Beiträge von Vala

    Der Wein war fertig und auch das frische Essen, jetzt musste Vala nur noch die Reste von gestern irgendwie etwas herrichten. Das kalte Geflügelfleisch sah noch gut aus, und so befand Vala es für tauglich genug dem Herren vorgesetzt zu werden. Obwohl, vieleicht sollte sie vorher noch einmal kosten, nicht dass es doch schon einen Datsch hatte. Gedacht getan und Vala schob sich ein kleines Stückchen zwischen die Zähne. Es war wirklich noch wunderbar, und am liebsten hätte die Sklavin noch mehr genascht, doch sie konnte sich zurück halten. Das Fleisch kam also in eine kleinere Schüssel und Vala stellte alles und noch einen Becher auf ein Tablett, und lies das erstmal an der Tischkante stehen, denn die Rollen weckten nun erst recht ihre Neugierde. Und die kurze Verzögerung würde der Herr sicher kaum bemerken. Sie stützte sicha uf die andere Seite des Tisches und betrachtete die Rollen interessiert.

    Vala schnitt noch den Rest des Käses in Stücke und drappierte diese zusammen mit den Oliven und dem Brot in einer der flacheren Schüsseln. Dann machte sie sich auf die Suche nach den Resten von gestern, dabei lauschte sie Cinya aufmerksam und lächelte und nickte immer wieder, um ihr zu signalisieren, dass sie zuhörte, obwohl sie am arbeiten war. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, dass die Oliven in den falschen Tpf getan wurden. "Die Oliven in den Topf links daneben!", gab sie der anderen freundlich bescheid und fuhr gleich fort: "Du kannst ja uns eine Kleinigkeit zubereiten. Mir knurrt schon der Magen."
    Da reichte ihr Ioannis den Krug und wurde mit einem strahlenden Lächeln dafür belohnt. Das Gefäß schnell mit Wein füllend hörte Vala, wie Ioannis die Sache mt dem Wasser einschätzte und zuckte nur mit den Schultern, während sie großzügig Honig in den Wein tat. "Was könnten die denn vom Herren wollen?", frate sie neugierig und griff nach den Gewürzen.

    Vala schnitt den Käse in mundgerechte Happen, als Cinya hereinkam mit den Einkäufen den Tages. "Ah, Cynia!", grüßte Vala diese und war sogleich bei den Einkäufen, um zu kontrollieren, was sie gebrauchen könnte. Und was erstmal weggeräumt werden konnte. Eines der Gewürze, welches sie für das Mulsum brauchte war unter den eingekauften Sachen. "Hab ich dich!", grinste Vala, als sie das Säckchen hervorgekramt hatte, und drehte sich sogleich wieder zu ihrer Arbeit um. Ioannis hatte inzwichen das Fladenbrot zum Rest gelegt und Vala lächelte ihn einnehmend an, als er fragte, ob er noch etwas für sie tun konnte. "Wenn du den Krug dort oben herunter holen möchtest?", fragte sie und suchte schon die übrigen benötigten Gewürze und den Honig zusammen. Der Krug stand auf einem recht hohen Brett und war noch leer, der Wein war in einem größeren Gefäß in der Ecke.
    "Cynia, was sind denn das für Schriftrollen da?", fragte sie neugierig und lächelte ihre Mitsklavin kurz an, während sie geschäftig und zielstrebig in der Küche herumwuselte, um dem Herren das Essen zu bereiten.

    Da kam Ioannis endlich und nuschelte irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Vala hob fragend die Augenbrauen und neigte den Kopf etwas zur Seite in der Hoffnung dann etwas besser zu verstehen, was Ioannis zu sagen hatte. Da bemerkte er wohl endlich, dass er zu leise sprach und wiederholte die Worte lauter. Die letzte Bemerkung lies Vala etwas verwundert blicken, doch sie überging die Worte dann einfach.
    "Nun gut...", meinte sie gedehnt und drehte sich den verschiedenen Krügen zu. Sie hob einige Deckel ab, so ganz kannte sie sich noch nicht aus, was wo war und so musste sie ein paar der großen Krüge kontrollieren und beugte sich dann über die ersten Reihen, um schließlich weiter hinten den Käse zu finden. Während sie so suchte, sprach sie an Ioannis gewandt: "Sei so gut und hol mir das Fladenbrot von dort drüben, ja?" Sie nickte in die entsprechende Richtung und lächelte Ioannis auch kurz bittend an, ehe sie weiter suchte. Die Oliven waren weniger das Problem, diese fand sie sehr schnell und drehte sich dann mit ihrer Beute beladen zu dem kleinen Tisch um, um dort nun das Essen für den Herren zusammen zu stellen. Den Wein würde sie gleich machen.

    So langsam hatte Vala sich in dem Hause eingewöhnt. Sie schien Glück gehabt zu haben in diese Familie verkauft worden zu sein, sie wurde gut gekleidet und der Herr schien auch in Ordnung zu sein. Und er schien sehr viel Wert auf gutes Essen zu legen, das wunderte Vala kaum, weil sie bei Corvinus schon den Ansatz eines Bauches entdeckt zu haben glaubte. Und dennoch war er weit davon entfernt dick zu werden. Es freute Vala, dass ihre Kochkünste hier so geschätzt wurden. Die anderen Sklaven erschienen ihr durchgehend als freundlich, doch noch hatte sich Vala mit keinem näher angefreundet. Sie war jedoch zuversichtlich, dass sich das bald ändern würde. Man konnte ja kaum längere Zeit zusammen leben, ohne dass man sich kennen und hoffentlich auch schätzen lernte. Momentan wartete Vala ungeduldig auf Ioannis, damit dieser ihr endlich sagte, was der Herr heute zum essen wünschte. Was brauchte der Junge denn so lang? Er schien zwar körperlich in etwa so alt zu sein wie Vala auch, doch irgendwie zweifelte die junge Frau am geistigen Alter ihres Mitsklaven.