Den Blick ihrer Herrin hatte Candace natürlich wahrgenommen, aber gut erzogen wie sie nun einmal war, reagierte sie gar nicht erst darauf, denn ihre Herrin sollte ihre Aufmerksamkeit lieber auf ihre Gesprächspartnerin richten, als auf ihre Sklavin. Außerdem konnte man seinen prüfenden Blick viel besser durch das Zimmer huschen lassen, wenn die Herrschaften sich unterhielten und einen nicht beachteten, wobei die meisten Herrn ihre Sklaven eh nur dann beachteten, wenn sie einen Auftrag für sie hatten, oder wenn sie irgendetwas falsch gemacht hatten, ihre Herrin war da ganz anders, sie war eine sehr milde Herrin und in den Augen der jungen Sklavin auch die Beste die sie sich wünschen konnte, wobei sie eigentlich erst ihre zweite Herrin war, denn genau genommen waren die beiden Frauen zusammen aufgewachsen, denn Candace war erst vier als sie von Thalnas Mutter persönlich ausgesucht wurde und als Geburtstaggeschenk für ihre Tochter herhalten musste.
Als Kind war ihre Herrin nicht besonders nett gewesen und schrecklich anstrengend, immer war sie am meckern gewesen und immer hatte sie versucht Candace zu ärgern, aber mit den Jahren hatte sich dieses Verhalten, den Göttern sei dank, verwachsen und nun ärgerte Thalna, wohl nur noch ab und zu irgendwen mit ihrer manchmal recht schwierigen Art.
Noch einmal huschte der Blick der Sklavin über die Anwesenden, ob sie wohl hier nett zu ihren Sklaven waren? Wenn nicht hatte sie wohl ein Problem, denn sie konnte ja nicht einfach ihre Sachen packen und wieder gehen, vielleicht noch mit der Erklärung also hier gefällt es mir ja mal gar nicht. Diese Gedanke zauberte kurz ein Lächeln auf ihre roten Lippen, wahrscheinlich würde sie dann als Löwenfutter enden, diese Gedanke war dann doch weniger erfreulich, eigentlich war die Sklaven ja fast immer gut gelaunt und versucht immer jeder Situation etwas gute abzugewinnen, eine Eigenschaft die ihre Herrin wohl auch sehr mochte, dass sie immer sofort weinte wenn man mit ihr schimpfte mochte diese wohl weniger.
Mittlerweile hatte die Sklavin ihren Blick wieder auf den Boden gerichtet, der wirklich sehr sauber war, wie die Sklaven es wohl schafften den Boden so sauber zu bekommen? Ob die Sklaven hier wohl nett waren?
Plötzlich betrat ein Mann den Raum und auch wen Candace sich zwang weiter auf den Boden zu blicken, musste sie doch ganz kurz einen Blick riskieren, ja eindeutig ein Mann und bestimmt der Hausherr. Sofort blickte das Mädchen wieder auf den Boden, man wollte ja nicht unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen, vor allem nicht wenn man eine junge hübsche Sklavin war und auf einmal irgendwelche Männer den Raum betraten.
Ganz kurz huschte ihr Blick noch einmal zu ihrer Herrin, die sich da gerade ganz klar mit so einer Frau anfreundete, musste das denn sein?
Candace versuchte einfach so ruhig wie nur möglich dazustehen und nicht weiter aufzufallen, ihr war es im Moment ach am liebsten wenn sich niemand mit ihr befasste.