Beiträge von Aurelia Licinia

    Ich überlege nicht lange. Ich folge einfach dem Trauerzug.
    Sie haben gesagt ich gehöre dazu.
    Es wird gesungen. Ein Schwein wird geopfert.
    Der Scheiterhaufen brennt und ich kenne den Mann nicht einmal, der darauf liegt.
    Bevor ich etwas falsches mache frage ich lieber.


    "Darf ich beim Einsammeln helfen?"

    Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    „Du bist eine Aurelia. Dem Namen nach gehörst du bereits zu uns und wenn du im Herzen Angehörige dieser Familie sein möchtest, kann von Rechts wegen niemand etwas dagegen tun. Mehrere Personen haben heute bereits geäußert, sie wollen euch gern als Bestandteil unserer Familie ansehen.“


    Liebevoll lächelte ich sie an. Sie war mir durchaus ähnlich. Nicht so in der Optik, dafür aber im Wesen. Ich reichte ihr einem Angebot gleich meine Hand. Wenn sie wollte, konnte sie ihre hineinlegen. Metellus war für den Augenblick vergessen.


    Da muss ich nicht lange überlegen. Ich lege meine Hand hinein.
    Ich bin dankbar. Zugleich zweifle ich. Ich habe Verina nicht gefragt.
    Wegen noch etwas zweifle ich.
    "Geht es denn so einfach? Ich sage, ich möchte bei euch bleiben. Ich bekomme euer Wappen und gehöre dazu?"


    Ich sehe zu dem Onkel, der mir vorhin Angst eingejagt hat.
    "Nein, ich bin nicht verheiratet. Ich bin 17."

    Verina ist schon gegangen. Ich sitze alleine.
    Alle unterhalten sich. Ich sehe die beiden herumalbern.
    Trotz der netten Worte von eben fühle ich mich sehr allein.
    Ich hatte ja keine Ahnung wie meine Familie sein würde, als ich nach Rom kam.


    "Was muss ich tun, um dazuzugehören?"

    Ich koste eine Traube.
    "Ich habe einfach nicht gewusst wie sehr die Gens zerstritten ist.
    Verina hat es mir nicht erzählt."

    Vorwurfsvoll blicke ich zu meiner Schwester.
    "Es geht ja nicht gegen die Leute hier. Ich schäme mich eben.
    Ich fühle mich angesprochen, wenn der Onkel so streng redet.
    Ich sehe ja auch, dass ich ein anderes Wappen habe."

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Er schnappte sich eine Schale mit Trauben und ging auf sie zu.


    Darf ich mich zu Dir gesellen? Ich bringe auch ein kleines "Geschenk"
    mit
    Metellus zwinkerte ihr zu.

    Erzählst Du mir ein wenig von Dir? Außer Tutor kenne ich hier ja auch kaum jemanden...mal abgesehen von Deandra


    Trauben waren gut zur Ablenkung. Ich nehme mir welche und erröte. Ein Seufzer kam.
    "Ich bin doch hier vollkommen fehl am Platz. Am liebsten würde ich gehen."

    Sagen konnten Menschen viel, wenn der Tag lang war.
    Ob es der Wahrheit entsprach blieb immer abzuwarten.
    Meine Meinung bilde ich mir selbst und nicht auf der Grundlage von Weisheiten anderer.
    In einer Abwehrhaltung höre ich Deandra zu. Dann aber zeigt sie die Briefe...


    Vorwurfsvoll blicke ich zu Verina.
    Sie hat nach mir gerufen und mich in ihre Familie nach Rom geholt.
    Dass ich mit allem nichts zu tun habe, ist nur ein kleiner Trost.
    Ich schäme mich und möchte am liebsten gehen.


    Verina möchte aber noch bleiben. Sie gibt es mir zu verstehen.
    Ich will eigentlich nicht, aber ihr zuliebe bleibe ich.
    Es wird nicht besser nach dieser Rede des Onkels. Eher noch schlimmer.
    Deswegen setze ich mich in eine Ecke und verhalte mich von nun an still.

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Ich denke mal, in der Gens Annaea steckt ein ganzes Nest voll. Ranglistenführer ist zweifelsohne meine Onkel, der König von Tylus, aber noch lerne ich von ihm


    "Ein König in der Gens Annaea? Erzählst du mir von ihm?"


    Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    "Metellus ist übrigens ein Klient und enger Freund der Familie. Zwar ist er nicht mit uns verwandt, aber er gehört praktisch dazu. Auf jeden Fall freue ich mich über euren Besuch. Lasst uns dort drüben Platz nehmen.


    Ich suchte mir einen Platz mit guter Sicht.
    "Ich freue mich auch, weil ich hier sein kann.
    Es macht hier einen sehr netten Eindruck.
    Für mich bitte auch ein Glas Wein."

    "Ich kenne keine Menschenseele in Rom. Außer dir versteht sich.
    Ich habe mich über die Einladung gefreut. Vielleicht lerne ich dort mehr Römer kennen.
    Da gibt es auch nichts zu überlegen. Ich nehme sie an.
    Dann kann ich immer noch sehen, ob ich Deandra nett finde und ob mir gefällt, was sie will.
    Außerdem kannst du mich ja als Anstandswauwau begleiten. Machst du ja sonst auch."


    Das war doch ein Angebot. Ich fand es gut.

    So viel auf einmal. Eine Frage, ein Brief, eine Vorstellung.
    Zuerst grüßte ich den Bruder. "Salve Commodus."
    Dann las ich den Brief. "Ich müsste es wissen, aber wer ist Deandra?"


    Zitat

    Original von Aurelia Verina
    "Erzähl, was hast du in der Zukunft vor."


    "Ich könnte zu dieser Einladung gehen."

    Ich folgte meiner Schwester vom Stadttor zum Forum. Was sie immer für Ideen hatte. Auf dem Forum ist es doch langweilig. Da halten Männer viele Reden, die mich gar nicht interessieren. Ausgerechnet jetzt waren auch noch Wahlen. Gelangweilt lief ich neben Verina her. Ich lenkte mich mit der Betrachtung junger Männer ab. :P

    "Es ist nicht meine Schuld. Ich wurde aufgehalten.
    Anstatt rumzumeckern könntest du mich lieber begrüßen."


    Das war wieder einmal typisch. Immer musste sie an mir herumnörgeln.
    Ich umarmte meine Schwester. In ihrem Rücken winkte ich der anderen Stadtwache zu. Das war nicht Magnus.

    Aufgeregt lief ich am Stadttor auf und ab. Ich hatte mein Kommen angekündigt und mir wurde zugesagt, dass mich jemand aus der Familie abholen kommt. Leider wusste ich nicht, wer das sein würde. Vielleicht meine Schwester? Sie hatte ich von allen am meisten vermisst. Vielleicht kam auch einer meiner Brüder.


    Tiberius Magnus war auch keine Hilfe. Er machte seinen Dienst und war nicht zu einem Schwatz aufgelegt. Rastlos wanderte ich weiter…