Beiträge von Valeria Romana

    Ach du meine Güte! Langsam klingelte es bei mir und die Schuppen fielen von den Augen. Flaccus war doch der Hausherr und ich hatte ihn nicht erkannt, obwohl ich eine Zeichnung von ihm in jungen Jahren hatte. Die Türöffnerin hatte ich jedenfalls vergessen.


    "Mein Name ist Romana, Valeria Romana. Ich freue mich so, hier zu sein, nachdem ich eine Tante gepflegt habe, die jetzt leider verstorben ist."


    Ich wartete ab, ob Flaccus von der Erkrankung der Tante wußte oder ob ich erzählen müßte.

    So sonderbar wie sich die Begrüßung gestaltete, so merkwürdig verlief es im Innern des Hauses. Ich verstand nicht, wie ein und dieselbe Person Türöffner spielen konnte und sich dann auf eine Kline setzte. Eine Antwort würde mich weiterbringen.


    "Erklärst du mir zunächst einmal deine Position in diesem Haus? Flüchtige Sklaven müssen außerdem gemeldet werden, dann bekommt man sie zurück. Wenn man Glück hat."


    Die Essensregelung gefiel mir noch nicht ganz, aber das würde sich schon finden.


    "Dann muß ich Dich wohl verwechseln." Ich hörte mir die folgende Unterhaltung
    und die Auskünfte stumm an und machte ein trauriges Gesicht. Es schien so, als
    stünde das Haus leer. "Das Haus ist zum Teil abgebrannt? Wo ist denn Severus?
    Wer ist Flaccus und Saccus? Wo ist denn Amatia und warum ist sie nicht hier?
    Ja, und dann sollten wir vielleicht doch erst einmal das Haus betreten. Ich bin
    Valeria Romana. Ist jemand da, der sich um Essen und ein bezogenes Bett kümmern
    kann?"

    Nach dem zweiten Klopfen öffnete sich die Tür.


    "Deine Augen und Ohren sind schlecht geworden. Erkennst Du mich denn nicht mehr?"


    Ich musste lachen, dann drehte ich mich um, weil mir eine Bewegung in meinem Rücken aufgefallen war.


    "Als hätten wir uns verabredet. Komm … Laß uns gemeinsam nach dem Rechten schauen. Ich kümmere mich darum, daß wir baden können und ein Zimmer zurechtgemacht bekommen und Du versuchst, etwas zu essen zu organisieren. Machen wir es so?"

    Beim Vorbeigehen kam mir ein Gedanke und ich sprach denjenigen an der das Plakat abnahm.


    "Hallo Du. Ich würde gerne einen Betrieb haben. Was müsste ich denn machen und was bezahlen?"

    Eine lange Reise lag hinter mir, als ich endlich die Casa erreichte. Ich war müde und hungrig, darum klopfte ich ohne länger zu warten an die Tür. Viele lebten nicht in Rom und so hoffte ich, jemand würde anzutreffen sein.