Beiträge von Manius Iunius Laevinus

    Gleich wollte ich anfangen die geschichte zu erzählen als ich die Frau kommen sah, doch auf ein leichtes Stupsen meiner Schwester hielt ich mich zurück. 'Ganz ruhig', dachte ich. Denn als ich die Skepsis auf den Gesichtern der Frau und der Sklavin sah, wusste ich, dass eine schnell dahergeredete geschichte sehr einstudiert klingen würde.
    "Salve...", sagte ich. 'Oh mein Gott wie hieß sie eigentlich???'
    Ich versuchte es von neuem: "Salve...ihr müsst dann wohl unsere Tante sein!", sagte ich erstmal undefiniert. "Wir sind die Kinder von Tonitrus, eurem Bruder."


    Erklären konnte man erstmal nichts, die ganze geschichte war sowieso viel zu verquer. Es bestand allein die Hoffnung, dass die Frau eine gewisse Ähnlichkeit ihres Bruders in uns fand und uns, so naiv es nun sein möge, ihr Vertrauen schenke.

    "Salve...", erwiderte ich wie aus der Pistole geschossen. Ich sah eine hübsche junge Frau und dachte zuerst sie wäre vielleicht eine entfernte Verwandte oder vielleicht hatte Silanus ja auch geheiratet? 'Wer weiß', dachte ich.
    Bei näherer Betrachtung der jungen Frau fiel mir auf, dass sie jedoch zu schlicht gekleidet war für eine Dame der feinen Gesellschaft. An der Art wie sie ihren Kopf kaum merklich in einer leicht unterwürfigen Weise senkte, merkte ich plötzlich, dass sie eine Sklavin war. All das passierte in weniger als einer Sekunde.
    "Salve Serva!", erwiderte meine Schwester einen Moment später. Ein wenig klarer im Kopf als ich, hatte sie die junge Frau schon längst als Sklavin erkannt. "Wir wünschen bitte, unsere Tanten Iunia Varilia und Iunia Attica zu sehen.",fuhr sie fort. "Richte Ihnnen aus, dass ihr Neffe Manius Iunius Laevinus und ihre Nichte Iunia Alba vor ihrer Tür stehen."
    Noch einen Moment zuvor meine Schwester bestaunend, musste ich nun schmunzeln. 'Die werden sich wundern...'. Als die Sklavin mein Schmunzeln mit einem kurzen Blick einfing, dachte ich aufeinmal: 'Hoffentlich hält sie uns nicht für Gaukler, die ihr einen Streich spielen wollen.'
    Meine Schwester musste in diesem augenblick etwas ähnliches gedacht haben, da sie mir in einem ungesehenen Augenblick mit einem Klapps auf den Hinterkopf begegnete. Als die Sklavin mich meinen Hinterkopf reibend sah, setzte meine Schwester ein ganz ungezwungenes Lächeln auf. 'Jaja, immer die gute Schauspielerin.', dachte ich und versuchte es ihr gleich zu tun. Leider mit minder großen Erfolg, denn über meine Lippen kam bloß ein strohdummes Grinsen...

    'Gelb', ging es Laevinus durch den Kopf. Seit mehr als 3 Tagen war er unterwegs und das einzige was ihm einfiel war gelb. "Was für ein absurder Gedanke.", murmelte Laevinus daraufhin, doch konnte man einem halb verdursteten Heranwachsenden absurde Gedanken nach einer 3 Tagesreise bei sängender Hitze nicht verübeln. Dieser April hatte nahezu hochsommerliche Temperaturen erreicht und am Himmel war nicht eine einzige Wolke zu erblicken.
    Der Gedanke 'Gelb' war insofern nicht so absurd wie er zuerst schien, betrachtete man sich Alexandria einmal näher: Im Hafen türmte sich der nach allem Anschein aus Sandstein erbaute Leuchtturm auf, nicht unweit davon eine ähnlich beeindruckende Hafenpromenade, von sandgelben Straßen umsäumt, die nach und nach in das Getümel der Lehmhäuser übergingen. Goldend leuchtete die riesig erscheinende Sonne über das nahchmittagliche Alexandria. Nach dem tiefen 'Blau' des Meeres war es also kein Wunder, wenn einem die Welt als 'gelb' erschien.
    Kaum ein Mensch war außerhalb der Häuser aufzufinden, nahezu jeder schien sich vor der Sonne zurückzuziehen. Umso mehr strengte Laevinus dieser Marsch an, hatte er den Fischverkäufer richtig vertsanden, musste er bis ans andere Ende der Stadt laufen, um das Domus Iunia zu finden.
    Doch war seine Anstrengung nichts gegen die seiner Schwester. Schweißperlen rannen ihr über die Stirn, ihr Gesicht jedoch Tapfer beherrscht. Kein Wort verlor er darüber, er wusste genau wie sehr seine Schwester es hasste bemuttert zu werden. 'Vielleicht wollte sie mir auch ein Vorbild sein, mir Hoffnung machen, da wir keinen mehr hatten außer uns.' Auch sie schien es nicht zu stören, dass wir nicht redeten. Hätte ich etwas gesagt, würde sie mir bestimmt mit "Reden strengt jetzt nur zu sehr an." oder "Spar dir deine Worte für später auf!" begegnen.
    Nun bogen sie in eine Seitenstraße ein und zuerst dachte er sie hätten sich verlaufen, da er meinte erneut die Frische des Meeres wie eine sanfte Brise zu vernehmen. Doch dem war nicht so. Es war ein Springbrunnen, der in dieser doch sehr vornehmen Straße für die notwendige Frische sorgte. Doppelt erfreute es ihn also, als er weit hinten das Domus Iunia sah. Er und Alba beschleunigten ihre Schritte, denn auch so schien dies bemerkt zu haben.


    Normalerweise hätte er von der Elganz des Anwesens stark beeindruckt gewesen sein müssen, doch sein von der Sonne stark angegriffener Verstand brachte bloß ein leises "Endlich!" hervor. Endlich für: Endlich Wasser, endlich Sonnenschutz, endlich ein weiches Bett.
    An seine teuren Verwandten, die er seit Jahren nicht gesehen hatte, dachte er in diesem Augenblick überhaupt nicht. Voller Erwartung klopfte er also an die Türe...

    Salvete!
    Ich habe mich soeben hier angemeldet, und warte nun auf "Einweisung" :)
    Hoffe habe jetzt nichts falsch gemacht, da ich mich nicht durch das g a n z e Regelwerk gelesen habe.


    vielen dank im vorraus ;)


    ps: kann man seinen namen eigentlich noch ändern?