Beiträge von Manius Quintilius Fundulus

    Es gab ja so Dinge, die mochte er nicht sonderlich, aber wenn dann so Dinge diese Dinge verlangten, damit die anderen Dinge noch getätigt werden konnten, dann musste er eben dafür sorgen, das die Dinge durchgeführt wurden. So hatte er seinen Weg zum Palatium gefunden, auch wenn er nicht der einzige Anlaufpunkt bleiben würde heute. "Salve," grüßte er die Wache. "Mein Name ist Manius Quintilius Fundulus und ich möchte zum Senator Germanicus Avarus in Angelegenheiten des Cursus Publicus."

    Aber er hatte sie mitbekommen, denn er hatte zum einen nur leise geschnarcht und obwohl er so erschöpft war, war sein Schlaf leicht und er hatte die Tür mitbekommen. Sein Kopf hob sich leicht und verschlafen, aber nicht verkatert, denn er hatte keinen Tropfen Alkohol angerührt die letzten Tage, sah er Nerva an und seine Hand griff nach seiner Sandale und warf sie nach Nerva. "Verschwinde!" sagte er etwas morgenmuffelig. "Was immer Montanus oder Narcissa nun wieder wollen, es hat Zeit zu haben!"

    Gerade erst war die Dämmerung aufgebrochen, als er sich in das Haus und sein Zimmer geschlichen hatte. Die letzten Nächte hatte er andernorts verbracht, in den warmen Armen einer Strohwitwe, die sich über diese Ablenkung so sehr gefreut hatte, wie auch sein Schaft. Doch war sie manches mal selbst für seine Unersättlichkeit und Heißhunger zu anstrengend gewesen, so dass er sich nun einfach nur noch müde und erschöpft fühlte.
    Wenig später konnte man ein kaum wahrnehmbares Schnarchen aus seinem Mund hören.

    Diesmal war es also seine Aufgabe. Blöder Montanus. Spann mal wieder total. Aber der Kleine hatte ja eh keine Ahnung von nichts. So näherte er sich der Frau und stand plötzlich hinter ihr. FReundlich meinte er dann: "Welch Dinge mögen es sein, die solch strahlendschöne Augen zu erhaschen wünschen?"

    Er hörte ihm zu und zog hier und da die rechte BRaue leicht hoch. Die einzige Regung in seinem Gesicht. Dann aber meinte er: "Wahrscheinlich einen tumben Dauerbrenner. Sonst würdest Du nicht so selbstgefällig Grinsen," antwortete er unbeeindruckt und staubtrocken. "Pass nur auf, das Du Dir bei ihr nichts einfängst," ärgerte er ihn mit gutmütigem Spott. "Was ist sie für eine Barbarin? Gallierin? Germanin? Britin?"

    Er hatte nur ein oder zwei Mal kurz aufgeschaut und dann weiter "gekritztelt".
    "Die Kinder haben Aufgang, mögen sie ihn nutzen," meinte er mit einem frechen Unterton. "Vielleicht begegnet man sich später noch mal. Aber nun zischt ab."

    Da nur wenige es wagen würden sich ihm so zu nähern, wusste er, dass er seine kleine Großcousine war. "Nun, warum auch," meinte er und schrieb ungerührt weiter. "Du findest mich doch so und so. Was treibt Dich her?" Seine Stimme war freundlich, aber er ließ sich nicht wirklich ablenken.

    Das Haus war nicht sonderlich groß, schliesslich war die Gens nicht die Reichste, aber es reichte fürs Erste.
    Er saß mit einer Tabula in der hintersten Ecke des Atriums, hinter einer Pflanze versteckt und schrieb.

    Scheinbar teilnahmslos und doch aufmerksam beobachtete er die Beiden. Hin und wieder ging sein Blick durch die Menge, auf der Suche nach einem neuen Opfer. Als sein Bruder langsam wieder angewatschelt kam, sah er ihm entgegen und tat so, als ginge ihn das Ganze nicht wirklich was an. Als er ihn dann auch noch aufforderte, zuckte er nur mit den Schultern. "Wieso? Du wirst es mir ja eh erzählen."

    "Stimmt, man erstickt nur beim Kosten," meinte er leicht abwertend und sah sich seinerseits um. Sein Bruder hatte einen komischen Geschmack heute, fand er einfach nur. Aber sollte er mal. "Ah sieh an, pralle, saftige, junge Pfirsische," meinte er mit einem Nicken in die andere Richtung und meinte damit eine junge Frau, wohl eine Sklavin, die über den Markt eilte.

    Dieser schüttelte den Kopf und sah sich weiter um. Diese Früchte waren ihm zu süß und nicht nach seinem Geschmack. Er war eher, zumindest momentan, für die kleinen, prallen, saftigen, mit steilem Stil und der Möglichkeit sich an dem köstlich süßen saftigen Geschmack zu laben.
    Mit dem Ellbogen stupste er seinen Bruder verstohlen an und deutete auf eine der Besucherinnen des Marktes, die gerade an einem Stand stand und sich scheinbar umsah. Ihre Rundungen waren nach seinem Geschmack und auch ihr Profil versprach Verheißungen.

    Kaum einer hat es gewusst, aber mein Paps hatte tatsächlich wei Söhne. Selbst sein bester Freund wusste das wohl nicht.
    Aber weil der Nachwuchs nun flügge ist und auch mal was erleben will, meldet er sich nun zu Wort:


    Name: Manius Quintilius Fundulus
    Gens: Quintilia
    Stadt: Rom
    Status: Freier Bürger
    Eltern: Magnus Quintilius Manus und Sara Duccia Audacia


    Ach ja: Mein kleiner Bruder wird hier wohl irgendwo auch noch seine Klappe aufreißen.