Mit einem erstickten Röcheln sank ich zu Boden. Dann wurde mir schwarz vor Augen... Es war vorbei.
Beiträge von Brutus
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Ich sah zu wie der Statthalter weggebracht wurde.. Ich senkte meinen Kopf und sprach leise..
"Ich bin bereit. Bereit meinen Ahnen ins Elysium zu folgen.."
Ich zog mein Gladius und ging humpelnd und schreiend auf den erstbesten Legionär los..
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Verdammt.. ich hatte versagt. Blut sickerte aus der Wunde am Oberschenkel, mit schmerzverzerrtem Gesicht lag ich auf dem Marmor der Regia, keine 2 Schritte von dem Mann entfernt den ich töten sollte.
Die Wut über mein Versagen gab mir die Kraft mich aufzuraffen... -
Er kam näher, blieb aber in der Nähe des Soldaten. Ich fluchte innerlich, ich konnte den Gladius nicht ziehen, niemals wäre ich schnell genug. Der Soldat würde mich während ich noch ausholte niederstechen wie ein Schwein.
Nein, der Pugio mußte genügen.
Ich hustete, klopfte mir mit der Rechten auf die Brust. Als ich soweit war, zog ich den Pugio, schnellte vor und hieb auf den Statthalter ein. Den Hals wollte ich treffen, zum Zustechen war ich zu weit entfernt. Doch ich erwischte ihn nur im Gesicht, fuhr mit dem Messer über seine rechte Wange und hinterließ lediglich eine Schnittwunde. -
Oh, hätte ich es doch nur gewagt den Göttern zu opfern.. Fortuna war mir nicht hold, dieser übereifrige Soldat hat mich glatt gesehen.
Ich trat aus dem Schatten, streckte meine Hände leicht aus und senkte unterwürfig den Kopf.
"Edle Herren, verzeiht, daß ich mich im Schatten verberge. Ich bin nur ein armer kleiner Peregrinus der den Statthalter um die Bürgerrechte anflehen wollte... Ich wagte es aber nicht, ihn mit meiner Anwesenheit zu belästigen und verkroch mich in diesen dunklen Winkel um nachzudenken.
Verzeiht, wenn ich euch wie ein Mörder erscheine, das war in keinster Weise meine Absicht.."Während ich redete näherte ich mich langsam, Schritt für Schritt..
Lebend komme ich hier niemals wieder raus, aber ich stand zu meinem Wort und wollte lieber sterben als meinen Auftrag nicht zu erfüllen. -
Heute war es soweit. Sorgfältig bereitete ich mir vor, überprüfte meinen Pugio und den Gladius mehrmals bevor ich sie mir sorgfältig umschnallte. Das eisige Wetter kam mir entgegen, keiner würde unter der dicken Palla die Waffen auch nur vermuten. Zufrieden machte ich mich auf meine Herberge zu verlassen, hielt aber kurz inne da ich den Verdacht nicht loswurde etwas vergessen zu haben.
Der Halbmond.. Ich hätte beinahe das Wichtigste vergessen.. Kopfschüttelnd band ich mir den Halbmond um meinen rechten Knöchel und verließ das Zimmer.
Ich legte einen schnellen Schritt vor, ich war angespannter als ich es mir zugestehen wollte. In Gedanken malte ich mir aus was alles schiefgehen könnte; es war so vieles das meinen Plan vereiteln könnte. In solchen Gedanken versunken erreichte ich den Dienstboteneingang der Regia. Der bestechliche Scriba wartete dort schon auf mich und ließ mich ein.
Er geleitete mich bis kurz vor das Officium des Statthalters, hieß mich an im Schatten einer Säule zu verharren, dort war ich sicher vor den Blicken der Wachen..
Der Scriba ging zum Legionär der das Büro bewachte und lockte ihn weg, deutete mir aber unauffällig, daß der Statthalter nicht zugegen war.
Hier war ich nun also und wartete... wartete auf die Rückkehr des Statthalters und hoffte, daß der Scriba nicht plötzlich doch noch die Seiten wechselte. -
Der Besuch über den Dienstboteneingang hatte sich gelohnt, ich lernte einen unzufriedenen Scriba kennen der seinem Ärger gern bei einem Krug Wein Luft machte. Es war ein leichtes ihm zu entlocken wie ich am besten in die Regia gelangte.. So leicht, daß ich mich dazu verleiten ließ noch einen Schritt weiterzugehen. Ich gab ihm eine Schriftrolle die er unter die Korrespondenz des Legatus Augusti ablegen sollte.
Tags darauf berichtete er mir, daß er seinen Auftrag erledigt hatte, ich entlohnte ihn und ging meiner Wege. Ich würde zu gerne das Gesicht dieses Tiberiers sehen wenn er das Schriftstück liest. Aber das war mir nicht gegönnt, meine Zeit würde erst kommen.
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Mein erster Versuch mich unters Volk zu mischen um Informationen zu erlangen schlug fehl, daher entschloß ich mich der Regia einen Besuch abzustatten. Diesmal tagsüber..
