Beiträge von Quintus Fabius Vibulanus

    Als Vibulanus das übliche Herein hörte öffnete er die Tür und tratt ein. Überascht traff er dort allerdings nicht den
    Decurio sondern nur den Duplicarius.


    "Ave Decu ... Duplicarius. Ich habe mich wohl im Officium geirrt. Ich wollte zum Decurio Volteius Lucanus. Verzeihung."


    sagte Vibulanus und wollte eigentlich auch gleich wieder gehen, doch dann änderte er seine Meinung. Vieleicht konnte
    ja auch der Duplicarius weiterhelfen.


    "Also die Offiziere die für uns Probati zuständig sind zur Zeit anscheinend beschäftigt oder abwesend. Auf jeden Fall
    hatten wir schon einge Zeit keine Übungen oder theoretischen Schulstunden. Ich bin ja der Anführer von einer kleinen
    Gruppe Probati und damit die in der Zeit nicht zu sehr verwahrlosen, habe ich schon ein Training mit ihnen veranstaltet.
    Zwei der Männer waren Holzfäller und kennen sich gut im Wald aus und wie man da überleben kann. Deshalb wollte
    ich fragen ob ich mit meinem Contobernium zwei Tage hier in den Wald vor dem Lager könnte, damit die beiden Holzfäller
    den anderen Probati ein paar Sachen zeigen können."

    Nach einigen weiteren Durchgängen war Vibulanus zufrieden mit der Leistung der Männer. Erkmar bracht zwar immer noch
    nicht in der Lage eine dreißig Meter entfernten Puppen zu treffen, doch daran würde wohl auch weiteres Training nichts ändern.


    "Jungs, ich habe inzwischen mit Huginbart und Laribold geredet und die beiden Kerle werden uns
    zeigen wie man ne Weile im Wald überlebt. Ich muss vorher noch einen der Offiziere um Erlaubnis
    fragen, aber wenn der zusagt werden wir wohl die nächsten zwei Tage im Wald verbringen.
    Natürlich bewaffnet."


    Was mit dem -bewaffnet- gemeint war wussten die anderen Probati nur zu gut und grinsten.


    "Also das wars für heute. Bringt eure Pferde in den Stall und versorgt sie."


    sagte Vibulanus und lenkte Fusca in Richtung der Ställe. Die anderen Probati folgten ihm natürlich.

    "Sehr schön." rief Vibulanus als die sieben Probati nach dem zweiten Durchgang ihre Wurfspeere endlich wieder eingesammelt hatten.


    "So jetzt wird das ganze kompliziert. Weil wir die Strohpuppen schlecht bewegen können, werdet ihr das tun. Am dem Ende
    der Linie reitet ihr im Trab einen Halbkreis und gelangt dann wieder zum Anfang der Linie. Sobald ihr auf der Linie reitet, werft
    ihr eure Speere und zwar alle. Jeder der noch einen Wurfspeer im Köcher hat räumt später die Strohpuppen weg."


    Vibulanus begann sofort als erste eine Runde zu reiten. Bevor er losritt nahm er einen Speer in die Wurfhand und die restlichen in die
    Linke zusammen mit der Parma. Sofort zischte der erste Speer durch die Luft. Der zweite, der dritte und natürlich der vierte Wurfspeer
    folgten sofort so, dass Vibulanus den letzten Drittel der Linie gemütlich entlangtraben konnte. Als er zu den anderen Ebern zurückritt sah
    er sich seine Treffer an. Einer im Brustkorb, einer in der Schulter, ein anderer in der Wade und der letzte Steckte etwa eine Elle neben
    der Puppe im Sand. Vibulanus nickte zufrieden. Und trieb nun die Probati an es ihm gleich zu tun. Zufrieden bemerkte er das Hinglix und
    Aprus einige gute Treffer gelandet hatten. Erkmar hatte bei insgesamt drei Durchgängen leider nur zwei Mal eine Puppe getroffen, doch
    die Wucht seiner Würfe hatte die Puppen ungeworfen. Bei den alten Brüdern Huginbart und Laribold sahen die Ergebnisse auch schon recht
    passabel aus. Lugosix und Flavolix mussten noch mehr trainieren aber die beiden würden sich im Gegensatz zu Erkmar mit viel Training
    verbessern können. Aber die gewaltige Stärke von Erkmar machte das wieder wett. Wie viele konnten schon von sich behaupten ihr eigenes
    Pferd hochheben zu können ?

