Beiträge von Largus Lebovscus

    Es war ein verdammter heißer Tag in Alexandria, und wenn ein Alexandriner schon von einem 'verdammt heißen Tag' sprach, dann stand der Wüstensand kurz davor zu einer interessanten Glasformation geschmolzen zu werden.
    Vor eben dieser Hitze versteckten sich vier illustre Gestalten, von denen zwei dem treuen Leser nur allzu bekannt sein dürften: es waren der Dudus, und sein treuer Kumpel Raoulus.
    Es war eine der vielen Seitengassen, die auf den größten Markt der Bettlerstadt führten, und selbst im Schatten dieser kleinen Ader des pulsierenden Bettlerlebens hatte man das Gefühl schön knusprig geschmolzen zu werden.


    "Das wird DAS Ding, Mann!", hüpfte Raoulus vor Aufregung und Vorfreude auf und ab, "Das wird der absolute Hammer!"
    Der ziemlich heruntergekommen wirkende Dudus hockte an einer Hauswand, und starrte seinen Freund unschlüssig an, hatte er doch ein verdammt mieses Gefühl bei der Sache. Ein VERDAMMT mieses Gefühl.
    Die beiden Begleiter waren zwei Männer, die Raoulus durch einige zwielichte Geschäfte kannte, und die mittlerweile glühende Anhänger des Dudus geworden waren, weil endlich mal jemand aufstand, und den Römern zeigte wo die Sichel hing.
    Aufstehen war allerdings etwas, woran der Dudus nicht im Traum dachte. Nie im Leben würde er jetzt aufstehen, auf den Markt gehen und die Leute mit einer flammenden Rede zu einem Aufstand gegen die Römer aufstacheln. Schlimm genug, dass er nicht die geringste Erinnerung an die vergangene Heldentat im Kampf gegen hundert Römer hatte, nein, jetzt wurde er auf den Straßen als Heldenfigur gefeiert, die die Leute zu ungeahnten Kräften inspirierte.
    Der Dudus nestelte an der Tasche herum, die er stets bei sich trug, doch Raoulus fuchtelte wild mit einem seiner Zeigefinger vor dem bärtigen Gesicht des unfreiwilligen Volkshelden herum: "Lass das bloß sein, Mann, wir brauchen dich mit klarem Kopf! Wenn du dich da draußen selbst ankotzt, wird dir keiner folgen! Also lass das Zeug in deiner Tasche, dafür ist nachher noch genug Zeit."
    Jemand rief "Römer!" und die drei Gestalten drückten sich noch etwas tiefer in den Schatten, darauf wartend, dass jemand Entwarnung gab. Doch die ließ auf sich warten, und schließlich teilten sich Raoulus und die beiden anderen auf, um den Markt inkognito nach Römern abzusuchen.
    "Bleib hier, Mann.", riet Raoulus seinem Freund, der ihm einen Blick zuwarf wie ein bockiges Kind mit viel Haaren im Gesicht, "Und lass die Finger von dem Zeug!"


    Als die drei verschwunden waren, dauerte es genau zweieindrittel Augenblicke bis der Dudus sich seine Pfeife mit Kraut und den lustigen kleinen Kügelchen bis an den Rand vollgestopft hatte, und noch einen zehntel Augenblick länger bis er die erste Fuhre giftigen Rauchs in seine Lunge beförderte.
    Wir erinnern uns natürlich lebhaft daran, was geschehen war als der Dudus sich zum ersten Mal mit der subkutanen Rauschfactio angelegt hatte. An diesem Tag allerdings hatte der Dudus nichts auf der Hand, was sich der Factio auch nur einen Moment lang in den Weg stellen könnte. Das heiße Wetter und die für einen Junkie nunmal typische Dehydration taten ihr übriges, um den Organismus des Dudus in die Knie zu zwingen.
    Aber dessen nicht genug: die subkutane Rauschfactio nahm das Hirn des Dudus nicht nur im Sturm ein, nein, die Factio pürierte es, ließ es eine Zeit lang eindampfen und bestrich damit die die Schädeldecke nach Art des Neoklassizismus neu, was ihr den Applaus und die Anerkennung der anderen Organe einbrachte, bevor diese den Effekt absoluter Führungslosigkeit bemerkten: sie starben. Eins nach dem anderen. Und irgendwann war der Organismus des Dudus einfach so platt, wie man es sonst nur von Kleintieren auf dem Exerzierplatz der Bürstenlegion kannte.
    Kurzum: der Dudus war tot.


    Als Raoulus mit den beiden anderen zurück kam, dauerte es geschlagene fünf Minuten voller Schimpftiraden auf die fehlende Selbstdisziplin seines Freundes, bis er checkte, dass der leere Blick in den Augen seines sich hemmungslos selbst besabbernden Kumpels kein Effekt der handelsüblichen Rauschmittel waren, sondern DER Effekt des sehr unverkäuflichen Todes.
    Betretene Stille legte sich für fünf Sekunden in die Gasse, bis Raoulus in die Schimpftirade seines Lebens steigerte. Aufgrund des Jugendschutzes, dem diese Publikationsmöglichkeit unterstellt ist, wird hier darauf verzichtet allzu sehr ins Detail zu gehen. Nur sei soviel gesagt: Tiere spielten eine größere Nebenrolle.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit stellte sich wieder Stille ein, doch dieses Mal war diese von fieberhafter Denkarbeit geprägt. Man steckte die Köpfe zusammen, und beratschlug die Möglichkeiten, das Erbe des Dudus würdig fortzuführen. Doch schnell wurde klar: ohne die Galeonsfigur würde es nicht klappen.


    Eine Stunde später rief ein Junge auf dem Markt "HEH!!! DA OBEN!!!", und wie so eine Masse nunmal funktionierte, schaute bald der größte Teil der Menge zu einem Flachdach empor, auf dem ein haariger Kerl mit den Armen wedelte, der sehr schnell als DER Dudus identifiziert wurde.


