Beiträge von Tiberius Octavius Narcissus

    Ich war ob der Anteilnahme meines Bruders zutiefst gerührt und meine Stimmung hellte sich noch etwas mehr auf als sie dies ohnehin schon getan hatte.


    "Ich habe bereits einige Vorstellungen bezüglich meiner Berufsausübung."


    Ich mache eine kurze Pause.


    "Wo ich wohne? Nun, derzeit habe ich noch keinen festen Wohnsitz in Aussicht. Das Leben kostet eben doch einige Sesterzen und derzeit bin ich diesbezüglich etwas knapp ausgestattet."

    Ich vernahm die Skepsis in der Stimme meines Gegenübers und antwortete dann wahrheitsgemäß, das war ich jenem Mann der mich empfangen hatte schuldig.



    "Ich kam nach Rom um meinem Leben eine entscheidende Wende zu geben, weg von der Unstetigkeit des Reisenden, hin zur inneren Ruhe des Sesshaften. Ich wusste und weiß sehr wohl um meine Stärken und Eignungen, von daher war mir stets bewusst das ich mich als Schreiber andienen möchte. In der Frage ob ich dies in der öffentlichen Verwaltung tue oder in privater Natur half mir ein Besuch im Tempel des Vertumnus - des Gottes des Wandels."


    Ich mache eine kurze Pause, zu oft schon wurde meine tief empfundene Spiritualität als veraltet und sinnlos erachtet.


    "Im Zuge meines Aufenthalts im Tempel wurde mir durch die Priester des Vertumnus beschieden, das mein Weg nicht in die Verwaltung führt, sondern in den privaten Bereich. Man weissagte mir das ich den Tempel verlassen solle und an jener Pforte klopfen solle die mir als die Richtige erschien. Ich wanderte einige Stunden durch die Straßen der Stadt bis ich dann vor Eurer Pforte stand und in diesem Moment überkam mich dieses Gefühl hier richtig zu sein.


    Ich weiß sehr wohl um Euren ausgezeichneten Leumund und Eure Stellung, jedoch empfand ich dieses spirituelle Erlebnis als ausschlaggebend hierfür an Eurer Pforte zu klopfen und Euch allen übrigen möglichen Dienstherren vorzuziehen.


    Ich hoffe Ihr verzeiht mir diese Offenheit und vergebt mir falls ich Euch aus meinem tiefen Glauben heraus zur Last gefallen bin. Doch ich bin aus tiefstem Herzen heraus davon überzeugt, dass das Schicksal mich an Eure Pforte führte um mich in Eure Dienste zu stellen um Euch nach meinen Kräften zu unterstützen und so den erhofften Wandel in meinem Leben zu vollziehen."


    Als ich endete konnte ich aus der Mimik meines Gesprächspartners nicht ablesen ob dieser meine Ausführungen schätzte, oder ob er mich nicht alsgleich davon jagen würde.

    Ich lauschte den Ausführungen meines Bruders sehr konzentriert, insbesondere den Passagen über seinen Aufenthalt in Griechenland. Zu gerne würde ich einmal selbst dorthin reisen in das Land der großen Dichter und Denker.


    "Ich bin recht geschickt im Umgang mit Worten und ebenso dabei diese schriftlich festzuhalten. Ich dachte daran mich um einen Posten als persönlicher Schreiber zu bemühen. Aber was die Zukunft bringt wissen letztlich nur die Götter.


    Aber ich hoffe doch das meine Zukunft hier im Herzen unseres Reiches liegen wird."

    Ich nahm mir reichlich von dem üppigen Gelagen, ich hielt nicht viel von bescheidenen Gesten.


    "Mein Weg hat mich quer durch das Reich geführt, von Norditlalien über Gallien bis nach den spanischen Landen. Ich habe viel gesehen und erlebt, viel Gutes, aber auch so manch Schlechtes. Das Leben war meist sehr karg und bescheiden, aber auch viel einfacher als hier im Herzen des Imperiums.


    Die letzten zwei Jahre verbrachte ich in der Abgeschiedenheit einsamer Landstriche, ich wollte meinen Geist schärfen.


    Ob es etwas gebracht hat wird sich wohl erst zeigen müssen.


    Doch genug von mir, wie ist es dir ergangen, Macer?"

