"Wirklich? Das ist schön..."
Vertrauensvoll kuschelt sich Aemilia in seine Arme. Ein wenig fröstelt sie, so dass sie ihre inzwischen getrocknete Tunika zu sich heranzieht und diese über beide legt. Dann endlich schmiegt sie sich mit geschlossenen Augen in Hungis Arme, genießt den Geruch und die Wärme seiner Haut, seine Gegenwart.
Leise murmelnd beginnt sie, ziemlich unzusammenhängend und in Bruchstücken ihm von ihrem Leben zu erzählen. Von ihrem Alltag, ihrer Arbeit beim Cultus Deorum, ihrer Familie... Ein wenig konfus beginnt sie dann, von ihrer Kindheit zu erzählen, wie sie aufwuchs... Ägypten... Das Thema um ihren ehemaligen Mann streift sie lediglich, erwähnt das Schreckliche daran nicht... Bis Aemilia immer leiser wird und schließlich verstummt. Sie atmet ruhig und ist... vermutlich eingeschlafen.
Wo geht's denn hier zum Strand?
- Decima Aemilia
- Geschlossen
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Hungi sagte kein Wort und hörte sich alles von Aemilia ganz ruhig an. Es war zwar zeitweise schwer, ihr zu folgen, weil sie alles etwas wild durcheinander mischt, aber irgendwie bekam er doch ihr Leben in Umrissen mit. Lediglich beim Thema Ex-Mann war er etwas erstaunt. Daß sie schon einmal verheiratet war, wußte er gar nicht. Aber da sie nicht weiter davon sprach, mußte es wohl eine schlechtere Erfahrung gewesen sein, wie auch immer die aussah. Er streichelte sie sanft und ließ sie weitererzählen, bis sie einschlief. Lächelnd strich er ihr eine vorwitzige Locke aus ihrem Gesicht und hing dann seinen Gedanken nach. Dachte über seine Ehe nach, darüber wie sie den Spruch der Sibylle bezüglich des Kinderkriegens bekommen haben, die Scheidung von Adria und sein Leben bisher. Er war den Frauen nicht abgeneigt, nein, das wirklich nicht. Aber wie sollte das jetzt mit Aemilia weitergehen? Er mochte sie, ja, und wenn sie sich liebten... holla... Aber war es Liebe? Bei Adria war es damals ganz anders... Hungi war ein wenig ratlos und verwirrt. Er hasste es, wenn er nicht wirklich wußte, was er tun solle. Ein paar Szenarien strichen durch seine Gedanken, die einen angenehm, die anderen weniger... bis auch er einschlief...
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Die Sonne senkt sich dem Horizont zu und nimmt eine tiefrote Farbe an. Sie taucht die Landschaft in ein warmes rotes Licht. Das Meer jedoch sieht dunkel aus und eine frische Brise weht aufs Land. Aemilia fröstelt im Schlaf und schmiegt sich enger an den warmen Körper neben ihr. Sie murmelt etwas Unverständliches. Eine weitere Brise streicht an ihren Füßen entlang und nun öffnet sie endlich schläfrig die Augen. Immernoch schlaftrunken sieht sie sich um und erinnert sich langsam daran, wo sie ist und was sie hier macht. Ein glückliches Lächeln tritt auf ihr Gesicht und mit liebevollem Blick mustert sie den schlafenden Hungi. Doch es wird kalt... und spät...
Aemilia friert und sieht sich nach ihrer Tunika um. Schnell schlüpft sie hinein, um den unangenehmen Wind von ihrer Haut abzuhalten. Dann wendet sie sich wieder Hungi zu. Zärtlich streichelt sie ihm über die Wange um dann sein Gesicht mit kleinen zärtlichen Küssen zu bedecken.
"Aufwachen, Liebster..." flüstert sie ihm leise ins Ohr. -
Was für ein Weckservice... Kann man den abonnieren?
Hungi verzog im Halbschlaf ein wenig das Gesicht und grummelte ein bißchen vor sich hin, bevor er die Augen öffnete. Etwas verschlafen schaute er Aemilia an.Muß es sein?
Dann bemerkte er erst, wie spät es bereits war. Es begann bald zu dämmern, sie mußten wohl aufbrechen. Hungi verzog deswegen nochmal kurz das Gesicht, gab Aemilia einen Kuss, stand auf und zog sich an. Natürlich war überall der Sand...
Wir müssen zurück.
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Grinsend beobachtet Aemilia ihren Schatz beim Anziehen. Noch ein letztes Mal lässt sie in aller Ruhe genießerisch ihren Blick über seinen wunderbaren Körper gleiten. Als er angezogen ist und nun endgültig zum Aufbruch drängt, seufzt sie bedauernd. Trauer und Sehnsucht erfüllen ihr Herz.