    "LEUTE, HÖRT MIR ZU!!!", schrie die Gestalt hinunter, die immernoch mit den Armen wedelte und dann und wann zur Seite zu kippen schien, doch immer wieder aller physikalischen Gesetze zum Trotz einfach zur anderen Seite schwenkte. Jubel brandete auf, einfach nur, weil es offensichtlich wirklich der Dudus war, der zu ihnen sprach, auch wenn sich seine Lippen nicht wirklich zu bewegen schienen, und seine Augen stets halbgeschlossen vor sich hinzustarren schienen. Dass er unruhig von einem Bein auf das andere zu wechseln schien, wurde sofort mit seinem Eifer erklärt. Da schien es jemand kaum erwarten zu können!


    "LEUTE!!! SIE HABEN UNS LANGE GENUG ZUM NARREN GEHALTEN!! SIE VERSPRECHEN EUCH SICHERHEIT!!!! SIE VERSPRECHEN EUCH FRIEDEN!!! SIE VERSPRECHEN EUCH WOHLSTAND!!! ABER NICHTS DAVON IST WAHR!!! SIE REGIEREN ALS WÄREN SIE DIE EHRWÜRDIGEN GÖTTER UNSERES VOLKES!! SIE ZEIGEN NICHT DEN GERINGSTEN RESPEKT VOR UNSEREN VERTRETERN!!! UND SIE VERTUSCHEN IHRE SCHWÄCHE, INDEM SIE ALLE TÖTEN, DIE IHNEN IN DIE QUERE KOMMEN!!! DOCH DAMIT IST NUN SCHLUSS, BRÜDER UND SCHWESTERN, DAMIT IST NUN SCHLUSS!!! ICH SAGE EUCH: ES IST AN DER ZEIT, DEN RÖMERN ZU ZEIGEN WIE SCHWACH DIE SCHWACHEN WIRKLICH SIND!! WIE SCHWACH UNSERE KULTUR IST!! WIE SCHWACH UNSER WILLE!! ES IST AN DER ZEIT, ZU ZEIGEN WIE WEIT ES NACH ROM IST!! LASST SIE UNS VERJAGEN!!"


    Der Funke sprang sofort über. Nach beinahe jedem Wort, dass der Dudus in die Menge brüllte jubelten ihm die Leute entgegen, brandete Applaus auf, hallte frenetische Zustimmung über den Platz. Und gegen Ende hielten sich die Leute kaum auf ihren Plätzen, schon strömten sie aus um die Nachricht zu verbreiten... die Nachricht, dass endlich jemand gegen die Römer aktiv wurde, dass SIE endlich gegen die Römer aktiv wurden.


    Als die Leute sich verstreuten, sank der Dudus langsam in sich zusammen und verschwand von der sichtbaren Dachkante. Hinter ihm schnauften drei Männer, die den leblosen Körper des Dudus mit Stöcken zu Aktivität animiert hatten, und Raoulus nahm einen Schluck Wasser um die wundgeschriene Kehle zu befeuchten.
    "Das habt ihr gut gemacht, Männer.", schnaufte dieser anerkennend nickend, "Ihr habt unserer Sache einen Bärendienst erwiesen!"
    Die vier Männer lagen matt in der Sonne um den toten Dudus herum, der in der Unterwelt des Rauschgifts nun den ewigen Rausch genießen konnte, während er posthum noch einen Aufstand entfesselt hatte.


    Das Ende bekam der Dudus nichtmehr mit. Auch Raoulus würde es nichtmehr erleben, hatte der als pflichtbewusster Freund und Unterstützer des Dudus doch die Aufgabe, die Hinterlassenschaften zu regeln. Und dazu gehörte nunmal auch das komische Kraut mit den schwarzen Kügelchen, die auf ihr nächstes Opfer warteten.

    "Bist du sicher, dass dieses Zeug sauber ist, mann?", lugte der Dudus kritisch in ein Lederbeutelchen, aus dem ein leicht herber Geruch strömte. Fachmännisch präzise steckte er zwei Finger in das Beutelchen, griff sich ein wenig der trocken-faserigen Substanz und holte es in das schumrige Licht der Laterne, die in einer der tausend düsteren Gassen der Armenstadt über den Köpfen der beiden Männer hing.
    Die Substanz hatte die Farbe von einem schimmligen Lila, der matte Ton längst abgestorbener Pflanzen wurde durch viele winzige Kristalle aufgepeppt, die selbst im schwachen Licht des Moments eine Strahlkraft zeigten die den Dudus zufrieden Lächeln ließen. Doch irgendwas war anders... da waren eben nicht nur die Kristalle, die das Licht der Laterne brachen, sondern auch mehrere winzig kleine pechschwarze Kugeln, die dem Dudus beinahe überhaupt nicht aufgefallen waren.
    "Mann, was sind das für kleine schwarze Dinger?", hob er wieder den Blick und starrte sein Gegenüber fragend an. Der zahnlose Kerl mit dem von der Sonne zerfurchten Gesicht fiel in ein verschmitztes Lächeln, und er gluckste ein wenig kindisch herum bevor er antwortete: "Alter... das ist das neueste auf dem Markt. Irgendein konzentriertes Zeug aus dem Osten, BRANDNEU, Mann. Du bekommst es zum selben Preis wie das normale Zeug, einfach, weil du es bist, Mann. Du gibst den Leuten Hoffnung!"


    Der Dudus blickte den Kerl argwöhnisch an, ging ihm diese ganze "Der Dudus gibt den Leuten Hoffnung!"-Sache doch gehörig auf den Sack. Und das nur weil dieser elende Hintereingangsfanatiker Raoulus sich nicht am Riemen reissen konnte. Er hätte den Kerl einfach an der Mauer des Palast auflaufen lassen sollen, dann hätte der Dudus jetzt nicht solchen Ärger, und Raoulus hätte wahrlich genug römische Hinterteile an denen er sich im Carcer gütlich tun konnte.
    Hatte der Dudus aber nicht. Und so schien die Welt der Armen aus ihm etwas zu machen, was ihm überhaupt nicht in den Kram passte. Eigentlich wollte er nur sein Ding machen... Kraut rauchen... nen guten Trunk genießen... und keine Welten retten, oder so.
    Allerdings war der Dudus nicht blöde, und so nahm er den Messias-Rabatt nur allzu gerne in Anspruch, verabschiedete sich von dem Fachhändler seines Vertrauens und ging seiner Wege.