    Auch wenn die meisten Speere die Puppen verfehlten, so überbrückten sie dennoch die dreißig Meter und landeten nur ein paar Meter nach, vor oder neben
    den Strohpuppen. Während die Männer langsam herübergingen, nicht wie von Lugosix vorgeschlagen nur ein Mann auf einem Pferd, zeigte Vibulanus den
    Männern wie Weit und in welche Richtung sie daneben geworfen hatten. Dann erklärte jedem einzelnen was er verändern musste, aber er lobte sie, denn
    sie alle hatten für den Anfang recht passabel geworfen. Die 32 Wurfspeere waren schnell eingesammelt und dann begann das ganze von vorn. Die sieben
    Probati warfen ihre vier Wurfspeere - diesmal waren die Speere schon etwas näher an den Puppen - und Vibulanus beobachtete sie und warf danach seine
    eigenen Speere. Während sie wieder zu den Puppen gingen gab Vibulanus wieder einige Ratschläge. So war Laribold seinen Speer immer einen Tick zu
    spät und so war die Treffsicherheit natürlich dahin.


    Eine Stunde verging bis Vibulanus mit der Anzahl der Treffer zufrieden war.


    "So, jetzt üben wir das ganze zu Pferd. Als erstes werdet ihr nur auf euren Pferden sitzen und werfen. Danach machen wir es noch etwas
    schwieriger und ihr werdet an dieser Linie entlangreiten während ihr die Wurfspeere werft."


    Während er das sagte zog Vibulanus mit einem der Speere eine lange Linie in den Sand, die parallel zu den Puppen verlief. Natürlich immer noch dreißig Meter
    entfernt von den Puppen. Als er fertig war brachte er seinen Köcher an dem Sattel von Fusca an und stieg auf. Die anderen Probati folgten seinem Beispiel und
    es dauert nicht lange bis alle in ihren Satteln saßen.


    "Und jetzt probiert es."


    Die anderen Probati nickten und lenkten ihre Pferde langsam zu der Linie im Sand. Nach kurzem zögern Warf Lugosix seinen ersten Speer. Die Anderen hielt
    er wie zuvor gelernt zusammen mit seinem Schild in der linken Hand. Als sein erster Speer zu den Strohpuppen flog, reagierten endlich die anderen Probati
    und begannen selbst ihre Speere zu werfen. Da die Trefferquote nicht viel schlechter als bei den Durchgängen ohne Pferde war, beschloss Vibulanus bald nur
    zwei weitere Durchgänge zu machen, bevor sie zum nächsten Schritt übergehen würden.

    Vibulanus wartete schon einige Minuten als die ersten übernächtigten Gestalten langsam mit ihren Pferden auf den Reitplatz schlurften.Der
    Anführer der Eber hatte schon dafür gesorgt, dass acht Strohpuppen aufgebaut worden waren und nahm den Köcher mit den Wurfspeere
    von Fusca. Als alle sieben Probati angekommen waren begann Vibulanus laut genug damit ihn alle Probati verstanden.


    "Das ist der Wurfspeer. Heute werden wir trainieren ihn zu werfen!"


    Vibulanus nahm einen Speer aus dem Köcher und präsentierte ihn.


    "Ihr habt vier von diesen Speeren in euren Köchern wenn ihr ausreitet. Ein jeder ist etwa drei bis vier Pedes lang,
    wiegt um die zwanzig Unicae und ist mit einer Eisenspitze versehen. Auf dreißig Meter entfernung solltet ihr einen
    eurer Gegner zu Pluto schicken können, wenn nicht solltet ihr schon verdammt gute Reiter sein.


    In seiner linken Hand trug Vibulanus seine Parma und warf den Wurfspeer, den er in der rechten Hand trug, hoch, um Umzugreifen. Dann warf
    er den Speer sofort in Richtung der Strohpuppen, die etwa 30 Meter weit weg waren. Lugosix konnte mit seinen guten Augen gleich erkennen,
    dass der Speer nun in der Brust der Puppe steckte. Vibulanus nahm einen anderen Speer aus seinem Köcher.


    "So muss das aussehen. Ihr greift den Speer hier in der Mitte des Schaftes und haltet ihr soweit zurück, dass der die
    Spitze etwa auf einer Höhe mit eurem Kopf ist. Dann müsst ihr eueren Arm schnell nach vorn bewegen und euere Hand
    fließend mit der Bewegung öffnen, damit der Speer auf seiner Bahn bleibt."


    Während er es erklärte machte er langsam und für alle sieben Probati sichtbar die Bewegungen nach. Dann nahm er seine beiden letzten
    Speere aus dem Köcher.


    "Damit ihr die Speere bei einem Angreif gleich zur Hand habt nehmt ihr immer einen in die Wurfhand und die anderen haltet
    ihr mit der Hand die den Schild hält. Also unter dem Schild."


    Auch das zeigte Vibulanus seinen Kameraden wieder genaustens.


    "Kommt ihr soweit alle mit ?" fragte er und auch gleich nickten die sieben Probati, denn bisher war es nicht so furchtbar kompliziert gewesen.


