Beiträge von Lucius Caecilius Celer

    Die Legionäre vom Manöver kamen zurück. Harte Burschen waren es und einer kam tatsächlich auf Celer zu. Es war ein durchtrainierter junger Mann. Ob er Kriegserfahrung hatte oder nicht, das weiss Celer nicht, doch auf den ersten Blick sieht Victor ziemlich rauh aus.


    Doch dahingestellte Provokationen kann Celer natürlich nicht über sich ergehen lassen. Er hatte lange trainiert und war in Topform. Vor einigen Wochen hätte Victor ihn innert Sekunden mühelos geschlagen, doch in seine heutigen Verfassung hatte Celer vielleicht eine Chance.
    Langsam nimmt er den Schild auf. Ein lebender Gegner war wirklich mal was anderes. Endlich konnte er sehen wie gut er geworden war.


    "Dann wird dich der karthagische Feigling wohl niederstrecken müssen", scherzt Celer noch bevor er eine Angriffsposition einnimmt. Er sucht nach einem Schwachpunkt in der Haltung des Gegners. Er musste sich dessen Überheblichkeit zunutze machen.
    Celer vollzieht dann plötzlich ein überraschendes Manöver. Mit erhobenem Gladius stürmt er auf Victor zu und will diesen glauben lassen er würde vertikal zuschlagen. Gleichzeitig aber versucht er mit dem Schild auf Victors Brustkorb zu schlagen.
    Doch der Legionär war erstaunlich schnell. Victor hatte so schnell reagiert, dass der Schild nur auf Victors Arm prallte und nicht auf den Brustkorb. Celer wirf sich schnell herum, um einem eventuellen Hieb ausweichen zu können. Mit dem gewonnenen Schwung vollzieht er mit dem Schwertarm eine Drehung un nimmt Victors Schildarm aufs Korn. Doch auch dieseml ist Victor erstaunlich schnell und reisst seinen Arm schnell nach oben, so dass der Übungsgladius nur ein bisschen am Arm kratzt.


    "Nun wie macht sich der karthagische Feigling?", fragt er mit einem Lächeln, nachdem er eine Verteidigungsposition eigenommen hat.

    Tag für Tag hatte Celer nun seinen Körper gestählert und seinen müden Geist bezwungen. Er hatte ein par andere Soldaten kennen gelernt, einer davon war ein echter Kotzbrocken, auch sowas soll es geben. Nach den ersten Tagen des Trainings hatte er am Abend das Gefühl ihm wären sämtliche Muskeln entwendet worden. Wie ein Toter fiel er auf eine Pritsche und versuchte einzuschlafen. Schon so lang war er nun ohne Wein, Weib und Gesang. Schon freute er sich auf den ersten Urlaub.
    Doch mit der Zeit fiel das Training leichter, die Fortschritte kamen schneller und die Glieder waren nicht mehr so schnell müde.
    Ein Pilum konnte er nun schon recht gut schleudern, den Gladius verstand er zu führen und selbst die Sandalen konnte er nun ertragen.
    Nach einigen Tagen fand er die Armee nicht mehr so schlimm, schliesslich hatte sie Rom zu dem gemacht was es heute ist. Er fühlte sich schon wie ein Soldat der die Parther in Grund und Boden stampft.
    Im Training war er nun mit mehr Eifer dabei, Eifer der sich auszahlte. Er war einer der Besseren Soldaten geworden. Ausdauernd war er, und langsam auch zäh. Sein Vater würde staunen.

    Wie so oft versteht ein Zivilist einen Soldaten nicht.


    Disziplin und Konsequenz sind eines, Ideenmangel und blinder Gehorsam etwas anderes. Vorgesetzte müssen sich auf dich verlassen können, sie müssen dir vertrauen können. Kann man dir das?
    Und was galubst du wo wir wären, wenn der göttliche Gaius Julius Caesar gegenüber dem Senat, dem von der Russata vergötterten Senat, Gehorsam und Pflichtgefühl gezeigt hätte. Was wäre jetzt, wenn der göttliche Caesar den Rubicon nicht überschritten hätte?
    War es nicht auch das was das Imperium weitergebracht hat?


    Disziplin mag das wichtigste im Militär zu sein. In der Regierung aber ist Kreativität mindestens genauso wichtig. Genauso wie der Wille weitreichende Entscheidungen zu treffen. Welche sind die deinen?

    Zitat

    Was, mein Lieber, sagt dir, dass dies leere Versprechungen sind?