    Eigentlich ging führten ihn seine Wege um genau drei Kreuzungen, dann feierte die Neugier einen fabulösen Sieg über die Vorsicht, und ließ den Dudus sich in eine Ecke hocken, wo er ein kleines bischen bisschen des komischen Krauts in seine stets griffbereite Pfeife stopfte. Es dauerte dann eine gefühlte Ewigkeit, bis er sich soweit an eine Straßenlaterne herangepirscht hat, dass er an das Feuer kam, und als er seinen Weg fortsetzte.
    Als der Dudus den ersten Zug tat, konnte er noch nicht ahnen was er sich da gerade selbst verabreichte. Die schwarzen Kügelchen waren nichts anderes als Hochburgen der fabulösen und nie wirklich nachgewiesenen subkutanen Rauschfactio, die ihr Werk, einmal durch die Glut in gasförmiges Dasein katapultiert, unermüdlich begann und so schnell nicht beenden würde.
    Während der Dudus sich also genüsslich grinsend durch die dunklen Gassen der Armenstadt voranschlurfte, mit der Qualität des Stoffs in diesem einen Moment schon vollkommen zufrieden, arbeitete sich die subkutane Factio durch seine Blutbahn in alle möglichen und unmöglichen Körperteile vor, um direkte Auswirkungen auf seine Grob- und Feinmotorik zu haben.


    Der erste unkontrollierte Schritt zur Seite, der mit einem Hüftschwung von statten ging den man dem Dudus nicht wirklich zugetraut hätte( dafür aber einem Elvus, einer legendären Gestalt, die wohl nur alle zweitausend Jahre auf Erden erschien und der Frauenwelt das Schreien neu beibrachte), den übersah der Inhaber des Körperkonstrukts noch wohlgefällig. Immerhin war er gerade high. Da war es vollkommen normal, dass gewisse Körperteile Sachen machten, die mit dem Rest des Konsortiums nicht abgesprochen waren.
    Die subkutane Rauschfactio, die mit diesem schwingenden Schritt zur Seite die ersten Tests begonnen und den Dude mittlerweile in einen locker-rhythmischen Schritt hatte fallen lassen, arbeitete sich derweil unerlässig auf den Kopf zu. Als sie den Mund erreichte, okkupierte sie direkt die Zunge, und wenig später hörte man den Dudus ein leises Liedchen trällern:


    "Der Dudus hat den Blusus. Yeah... der Dudus hat den Blusus. YEAH!!! Der Dudus hat den Blusus...", zugegeben: ein sehr, sehr einfaches Liedchen. Allerdings muss man an dieser Stelle bedenken, dass die subkutane Rauschfactio eben noch nicht das Gehirn besetzt hatte.
    Eine Hürde, die die Factio mit Leichtigkeit nahm. Von den handelsüblichen Drogen in seiner Verteidigungskraft schon arg in Mitleidenschaft gezogen, hatten die Halluzinogene in etwa die Wirkung eines hunnischen Elite-Elefanten-Sturmregiments (das es natürlich nicht gab, aber hey: der Kerl ist stoned, der merkt das eh nicht, was der Erzähler hier verzapft) das gerade einen massiven Vernichtungsblitzkrieg an einer batavischen Wohnkutsche probte. Sehr lange Rede, kurzer Sinn: der Dude befand sich vollständig in Händen einer Droge, die ganze Völkerscharen wie Lemminge in die See getrieben hat. Einige wenige Überlebende waren danach für ihr Leben gezeichnet, und glaubten in kurzen, aber schmerzhaften Retroräuschen eine Passage über das ewige Eis der skythischen Wüste erkannt zu haben, auf Grundlage deren man komische knollenartige Früchte ins römische Reich importieren könne, um sämtliche Nahrungsmittelknappheiten ein für allemal zu beseitigen.


    Nun, wo waren wir? Achja, der Rausch, der Rausch.
    Der Dudus, von diesem Ansturm für einen kurzen Moment seiner vollständigen Körperkontrolle beraubt, fiel als erstes einmal vornüber in den Staub. Als sein Gesicht gerade mit dem Unrat der Straße auf Tuchfühlung gehen wollte, machte sein Körper etwas, das er eigentlich garnicht tun konnte: er wandte sich im Fall um, und setzte den Fall nach oben wieder fort, bis er wieder auf beiden Beinen stand.
    Soweit zum ersten Anzeichen physikalisch vollkommen unmöglicher Konsequenzen vom Genuss bewusstseinsverändernder Drogen.
    Eine weitere Konsequenz war, dass sich die Wahrnehmung des Dudus vollkommen änderte: er sah plötzlich scharf. Also, so RICHTIG scharf. Quasi HDudus+.
    Zudem veränderte sich seine Realität in so gehörigem Maße, dass wir nunmehr von zwei Realitäten sprechen müssen, die in einem komplexen Konstrukt von Abhängigkeiten miteinander korrelieren.


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    I. Die Welt der subkutanen Rauschfactio:


    Die Straße erstrahlte plötzlich in den sonderbarsten Farben. Nicht, dass plötzlich die Sonne aufgegangen wäre, verschiedenste, nicht näher identifizierbare Lichtquellen (er weigerte sich schlichtweg zu akzeptieren, dass die Lichtquellen in der Luft schwebende sekundäre Geschlechtsteile eines bestimmten Teils der menschlichen Pupulation waren, soviel Logik war dann doch noch in seinem Hirn), aber die Straße war einfach bunt. Und die Häuser! Sie schmolzen! Die Wände waren wie aus Wachs, von den sekundären Geschlechtsteilen in den schillernsten Farben erleuchtet, schienen sie zu schmelzen. Aber der Strom der sich verformenden Häuserwände floss nicht nach unten, auf ihn zu, nein, er floß nach oben! Am Dach angekommen schienen sich Tropfen ihren Weg in den graurosagelbockerfarbenen Himmel zu bahnen. Und doch vergingen die Häuser nicht (was der Dudus sich nicht erklären konnte, weil seine Logik vollauf damit beschäftigt war sich der Wahrnehmung der fliegenden Brüste zu erwehren).