"Ich vermisse dich schon jetzt..."
Sie seufzt und lässt sich von ihm auf die Beine ziehen.
"...aber du hast wohl recht. Die Pflicht ruft."
Notdürftig klopft sie den Sand von ihrer Tunika.
"Ich sollte mich noch waschen, bevor ich bei den Vorbereitungen für die nächsten Opfer helfe..."
Einen letzten leidenschaftlichen Kuss teilen sie noch in der trauten und ungestörten Zweisamkeit um sich dann Hand in Hand auf den Rückweg zum Hafen zu machen.- THE END -
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- FORTSETZUNG? -
Mit den Gedanken ganz woanders schlendert Aemilia durch die Straßen Tarracos. Auch die Aufregungen bei den Spielen haben es nicht vermocht, sie von ihrem Kummer abzulenken. So wandert sie nun ziellos durch die Stadt. Ohne dass sie es bemerkt, tragen ihre Füße sie schließlich wieder ans Meer, an den Strand, wo sie ganz in der Nähe erst kürzlich mit Hungi...
Schnell drängt sie die Tränen wieder zurück, die gerade in ihr aufsteigen wollen. Aemilia zieht ihre Sandalen aus und wandert nachdenklich durch den feinen Sand, wandert weiter und weiter. Ganz nah bei der ihr wohlbekannten Nische hält sie schließlich an, lässt sie sich im trockenen Sand nieder und zieht die Beine nah an ihren Körper. Mit den Armen umschlingt sie ihre Knie und schaut in die Ferne aufs Meer hinaus.
'Dort irgendwo muss Rom sein...' -
Hungi wanderte durch die Straßen von Tarraco. Er hatte seit dem Stranderlebnis Aemilia nicht mehr gesehen, nur ein paar Tage und schon hat sich seine Lebensplanung um einiges geändert. Er fand es nur fair, daß Aemilia davon erfahren sollte, nicht daß sie sich wunderte, wenn sie ihn mit einer anderen Frau sah.
Da erblickte er Aemilia. Ganz abwesend schien sie, lächelnd folgte Hungi ihr mit etewas Abstand, gerade so viel, damit sie ihn nicht entdeckte. Er wollte wissen, was sie gerade machte und wohin sie ging. So ging Aemilia eine Weile voraus, bis Hungi endlich wußte, wohin sie spazierte. Zum Strand. Zu ihrer Nische. Die Erinnerung an diesen Tag brachte Hungi zum Schmunzeln, wie sie sich beide liebten und liebhatten. Er hoffte, er könnte das bald mit ihr wiederholen. Hungi verfolgte sie, schlich sich hinter sie und überraschte sie dann mit einem "Angriff" von hinten. Lachend schaute er sie an und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.
Salve Aemilia.
-
Ganz in Gedanken versunken erschrickt Aemilia sehr, als Hungi sie plötzlich überrascht. Sie zuckt erschrocken zusammen und sieht ihn aus großen Augen sprachlos an. Es dauert, bis sie ihre Stimme wiederfindet, die nun jedoch leise und gebrochen klingt.
"Salve..."
Aemilia schluckt trocken und blickt Hungi stumm und fragend an. In ihrem Inneren sieht sie noch immer den verhängnisvollen Aushang. Nun jedoch wird er beiseite gedrängt von Hungis Lächeln, seiner Berührung, seinem Kuss. Zu einer Erwiderung kann sie sich jedoch nicht durchringen, Aemilia ist hin und her gerissen. Sie hofft innerlich verzweifelt, dass es sich um ein Mißverständnis handelt, dass sie sich auf dem Forum verlesen hat, dass einer der Beamten einen Fehler gemacht hat, irgendwas... Flehend blickt sie Hungi an und versucht, die Antwort in seinen Augen zu lesen. -
Noch immer lachend setzte sich Hungi neben ihr in den Sand und legt seinen Arm um sie.
Endlich wieder ein wenig Freizeit... du hast mir direkt gefehlt, weißt du das? Und wie ich dich dann auf der Straße gesehen hatte, habe ich nicht widerstehen können dir zu folgen. Lustig, daß du hierher gegangen bist.
Er erinnerte sich wieder an die schönen Momente von damals, schmunzelte und gab ihr wieder einen Kuss.
Aber auch gut, daß wir beide hier sind. Allein, ungestört.
Ein ganz leicht schelmischer Grinser breitete sich auf seinem Gesicht aus und ein bestimmtes Funkeln trat in seine Augen.
Ich muß dir sowieso erzählen, was seitdem passiert ist. Ich hoffe, du kannst mich trösten...
