste bei Aushändigung dieses Schreibens zusagen, dass ich seinen Namen nicht preisgeben werde. Möglich, dass er sich eines Tages zu Erkennen gibt. Vermutlich aber eher nicht. Die Angelegenheit war und ist äußerst delikat."


    Auch Vesuvianus war noch höchst beeindruckt von der Entwicklung der letzten Wochen und den aufgedeckten Zusammenhängen, seine und Vitulus' Verwandtschaft betreffend.

  • Hmhm....verstehe., meinte Antonia und nickte.
    Naja, ich meine jedenfalls, dass ihr diesen Senator fragen könntet, wenn ihr genaueres darüber wissen wollt...er scheint ja mehr zu wissen, als wir hier.
    Fragend sieht sie zu ihren anderen Verwandten.

  • Nach einer längeren, schon unangenehm zu werdenden Pause schaltete sich Vitulus wieder zur Diskussion.


    "Ich glaube nicht, dass noch jemand aus diesem Raum mehr weiß. Wir sollten es darum auch am Besten dabei lassen."


    Selbst wenn noch jemand etwas wüsste, Vitulus wusste nicht, ob er es nun noch hören wollte.


    "Lasst uns vielmehr die weitere Zukunft planen, was planst du denn in Zukunft liebe Cousine und ihr meine Cousins? :)"

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  • "Hm, Pläne ..." Natürlich hatte Vesuvianus Pläne. Manche waren hochtrabend, aber mit wenig hatte er sich nie abgegeben.


    "Zunächst werde ich meine ganze Kraft dahinein setzten, dass die LEGIO I nach wie vor beste Einheit im Imperium ist. Irgendwann möchte ich natürlich weiter im Rang aufsteigen. Auf jeden Fall habe ich auch in ferner Zukunft vor, für ein politisches Amt zu kandidieren, das jedoch nur nebenbei. Ich bleibe beim Militär, das ist meine Welt, ein kleinweinig liebäugele ich aber auch mit dem Senat." :D

  • Vitulus grinste, nur zu gut konnte er seinen Bruder verstehen. Die Zeit die er zuhörte nutzte er zu der Gelegenheit erst einmal einige Trauben zu essen, während er einen Sklaven Wein einschenken lies. Zu lange hatte er darauf verzichten müssen. Auch wenn er nicht der große Trinker war, so hatte er diesen süßen Geschmack doch vermisst. Nach Vesuvianus Antwort wandte auch er sich dazu etwas zu sagen.


    "Ja, ich verstehe dich. Ich sehe das ähnlich :D


    Immerhin haben wir als eine der glorreichen gens maior einen guten Ruf zu verteidigen. Auch ich werde der Legio treu bleiben."

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  • Gemeinsam mit einem Sklaven betrat Marcus Claudius Arbiter das Atrium, Vitulus wie Vesuvianus Onkel.

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  • Interessiert wandte Vesuvianus dem Eintretenden den Kopf zu. Die Familie war gewaltig groß, wie er gerade feststellte. Kein Vergleich zu den Vesuviern, wo er so gut wie nie jemanden angetroffen hatte.
    Gespannt wartete Claudius darauf, in welcher Beziehung er zu diesem Mann stehen würde. Gleichzeitig griff er erneut zu den Feigen und genehmigte sich einen Schluck des guten Weines.

  • Beim Eintritt in das Atrium erkennt Marcus sofort seinen Neffen, Vitulus.


    "Ah, hier bist du ja, junger Mann."


    Nach einem kurzen Abwägen.


    "Denn ein junger Mann bist du wirklich geworden. Nicht mehr der kleine Junge, als den ich dich in Erinnerung habe. Wie liefen die Geschäfte in der Zwischenzeit. Wie geht es unseren Ländereien?"


    Er schaut jetzt auf den anderen Anwesenden.

  • Auch Antonia hob den Kopf, um zu sehen, wer denn nun noch angekommen war.
    Scheinbar war sie gerade zur rechten Zeit zurück nach Rom gekommen, sämtliche Familienmitglieder strömten herbei.
    Den Mann, der hereinkam erkannte sie nicht sofort, denn kaum war er im Raum, wandte er sich Vitulus und somit ihr selbst den Rücken zu.
    Nun gut, dann eben noch eine Traube...

