Vinus ging ein wenig durch die Stadt. Dabei kam er in eine schlechte Gegend - die Subura. Es stank hier nach Urin - die Färber gingen hier wohl ihrer Arbeit nach. Erstaunt sah er sich um, war er doch zum erstenmal in so einem Viertel. Wie war es möglich, daß eine Weltstadt wie Rom solch ein Viertel beherbergte...
Nachdenklich ging er weiter. Bettler saßen oder gingen hier herum, hoffend, daß jemand ihnen ein paar Asse geben würden, damit sie wenigstens ein paar Tage weiterleben konnten. Ein paar kamen auch zu ihm, angewidert drehte er sich um und ging in eine andere Richtung. Er hoffte, daß dieses Schicksal ihn niemals treffen würde.
Ein wenig später stand er vor einer Taverne. Schon jetzt - mitten am Tag - lagen hier Betrunkene in ihrer eigenen Kotze herum, andere erleichterten sich gleich daneben. Erneut angewidert wollte Vinus weggehen, doch er besann sich auf seinen Auftrag. Er mußte diesen Gaius finden...
Er betrat die Taverne. Von einer Ecke hörte er lautes Lachen, in einer anderen saßen ein paar zwielichtige Typen herum. Gottseidank hatte er heute nicht seine beste Tunika an, er würde also hier nicht besonders auffallen. Er setzte sich an einem Tisch und sah sich weiter um. Eine überschminkte Bardame kam zu seinem Tisch und sprach ihn an:
Na, Süßer? Was kann ich dir anbieten?
Vinus wußte wohl, daß sie damit nicht nur Wein meinte.
Bring mir etwas Wein, aber nicht den schlimmsten. Ich habe noch was zu erledigen.
Die Bardame zuckte mit den Schultern und ging wieder zurück. Vinus überkam ein ungutes Gefühl, hätte er sich doch nicht auf den Auftrag eingelassen...