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    I. Die Welt der sehr unbekifften Rhakotis:


    Der Dudus stand inmitten einer einsamen verlassenen Gasse der Rhakotis, mit Bruchbuden auf seiner linken und rechten, und besabberte sich hingebungsvoll selbst.


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    II. Die Welt der subkutanen Rauschfactio:


    Als der Dudus sich an der fantastischen Umgebung sattgesehen hatte, machte er einen Schritt nach vorne, und bemerkte, dass er sich unendlich leicht fühlte. Er wedelte mit den Armen, machte einen Satz nach vorne und hob für mehrere Meter ab, schwebte wie der Samen einer Pusteblume über die quietschbunte Straße und lachte dabei glücklich wie ein einfältiges Kind.


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    II. Die Welt der sehr unbekifften Rhakotis:


    Der Dudus torkelte nach vorne, hielt inne, wedelte mit den Armen und machte einen Satz mitten in den Dreck der Straße hinein, zielsicher mit der Denkerstirn voraus. Ein Gurgeln entwich seiner Kehle, als er sich dümmlich lächelnd in dem Dreck der Straße suhlte.


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    III. Die Welt der subkutanen Rauschfactio:


    Als er wieder auf dem Boden der verdrehten Tatsachen ankam, trat der Dudus auf irgendetwas. Ein bezauberndes Glockengeläut erklang, als hätte ein Musicus irgendetwas wunderschönes angestimmt. Als der Dudus den Fuß wieder hob, verklang das Glockengeläut wieder.
    Den Blick nach unten richtend, bemerkte er, dass er auf einen bunten Pilz getreten war. Spielerisch trat er noch einmal darauf, und wieder erklang etwas, doch dieses Mal war es kein Glockengeläut, es waren die Klänge fein gestimmter Saiten. Und der Dudus begriff. Wieder trat er auf den Pilz, wieder erklangen wundervolle Töne. Und er tat es wieder, nur um den hellen Tönen lauschen zu können, die seine Ohren verzauberten. Je schneller und öfter er auf den Pilz trat, umso schöner und kontinuierlicher waren die Töne, die er ihm entlockte.
    Schon bald führte der Dudus einen wahrhaftigen Tanz auf dem Pilz auf, drehte sich um sich selbst, schwang gekonnte Pirouetten und steppte wie ein keltischer Berserker, immer taktvoll begleitet von dem musizierenden Pilz.


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    III. Die Welt der sehr unbekifften Rhakotis:


    Als er wieder auf die Beine kam, trat der Dudus auf eine Kakerlake. Das Knirschen des Insekts ließ ihn innehalten. Sein Blick senkte sich, und ein Sabberfaden löste sich aus seinem Mund, bevor dieser sich zu einem scheelen Lächeln verzog. Er trat noch einmal darauf, wieder knirschte es. Und noch einmal. Das Knirschen folgte wie ein treuer Straßenköter. Bald stampfte der Dudus mit einer Energie auf der Kakerlake herum, als wäre es sein innigstes Anliegen, sie bis zum Erdkern zu treiben.
    Irgendwann führte er einen virtuosen Tanz auf ihr auf, stetig begleitet vom herzhaften Knirschen des immernoch trotzigen Chitinpanzers des Insekts (der Erzähler beteuert an dieser Stelle, absolut keine Ahnung zu haben wie der Dudus in seinem Delirium zu dieser Leistung imstande sein kann. Noch vermag er zu erklären, wie oft so eine verdammte Kakerlake eigentlich knacken kann).


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    IV. Die Welt der subkutanen Rauschfactio:


    Als er sich an der Melodie sattgehört hatte, und ihm ob des kunstvollen Tanzens auf dem Pilz die Puste ausging, machte der Dudus sich weiter mit schwungvollen Schritten die Straße hinab. Als er um eine Ecke biegen wollte, hinter der er wiederrum tausend Wunder vermutete, prallte er mit etwas zusammen und landete mit lautem Lachen auf dem Hosenboden. Er schüttelte den Kopf um die langen Haare aus dem Gesicht zu bekommen, und als er aufblickte, packte ihn das nackte Grauen: zwei riesige rote Bürsten standen vor ihm. Sie blickten ihn drohend an, bereit, ihn bis in die Unterwelt zu schrubben, und brüllten ihn auf einmal kampfeslustig an. Doch der Dudus konnte sich in dieser Welt auf seine Superkräfte verlassen, blitzschnell war er wieder auf den Füßen, und rannte um sein Leben.


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    IV. Die Welt der sehr unbekifften Rhakotis:


    Der Dudus torkelte weiter, und als er einer Häuserecke ausweichen wollte, in dem er sich so nah wie möglich an sie heranpirschte um sich dann fast die Nase an ihr zu brechen prallte er mit zwei Legionären zusammen (die selbstverständlich keine Bürsten waren. Und auch keine auf dem Kopf trugen. Ich bitte darum, dies der Imaginationskraft des Dudus zugute zu halten!)
    Die Wache starrte, ebenso perplex wie der Dudus, diesen an, und als sie erkannten, dass sie einen vollkommen verwahrlosten und sich ansabbernden Kerl vor sich hatten, brachen sie in lautes Gelächter aus. Dieser Momente reichte dem Dudus, sich sehr unbeholfen auf die Beine zu machen und davon zu torkeln.




    Einige Stunden später wachte der Dudus in seiner Hütte auf, und die Kopfschmerzen seines Lebens sorgten dafür, dass er ganze zehn Minuten nicht mitbekam, dass Raoulus in seiner Hütte stand und mit lauter Stimme und fucheltenden Armen einen Vortrag hielt.


    "Was hast du gerade gesagt, Mann?", ächzte der Dudus mit schwacher Stimme, die Leichen der subkutanen Rauschfactio immernoch schwer auf seinem Gemüt lastend.


