Beiträge von Marya

    Salvete,


    ich würde gerne wieder ins Spiel einsteigen, nachdem ich über zwei Monate keinen Internetanschluss hatte, wäre das möglich?

    Ein wenig scheu zwar, aber sie tat es, erwiderte sie sein Grinsen, nur um es gleich darauf wieder zu bereuen. So einfach war es nicht, all das zu nehmen, was sie bereits erlebt hatte, auch wenn ein paar vertrauenerweckende dunkle Augen für den Moment etwas Angst nehmen konnten. Sie war nicht sicher, ob sie seine Schmeichelei oder was es auch war, richtig verstanden hatte und schob es eher auf ihre schlechten Sprachkenntnisse als den anderen Gedanken an sich heranzulassen. Cassander ging nun ein bisschen schneller und so setzte auch Marya schneller als zuvor einen Fuß vor den anderen. Es war ein seltsames Gefühl sich jetzt so schnell zu bewegen, nachdem sie die letzten Tage sich kaum mehr hatte regen können, als ein Löwe in Erwartung seiner Kolosseum-Spiele. Jetzt wieder die eigenen Bewegungen spüren zu können war schön und wunderbar vertraut, allein das vermittelte schon etwas Freiheit, auch wenn das eine der letzten Gedanken der jungen Frau hätte sein müssen.
    Der Hinweis, ihr Herr würde sie bereits erwarten, ließ Marya jedoch schlucken und innerlich zusammenfahren. Das hier war keinesfalls Freiheit, sondern vielleicht der Weg zur Schlachtbank und warum sich etwas vormachen? War das nicht vertrauter als Freiheitsgefühle?


    Und doch, wagte sie es nicht zu fliehen, wollte sie keinen Fluchtversuch unternehmen. Vielleicht nur weil sie den jungen Mann, der sie da, fast liebevoll aber bestimtm an der Hand hielt nicht verraten oder in Gefahr bringen. Mit noch etwas wackeligen Bewegungen folgte sie ihm, wieso auch aufschieben, was unumgänglich war, für eien wie sie?

    Noch immer konnte sie seinen Blick nicht erwidern, wagte nur dann aufzuschauen, wenn er den seinen nach vorne lenkte, um sie über den Marktplatz zu führen. Marya mochte seine Stimme, sie war ruhig und zuversichtlich, beruhigend nicht so heuchlerisch darauf bedacht zu gefallen. Umso mehr mochte sie es, wenn er sprach, denn dann musste sie es nicht tun und es war so schön leicht, einmal zu nichts gezwungen zu sein. Trotzdem wusste etwas tief in ihr, dass dieses kurze Gefühl nicht von dauer sein konnte und ihrem Herzen, das immer noch aufgeregt gegen ihren schmalen Brustkorb schlug, konnte sie nicht vormachen, dass dihre Zukunft vermutlich schwarz war. Ein Römer bezahlte keinen hohen Preis für eine Sklavin, wenn diese keine besonderen, ersichtlichen Fähigkeiten hatte, um sich dann von ihr nur Wein nachschenken zu lassen, das war unwahrscheinlich, aber Marya konnte, wollte nicht darüber nachdenken.
    Die junge Frau kannte das Wort "seekrank" nicht, doch es war leicht zu verstehen, wenn man die Bedeutung der beiden Wörter erahnen konnte, aus denen es bestand. Sacht schüttelte sie den Kopf, ihre dunklen Augen nach wie vor eher zu Boden gerichtet. Ägypten?
    Ja, davon hatte sie schon gehört, der Senator bei dem sie bisher gewesen war, hatte dort Geschäft geführt, dass wusste sie, doch sie war nicht sicher, ob ihr weniges Wissen, es wert war die Stimme zu erheben, wenn schweigen doch so viel sicher, angenehmer war, wie der Schutz einer großen Decke.
    Sie wusste selbst nicht, warum sie es dennoch tat, vielleicht lag es daran, dass Cassander alles, was er erfragte ganz ungezwungen tat, sacht, so als ob es in Ordnung wäre, wenn sie nicht antworten würde.
    "Ägypten..." sie sprach das Wort nur langsam aus, weil sie es nicht falsch aussprechen wollte. "Es liegt...im Süden nicht wahr?"
    Nur leise sprach sie, wieder, aber bei den letzten Wörtern wagte sie nach oben zu sehen und Cassanders AUgen zu begegnen.