Ein bittstellender Peregrinus; ja, eine schöne Geschichte, die klang ausreichend glaubhaft. Am Palast angekommen sah ich nun die Auswirkungen meines nächtlichen Ausfluges. Wachen, wohin das Auge reichte. Am Tage würde ich es nicht schaffen eine Waffe unbemerkt einzuschleußen, geschweige denn wieder heil rauszukommen. Nun, meine Absicht lag ja auch darin nach unscheinbaren Zugängen Ausschau zu halten.
Nachdem mich die Wachen gründlichst untersucht hatten, bekam ich endlich Zutritt und gelangte ins Atrium. Zahlreiche Soldaten beäugten mich wachsam, hier hatte ich nicht die geringste Möglichkeit mich umzusehen. Ich würde als nächstes den Dienstboteneingang unter die Lupe nehmen, versuchte im Moment aber nicht allzusehr aufzufallen. Ich zeigte mich beeindruckt von der Architektur des Palastes, legte meinen Kopf in den Nacken um die Kapitelle der Säulen zu betrachten.
Just in dem Moment rauschte an mir eine Frau in edlen Gewändern vorbei, ich verlor beinahe das Gleichgewicht als ich mich nach ihr umdrehen wollte. Etwas verdutzt wollte ich mich schon wieder den Säulen zuwenden, als ich dem Legatus Augusti nahen sah. Ich entschied, daß es für ein Aufeinandertreffen doch noch zu früh sei und machte auf den Absatz kehrt.
Raus ließen mich die Wachen ohne Murren, im Gegenteil, ich hörte sogar wie sie mich verhöhnten. Sollen sie doch, in meinem Beruf gab es ohnehin keine Ehre oder Stolz der verletzt werden könnte. Nein, solche Gefühle hatte ich schon lange hinter mir gelassen. -
Ich lachte laut auf. Wenn er schon nichts wusste, immerhin hatte er Humor.
"Meine Gläubiger.. Die rennen einem ganz anderen Namen hinterher. Die sind kein Problem mehr"
Genug geschwätzt, das führt zu nichts..
"Na gut, dann mache ich mich auf zum Mercatus.. Mal sehen ob mir dort jemand weiterhelfen kann. Vale, edler Decimus"
Gesagt, getan. Ich stand auf und schickte mich an zu gehen..
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"Wenn du allen eine solche Vorsicht entgegenbringt, wundert es mich nicht, daß du noch keine Freundschaften schließen konntest"
Der schien wirklich gar nichts zu wissen...
"Na gut, ich will auch nichts Geheimes erfahren. Nur, wie man am besten zur Regia des Statthalters gelangt. Ich schwor mir ein neues Leben zu beginnen, dazu gehört ein ordentliches Ansuchen auf Bürgerrechte bei eben jenem."
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"Pah.. Deine Vorsicht ist geradezu beleidigend. Stehst du etwa in den Diensten der Prätorianer und hütest Staatsgeheimnisse? "
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"Wie kommst du auf die Idee, daß ich was von deiner Familie wissen möchte? Ich kenne den Namen des Senators weil er so bekannt in Rom ist, ich hätte mich nur geehrt gefühlt einem seiner Verwandten gegenüberzusitzen.
Aber gut, deine Stellung als römischer Bürger scheint dir zu Kopf gestiegen zu sein, willst dich wohl nicht mit dem Pöbel einlassen? Sei vorsichtig, mein hochnäsiger Freund, solch Verhalten bringt dich nicht weiter in deinem Leben." -
Ganz schön misstrauisch..
"Oh, ich erwähnte mit keiner Silbe, daß ich Bürgerrechte besäße. Nein, ich bin kein Bürger, nur ein Peregrinus der sich weigert sein sauer verdientes Geld geldgierigen Gläubigern in den Rachen zu werfen. Ich kann mir schönere und angenehmere Verwendungszwecke ausmalen...
Sag, warum weichst du meinen Fragen aus? Bin ich zu forsch? Wenn dem so ist, dann verzeih mir, meine Neugier ist schon seit jeher mein schlimmstes Leiden."
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Ein Decima, sieh an. Das wird ja immer besser.
"Der Trubel in der Großstadt Rom wurde mir zuviel. Ich hielt es dort nicht länger aus... und unter uns: Ich hielt meine Gläubiger auch nicht mehr lange aus"
Ich äugte nach links und rechts, darauf achtend, daß uns niemand belauschte.
"Decimus sagst du? Ein Verwandter des berühmten Senators Decimus Meridius? Was machst du hier in Tarraco?"
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"Oh, verzeih. Kaum in der Provinz, schon vergesse ich meine Manieren. Mein Name ist Marcus Livius Fuscus, geboren und aufgewachsen im Zentrum der Welt, der Urbs Aeterna. Ich hoffe deinen Wissensdurst fürs erste gestillt zu haben, der meine jedenfalls ist entfacht."
Ich lachte kurz und trank einen großen Schluck.
"Erlaubt es dir deine Vorsicht mir nun deinen Namen zu nennen?"