    "Du hast sie vertrieben, Mann!! Die Legionäre! Ganz allein! Du bist ein Held, Mann! Ein verdammter Held!!!", schrie Raoulus seinen Freund mit barer Begeisterung an, der ihn nur ungläubig anglotzte, und augenblicklich für vollkommen übergeschnappt erklärte.


    "Legionäre! Vertrieben! Hah! Dass ich nicht lache! Was kommt als nächstes? Wahrscheinlich bin ich geflogen!"

    "Leute, jetzt macht euch mal alle gaaaaaanz locker!", war der sehr eigentümliche Einstieg in den wahrscheinlich publikumswirksamsten Augenblick im Leben des Dudus. Er stand auf einer klapprigen, behelfsmäßig zusammengezimmerten Bühne, die kaum einen Schritt in Breite und Tiefe maß, und versuchte so die Aufmerksamkeit der auf dem Markt weilenden Unterschicht der alexandrinischen Gesellschaft zu erlangen. Was seltsamerweise augenblicklich funktionierte, denn die Leute kannten den Dudus. Er war ein Taugenichts. Ein Gammler. Ein Faulenzer. Ein Konsumierer von Dingen, die sein Bewusstsein erst erweiterten um es dann in Origami-Figuren zu falten. Witzige Figuren. Mit Flügeln und so.


    Und jetzt stand eben jener Dudus auf dem Markt, und animierte die Menschen ihm zuzuhören: "Leute, ich hab euch was zu sagen. Was ganz wichtiges. Wirklich. Also, so richtig wichtig!"


    "Erzähl ihnen endlich, was du zu erzählen hast, Mann.", murmelte Raoulus, der neben der klapprigen Bühne in einem sehr alten Bastsessel hockte, und gemütlich eine Pfeife rauchte.


    "Jetzt mach dich mal locker, kein Stress, Mann.", raunte der Dudus zurück, bevor er sich wieder der Menge zuwandte, die sich aus purer Neugier in immer größeren Mengen um ihn herum versammelte, "Also, Leute. Wie ihr sicherlich wisst, haben die Rö...", der Dudus stockte, und blickte sich unsicher um, konnte doch jeden Augenblick eine römische Patrouille um eine der vielen Ecken kommen, "..haben SIE die Urgulania umgebracht! Die Iunia Urgulania, um genau zu sein. Sie war eine seeeeeeehr fetzige und seeeeeehr kühle Person, wenn ihr wisst, was ich meine!"


    Erstes Raunen im Publikum tat sich auf, als die Leute erst nicht, dann doch verstanden worum es hier eigentlich ging. Fragen wurden murmelnd ausgesprochen, die Antworten noch leiser, während man darauf wartete, dass der Dudus fortfuhr: "Und jemanden umzubringen ist nicht nett.", zustimmendes Gemurmel, "Besonders wenn er fetzig und nett ist.", zustimmenderes Gemurmel, "Und ihr wisst alle, dass SIE es sowieso nicht gern haben, wenn man fetzig und kühl ist, versteht ihr, Leute?"


    "Ja, Mann!", rief einer aus der Menge, "Aber was sollen wir dagegen tun? Sie haben Waffen! Sie sind viele! Wir sind arm! Wir sind schwach! Und die einzigen, die etwas gegen diese Leute tun, wollen ihnen anscheinend an die Wäsche!"


    Lautes Gelächter machte sich breit, weil JEDER über jene spottete, die eine äusserst politische Liebeserklärung an römische Körperteile auf die Außenmauer der Regia geschmiert hatten. Der Dudus warf einen vorwurfsvollen Blick nach unten auf seinen Freund Rauolus, der so tat als hätte er nicht mitbekommen worum es ging, und weiter munter seine Pfeife rauchte.

    "Leicht, Mann, jetzt verkrampf dich gleich nicht so...", beschwichtigte der Dudus den Kritiker, "..wir müssen ihnen nur klarmachen, dass der Weg, den sie gehen vollkommen unlocker ist, versteht ihr das, Leute? Sie machen mir ihrer Art das Leben der Leute viel zu stressig.. das kann so nicht weitergehen, Leute!"


    "JAWOHL!!!!", brüllte der Mann nunmehr lauter, "JETZT HABEN SIE DEN MÖRDER DER IUNIA AUCH NOCH ZUM PRAEFECTUS GEMACHT, NACHDEM SIE DIESEN WEICHLING VON GERMANICUS ABGESETZT HABEN!"


    Die Resonanz auf diesen Zwischenruf war viel eindeutiger, als die auf die eigentliche Rede des Dudus, der hilflos mit den Händen winkte, um die Lage wieder unter seine nicht existente Kontrolle zu bringen: "Mann, jetzt entspann dich mal! Wieso bist du so... aggro? Atme einmal tief durch und denk an bunte Blumen, das entspannt, glaub mir... oder trink einen Albus Scythus, aber brüll hier nicht die armen Leute an! Also... wo war ich? Achja, wir müssen etwas tun, um..."


    "GENAU!!!! ETWAS TUN!!! DIESER TERENTIUS MUSS WEG!!! WENN NICHT DIESE VERDAMMTEN RÖMER WEGMÜSSEN!!", brüllte der Mann, der in der Menge immer mehr zustimmende Zurufe provozierte. Der Dudus sah sich hilflos einer Situation gegenüber, die ihm immer mehr aus den Fingern glitt.


    "Ey Mann, was soll das?", beschwerte er sich, zunehmend in seiner spirituellen Leichtigkeit gestört, "Du verbreitest hier echt negative Schwingungen! Alles was ich will, ist reden..."


    "DIE IUNIA WURDE NICHT TOTGEREDET!! SIE WURDE ERMORDET! VON EINEM MACHTGIERIGEN SCHMIERIGEN HUND VON EINEM RÖMER!!! DU HAST VOLLKOMMEN RECHT, DUDUS!! TUN WIR ETWAS!! DAS WAR DER TROPFEN, DER DAS FASS ZUM ÜBERLAUFEN BRACHTE!!", mittlerweile war die Menge entfesselt, zustimmende Rufe brandeten durch die Menge, manche begannen gar, den Namen des Dudus zu skandieren, der mittlerweile vollkommen überfordert von der Situation war.