    Ich trat dem stattlichen Mann gegenüber und erwiderte.


    "Salve, Spurius Purgitius Macer. Verzeiht mir zunächst die Störung zu solch später Stunde, doch war ich gerade in der Nähe und wollte ich so die Gunst der Stunde nutzen um Euch mein anliegen vorzutragen.


    Mein Name ist Tiberius Octavius Narcissus und ich bin auf der Suche nach einer Anstellung als Scriba personalis. Ich bin sehr gewandt in Wort und Schrift, zuverlässig und zudem loyal und sehr diskret. Ich hoffe das ein so wohl geheißener Mann wie Ihr Verwendung für mich finden werdet."


    Etwas angespannt harre ich der Antwort.

    Ich mustere mein Gegenüber kurz und erwidere dann mit möglichst festen Tonfall.


    "Salve, mein Name ist Tiberius Octavius Narcissus und ich bin auf der Suche nach einer Anstellung als Scriba personalis. Diesbezüglich wurde mir dein Herr, Spurius Purgitius Macer wärmstens empfohlen."

    Es war schon zu später Stunde als ich die Casa von Spurius Purgitius Macer erreichte und ich zweifelte ob man mich überhaupt einlassen würde, dennoch wollte ich nicht einfach unverrichteter Dinge von dannen ziehen. Schließlich war mir dieser Mann als großes und ehrbares Vorbild gepriesen worden und so hoffte ich das ich diesem Manne meine bescheidenen Dienste anbieten können würde.


    Und so klopfte ich an der Pforte in der Hoffnung das ich zumindest mein Anliegen würde vortragen können.

    Ich genoss die Aufmerksamkeit die mir mein kleiner Bruder zuteil werden ließ unverholen.


    "Ach, das ist eine lange Geschichte, Macer. So etwas lässt sich wahrlich besser in gemütlicher Runde bei einem gebührenden Gelage besprechen. Allerdings müsste ich zuvor noch einige Dinge erledigen die keinen Aufschub zulassen.


    Wenn es dir recht ist würde ich dann alsgleich in die Villa Rustica kommen."

    Ich erwiderte die Umarmung meines Bruders, es tat gut endlich wieder einen vertrauten Menschen vor sich zu haben.


    "Ich hörte von einem jungen, aufstrebenden Magistraten in Ostia und hatte gleich so ein Gefühl, nennen wir es eine Intuition. Als ich dann deinen Namen in Erfahrung gebracht hatte, war ich überglücklich das sich diese Ahnung bestätigt hatte. Ich dachte schon ich wäre der Letzte unserer Familie."

    Auch wenn ich meinen Bruder schon viele Jahre nicht mehr gesehen hatte, erkannte ich in seiner Reaktion dennoch sogleich das von mir geliebte Wesen.


    "Natürlich bin ich es, Macer." Machte ich ein paar Schritte auf meinen Bruder zu und streifte ich mir dabei mit meiner rechten Hand über mein unrasiertes Gesicht. "Vielleicht nicht ganz so hübsch wie sonst und auch etwas älter..."


    Sprach ich und stand derweil unmittelbar vor meinem Bruder.

    Ich bahnte mir mühsam meinen Weg durch das Gebäude und fragte mich Stück für Stück zu meinem Ziel durch die umstehende Menschenmenge. Ich war es gar nicht mehr gewohnt mich unter sovielen Menschen zu bewegen, leichtes Unwohlsein stieg in mir auf. Allerdings war ich mir nicht sicher ob dieses Unbehagen wirklich nur darauf zurückzuführen war, oder nicht vielleicht mehr mit dem bevorstehenden Wiedersehen zusammenhing.


    Noch während ich meinen Gedanken nachforschte, stand ich auch schon vor meinem Ziel, dem Büro des Magistraten Faustus Octavius Macer.


    Ich wartete ab bis eine Stimme, eine mir vertraute Stimme, rief: "Der Nächste!!!"


    Ich trat ein und erblickte zweifelsohne den Magistraten der mit dem Rücken zu mir stand und aus dem Fenster blickte.


    "Was kann ich für Euch tun?" Befragte mich der stattliche Beamte ohne mich eines Blickes zu würdigen. Scheinbar hing auch er seinen Gedanken nach.