    Nunja 'wohlgesonnen und pflichtbewusst gegenüber dem Stadt und dem Volke Roms' sagen nicht gerade viel über deine geplanten Aktivitäten aus.
    Freut mich ausserordentlich übrigens, dass du ein so tugendhafter Diener des Staates bist. Die sind heut wohl nicht mehr so zahlreich wie früher einmal, doch bin ich der Meinung, dass das Imperium Männer braucht die Ideen haben und nicht nur die Befehle ihrer Vorgesetzten, (wie sagtest du noch?), pflichtbewusst ausführen.
    Kreativität hat das Imperium reich gemacht, doch kann ich bei dir keine entdecken. Jemand der sich damit zufrieden gibt seine Amtszeit abzusitzen und sich dabei 'pflichtbewusst' gibt, kann man nicht als Quaestor brauchen.

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    Ich bin mir sicher, daß Anton dies nur unglücklich formuliert hat. Fakt ist: DU hast noch kein Wahlrecht in Rom. Also ist deine Stimme wirklich nichts wert, weil du einfach noch keine hast. Das klingt hart, so aber sind die Gesetze Roms. Kümmere dich lieber um eine Beförderung, beweise dich im Manöver!


    Ich bin mir sehrwohl im Klaren das ich kein Stimmrecht habe, doch in nährere Zukunft werde ich hoffentlich diese Ehre bekommen. Und selbst wenn ich der niedrigste Probatus in ganz Rom bin darf ich doch einem Kandidaten Fragen stellen und Kritk an ihm üben. Oder ist dem nicht so?

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    Celer glaub mir, die Octavia sind es mittelerweile hier im wunderschönen Rom gewöhnt, verhönt, verachtet und nicht gerade geliebt zu werden.


    Das tut mir aufrechtig Leid für sie, doch haben Verhönungen nie eine Ursache?


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    Aber glaubst du weder mein Neffe noch ich brauchen deine Stimme?


    Und ob ich das glaube. Oder bin ich es als Plebejer und Soldat im Dienste Roms kein würdiger Wähler. Ist die Russata schon so arrogant, dass sie sich die Wähler aussuchen kann und die weniger zählenden ablehnt?
    Erneut kommen mir Zweifel am Programm der Russata.

    Habe ich je behauptet, dass die Russata den Kaiser stürzen oder ermorden wolle? Ich glaube nicht, es sei denn ich wüsste nicht was ich redete.


    Der Ruf nach mehr Mitspracherecht vom Volk ist nichts weiter als ein Vorwand dafür selbst mehr Macht zu bekommen. Ist nicht eure Gens, die Gens Octavia, die zahlreichste in der Russata, ja von Rom?
    Was also will man bezwecken? Mit einem Heer von Klienten und Speichelleckern wäre es ein leichtes die Macht zu ergreifen und die alten und grausamen Zustände wieder einzuführen, die sich Republik nannten.

    Ich frage mich wirklich wieso ich meine Stimme einem Octavier geben soll!


    Sind sie es doch, welche die wichtigsten Anhänger des alten Systems sind und dem Kaiser seine gebührende Ehre nicht zukommen lassen.
    In der alten Republik hatten wir Plebejer weniger zu sagen als jetzt und genau in diese Zeit will uns die Russata zurückführen, in die Zeiten der Unterdrückung und Korruption.


    Nimmer!

    Es war ganz schön eine Gewöhnungssache die ich da über mich ergehen lassen musste. Bei Sinistrius hatte ich nur mit kleinen Rundschildern oder gar ohne Schilde kämpfen müssen. Jetzt plötzlich ein schweres Stück Holz am Arm zu haben war ganz schön komisch. Und am Anfang ging auch ziemlich viel in die Hose. Bei den par ersten Male hätte ich einen Barabaren wohl gerademal gekitzelt, vielleicht hätte er eine Schramme an der Wange, aber passiert wäre ihm nichts.


    Durch die Belehrungen des Optios angespornt gab ich mir aber weiter Mühe. Nach unzähligen weiteren Versuchen gelang es dann aber langsam. Ich fixierte einen Punkt und dachte mir, dass dies der Hals ist. Nach und nach traf ich immer mehr, bis ich am Ende fast jedesmal die imaginäre Kehle durchstach.