    "Leute, Leute...", versuchte er es ein letztes, vergebenes Mal, "...jetzt bleibt doch mal locker. Gewalt hat noch keinem genutzt... Gewalt tut nur weh... Gewalt ist defintiv negativ, Leute."


    "VOLLKOMMEN RICHTIG, DUDUS!!! GEWALT IST DIE EINZIGE SPRACHE, DIE DIESES DRECKIGE UNTERDRÜCKERISCHE RÖMERPACK AUCH WIRKLICH VERSTEHT!! TOD DEN RÖMERN!! DU BIST UNSER MANN, DUDUS!!! DU BIST UNSER MANN!!!", brüllte der Mann in die Menge, vollkommen von dem überzeugt was er da von sich gab. Die Menge nahm den Faden gierig auf, die Rufe nach ihrem Anführer, dem Dudus, wurden immer lauter, und irgendwann konnte der vom grassierenden Missverständnis überwältigte nichtmehr tun als hilflos in die Menge zu schauen. Auch ein hilfesuchender Blick zu seinem Freund Rauolus brachte ihn nicht weiter: selbst dieser blickte mit fester Überzeugung und glasigem Blick zu ihm herauf, vollkommen vergessend, dass der Dudus eigentlich etwas vollkommen anderes erreichen wollte: die friedliche Aussprache mit den römischen Machthabern, damit sie alle wieder ihre Ruhe hatten.


    "LEGIONÄRE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!", brüllte jemand in die Menge, und mit einem kollektiven Schrei zerstreute sich die Masse, und plötzlich standen Raoulus und der Dudus fast alleine auf dem Markt. In dem dichten Nebel, in dem Raoulus sich befand, kollidierte eine Idee mit einer anderen, und so packte er den Dudus plötzlich und riss ihn mit sich in eine der vielen Nebenstraßen, sicher die Flucht ergreifend.


    "Großartig, Dudus, Mann, du hast die Menge berührt! Du hast sie erreicht, Mann! Das war das größte, was uns passieren könnte! Du bist ihr Anführer, Mann! Du bist der Dudus, Mann!!! Du bist es!!!"


    "Aber ich wollte...", ächzte der atemlose Dudus, immernoch nicht die umfassenden Dimensionen des Geschehens begreifend, "..ich wollte doch..."


    "Du wolltest etwas ändern, Mann!", schrie sein Freund schon fast vor Begeisterung heraus, "Und das wirst du Mann! Du wirst die Welt verändern!"

    "Hätten wir uns keine bessere Leiter leihen können, mann?", sprach der Dudus in die Dunkelheit hinein, der in diesem Moment auf einer Gebilde balancierte, das mit viel (viel³) Fantasie als Leiter bezeichnet werden könnte.


    "Nein, mann.", nuschelte Raoulus, der auf den Schultern des Dudus stand und versuchte einen Pinsel in kunstvollen Linien über die Mauer der Regia zu schwingen, "Es war deine verdammte Idee, diese Leiter mitzunehmen."


    "War es nicht.", protestierte der Dudus, auf der kalten Schulter erwischt wurde. Er hatte tatsächlich die Leiter ausgesucht. In dem Zustand, in dem er sich zu dem Zeitpunkt allerdings befand, hatte die Leiter wie das Tor zu einer anderen Welt gewirkt. Die (fast) nüchterne Realität sah etwas anders aus. Etwas mehr als eine körperlänge über dem Boden versuchte der Dudus zu verhindern, dass er und Raoulus sich die Hälse brachen, während derselbe ihre mordwichtige Mission ausführte.


    "Warst du wohl.", beharrte der in strenger Konzentration gefangene Raoulus, der einen weiteren Strich machte, und sich näher an die Wand drückte, um noch ein Stück weiter hochzukommen.


    "Bist du bald fertig, mann?", ächzte der Dudus, der sich schon nach seiner Pfeife und einem Weißen Skythen sehnte.


    "Fast, mann. Ein Strich noch... so, fertig.", antwortete sein Freund, und begann umständlich am Dudus herunter zu krabbeln, nicht ohne sicher zu gehen, dass dieser auch eine gehörige Portion der rosa Farbe abbekam, die sie extra für diesen Zweck angerührt hatten. Die lauten Flüche seines Freundes scherten ihn nicht, seine volle Aufmerksamkeit galt der Aufgabe, die sie soeben erfüllten hatten. Ein prüfender Blick auf die ausladende Mauer der Regia stellte ihn vollkommen zufrieden: Ziel erreicht.


    "Alter...", platzte der Dudus in die Zufriedenheit seines Freundes, "...was hast du da hingeschrieben?"


    "Na was wohl...", verschränkte Raoulus die Arme vor der Brust, "...das, was wir abgesprochen haben, mann."


    "Das steht da nicht...", beharrte der Dudus auf seinem Protest, und deutete vorwurfsvoll an die in der Dunkelheit schwarz schimmernden Buchstaben, "...das steht da ganz sicher nicht."


    "Hundertprozentig, mann!", äzte Raoulus zurück, "Schau doch hin: Römer geht nach Hause!"


    "Achso... ich hatte gedacht, du hättest dort hingeschrieben: Römer gebt mir Hahn.", stellte der Dudus trocken fest


    "Was? Wo?", fragte Raoulus, ein wenig gehetzt, blickte noch einmal genauer hin, und wurde so kreidebleich, wie man in der Dunkelheit nur kreidebleich werden konnte, "Scheisse. Oh... das ist falsch... das heißt nicht Hahn. Das heißt..."


    "Schwanz. Ich weiß.", resümierte der Dudus trockener als ein Macerdonischer Armeekeks, "Ich dachte mir, ich übersetze es mal wohlwollend... woran zum Teufel hast du gedacht, als du das geschrieben hast?"


    "Nur an unsere Mission.", versuchte Raoulus sich heraus zu reden, "Nur an unsere Mission!"


    "Selbstverständlich.", zog der Dudus die Lippen schmal, "An unsere Mission. Aber weißt du was? Jetzt erklärt sich mir zumindest der Teil unsere Graffitos, das da drüben..."


