Atrium

  • Als ich das hörte war ich so schockiert das ich große Augen machte. Was hat sie gesagt? Wie war das? Mein Männerbart soll gekürzt werden. Oh scheiße, meine Brüder würden mich auslachen wenn sie das wüßten. Wenigstens sieht mich keiner aus dem Dorf. Erst sagt sie das sie mit mir zufrieden ist und jetzt will sie mich in meiner Männlichkeit beschneiden. Ich hab die Schnauze voll, ich hau ab und das sag ich ihr jetzt auch verdammte scheiße.


    „Ähhh, wenn Ihr es wünscht Herrin, soll dies so geschehen.“


    Grrr – Du Feigling



    Sim-Off:

    Danke das hört / liest man gern ;).

  • Sim-Off:

    Bei „Beschneiden“ und „Männlichkeit“ habe ich eine ganz andere Assoziation. ;) Bitte bedenke bei dem, was du schreibst, dass ich nachmittags auf Arbeit sitze und dort nicht pausenlos grinsen kann. Beim letzten Post musste ich sogar den Raum verlassen, damit ich ungestört lachen kann. :D


    „Ja, ich wünsche es.“


    Noch während ich sprach, suchte ich in entsprechenden Unterlagen. Meinen Kopf hielt ich dabei gesenkt und so bemerkte ich das Entsetzen in den Augen meines Sklaven nicht.


    „Das gibt es doch nicht! In Spanien existieren vier Barbiere, die ihre Dienste offerieren, in Germanien zumindest noch einer. In Rom wirbst niemand unter diesem Gewerbe. Puh, was mache ich denn jetzt? Entweder ich schicke dich nach Spanien oder ich muss einen Suchbrief aufsetzen und in Marktnähe anschlagen lassen. Vielleicht lieber Letzteres. Genau – bring mir ein Pergament und die gute Tinte von diesem Kopffüßler.“

  • Ich holte das Zeug was sie wollte und gab es ihr. Keinen Ton konnte ich sagen, statt dessen brummte ich vor mich hin als ich das Zeug holte und strich mir noch einmal durch den Bart.



    Sim-Off:

    Mit Beschneiden verbinde ich auch etwas anderes, aber über solche sensiblen Themen reden Männer nicht :( und wir jetzt lieber auch nicht ;).

  • Nachdem ich das Schreiben gefertigt hatte, reichte ich es Assindius.


    "Hänge dieses Plakat nahe des Markes auf. Es soll gut sichtbar sein, für jedermann."




    Barbier gesucht!


    Ich bitte einen ortsansässigen Barbier, sich in der Villa Aurelia zu melden. Eine interessante Aufgabe und ein ordentliches Honorar warten auf denjenigen, der mir erspart, meinen Sklaven wegen eines Haar- und Bartschnittes nach Hispania schicken zu müssen. Auch in Rom muss doch ein solcher Meister seines Faches zu finden sein.


    Aurelia Deandra

  • „Ja Herrin.“


    Donar sei dank, nicht nach Germanien. Nää, da kann ich mich nicht mehr blicken lassen. Genau, ich werde das Plakat verschwinden lassen, ha, ha, dann bleibt der Bart dran. Oder ich hänge es so schlecht auf das es nach einer Stunde abfällt. Bei Wara, das kann ich nicht, schließlich hab ich meine Treue geschworen. Da bleibt nur eins; Plakat aufhängen. Grrrrrr.

  • Auf dem Weg vom Markt und zurück hatte ich die Hoffnung, dass mich irgend jemand schief ansehen oder beleidigen würde, damit ich diesen Barbier-Schock an ihm auslassen kann. Doch leider bot sich diese Möglichkeit nicht und ich betrat brummend die Villa.


    Natürlich konnte ich die Herrin nicht so brummig anreden. Also sagte ich kühl:


    „Herrin, das Plakat hängt!“

  • „Das ist gut. Hoffen wir, dass sich bald jemand meldet. Sonst müsste ich mir etwas anderes einfallen lassen.“


    Die Frage war: Was? Ich hatte keine Ahnung, aber kam Zeit, kam meistens auch Rat.


    „Wo hast du es überhaupt aufgehängt? Waren bereits viele Menschen auf dem Markt?“

  • „Nun ja Herrin, ich ging zum Sklavenmarkt und sah mich um. Als ich dort ein Stück gegangen war, sah ich weitere Plakate und hängte es dazu.“


    Ich strich mir durch den Bart, wer weiß wie lange ich das noch kann, dachte ich und sagte dann:


    „Ob es viele Menschen waren ist schwer zu sagen, jedoch waren mehr Menschen auf dem Markt als ich beim letzten mal dort war.“

  • „Das hört sich gut an. Die Stelle hast du dann richtig gewählt.“


    Ich betrachtete nachdenklich meinen Sklaven.
    „Du streichst dir ständig durch den Bart. Das macht einen nervösen Eindruck auf mich. Ist dem so? Ich wüsste auch gern, was Männer dazu veranlasst, sich solche Haarteile wachsen zu lassen. Es sieht wenig gepflegt aus und behindert doch zudem.“


    Es muss einfach behindern – beim Essen, bei der Sicht in vorgebeugtem Zustand ... Auf die Antwort war ich wirklich sehr gespannt. Die Vorstellung, jemals einen Mann mit solchem Wuchs küssen zu müssen, war eine wenig angenehme. Nein, vermutlich würde ich mich nie in einen solchen verlieben.