    Sie sollte den Mann, der sie nun eben gekauft hatte, doch sehr viel schneller sehen, als gedacht, denn plötzlich, so unerwartet stand er neben ihr und den Handlangern des Sklavenhändlers und schien diese mit einem Tonfall, der keine falsche Deutung seiner Worte zuließ, zur Ordnung zu rufen. Mit weit aufgerissenen Augen sah die junge Frau den großgewachsenen Dunkelhaarigen an und war unsicher, ob sie wusste, was der Grund für seiner aufgebrachten Art war.
    Doch, tatsächlich, es schien ihm nicht zu gefallen, dass die beiden Schergen sie, Marya, so unsanft behandelt hatten. Die Ahnung, dass es sich genau darum handelte, ließ die kleine Darkerin verlegen, fast beschmämt zu Boden starren und sie konnte kaum reagieren, auf das sanfte Lächeln, das ihr entgegen gebracht wurde. Sein Flüstern sorgte dafür, dass ihr Herz noch schneller gegen den Brustkorb schlug, diese Vertraulichkeit, die er nun schon zeigte und so freundlich sie gemeint war, war sie nicht gewohnt und wenn, dann höchstens als ein schlechtes Omen. Aus diesem, dem selben Grund zuckte ihre Hand auch leicht, bevor sie schließlich kalt und unrihig in seiner lag, während er sie durch die Menge starrender Römer auf die freieren Plätze des Marktplatzes zog.
    Marya versuchte ihn aus den Augenwinkeln zu beobachten, passte aber auf, dass sich ihre Blicke nicht begegneten und als sie es doch taten, ließ sie mit brennenden Wangen eine Strähne vor ihr Gesicht fallen. Der junge Mann, der sie ersteigert hatte, musste im Auftrag gehandelt haben, konnte unmöglich selbst so viel Geld besitzen. Seine Worte, nur einen Moment später, bestätigten das. Sie verstand wie er hieß -Cassander, ein schöner Name und doch der Name eines Sklaven -und auch das meiste andere, wenn auch nicht jedes Wort. Sie gehörten also beide dem selben Herrn, einem Senator. Dieses Wort ließ sie schlucken, hatte es doch bisher für sie nur Grauen bedeutet. Seine Aussage, dass er für ihre Flucht mit dem Tod bestraft werden würde, eine Möglichkeit, die immer, jeden Augenblick irgendwo in ihren Gedanken war, machte sie betroffen und allein weil sie diese Verantwortung niemals auf sich hätte nehmen können, verschwand die Idee an eine Flucht für diesen Moment völlig und das zum ersten Mal seit Monaten.
    Es dauerte bis sie auf seine Frage antworten konnte, mit trockener Kehle zwar und nur sehr leise, aber sie tat es.
    "Marya, mein Name ist Marya."


    Den schwarzen Hühnen der ihnen folgte, bemerkte sie erst recht spät, ein langer Schatten fiel auf den Boden und machte sie unruhig bevor sie merkte, dass er tatsächlich zu ihnen gehörte.
    Ängstlich angesichts der Ungewissheit, was nun kommen würde, ließ sie sich führen, die Hand immer noch, als wäre sie nur ein entfernter Teil ihres Körpers in der Hand Cassanders.