    "Gut, dann nehmt jetzt sämtliche Speere aus euren Köchern und werft sie auf die Puppen. Später üben wir das dann zu Pferd,
    also strengt euch an, denn das ist ein Befehl."


    bellte Vibulanus grinsend. Etwas langsam folgten die Männer seinem Befehl. Vibulanus war sich zwar nicht sicher ob er Befehle geben durfte,
    doch da das niemand in Frage stellte war es wohl egal. Er schaute sich die Bewegungen der Männer genau an als die ersten Speere in Richtung
    der Puppen segelten und sah auch sofort einige Kleinigkeiten die korrigiert werden mussten. Ansonsten machten sich die Männer recht gut. Zumindest was die Bewegungsabläufe anging.

    Mit einem gezwungen unfreundlichen Gesicht und in sauberer fast schon zu sauberen Uniforum und Rüstung trampelte Vibulanus absichtlich
    laut durch die Unterkünfte und stieß die Tür seiner Contobernie absichtlich mit Schwung auf, so dass es einen lauten Knall gab.


    "Der Frischling hat recht. Ihr faulen Schweine steht jetzt auf. Wir trainieren heute das Werfen des Wurfspeeres.
    Auch wenn der Decurio nicht da ist, ist das kein Grund euch so gehen zu lassen. In einer Stunde in voller Ausrüstung
    zu Pferd mit auf dem Reitplatz. Wehe dem, der nicht da ist."


    Als Vibulanus die Unterkünfte wieder verlassen hatte könnte er sich sein Grinsen nicht mehr verkneifen und so strahlend lief er zu den Stallungen.


    "Seit wann trägt denn der Decurio keine Rangabzeichen mehr ?" fragte Flavolix scherzend in ihrem Gemeinschaftszimmer.
    "Halt einfach deine Schnauze ..." sagte der verkaterte Lugosix und so machten sich die wilden Eber auf um zu trainieren ...

    Er zog den letzten Wurfspeer aus der Puppe und steckte ihn zurück in den Köcher. Dann wiederhollte er die Übung. Als ihm langsam
    der Schweiß ins Gesicht ran und die Arme schwer wurden machte er sich hörte er auf und ging schlafen. Natürlich sammelte er zuvor
    die Wurfspeere ein, brachte Fusca in den Stall, sattelte sie ab, stellte ihr noch einen Eimer Wasser hin und erst dann verschwand er
    selbst in seinem Bett.

    Du willst also Wasser zu einem Gut machen, dass man dann bei landwirtschaftlichen Produkten als Voraussetzung braucht, wie beim Brot wo man Getreide für die Herstellung braucht. Und z.B. im Sommer soll es dann zu wenig Wasser für alle Betriebe geben, so dass der zuständige Beamte bestochen werden kann/muss/soll, damit mein Betrieb das notwendige Wasser bekommt und eben der vom Nachbarn auf der Strecke bleibt. Habe ich dich so richtig verstanden ?

    Caligae, Löffel, Holzbecher und andere Gegenstände, die eben gerade in den Unterkunft herumlagen, wurden gepackt und mit
    großer Wucht auf den nervigen Neuen, der so blöd herumschrie geworfen. Ein paar waren nur halbherzig geworfen, doch die
    meisten Gegenstände würden ihn wohl treffen.

    Naja als (ehemaliger) Consul würd ichs auch eher als Exil betrachten, denn in Hispania ist einfach wenig los. Sorry ist halt so.
    Aber trozdem fände ichs sinnvoll Hispania eher einem gewesen Prätor zu überlassen. Einen Npc in so einer hohen Position einzusetzen während es genügend Kandidaten (wie gesagt auch ehamlige Prätoren) gibt ist schon irgendwie blöd.

    Es war schon Nachmittag als Vibulanus einer der Übungspuppen auf den Platz schleifte. Er platzierte sie am Rand und verschwand wieder. Einige
    Minuten später führte er Fusca an den Zügeln zu dem Reitplatz, an deren Sattel nun ein Köcher mit einigen Wurfspeeren hing. Wie er es gelernt
    hatte stieg er auf und ritt nun einige Runden im Kreis. Als er sich daran gewöhnt hatte zog er ihm Reiten einen der Speere heraus und behielt ihn
    in der Hand während er immernoch im Kreis ritt. So vergingen wieder einige Minuten bis er schließlich aushollte und der der Speer in Richtung der
    Puppe flog. Er durchborte den Torso der Puppe und blieb stecken. Ohne einen Moment der Pause machte Vibulanus weiter bis die Puppe eher wie
    ein Nadelkissen oder ein Igel aussah. Da sein Köcher nun leer war, stieg Vibulanus ab, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und machte sich
    daran die schlanken Wurfpeere aus der Puppe herauszuziehen.