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Ah, er sträubt sich, dachte ich, verhalten lächelnd.
"Der Wein ist für mich. Ich bin durstig ;)"
Mit einem Zug leerte ich den ersten Becher und fuhr fort.
"Nun, ich bin vor kurzem eingetroffen in dieser wundervollen Stadt und fragte mich ob ein Mann von Welt wie du es offensichtlich bist mir helfen kann mich hier zurechtzufinden."
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Der Kerl war anständig gekleidet, machte einen aufrichtigen Eindruck und verlangte gleich nach Wein. Das könnte der perfekte Kandidat sein, dachte ich mir. Meine erwachet Neugier schien etwas zu auffällig zu sein, er schien sich meiner gewahr geworden zu sein und beobachtete mich.
Nun denn, ein Versuch war es wert. Ich stand auf, ging zur Theke und verlangte nach 2 Bechern Wein. Ich fühlte die neugierigen Blicke in meinem Rücken, sie kümmerten mich aber wenig. Als der Wirt die bestellten Becher auf die Theke stellte, entledigte ich mich meiner Kapuze, legte 2 Münzen hin und machte mich mitsamt des Weines zum Tisch des Neuankömmlings auf."Salve, darf ich mich zu dir gesellen?"
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Lange Zeit hielt ich mich versteckt und wagte mich nicht mehr in die Stadt seit meiner nächtlichen Exkursion. Ich hörte aber dennoch das Getuschel in den Gassen am Tag danach, durch meine Unvorsichtigkeit hatte ich nur eine Verstärkung der Wachen rund um die Regia erreicht.
Tage später entschied ich, mich in den Tavernen der Stadt umzuhören, ständig auf der Suche nach einem möglichen Zugang zum Palast. Irgendeinen betrunkenen Schwätzer würde ich doch finden..
Mit diesem Vorhaben und einigen klimpernden Argumenten gewappnet betrat ich die erstbeste Taverne. Die Tageszeit war ungünstig, nur wenige Gäste befanden sich in der Schenke. Bedächtig suchte ich mir einen Tisch von dem aus ich alle beobachten konnte und wartete. -
In einem dunklen Winkel Tarracos, nahe der Stadtmauer, huschte eine vermummte Gestalt durch die tiefschwarze Nacht.
Er war noch nicht lange in der Stadt und wagte sich heute erstmals aus seinem Versteck. Vorsichtig, bedacht darauf unter keinen Umständen bemerkt zu werden, eilte er am Circus vorbei. Es war nicht mehr weit bis zur Regia des Provinzverwalters, er konnte schon die Fackeln der Patroullien ausmachen.
Nur noch 2, 3 dunkle Ecken, dann stand er direkt vor dem Palast. Mittlerweile war er in der Lage einige Gesprächsfetzen der Wachen zu erhaschen. Belangloses Zeug das sich gelangweilte Soldaten in der Nacht erzählen, nichts von Interesse. Er hatte nichts anderes erwartet.. Er mußte näher an das Gebäude heran, von seiner Warte aus konnte er nicht erkennen, welche Zugänge unbewacht waren.
Die sich unterhaltenden Wachen lachten plötzlich auf und schickten sich an weiterzugehen. Brutus nutzte die Gunst der Stunde, hob einen Stein vom Boden auf und warf ihn über ihre Köpfe hinweg. Lautstark traf der Stein auf dem Kopfsteinpflaster auf. Als sich die Wachen erwartungemäß nach dem Geräusch umdrehten, lief Brutus so lautlos als möglich los, hinein in den sicheren Schatten der Regia. Schwer atmend an die Wand gepresst lauschte er. Er hörte die caligae deutlich leiser werden, die Soldaten schienen den Köder gefressen zu haben.
Er bewegte sich weiter, ständig in der Erwartung auf eine weitere Wache oder sonstige Schwierigkeiten zu stoßen. Aber da war niemand mehr. Nur eine Patroullie zur Sicherung? Ungläubig schüttelte Brutus den Kopf, diese Hispanier wähnen sich in trügerischer Sicherheit. Das wird leichter als angenommen, dachte er sich.
Mittlerweile war er einmal um den Palast geschlichen und wußte auch schon wie er seinen Auftrag bewerkstelligen soll. Die Patroullie war nirgendwo zu sehen oder zu hören, das ließ ihn mißtrauisch werden. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, übersah aber in der Dunkelheit das schwarze Fellknäuel unmittelbar vor ihm. Laut fauchend zog die Katze die Aufmerksamkeit auf sich, Brutus erschrak und strauchelte. Auf dem Boden liegend hörte er auch schon das sich nähernde wohlbekannte Geräusch von caligae. Brutus fluchte leise, rappelte sich auf und lief so schnell er konnte von der Regia weg hin zu den Gassen der Innenstadt.
Er lief unmittelbar in die Arme einer zweiten Patroullie, bevor diese aber reagieren konnten, schlug er einen Haken und kletterte behende die nächstegelegene Hausfassade empor. Die Soldaten konnten ihm nur nachsehen wie er über die Dächer der Stadt das Weite suchte...