Beiträge von Syphax

    Er nahm das Lob still hin und versuchte sich stattdessen den Namen einzuprägen. Wieso mussten alle Römer nur so lange Namen haben.
    Jetzt wusste Syphax nicht was er sagen sollte, also nickte er nur schnell und wartete darauf, dass sein neuer Herr fortfuhr. Fragen hatte er viele, aber die traute er sich noch nicht zu stellen. Er würde schon im Haus des Herrn bei anderen Sklaven Antworten finden.

    Syphax hatte nun Zeit seinen Herrn etwas genauer zu betrachten, vorhin war er von sovielen anderen Gesichtern abgelenkt worden.


    "Ich bin Numidier. Der Name ist ebenfalls numidisch."

    Er war erleichtert, dass ihm endlich die Ketten abgenommen wurden. Sie hatten deutlich sichtbare Spuren an seinen Hand- und Fußgelenken hinterlassen. Kurz rieb er sich die Stellen und spielte einige Augenblicke mit dem Gedanken der Flucht, wie wohl jeder Sklave, der gerade ohne Fesseln im Freien herumlief. Doch es waren ihm zuviele Zeugen vor Ort. So beließ er es bei einer knappen Antwort.


    "Syphax, Herr."

    Syphax konnte halbwegs gut Latein. Nach einigem Nachdenken hatte er sich die passende Antwort zusammengesucht.


    "Ich bin in der Lage mich und meinen Herrn zu verteidigen, wenn es nötig ist, durchaus das bin ich."


    Die Sonne schien zum Glück nicht mehr so stark wie am Mittag, die Luft wurde langsam schwüler. Es machte den Anschein, als ob sich ein Gewitter anbahnen würde. Als er Anstalten machte zurückzutreten, um zumindest ein wenig der wärmenden Sonne im Schatten zu entkommen, bekam er den Stock eines Wärters zu spüren und trat wieder nach vorne.

    Überrascht, dass sich doch viele für ihn intressierten, ließ er seinen etwas abschreckend wirkenden Blick vom Sklavenhändler, über andere Sklaven, und dann zu dem, der sich als Neffe des Praefectus Praetorio kundgegeben hatte schweifen. Kurz blieb er dort hängen, dann wanderte er weiter zu dem kleinen Jungen, über den Syphax fast lachen musste. Diesem Jungen konnte er mit Links das Genick brechen. Nur der Name der Gens war Syphax bekannt.
    Die Ketten rieben auf der Haut und erste Rinnsale von Blut traten hervor. Doch er nahm das garnicht wahr, zu oft hatte er schon solche Leiden erlitten. Auch Brandmarkungen, Auspeitschungen und viele andere Arten der Bestrafung hatte er hinter sich.

    Hände und Füße mit schweren Ketten versehen, stand er am Stand seines Besitzers, der ihn nun verkaufen wollte. Nur widerwillig ließ er sich in die erste Reihe ziehen, als die Versteigerung begann. Er fühlte sich grässlich. Sein Kopf fühlte sich an, als ob ein Hammer daraufhauen. Sein ausdrucksloses Gesicht zeigte die Schmerzen, die ihm seine Kopfschmerzen bereiteten nicht. Sein Blick wanderte durch die Menge, und schon hatte er den ersten Bieter erfasst.

    "Salve, Bürger Roms, ihr, die meine Feinde sind!


    Mein Name ist Silvanus, und durch einige unglückliche Umstände bin ich in die Hände des gierigen Sklavenhändlers gefallen, der mich nun in Rom versteigern will!"