  • Versuvianus grinste. Ihm erging es ähnlich wie Antonia. Hinzu kam der Nachteil, dass er zwar mit allen verwandt sein musste, aber vom Antlitz her niemanden kannte.


    "Vitulus, wen hast du denn noch alles eingeladen? Nun machs nicht so spannend, wenn du schon vorher nicht ankündigst, dass sich halb Rom in unserem Atrium versammlt."


    Eine Lachsalve begleitete die Worte. Vesuvianus winkte einen Sklaven herbei. Der Wein in seinem Becher war zur Neige gegangen.

  • Sim-Off:

    Entschuldigt, ein sehr feierträgiches WE ist hinter mir ;)


    Auch Vitulus erkannte seinen Onkel nicht gleich. Aber die Stimme und auch seine Haltung verrieten ihn.


    "Herzlich willkommen! Es läuft soweit ich es gehört habe sehr gut, leider kann ich durch die Legio I kaum allzuviel Aufmerksamkeit auf unsere Länderreien legen, aber die Traubenernte war dieses Jahr sehr gut wie ich gehört habe."


    Gerade wollte sich Vitulus umwenden und seinen Onkel auch den anderen präsentieren, als Vesuvianus Satz ihn in spontanes Lachen stürzte. :D
    Als er sich wieder beruhigte setzte er erneut an.


    "Nun, auch wenn ein großer Teil dieser Besucher mit Sicherheit hier Platz finden würde, habe ich niemanden eingeladen. Dieser Gast benötigt so etwas auch nicht. Es ist Marcus Claudius Arbiter, unser aller Onkel."


    Dann wieder zu Arbiter gewandt.


    "Das ist Herius Claudius Vesuvianus, ein erst kürzlich entdeckter Bruder von mir. Ich muss dir später erzählen wie es dazu kam... aber das ist eine lange Geschichte. Wie war deine Reise und was führt dich wieder heim in unsere Villa? :)"

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  • Zitat

    Original von Claudia Antonia
    Den Mann, der hereinkam erkannte sie nicht sofort, denn kaum war er im Raum, wandte er sich Vitulus und somit ihr selbst den Rücken zu.
    Nun gut, dann eben noch eine Traube...


    Abrupt hört er hinter sich ein Knacken. Er dreht sich um und sieht eine anmutige und junge Dame. Das Knacken kam von einer prallen Traube, die von ihr soeben verspiesen wird.


    "Tut mir leid. Ich wollte mich nicht von dir abkehren. Ich hoffe du fällst aufgrund dieses Schnitzers keine vorschnellen Urteile gegen mich“,


    fragt er neckend.


    Doch auf eine Antwort muss er länger gespannt bleiben, da ihn eben Vitulus anspricht.


    "Ein wiederentdeckter Bruder? Die claudische Gens macht viele Entdeckungen diese Tage, wie mir scheint.
    ;) Ob unsere Länderein in Hispania auch gerade Silberadern entdecken?“


    (Outgame: Ich muss mir mal irgendwie einprägen, wer hier nun wie mit mir verwandt ist :) ).

  • Sim-Off:

    Also, ich wäre deine Nichte :D


    Mist, jetzt hieß es erst einmal die Traube hinunterschlucken, bevor sie antworten konnte.
    Wenigstens wusste sie durch Vitulus, wer denn nun vor ihnen stand. Ihr Onkel....es musste auch eine Ewigkeit her sein, dass sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte.


    "Nicht doch, Onkel.", erwiderte sie lächelnd. "Der Pater Familias ist natürlich wichtiger." ;)

  • Erneut grinste Vitulus bei diesen Worten.


    "Wirklich kontrollieren kann ich leider nur unsere Ländereien hier in Italia. Aber es ist schön, dass ihr euch gleich wiedererkannt habt, immerhin muss Antonia nun wirklich klein gewesen sein als ihr euch zuletzt traft. Selbst ich erkannte sie nicht auf Anhieb ;)."


    Derweil brachten die Sklaven das Gepäck des Arbiters in seine alten Gemächer, die wie es schien bisher auf ihn gewartet zu haben schienen.

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