Beiträge von Sylvia

    Sylvia, eine aus dem Volke der Kelten, war in Gedanken versunken. Sie lehnte in der Nähe zu Eugenius Räumlichkeiten an der Wand. Ihre Augenlider waren geschlossen. Oh wie gerne wäre sie wieder in ihrem Land, den mystischen Wäldern, ihrem Vater, ihrer Mutter. Doch sie wusste, dass sie als Sklavin nie wieder ihre Heimat sehen würde und so blieb ihr Wunsch weiterhin ein Traum.


    Als Eugenius sie rief, überhörte sie seine fordernde Stimme. Erst als die Stimme dann laut durch die Flure peitschte schreckte sie auf! Aufgeregt huschte sie in die Richtung aus der die Stimme ihres Herren kam. Sie öffnete die Türe zum Arbeitszimmer und trat ein, verbäugte sich und setzte einen entschuldigenden Blick auf. Sprechen durfte sie nicht, nur wenn sie angesprochen wurde oder ihr Herr ihr eine Frage stellte. Also stand die hübsche Sklavin einfach nur still im Raum und wartete darauf das der Aurelier sie ansprechen würde.

    Ich füllte den Kelch meines Herren nach und hörte dem Gesagten aufmerksam zu. Wollte sich der Alte etwa mit dem Plebjern aussöhnen, über die er immer so schimpfte, weil sie die alte Elite und Größe Roms zersetzten? Nun, es ging mich nichts an und es interessierte mich auch nicht wirklich, aber ich wollte nicht wegen Unachtsamkeit meinem Herrn auffallen. Wenn dieser einen weiteren Wunsch äußern würde und ich abgelenkt war, würde das später Übel enden. Ich hatte schon gesehen, wie Thorak, dieser hünenhafte Nordmann und Leibwächter meines Herrn, Sklaven die Fehler gemacht hatten auf Geheiß des Herrn mit Peitschen- oder Stockhieben bestrafte, daher war ich vorsichtig und versuchte möglichst wenig aufzufallen um nicht das gleiche Schicksal zu erleben. Streng waren sie schon, die Aurelier, aber auch Gerecht. Wenn man ihnen gut diente, gaben sie sich großzügig, aber wenn nicht ... Ich mochte nicht mehr daran denken.

    Sylvia stand hinter der Hauswand, unfern von Sixtus, Marcus, und den beiden Miles. Sie belauschte aufmerksam das Gesprochene. Ihr Herr, Eugenius, hatte ihr den Auftrag gegeben den alten Christen auszuspionieren. Es war leicht, dank des ganzen, an den Straßen- und Gassenrändern herumlungernden Gesindels den Wohnort von Sixtus auswendig zu machen.


    Sie war in einen grauen Umhang gehüllt und ihr Gesicht von einer Kapuze verdeckt. Äußerlich würde man sie kaum von dem hier und dort lungernden Gesindel unterscheiden können.