  • „Nervös würde ich das nicht nennen, Herrin. Wenn ich über etwas nachdenke greife ich oft in meinen Bart. Als ich überlegte viele Menschen auf dem Markt waren, zupfte ich daran, das ist einfach eine Angewohnheit. Manche kratzen sich am Kopf, manchen bedecken mit einem oder mehrerer ihrer Finger ihren Mund und andere fassen sich an die Stirn. Ich streiche durch meinen Bart.


    „In Germanien tragen alle Männer einen Bart, selbst die Götter. Manche sind Länger, andere kürzer, aber alle tragen einen. Manchmal behindert es wirklich am ganzen Kopf Haare zu haben,“


    ein wehmütiges Grinsen zog durch mein Gesicht.


    „vor allem wenn die Frauen die Männer an den Bärten ziehen, damit sie endlich nach Hause kommen. Aber die Haare lassen die Männer wie Männer aussehen!


    Aber was die Pflege angeht Herrin. In Germanien werden die Haare mit einem Gemisch behandelt und jeden Tag gebürstet. Die Pflege der Haare ist grade wegen der Länge sehr wichtig.“

  • Aufmerksam hörte ich mir die Ausführungen von Assindius an. Es war durchaus interessant, etwas über andere Völker und Sitten zu erfahren. Nur eben überzeugt hatte es mich nicht, dass ein Bart wirklich männlich machen sollte.


    „Für mich zeigt sich Männlichkeit in der Art des Auftretens eines Mannes, in seiner Denkweise und seinen Handlungen. Das Aussehen macht einen Mann noch lange nicht zu einem solchen. Willenstärke gehört für mich dazu, eine gewisse Härte, das ewige Streben nach Überlegenheit über andere Vertreter seines Geschlechts. Intelligenz macht einen Mann nicht männlich, aber attraktiv. Das gleiche gilt für Erfolg. Zeig mir einen Mann, der all das hat und er wird männlich wirken, selbst dann, wenn er unmännlich ist in seinem Äußerem. Er sticht damit jeden optisch männlich wirkenden Konkurrenten aus.


    Und eines steht fest, Assindius: Römische Frauen lieben eher nackte Haut als pelzige Männer. Ist das in Germanien denn wirklich anders?“


    Ich konnte mir kaum vorstellen, dass eine Frau auf viele Haare auf Seiten eines Mannes stand. Vielleicht bildeten sich germanische Männer nur ein, durch recht auffällige Haare männlich zu wirken. Vielleicht standen sie nur untereinander in Konkurrenz, wer den längsten Bart hatte, und keiner hatte die Frauen nach ihrer Einschätzung gefragt.

  • „Nun Herrin, in Gemanien muss man Tugenden wie Härte, Kraft und Willensstärke haben um zu überleben. Das Leben in Germanien ist anders als in Rom. Wer diese Fähigkeiten nicht hat wird verenden. Unbehaarte Männer würden von germanischen Frauen genauso ausgelacht, wie Römer von Römerinnen mit germanischem Aussehen ausgelacht würden.“

  • Assindius bestätigte meine Ansicht über Germanien.


    „Ja, das ist wohl wahr. Das Land ist urtümlich, das Klima hart und die Sitten roh – so sagt man. Wer nicht ebenso wiederstandsfähig ist, wird untergehen.“


    Tja, nun ging es um Assindius’ Äußeres. Im Grunde war ich nie der Mensch, der andere verbiegen wollte. Entweder andere passten zu mir, und ich pflegte den Kontakt zu ihnen, oder ich ließ sie links liegen. Assinius weilte nun gezwungenermaßen in meinem Umfeld. Mir gefiel seine Art und seine Denkweise, nicht aber sein Äußeres. Fast bedauerte ich, ihn meinem Willen unterwerfen zu müssen, aber so waren nun mal die Verhältnisse.
    Ich schüttelte den Kopf. Man hatte versäumt mich zu lehren, wie man hochnäsig und rücksichtslos mit Sklaven umging. Könnte ich das, hätte ich nun weniger Probleme.