    Sim-Off:

    erstmal entschuldigung, dass ich jetzt erst dazukomme, mein Server war ausgefallen


    Und es war wieder soweit. Wieder wurden viel zu viele Augenpaare auf sie gerichtet, als dass man ihnen hätte Stand halten können. Wieder erzählte der Sklavenhändler irgendetwas, um sie schmackhaft für Roms Küchen, Gemächer und Höfe zu machen, irgendetwas, das sie kaum verstand, doch auch kaum mehr verstehen wollte. Die Schergen die sie nach vorn auf die kleine Bühne gesschleift hatten und derer Hände sie sich trotz des Versuches nicht entwinden konnte, ließen sie mit einem widerlichen Grinsen auf dem Gesicht, wie ein Stück Vieh, das angepriesen wurde, im Mittelpunkt der albtraumhaften Aufmerksamkeit zurück und Marya versuchte aufzusehen, ertrug es aber nicht den starrenden Blicken zu begegnen. Sie hasste es, mitanhören zu müssen, wie der Händler sie beschrieb, was sie in seinen Augen war, es war alles so falsch, so römisch. Ihre Kleidung war von den letzten Wochen sehr mitgenommen, zerissen hing der Stoff an ihrem schlanken Körper herab, wie ein Stück Sackleinen und reichte kaum bis über die Knie. Maryas Gesicht brannte vor Zorn und Demütigung.
    Viel zu genau konnte sich die junge Frau daran erinnern, was vor vier Jahren gewesen war, als sie auch so auf einem dieser Marktplätze gestanden hatte, ängstlicher, jünger -und daran, was danach geschehen war. Sie versuchte ein Zittern zu unterdrücken und schloss für einen Moment die Augen, nur um sie kurz darauf wieder zu öffnen. Vielleicht würde jetzt, endlich, alles ganz einfach sein. Vielleicht würde es das Schicksal diesmal gut meinen und ... Sie brachte den Gedanken nicht zu Ende, denn Hoffnung machte verletzlich und noch verletzlicher als sie ohnehin schon war, konnte, durfte sie nicht sein, dann würde sie zerbrechen und das wusste Marya.
    Endlich hetzte ihr Blick über den Menschenauflauf, vielleicht hatte sie eine Möglichkeit zu fliehen, wenn sie gekauft werden war, trotz aller lähmenden Angst. Im Moment jedenfalls konnte sie nichts tun. Sie versuchte sich aufrecht hinzustellen, die Augen nun doch auf die Masse gerichtet und wartete ab, was passieren würde.
    Tatsächlich begann jemand mit einem Gebot, wurde nur einen Augenblick später überboten und schließlich waren es nur noch zwei dieser Schatten in der Menge, die sich immer weiter überboten, bis einer von ihnen, schließlich gewann. Maryas Brustkorb hob und senkte sich unruhig, ihr schwindelte, obwohl sie versuchte ihre Gedanken, ihre aufkommende Panik zu kontrollieren. So schnell war über ihr weiteres Leben entschieden worden. So schnell.
    Münzen wurden ausgetauscht. Und ein paar von Tranquillus Handlanger rissen sie zurück, hinter das Podium, um die nächste abgerissene Kreatur nach vorne zu schubsen. Sie selbst hatte kaum sehen können, wer es nun war, der sie -dem Gesicht des Sklavenhändlers nach zu urteilen- für anscheinend sehr viel Geld gekauft hatte, gekauft hatte, um zu besitzen oder im Auftrag eines anderen. Während ihre Fesseln sehr unsanft gelöst wurden und das grobe Hanf der Stricke ihre bereits wunden Handgelenke blutig riss, versuchte Marya über die Köpfe hinweg den Mann zu sehen, dessen Stimme das letzte Gebot ausgerufen hatte.

    Salve, Stadtwache,
    ich würde gerne Teil des Imperium Romanums werden.


    >Name: Marya
    >Stand: Sklavin
    >Besitzer: wenn das ginge, dann noch der Sklavenhändler, Titus Tranquillus


    Soweit ich weiß erfolgt dann die Versteigerung Inplay richtig?