Das war alles? Ich weißt nicht wie viele Minuten, das so ging, dass ich das Gefühl hatte jemand war mir auf den Fersen. Es war ein Spiel. Und ich war mir nicht sicher wer von uns beiden der Jäger und wer der Gejagte war. An jeder Ecke, an jedem Stand, zwischen jeder Menschentraube, überall, hatte ich das Gefühl er würde mich beobachten, mich mit seinen Blicken durchbohren. Mir hinterherlaufen und mich verfolgen, mit jedem Schritt den ich tun würde. Und ich wurde die dunkle Vorahnung nicht mehr los. Dieses Gefühl, dass sich von hinten an einen schleicht und einem in dem kurzen Augenblick der Unachtsamkeit zu Boden wirft und fest hält, dass das sehr lange noch so bleiben würde. Ich begegnete wieder einmal seinem durchdringen Blick doch ich zwang mich ihm standzuhalten. Langsam ging es mir ziemlich auf die Nerven.
Beiträge von Iulia Lenaea
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Langsam wurde es irgendwie unangenehm. Fast peinlich. Aufmerksam betrachtete ich das maskuline Gesicht mit den fein geschnittenen Gesichtzügen. Mein Blick wanderte zu seinen dunklen Augen mit den langen geschwungenen Wimpern, hinunter zu seiner klasischen Nase und zu seinen wunderschönen, vollen Lippen. Er verfolgte meine Blicke mit seinen und ich hatte das ungute Gefühl, dass er genau wusste an was ich dachte. Ich schluckte. Meine Lippen wurden trocken und geistesabwesend, immernoch in seine Augen blickend, fuhr ich mir mit der Zunge über die Lippen. Ich hatte keine Ahnung was in mich gefahren war. Sein Versuch etwas zu sagen, ging an mir vorbei, doch seine Stimme und der Blick seiner Augen würden mich noch in meinen Träumen verfolgen. Aufeinmal...lachte ich ihn an und mit einem verschmitzten Lächeln sagte ich in meinem verführerischsten Ton:" Zu dir oder zu mir...?". Lachend drehte ich mich um und ging in die entgegengesetzte Richtung weg. Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken und drehte meinen Kopf zu ihm um und mit einem Augenzwinkern verschwand ich in der Menge.
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"Können Sie nicht aufpassen?!" schrie ich meinen Gegenüber an ohne hochzublicken. Denn ich war viel zu beschäftigt, zu schauen ob mein Geldsäckchen noch an der richtigen Stelle war. Erhitzt blickte ich hoch um meinen "Anrempler" gehörig die Meinung zu sagen. Doch meine spitze Bemerkung blieb mir im Hals stecken. Ich schluckte und auf einmal fing mein Herz so laut an zu pochen, dass ich hätte schwöre können, er könne es hören. Ich sollte eigentlich jetzt eine Entschuldigung murmeln und so schnell wie möglich verschwinden und diesen ungemein attraktiven Mann vergessen. Doch stattdessen blieb ich einfach nur da stehen und schaute ihm in seine Augen. Niemand von uns beiden sagte etwas. Ich hätte sowieso nur angefangen zu stottern, wenn ich jetzt etwas hätte sagen sollen. Ich war verloren.
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Tage vergingen. Oder waren es doch nur Stunden gewesen? Ich wusste es nicht mehr. Ich weiß generell nichts mehr.Es war eigentlich jeder Tag wie der vorherige. Heute.Ja, heute. Was war eigentlich Heute? (Und schreibt man Heute groß?) Wie gesagt ich weiß es nicht. Nun, Heute war es nicht ganz so eintönig wie sonst immer. Ich war wieder auf dem Markt. (Warum denke ich eigentlich in der Vergangenheit?) Ich befinde mich immer noch auf dem Markt. Irgendwelche Leute schreien mir ins Ohr wie frisch doch ihr Fisch wäre. Aber das interessiert mich alles herzlich wenig. Ich lief weiter. Zwischen den verschiedensten Waren lief ich hin und her ohne wirklich etwas wahrzunehmen. Ich lief einfach weiter, ohne Ziel, ohne irgendwelche Hektik, die sonst immer auf dem Markt herrscht. Zu meiner größten Überraschung genieße ich es einfach mal zwischen Leuten umherzulaufen ohne wirklich mich um Dinge kümmern zu müssen. Ich habe ja Zeit. Ich habe ja sonst nichts zu tun. Doch irgendwas war anders.Heute. Irgendwie fühlte ich mich beobachtet. Ich drehte mich um. Doch hinter mir war niemand. Ich bemerkte, dass ich schon ganz am Ende des Marktes angekommen war. Es wurde mir unheimlich. Schnellen Schrittes entfernte ich mich und bog an der nächsten Ecke so schnell ab, dass ich mit jemandem zusammen stieß. Und ab da an wusste ich es.
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Es war einer von den Tagen, an dennen man nicht wusste was man tun sollte. Die Sonne schien in vollen Zügen, als wolle sie die ganze Welt bescheinen und der Wind strich leicht durch die Gassen Mogontiacums. Ich beschloss raus zu gehen, ein bisschen mehr zu sehen als immer das Gleiche. Ich lief durch die Straßen, vorbei an unzähligen Häusern, die ich schon alle, seit ich mich erinnern kann, kenne, vorbei an Menschen, vorbei. Die Sonne glänzt in meinen langen blonden Locken und der Wind lässt sie fliegen. Wo ist die Zeit hin, irgendwann hört das Leben auf und ich habe noch nichts erlebt. Seufzend blickte ich mich um auf der Suche eines mir bekannten Gesichts, vergebens. Manchmal war es einfach besser wenn man zu Hause bleiben würde anstatt sich immer wieder auf die Hoffnung zu versteifen, dass sich mal was ändert, den schließlich klopft das Leben nicht an unsere Tür um uns abzuholen. Ich sah keinen Sinn mehr darin wie ein Esel mitten auf dem Marktplatz zu stehn und versuchte mir ein Weg durch die Menschen Massen zu bahnen. Vergeblich. Schon wieder so einer, von den Soldaten, mit ihren Büscheln auf dem Kopf. Und alle machen sie einen riesen Aufstand, nur weil so einer durch die Stadt läuft. Ich hatte besseres zu tun also kämpfte ich mich weiter durch den Marktplatz bis ich endlich an einer Seitenstraße ankam und ich langsamen Schrittes wieder nach Hause laufen konnte. " Was für ein vergeudeter Tag", dachte ich noch bevor ich kopfschüttelnd um die Ecke bog...
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Salvete!
Name: Iulia Lenaea
Gens:Iulia(hoffentlich)
Wohnort: Mogantiacum