    Ihrer beiden Blicke wanderten nach Rechts, und Raoulus ließ die Schultern hängen, als der Dudus sich das Gemälde noch einmal genau ansah, jeden Pinselstrich einzeln prüfend: "Also, darf ich davon ausgehen, dass das hier, was du mir als Hieroglyphe verkaufen wolltest, in Wirklichkeit die Darstellung eines ziemlich entblößten römischen Soldaten ist?"


    "Ja.", antwortete Raoulus, die Lunte noch nicht riechend.


    "Und das hier...", der Dudus zog mit der Hand eine imaginäre Linie über das Bild, "...das hier ist ein ehrbarer alexandrinischer Bürger, richtig?"


    "Jawoll.", nickte Raoulus, immernoch nicht sehend, was da kommen sollte.


    "Und dies...", der Dudus machte eine prüfende Miene, während seine Hand in der Luft die Konturen des viel größeren Gemäldes an der Wand nachzeichnete, "...das ist der Phalos des ehrbaren römischen Bürgers, der den römischen Soldaten gerade auf sehr... du weißt schon... Griechen und so..."


    "Richtig.", meinte Raoulus, selbstzufrieden nickend und anscheinend schon wieder vollkommen in der Bilderwelt versunken.


    "Alter... wieso habe ich das Gefühl, dass dieser ehrbare alexandrinische Bürger du sein sollst? Und dieser... ENORME... Phalos der deine?", der Dudus wandte sich nun mit vorwurfsvollen Blick um.


    "Eh...", stammelte Raoulus, mittlerweile doch mitbekommend, dass etwas nicht wie geplant verlief, "...ich weiß nicht, wovon du sprichst."


    "Ihr Griechen seid alle gleich!", empörte sich der Dudus, und vergaß dabei die eigentlich gebotene Ruhe, die sie vor den römischen Schergen retten sollte, "Da ist man auf einer wichtigen Mission, mann, und woran denkst du? Die Römer zu.... naja... also zu... zu griechisieren halt!"


    "Was immerhin einen wichtigen Beitrag zur Durchdringung des Feindes leisten würde.", versuchte Raoulus sich in einer Ehrenrettung, die beim Dudus nur missmutige Flüche zur Folge hatte.


    "So...", wütete der sonst so ruhige Dudus, sich um seine Zeit an der Pfeife gebracht sehend, "...du schreibst da jetzt dick und fett hin, was wir abgesprochen hatten"


    "Und was hatten wir abgesprochen?", fragte Raoulus ahnungslos.


    "Eh...", stockte der Dudus, der just in diesem Moment die Leiter an eine freie Stelle der exorbitant hohen Mauer gestellt hatte, "...keine Ahnung, du meintest, du hättest einen tollen Spruch, um den Römern unseren Kampfeswillen zu demonstrieren, und sie einzuschüchtern! Nicht um sie einzutrichtern!"


    Raoulus zuckte nur mit den Schultern, und sah seinen Freund hilflos an: "Keine Ahnung, mann. Schreib du doch was hin..."


    "Na, dann rauf da!", kommandierte der Dudus Raoulus die Leiter hinauf, und kraxelte wenige Augenblicke später mit dem Eimer voll rosa Farbe hinterher, und begann wenig später mit weit ausgreifenden Gesten die Wand zu bestreichen, "Ich hab da ne Idee...."


    "Was schreibst du hin? Was schreibst du hin?", verlangte sein Freund zu wissen, der alle Füße und Schultern voll zu tun hatte, die Balance zu halten.


    Der Dudus ließ sich jedoch kaum in seiner Ruhe beeinträchtigen, und schrieb mit Passion weiter die Wand voll: "Ich hab mir von einem Juden einen Spruch sagen lassen, der wohl ein Klassiker in seinem Land ist... ich denke, das wirkt: ROMANES EUNT DOMUS."

    Der Dudus hatte viele Freunde. Wie konnte man eine so friedliche, ruhige und vollkommen harmlose Gestalt denn auch nicht mögen?
    Richtig, nur Unmenschen mochten den Dudus nicht. Oder Arbeitsfanatiker. Und Hygienefetischisten. Und Vermieter. Oder "Gib Opium keine Chance"-Freaks. Oder Steuereintreiber. Oder Steuerzahler. Oder.. nun, eigentlich gab es eine ganze Reihe von Menschen, die den Dudus aus dem einen oder anderen Grund nicht mochten, aber diese Menschen hatte meist keine Freude in ihrem komplexen Leben, und gönnten so dem Dude die Freude in seinem simplen Leben mit einem bizarren und vor allem unlockeren Argumentationsgeflecht auch nicht.


    Nun, aber der Dude hatte eben auch Freunde. Und einer dieser Freunde war Raoulusus Ducus. Raoulus hatte eine ähnliche Lebensphilosophie wie der Dudus, war allerdings politisch aktiv. Also, so aktiv wie man einen passionierten Opiumkonsumenten wie ihn nennen konnte. Eigentlich war er mehr der passive Politiker: er dachte im Pfeifenqualm über eine Sache nach, entschloss sich nach einer adäquat langen Zeit des Nachdenkens, etwas zu tun, aber erst nachdem er die nächste Pfeife geraucht hatte. Und so weiter und sofort, man muss an dieser Stelle nicht weiter erklären wo das hinführte, die richtigen Rückschlüsse sind dem kognitiv fähigen Geist auch so möglich.
    Der Dude hingegen war ein absolut unpolitischer Mensch: ließ man ihn in Ruhe, ließ er die anderen in Ruhe, wenn man ihn in Ruhe ließ hatte er seinen Frieden. Hauptsache, jemand baute das Zeug an, dass er in seine Pfeife stopfen konnte. Und natürlich mit dem er seinen Weissen Skythen mischen konnte. Strategoi interessierten ihn nicht. Kosmetoi noch weniger. Eponminatographoi noch weniger. Und was ihn garnicht interessierten waren die Römer. Die hatten es einfach nicht drauf. Sie konnten weder das Zeug für die Pfeife, noch das für den weißen Skythen anbauen, sondern nur in blank polierten Rüstungen durch die Gegend marschieren. Was sie der Aufmerksamkeit des Dudus vollkommen entzog. Es gab Tageszeiten, je nach Bewölkung, an denen der Dudus nicht einmal wusste, dass es die Römer überhaupt gab.