    Nach zahlreichen Durchgängen und viel vergossenem Schweiß neigte der sich der Tag langsam den Ende zu. Vibulanus lenkte Fusca
    zu den beiden Offizieren und brachte sie in einem gebührenden Abstand zum stehen, bevor er zackig salutierte. Dann wandte er sich
    an den Decurio.


    "Sollen wir für heute Schluss machen, Decurio ?" fragte er da zumindest seine wilden Eber schon sehr ausgelaugt waren.

    Nach seinem Besuch im Marstempel ging Vibulanus nun zum Stall. Er ging an einigen der Boxen vorbei, in denen viele verschieden Pferde
    standen bis er schließlich vor Fusca stand. Er zog eine Karotte aus der Tasche und näherte sich seinem Pferd.


    "Na, hast du mich vermisst ?" fragte Vibulanus während er ihren Hals kraulte.


    Als Antwort bekam er ein freudiges Wieheren.


    Dann streckte er ihr seine Hand mit den Karotten entegen, die auch gleich in ihrem Maul verschwanden. Er wischte sich seine vollgesabberte
    Hand an einem herumliegenden Lappen ab und ging dann eine Bürste hollen. So striegelte er Fusca einige Zeit, bis ihm sein Arm zu schwer
    wurde. Er kraulte sie noch kurz hinter den Ohren bevor er sie auch wieder alleine ließ. Gefüttert hatte er sie am Morgen schon.

    Mit einem kleinen Beutel und einem kleinen Weinschlauch betrat Vibulanus den Marstempel. Er schaute sich kurz um und da er
    anscheinend allein war, kniete er sich vor den Altar. Er zog sein Spatha aus der Scheide und legte es vor sich auf den Boden.


    "Mars, ich weiß mein Vater hat viel Schande auf sich geladen. Ich möchte nichts entschuldigen, nur versprechen, dass ich mein
    Bestes geben werde."


    Vibulanus machte eine kleine Pause und hob das Spatha, das nun auf beiden Händen ruhte, in die Höhe.


    "Ich bitte dich Mars, führe meine Hand und hilf mir den Namen meiner Familie wieder herzustellen."


    Dann schenkte er einen Becher Wein ein und stellte ihn zusammen mit einem kleinen Honigkuchen als Opfer auf den Altar.


    "Ich hoffe du, Mars, akzeptierst dieses bescheidene Opfer."


    Vibulanus wartete noch etwas, bevor er aufstand und seine Klinge wieder in die Scheide steckte. Er war sich nicht sicher ob er alles
    richtig gemacht hatte, doch er hoffte das Beste.Er nahm den Weinschlauch und den Leinenbeutel, in dem er den kleinen Honigkuchen
    transportiert hatte, wieder in die Hand und verließ den Tempel wieder.

    Das zu dem kleinen Umtrunk mit Brigio nun die ganze Ausbildungsturma hinzukam, gefiel Vibulanus nicht sehr,
    da es ihm einfach zu hektisch wurde. Er tippte Lugosix an die Schulter, der natürlich sofort verstand und dann
    verließ Vibulanus unter dem Vorwand noch mehr Wein zu besorgen die Unterkünfte. Sein Rückzug wurde von
    Lugosix gedeckt der die lockere Stimmung nutzte um den Decurio nachzuäffen. Im Gehen hörte Vibulanus noch
    wie der Decurio einem Probati befohl ihm den Hintern zu küssen.

    Nach zwei Tagen war er endlich fertig. Auch wenn er es immer für eine besch... eidene Arbeit gehalten hatte und
    sich lieber um Schwerter gekümmert hätte, war er froh es wieder einmal gemacht zu haben. So kam er wenigstens
    nicht aus der Übung. Außerdem konnte er sich so vieleicht später vor den schweren Arbeiten drücken. Er räumte
    den Arbeitsplatz wieder auf und schlüpfte dann in sein Kettenhemd. Es passte immernoch und so verließ er zufrieden
    die Fabricia. Natürlich verabschiedete er sich vorher noch bei dem Faber.


    "Also ich bin fertig. Aufgeräumt habe ich alles. Falls du Mal Jemanden brauchst der dir aushilft ..."


    er beendete den Satz nicht da ihm einfiel, dass er gleich auf dem Übungsplatz antreten musste und verließ die Fabricia im Laufschritt.

    Vibulanus kam zu den Latrinen und suchte sich eine der Kabinen aus. Er erleichterte sich und zog danach ein Stückchen Kohle hervor.
    Er versicherte sich dass ihn auch ja keiner sehen konnte und schrieb dann mit der Kohle grinsend einen Spruch an die knorrige Holzwand.


    Decurio furibunda rana loquax est !


    Danach verschwand er wieder.