Beiträge von Phiobs

    Phiobs nickte begeistert, als Maximian die Pyramiden richtig beschrieb. Zwar hatte dieser sie noch nicht in ihrer wahren Schönheit gesehen, aber das hatten ja auch die wenigsten Römer. Aber immerhin hatte er eine Zeichnung von ihnen gesehen und konnte sie sich daher gut vorstellen. "Ganz genau, so sehen sie aus. Sie sind aus riesigen Steinen gebaut und wirklich sehr hoch. Höher als jedes Gebäude, das ihr kennt." Zumindest kannte Phiobs kein Gebäude, das so hoch war, und er konnte sich dies auch nicht vorstellen.


    "Es ist noch nicht lange her, dass ich mein Land zuletzt gesehen hatte", beantwortete er dann schnell die anderen Fragen seines Herrn. , denn er sprach gern über sein Land, das bekämpfte das Heimweh ein wenig. "Nach der Reise hierher hat es nicht sehr lange gedauert, und ich kam zu euch. Und ich war noch sehr jung, als ich Sklave wurde." Mittlerweile konnte er sich kaum noch daran erinnern, jemals etwas Anderes gemacht zu haben.

    Phiobs freute sich, dass es seinem Herrn offenbar zu schmecken schien. Er ordnete etwas die herumliegende Kleidung, bis er die Frage hörte, über die er erst einmal ein wenig nachdenken musste. Wo sollte er da anfangen?


    "Meine Heimat ist wirklich wunderschön. Heiß und sandig, aber schön. wir haben auch große Städte und große Bauwerke aus der Zeit der Pharaonen. Habt ihr schon einmal die Pyramiden gesehen? Oder den Nil? Er ist das Herz Agyptens, denn ohe ihn würde es im Sand untergehen."


    In Gedanken versunken schwärmte er von seiner Heimat und hatte doch etwas Heimweh. Aber das würde auch mit der Zeit wieder vegehen. Genau wie die Überschwemmungen des Nils wieder vergingen, bis sie im nächsten Jahr wiederkamen, wenn die Götter es gut mit Ägypten meinten.

    "Ich würde mich sehr darüber freuen, mehr von der Stadt zu sehen."


    Phiobs schmunzelte erfreut, als er wieder zurück zum Tisch ging, um Maximian sein Mahl zu bringen. Er konnte es kaum erwarten, mehr von Rom sehen zu können, und er war ein wenig überrascht, dass sein Herr jetzt schon bereit war, ihn mit auf die nächste Reise zu nehmen. Sein letzter Herr wäre da etwas misstrauischer gewesen.


    "Und ja, es ist Knoblauchbrot dabei. Ich habe mir sagen lassen, dass Ihr dies sehr mögt."


    Phiobs brachte ihm nun das Essen hinüber und zog sich dann etwas zurück, damit sein Herr in Ruhe essen konnte. Entweder würde er sich dabei weiter mit ihm unterhalten, oder ihn fortschicken, um die Kleidung vom Tag zu reinigen, er war jedenfalls für alles bereit.

    Phiobs nahm in gewohnter Weise die beiden Fiebeln entgegen und wartete dann geduldig, dass er auch die beiden Tücher der Tunika entgegen nehmen konnte. Dabei schmunzelte er etwas, da er gerade an Rom dachte, das er nur einmal gesehen hatte, das aber auch gleichzeitig einen großen Eindruck auf ihn gemacht hatte.


    Mein ehemaliger Herr hat mir einmal die Ehre erwiesen, ihn nach Rom begleiten zu dürfen. Es ist wirklich eine wunderschöne und sehr große Stadt. Leider durfte ich nur einen kleinen Teil davon sehen. Es war nur ein kurzer Besuch gewesen, und nur bei der Fahrt hinein und hinaus hatte er die Stadt bewundern können, aber das allein hatte schon gereicht, um ihn staunen zu lassen.


    Ich habe mir erlaubt, euer Lieblingsmahl zusammenzustellen, beantwortete er dann die Frage zum Essen und nahm nun die Tücher entgegen, um sie ebenfalls zur Seite zu legen und dann das Nachtgewand zu holen, dass er seinem Herrn so reichte, dass dieser leicht hineinschlüpfen konnte.

    Nachdem Maximian von dessen pallium befreit worden war, legte Phiobs dieses sorgfältig zusammen und legte es erst einmal zur Seite, damit er es dann mit sich zum Reinigen nehmen konnte, wenn er das Cubiculum seines Herren wieder verließ. Doch jetzt wartete er darauf, dass sich dieser die Hände gewaschen haben würde, damit er ihm ein Handtuch reichen konnte.


    Ich habe meine täglichen Pflichten erfüllt, antwortete er Maximian und beobachtete dabei, wie das Wasser in der Schüssel den Schmutz von dessen Händen annahm. Außerdem habe ich mich etwas besser mit dem Gebäude bekannt gemacht. Es ist wirklich groß und wunderschön.


    Das Haus seines alten Herrn war viel kleiner gewesen, aber hier musste er schon fast aufpassen, dass er sich nicht verlief. Ob das hieß, dass die Götter es gut mit ihm gemeint hatten, als sie ihn hierher schickten, würde sich allerdings noch herausstellen müssen.

    Phiobs war ganz froh gewesen, dass sein Herr zum Nachmittag ausgeritten war, da er so die Zeit nicht nur für seine Pflichten, sondern auch dafür nutzen konnte, sich etwas besser mit seiner neuen Heimat bekannt zu machen. Er war noch nicht lange hier, aber musste seine Pflichten natürlich perfekt meistern. Dazu gehörte auch, alles hier zu kennen.


    Gegen Abend war sein Herr zurück und trug ihm auch schon auf, ihm ein Mahl zu holen, was er sofort erledigte. Mit einem reichlich gefülltem Tablett begab er sich dann in dessen Cubiculum und stellte dieses auf einem Tischchen ab. Sein Herr war schon dabei, sich von seiner verschwitzten Kleidung zu befreien, und so eilte er zu ihm, um ihm dabei zu helfen. Dies gehörte zu den Pflichten, die er ohne Aufforderung zu erfüllen hatte.

    Salve! Mein Name ist Phiobs und ich bin Sklave. Eigentlich komme ich aus Ägypten, aber gehe nun in den Besitz der Gens Decima über, wenn sie mich denn will.


    Name: Phiobs
    Stand: Servus
    Wohnort: Mogontiacum
    Besitzer: Gens Decima


    P.S.: Zweite ID von Tiberius Decimus Phlilippus, da der Eintritt als Römer in diese Gens zur Zeit nicht erlaubt ist.