    Endlich wird meinem Leiden ein Ende bereitet. So muss sich Prometheus gefühlt haben, als er von Herkules befreit wurde. Endlich konnte ich in die Knie gehen und ein par mal richtig durchatmen.
    Die Aussicht morgen mit dem Schwertkampf anzufangen ist nicht gerade prickelnd, doch im Gegensatz zu anderen Arten von Kampf bin ich darin nicht unbedingt schlecht.
    "Nun mir wurde der Schwertkampf von Sinistrius dem Thraker beigebracht. Er hat ziemlich viele Kämpfe überstanden. Zuletzt har er an einer Munera eines Verwandten von mir gekämoft. Die war aber in Capua. In Rom ist er schon länger nicht mehr aktiv. Ich denke ich bin dank ihm ein ganz respektabler Kämpfer geworden. Und ob dus glaubst oder nicht, ich kämpfe mit rechts fast so gut wie er mit links."

    Runde um Runde, renne ich nun schon. Die erste ging ja noch, doch irgendwi wurden die Runden länger und qualvoller. Immer wieder muss ich an die verrückten Griechen denken, die den Marathon als Sport ansehen. Doch eben, schliesslich waren es ja Griechen. Wir Römer haben da ja deutlich besser Unterhaltung gefunden. Gladiatorenspiele zum Beispiel. Die Griechen mögen es für barbarisch halten, dass wir uns am Töten ergötzen, doch wenigstens waren wir so klug gewesen und hatten dafür gesorgt, dass wir zuschauen können und nicht selbst etwas tun müssen.
    Die städnige Fragerei des Optios ist meiner Konzentration nicht gerade Förderlich. Und anstatt den Atem für das Rennen aufzubewahren, bin ich nun gezwungen auch noch zu sprechen.
    "Ich bin hier in Rom geboren", keuche ich. Dann muss ich wieder ein par mal einatmen bis ich weiter kann, "Mein Vater ist Lucius Caecilius Celer, der Ältere. Ich gehöre der Gens Caecilia an. Ich habe keine Geschwister. Meine Mutter starb als ich ein Kind war, mein Vater ist ein alter Mann und hat mir sein Geld vermacht. Er lebt nun in Baiae."
    Ein brennen in der Lunge lässt mich innehalten und erneut tief durchatmen. Mein Mund ist trocken wie die Wüste Africas und ich habe das Gefühl als müsste ich nächstens Sterben. Ohne die Rüstung würde ich es vielleicht überleben, doch mit diesem ganzen Zeugs ist dieser Lauf fast eine Aufgabe für Herkules.
    "Ich bin erst gestern nach Rom gekommen und habe mich sofort hier gemeldet...", wiedre ein Keuchen, doch reisse ich mich zusammen und beisse auf die Zähne. Diese Optio soll nicht meinen dass ich seinen Lauf nicht aushalte, "Ich war noch nicht in der Taverne. Als erstes werde ich mich bei meinem Patron Decius Caecilius Metellus melden. Er ist der Pater Familias meiner Gens. Ich will Soldat werden, weil ich es für die beste Möglichkeit halte meinem Kaiser zu dienen und den Ruhm Roms zu mehren. Ausserdem glaube ich, dass man im Miitär durch Tüchtigkeit rasch aufsteigen kann. Ja ich kann mit einem Schwert kämpfen. Als Jüngling hat mich mein Vater in die Ludii geschickt, wo ich von einem Ex-Gladiator ausgebildet worden bin. Er hiess Sinistrius, fals dir das was sagt."

    Das soll also mein neues Zuhause sein. Ziemlicj häuslich ist es ja nicht gerade und ich würde jedes x-beliebige Spelunkenzimmer gegen diese Kasernenunterkunft eintauschen. Aber wer zur Legion will muss leiden, irgendwann wird es sich auszahlen und ich werde Offizier sein und selbst irgendwelche neuen Würstchen einweisen können.
    Dass fast die ganze Kaserne weg war und irgend ein hirnverbranntes Manöver zelebrieren muss, weckt in mir dann aber tiefe Freude. Die Götter scheinen es ziemlich gut mit mir zu meinen, wenn sie mich davor bewahren ein Manöver durchführen zu müssen.
    Meine Rüstung lege ich nach kurzen Startschwierigkeiten richtig an, und fühle mich darin gleich stärker. So muss sich der göttliche Gaius Julius Caesar gefühlt haben als er ganz Gallien erobert hat.
    "Hast du noch eine Aufgabe für mich, Optio?"

    Legion ist Legion :D


    Der einzige Grund in Rom zu verbleiben, ist der des angenehmeren Lebens :D


    Ich bin in Italien um nicht in dieses dreckige Germanien zu müssen. Wer will schon mit Leuten zu tun haben, die in Hosen rumlaufen?! Ein zivilisierter Mensch trägt Tuniken und Togen. Ich bevorzuge die Gesellschaft von Römern, derer der Barbaren.