    "Ist das eine Art seinen älteren Bruder zu empfangen, Faustus?" Legte ich bewusst eine gespielte Bestürzung in meine Stimme, während ich die Reaktion meines Gegenüber abwartete.

    Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Erstmal: Von meiner Seite spricht nichts gegen deine Aufnahme in die gens octavia und ich heiße dich herzlich bei uns Willkommen! :)


    Und ich bin doch eher beruhigt als enttäuscht, dass es ernsthafte Gründe gibt für deine Wahl der gens. ;) Hilfe wird dir natürlich auch gewährt, aber für den Einstieg möchte ich dir nahelegen dich vielleicht bei schon aufgetuachten Fragen erstmal an die anderen Mitglieder der gens zu wenden, da ich noch ein paar Tage lang nur sporadisch hier auftauchen kann - die helfen dir aber bestimmt auch gerne. Ich melde mich sobald ich wieder richtig Zeit habe.


    Die Verwandschaftsbeziehungen können wir dann auch klären, vielleicht suchst du dir aber schonmal einen Zweig aus und die Eltern, die du präferieren würdest.


    Ausgezeichnet, ich danke vielmals und mache mich mal schlau. Gibts irgendwo eine Übersicht über die Zweige und die möglichen Kandidaten für meine Elternschaft?

    Schönen Abend


    Ja das mit der Werbeseite hat sich mir dann auch erschlossen, ich hab zunächst gedacht eine andere Seite wäre gemeint wo die Gens sich aber wohl nur allgemein vorstellen.


    Nun zu deiner Frage nach meinen Intentionen und warum ich deine Gens gewählt habe.


    Also ich kann dich beruhigen, bzw. muss ich dich enttäuschen, ich hab mir die gens octavia nicht ausgesucht weil die Stadtwache diese als Beispiel angeführt hat. Das hab ich eigentlich erst jetzt wirklich wahrgenommen.


    Meine Beweggründe sind relativ simpel. Natürlich kennt jeder, oder sagen wir mal jeder der sich mit der Materie beschäftigt, bzw. zumindest schon mal einen einschlägigen Film gesehen hat diesen klangvollen Namen. Das alleine reicht bei mir allerdings noch nicht aus um mein Herz zu gewinnen, das hat eher euer Beschreibungstext geschafft, da dieser doch sehr an das herankommt was ich mir so für meine Person selbst vorgestellt habe.


    Ich, also mein Alter-Ego Tiberius, sehe den Senat ebenfalls als unverzichtbares Instrument das dem Kaiser unterstützend und bewahrend zur Seite steht. Ebenfalls bin ich sehr traditionell verwurzelt und ehre die alten Werte, denn nur diese werden Rom auf lange Sicht den Status als Machtzentrum sichern. Den verweichlichenden Einflüssen der Dekadenz oder in welchen Formen auch immer sie auftreten mögen und die unser starkes Volk bedrohen, müssen eingedämmt und beseitigt werden. Dies geht letztlich nur durch einen starken Glauben an die alten Werte und einen ebenso starken Senat der diese Ideale zu verteidigen weiß.


    In welche Richtung ich mich entwickeln werde, das ist denke ich jetzt noch nicht zu sagen, allerdings tendiere ich rein vom Gusto her eher in Richtung der Politik, da mir das gewogene Wort mehr liegt als das Schwert. Ich würde mich natürlich über eure Unterstützung in jedweden Belangen - gerade zu Beginn - sehr freuen, schließlich müsste ich mich erst einmal zurechtfinden, oder besser gesagt, einleben.


    Was ich euch zu bieten habe?


    Nun, ich könnte jetzt viel Schreiben, aber ich halt mich einfach kurz damit.


    Ich bin ein aktiver Mitspieler und (zumindest unterstelle ich mir das gerne selbst) auch kreativer Kopf. Ich gestalte gerne und lege auch Wert auf eine gewisse Stimmigkeit und auch ein gut angelegtes Intrigenspiel ist ganz nach meinem Geschmack. Letztlich bin ich auch ein sehr loyaler Charakter und würde mich ganz in den Dienst der Familie stellen.


    Ich hoffe natürlich das ich zu euch passe, aber ich bin auch nicht böse wenn ich nicht eurem Geschmack entsprechen sollte.


    In diesem Sinne, einen guten Rutsch.