Da bemerkt er endlich ihr Wesen, das am heutigen Tage ganz anders war als sonst. Fragend schaute er sie an.
Ist etwas passiert?
-
Aemilia seufzt leise, senkt ihren Blick und schaut zur Seite. Noch immer ist ihre Stimme ungewohnt leise.
"Ich war vorhin auf dem Forum von Tarraco..."
Sie schluckt und blickt angstvoll wieder zu Hungi auf.
"...und habe dort den Aushang gelesen."
Ihr wird plötzlich kalt und sie umklammert ihre Beine noch fester.
"Ist es wahr?"
Langsam ergreift sie die schleichende Gewissheit und dennoch hat sie Angst vor seiner Antwort. Sie beißt die Zähne fest zusammen und kämpft tapfer gegen die Tränen an, die ihr in die Augen steigen wollen. -
Hungi stutzte ein wenig.
Auf dem Forum? Aushang? Ah, du weißt also schon davon.
Er drückte sie zu sich, küsste sie wieder auf die Wange und sagte weiter lächelnd zu ihr:
Keine Angst, zwischen uns wird sich nichts ändern. Glaubs mir, ich werd froh sein, wenn ich mich mit dir treffen kann. Die wird mir sicher das Eheleben nicht schmackhaft machen können, aber was tut man nicht alles der Politik wegen.
Er stutzte erneut, weil sie gar so still war, dann glaubte er begriffen zu haben, woran es haperte und er grinste selbstsicher.
Ach so, du denkst, ich liebe sie. Nein, das tue ich nicht, das kann ich dir versichern. Diese kleine arrogante Schnepfe... nein danke.
-
Es stimmt also. Für Aemilia stürzt nun endgültig die gesamte Welt zusammen. Wie hat sie sich nur so in Hungi täuschen können? War er also die ganze Zeit lang nur auf das Eine aus gewesen? Ging es ihm die ganze Zeit nur darum, sie dazu zu bewegen das Lager mit ihm zu teilen? Vor Scham läuft sie rot an und vergräbt ihr Gesicht zwischen ihren Armen. Wie konnte sie nur so naiv sein? Sie spürt, wie die Tränen wieder in ihr aufsteigen und dieses Mal hält sie sie nicht zurück. Leise weint sie in sich hinein.
-
Nanu, was war denn jetzt los? Sie weinte? Ja, wieso? Hungi war verwirrt. Hatte er was falsches gesagt? Oder was war los?
Er entschied sich einmal, sie zu umarmen.
Aemilia... Was ist denn los? Warum weinst du?
-
Mit Tränen in den Augen blickt Aemilia wieder zu Hungi auf.
"Warum? Warum? Das fragst du noch?"
Sie atmet tief durch und blickt ihn entsetzt an. Die Tränen laufen jedoch ungehemmt weiter.
"Du heiratest! Weißt du denn nicht, was das bedeutet? Du heiratest..."
Sie schluckt schwer.
"...nicht mich. Du heiratest irgend so eine einflussreiche, aufgeblasene, idiotische, dumme, hässliche Patrizier-Tusse! Nur, weil sie vermutlich mehr Geld oder mehr Ansehen oder sonstwas als ich hat..."
Entgeistert mustert sie Hungis Gesicht.
"Ja, wie stellst du dir das denn vor? Soll ich bis an mein Lebensende bei meinem Bruder leben und deine Geliebte sein? Mehr steht mir nicht zu? Ist das alles, was ich verdient habe?"
Sie hat das Gefühl, als werde ihr die Luft abgedrückt.
"Ich soll zusehen, wie ihr heiratet, du mit ihr Kinder bekommst, ihr diese Kinder großzieht und miteinander alt werdet? Verlangst du das wirklich von mir?"
Aemilia seufzt schwermütig. -
Hungi hörte sich fassungslos den Redeschwall an. Für einige Momente war er tatsächlich sprachlos und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Etwas verwirrt schaute er sie an, dann begannen seine Gedanken sich wieder zu ordnen und er bekam seine Souveränität wieder.
Allerdings war es nicht ganz das, was er erwartet hatte.
Aber Aemilia... Das ist eine reine Zweckehe. Selbstverständlich hast du mehr verdient... aber versteh doch, Falco würde dich mir nie zur Frau geben, du bist eine Praesina, ich gehör zu der Veneta. Momentan herrscht praktisch Krieg zwischen unseren Parteien...
Kam ihm das nur so vor oder hörte sich das selbst für ihn jämmerlich an?
Ich... ich wollte dich nicht verletzen. So versteh doch... Ich...
-
"Du...?"
