Beiträge von Rebecca

    Die Lage eskalierte. Wenn die sich jetzt noch Prügel, geht hier gar nichts mehr und ich darf es heute Abend noch ausbaden.


    Als jedoch der Herr des Riesen erschien, war schlagartig Ruhe. Warum nicht gleich so.
    Die beiden Kampfhähne trennten sich und jeder ging seiner Wege.


    Dann spürte ich eine Hand auf meinem Hintern. Wütend drehte ich mich um, doch der kleinere der beiden Sklaven, war schon verschwunden. Wie gerne hätte ich ihm eine gelangt.


    Schnell machte ich mich auf den Weg zu meiner Herrin. Als ich den Vorhang öffnete um ihr zu berichten, schlug sie mir kräftig ins Gesicht.
    Tränen stiegen hoch, doch ich heulte nicht. Ihre Ungerechtigkeiten war ich gewohnt.


    "Es geht sofort weiter, Herrin."

    In meiner vollen Größe stellte ich mich zwischen die beiden. Stemmte meine Hände in die Hüften und erhob meine Stimme:


    "Männer! Immer noch die kleinen Jungs!", rief ich verächtlich, "Mir müsst ihr eure Männlichkeit nicht beweisen. Was wenn Du Riese einfach noch ein Stück nach hinten treten würdest? Dann wäre es doch gut. Dir macht es nicht viel Mühe und uns würde die Bestrafung ersparen. Denk doch mal nach! Oder magst Du es wenn man Frauen auspeitscht?"

    Zu beiden Männern musste ich aufsehen. Aber das bin ich gewohnt. Klein und zierlich wie ich nun einmal bin.


    Auch hörte ich die Drohung des Sklaven, was mich gleich wieder etwas abstieß. Wenn er mir auch sonst gefiel.


    "Hört mal ihr beiden! Es macht doch keinen Sinn, wenn ich euch jetzt prügelt. Der Riese muss nur zur Seite gehen und dann ist doch alles in Ordnung." Es war ein leiser, vermutlich hoffnungsloser Versuch die Lage zu entkrampfen.

    Eine weitere Sänfte steckte nun fest. Ich sah wie ein Sklave auf uns zu kam. Vermutlich hatte er den selben Auftrag wie ich. Es entwickelte sich zu einem echten Stau.
    Mal sehen ob es uns zu Zweit gelang, den Riesen zum bewegen zu bewegen.

    "Sofort Herrin, ich werde mich kümmern."


    Wenn Du arrogante Ziege mal auf die Straße sehen würdest, wäre Dir klar, warum es nicht weitergeht, dachte ich als ich mich aufmachte diesen Riesen zu bitten uns vorbei zu lassen.


    Ein Bär von einem Mann stand im Weg und er war so breit, wirklich nichts mehr ging in dieser Gasse zwischen den Läden. Vorsichtig tippte ich dem Mann auf die breite Schulter.


    "Herr, würdet ihr bitte den Weg kurz frei machen damit meine Herrin vorbei kann?", fragte ich leise. Dabei setzte ich ein Lächeln auf und hoffte das er meiner Bitte nachkommen würde. Ich war ebenfalls müde und wollte endlich ankommen.

    Seit Stunden lief ich nun neben der großen Sänfte her. Mir taten die Füße weh und mir war kalt, trotz des Mantels den sie mir gnädigerweise auf dem Schiff gegeben hatte.
    Sie, das ist meine Herrin, das ist Flavia Calpurnia. Seit ich ihr diene, hat sie mich schikaniert und gedemütigt, als sei ich Schuld an ihrem Hass und ihrem Gram.


    Allerdings war es schon faszinierend zum erstenmal in Rom zu sein. Kein Vergleich zu den kleinen Städte in Judäa. Aber auch etwas kälter und fern meiner Heimat. Voller Menschen und einem wahnsinnigen Gedränge. Ich wurde erschlagen von dem Anblick der Menschen und Bauwerke, von dem Lärm und dem Gestank. Mir wurde unheimlich, hier sollte ich nun leben?

    Salve,


    mein Name ist Rebecca und ich bin die bevorzugte Sklavin von Flavia Calpurnia. Ich möchte zu ihr, bitte laßt mich ein.