    „Assindius, du bist zwar mit Leib und Seele Germane, aber du lebst jetzt in Rom. Du sagst selbst, römische Frauen lachen Männer aus, die nicht in ihr Männerbild passen und genauso ist es. Ich hoffe, du hast ein Einsehen, dass ich auf eine Veränderung in deinem Äußerem bestehen muss. Es ist nicht meine Art, mit Zwang zu agieren. Lieber ist es mir, wenn zwischen Sklaven und Herrschaften ein loyale Verbindung auf der Grundlage von freiwilliger Gefolgschaft der Sklaven herrscht. Eine solche Basis ist verlässlicher und sie zahlt sich für beide Seiten aus. Ich werde nicht darauf bestehen, dass der Bart vollkommen ab muss, aber ich möchte ihn sehr deutlich kürzer sehen.“

  • „In der Seele bin und bleibe ich ein Germane Herrin. Der Leib ist veränderbar, die Seele nicht. Herrin, ihr könnt Euch meiner Loyalität sicher sein. Wenn dazu gehört das ich mein Äußeres anpasse soll dies geschehen. Der Sklave bleibt der Gleiche, nur das Äußere ist anders.“

  • "Ich habe nicht vor, deine Seele zu verändern, denn die gefällt mir so wie sie ist. Würde sie es nicht tun, würde ich mich von dir trennen. Es freut mich, dass du die Notwendigkeit einer äußeren Anpassung einsiehst. Nun bin ich bloß gespannt, ob das Plakat Erfolg bringt. Wenn nicht, müsste ich dich tatsächlich nach Hispania schicken. Ein irrwitziger Gedanke, wie ich meine.“


    Ich schüttelte den Kopf. Das konnte eigentlich nicht wahr sein.


    "Oder wir schreiben die spanischen Barbiere an und fragen nach einer Außenstelle in Rom nach. Gib mir doch schon mal meine Notizzettel mit den Firmenadressen.“


    Ich wies auf den Tisch.

    "Welche Adressen stehen dort noch drauf? Kannst du eigentlich Latein?"

  • Als ich hörte das ihr meine Seele gefällt sagte ich mit stolzer Brust:


    „Herrin, wenn Ihr mich einmal fortschickt, müsset Ihr das doch auch weiterhin tun. Die Haare wachsen doch auch wieder nach. Wenn ich zwei mal im Jahr nach Hispania zum Barbier soll, nütze ich Euch nichts. Dann mache ich das lieber selber!“


    Dann holte ich die Zettel die auf dem Tisch lagen und zog ungläubig die Augen nach oben. Wie Adressen, wie Latein? Hää?


    „Herrin ich spreche Eure Sprache, lesen kann ich sie nicht“

  • Erstaunt betrachtete ich meinen Sklaven. Er dachte weiter als ich und das wollte schon was heißen. Natürlich – Haare wachsen wieder nach. Ich selbst besaß lange Haare, ein Barbier war nicht vonnöten. Die Spitzen schnitt Samira und mehr kam nicht ab.


    „Meinst du wirklich, du könntest dir selbst die Haare schneiden und dein Äußeres würde danach akzeptabel aussehen?“

  • „Hmmm.“ Was für Umständlichkeiten! Dabei wollte ich nur, dass mein Sklave vernünftig aussieht. In Rom war nichts los, zu der Erkenntnis kam ich gerade.


    „Wir warten noch ein paar Tage ab, vielleicht meldet sich dann ja noch jemand. Wenn nicht, dann versuche es eben selbst.“


    Leicht verärgert über die Schwierigkeiten bei solch einer Banalität nahm ich die Notizzettel in die Hand.


    „Und du kannst also kein Latein lesen?“ Nachdenklich betrachtete ich die Notizen. „Wo hast du denn die Sprache gelernt, dass du mich wenigstens verstehen kannst? Aus was für Verhältnissen kommst du überhaupt?“

  • „Ein Germanen aus unserem Dorf zog eines Tages in einer römische Stadt. Er wurde ein reicher Händler, jedenfalls sagte er das, lernte Latein, lesen und schreiben. Er handelte mit den Dorfbewohnern und jedesmal wenn er in die Stadt kam sprach er nur Latein, allerdings half das bei seinem lispeln auch nicht und er wurde dennoch ausgelacht. Er verlangte das man mit ihm Latein sprechen sollte wenn er etwas kaufen sollte. Einige von uns lernten es eben. Ein paar Mann aus der Mine in der ich arbeitete sollte es auch lernen und mich hatte das Los getroffen. Der Typ quatschte uns immer was vor und erklärte wie wir was auszusprechen haben und welche Bedeutungen die Worte haben. Erst kam ein Händler, dann kamen andere und das Latein sprechen wurde besser.“



    Sim-Off:

    Zu dick aufgetragen?


    Verhältnisse? Verhältnisse? Hä?


    „Herrin äh, was genau meint ihr mit Verhältnissen? Wollt Ihr wissen ob mein Vater reich war

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