Fragend blickt sie ihm in die Augen, verzweifelt nach einem Ausweg suchend. Da merkt Aemilia, wie sehr sie diesen Mann liebt. Das Herz zerspringt ihr schier vor Liebe und vor Angst vor der Zukunft. Verzweifelt greift sie nach seiner Hand und drückt diese. Dann senkt sie betrübt den Blick und seufzt erneut.
"Ach... Ich befürchte..."
Sie schaut wieder zu ihm auf.
"...wir haben einfach keine Zukunft, nicht wahr?"
Diese Worte, nun auch noch ausgesprochen, brechen ihr das Herz. Zitternd umarmt sie Hungi und klammert sich verzweifelt trostsuchend an ihn. Wieder steigen ihr unaufhaltsam die Tränen in die Augen und sie verbirgt ihr Gesicht an seinem Hals... -
Ach herrjeh...
Etwas überrascht und gar nicht erfreut über den Fortlauf dieses Gespräches umarmte Hungi Aemilia und ließ sie einmal ausweinen. Zärtlich streichelte er ihr über den Kopf und dachte über ihre Worte nach. Anscheinend war er ein Dummkopf gewesen zu glauben, sie könnte einfach so über seine Hochzeit hinwegsehen und sich mit ihm weiter so treffen wie bisher. Hungi war jetzt heillos überfordert - ein Zustand, den er nicht oft in seinem Leben erfuhr. Was sollte er jetzt tun? Er wollte nicht brechen, aber sie wollte nicht seine Mätresse sein, was er auch verstand. War das jetzt das Ende? Wenn ja, dann gefiel ihm das ganz und gar nicht...
-
Lange schmiegt sich Aemilia an Hungis Hals und lässt ihren Tränen freien Lauf. Es dauert eine ganze Zeit, bis diese endlich versiegen. Nur noch hin und wieder seufzt Aemilia leise und lässt ihre Gedanken wandern. Schließlich stellt sie Hungi ganz leise eine Frage.
"Du... Du verlässt mich also?"
Sie wagt es nicht, ihr Gesicht von seinem Hals zu lösen und ihm in die Augen zu sehen. Zu weh tut ihr noch diese Gewissheit.
"Es ist aus? Für immer? Einfach so...?"
Aemilia schluckt schwer. Eine Frage muss sie ihm doch noch stellen.
"Sag... Bitte... Hast du... Hast du mich je..."
Nun blickt sie doch noch zu ihm auf.
"Hast du mich... Hast du mich je... zumindest ansatzweise... ein bißchen geliebt? Oder... Oder hast du mich... die ganze Zeit nur..."
Sie schlägt die Augen nieder, nicht in der Lage es auszusprechen. Angst klammert sich eiskalt um ihr Herz und sie spürt nahezu einen körperlichen Schmerz bei diesem Gedanken. -
Er konnte nicht weiter als seinen Kopf zu schütteln.
Ich will gar nichts. Ehrlich. Ach dirndl.. du verstehst gar nichts...
Er drückte sie zu sich.Was sollte er auch jetzt sagen? Er wollte sie nicht anlügen, aber wegstoßen wollte er sie genau so wenig. Jo fix, woher sollte er wissen, was er fühlte? Er hatte keine Ahnung. Also entschied er sich, sie zu halten, und zu streicheln. Im Moment fiel ihm ohnehin nix anderes ein.
Herzerl...
-
Mit tränenverschleierten Augen schnieft Aemilia und schaut Hungi ganz verloren an. Ihre Hoffnungen sind nun endgültig nach und nach zusammengestürzt. Die Tränen versiegen und große Trauer macht sich ihn ihr breit. Langsam löst sie sich aus seinen Armen und hält nun einen Abstand ein. Sie öffnet den Mund um etwas zu sagen, schließt ihn jedoch wieder wortlos. Es scheint einfach nichts mehr zu sagen zu sein. Mit großem Bedauern im Blick mustert sie Hungi noch eine Weile, um dann halbwegs gefasst und ernüchtert aufzustehen.
"Nun... Ich denke, das war es dann."
Sie seufzt traurig.
"Vermutlich verstehe ich es eh besser als du denkst..."
Die Tränen drohen ihr wieder hochzukommen, doch sie unterdrückt sie mit aller Gewalt. Vor Hungis Augen will sie nicht schon wieder weinen. So beißt Aemilia die Zähne zusammen und nickt mit abweisender Miene.
"Also gut... Dann trennen sich unsere Wege wohl. Ich wünsche dir noch viel Spaß bei den Gladiatorenspielen, den Wagenrennen und auch deiner... Zweckehe."
Ihr Herz krampft sich zusammen, doch sie behalt die Kontrolle über sich.
"Vale..."
Der Abschiedsgruß klingt nun doch sehr leise und traurig und stark zögernd wendet Aemilia sich zum Gehen.
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