    Eine dieser Tageszeiten war eben diese. Der Dudus hockte auf einem alten Schaukelstuhl draußen vor seiner Hütte, hatte einen älteren Strohhut auf dem Kopf und noch viel ältere Sandalen an den Füßen kleben. Neben ihm, auf einem nicht ganz so alten Stuhl hockte Raoulus, in etwas zivilisierterer Kleidung, allerdings kein bisschen weniger benebelt als der Dudus. Auf dem Boden vor ihnen, keinen Schritt weit von dem Gehweg entfernt, der die Barracke des Dudus von einer anderen Barracke trennte, löste sich die Asche zweier Pfeifenfüllungen langsam in seichten Alexandriner Wind auf.
    Die Stühle quietschten, als der Dude und Raoulus sich langsam vor, und wieder zurücksinken ließen. Sie sprachen nicht. Der Nebel, der sich ihrer Hirne bemächtigte schaltete als eine der ersten Amtshandlungen das Sprachvermögen aus, um es nach Zunahme der eigenen Konzentration nach Belieben und Willkür wieder ein zu schalten... und wieder aus... man kennt das ja.


    Irgendwann hatte der Nebel genug von der Stille, die sich zwischen den Ohren der beiden Freunde und auf der Straße breit gemacht hatte, und schaltete das Sprachzentrum des Raoulus wieder ein.


    "Ey, Mann.", sprach dieser mit einer schleppend langsamen Zunge. Sowieso: alles war langsam. Zwischendurch passierte ein alter Mann auf Krücken die beiden Freunde, hob die Hand zum Gruße und rief ein knappes 'Chairete.' bevor er weiterging, was sich in den vernebelten Hirnen der beiden Freunde als kurzes buntes Aufblitzen mitsamt einem donnernden Schallschlag manifestierte. Zwei Minuten später zuckten die beiden schlagartig zusammen. Es dauerte noch einmal eine Minute, bevor der Dudus die Sprache wiederfand: "Was bei den zehn Kräutern war das, mann?"


    Wieder verging einige Zeit, die Sonne zog weiter ihre Bahn am Himmel entlang, und schließlich antwortete Raoulus: "Keine Ahnung, mann, aber es war verdammt schnell."


    "Ja mann.", antwortete der Dudus nach einer adäquaten Verarbeitungszeit, "Wirklich verdammt schnell. Du wolltest etwas sagen, mann."


    Die Worte verhallten in der kleinen Seitenstraße, die Stühle quietschten, und die Asche vor ihren Füßen hatte sich längst verzogen als Raoulus den Kopf drehte, und den Dudus ansah: "Wollte ich, mann?"


    "Ja, mann, wolltest du.", antwortete der Dude, als er nach ganzen fünf Minuten den Kopf wandte, und seinen Freund fragend ansah.


    Raoulus runzelte nach einer Minute die Stirn, und blickte ahnungslos aus der Wäsche, weil ihm nicht einfallen wollte, was er vor knapp einer halben Stunde sagen wollte: "Ey, mann. Ich glaube, ich hab es vergessen."


    Der Dudus zuckte mit den Achseln, als die Worte nach zweieinhalb Minuten zu ihm durchdrangen: "Kann ja nicht so wichtig gewesen sein."


    "Was?", fragte Raoulus, der den Blick wieder starr auf die Straße richtete um Sandkörner zu zählen, und langsam an seiner frisch gestopften Pfeife sog.


    "Was was?", antwortete der Dudus, als die Pfeife seines Freundes erlosch.


    "Was kann nicht so wichtig gewesen sein?", hakte Raoulus nach, als er sich langsam nach vorne beugte, um die Pfeife von der Asche zu befreien, was der Dude nutzte, um sich langsam aufzuraffen, seine Hütte zu betreten und sich einen neuen weißen Skythen zu mischen. Als er nach einer Dreiviertelstunde die Hütte wieder verließ, antwortete er: "Na, was du mir sagen wolltest, Mann."


    "Wieso ist das nicht wichtig?", empörte sich Raoulus mit schleppend langsamen Worten, als der Dude sich wieder in seinen Sessel sinken ließ und einen ersten Schluck des süffigen Getränks nahm.


    "Weil du es vergessen hast, mann.", sagte der Dude später, als er sich selbst eine neue Pfeife stopfte, während die Asche der vorangegangenen im Wind verflog.


    "Hab ich doch garnicht, mann.", antwortete Raoulus, der ein wenig beleidigt klang, als ihn das Quietschen der Tür nach einiger Zeit aufschreckte.


    "Ahja?", fragte der Dude, als die Tür nach einigen Minuten wieder verklemmt hatte, "Was war es denn?"


    "Was?", gähnte Raoulus einige Zeit später, nachdem er einen tiefen Zug aus seiner Pfeife genommen hatte.


    "Das, was du mir sagen wolltest.", antwortete der Dude, dem die Konversation langsam zu schnell wurde.


    "Achso... das...", raunte Raoulus, der immernoch auf die Straße starrte und weiter Sandkörner zählte. Er war bei drei.


    "Nun, was war es?", fragte der Dudus, dem die viele Fragerei binnen so kurzer Zeit langsam zuviel wurde.


    "Was?", wollte Raoulus wissen, als er bei fünf angekommen war.


    "Du wolltest mir etwas sagen...", hakte der Dudus nach einer Weile noch einmal nach.


    "Achja...", meinte Raoulus, als er das sechste Sandkorn entdeckt hatte, "Iunia Urgulania ist tot."


    Es dauerte ganze zehn Minuten, bis der Nebel zugelassen hatte, dass der Dude verstand, was Raoulus ihm gerade eben gesagt hatte: "Wer ist diese Urgulania?"


    "Welche Urgulania?", fragte Raoulus, der der Meinung war, dass das achte Sandkorn eine verdammt schöne Form hatte.


    "Diese Iunia, die tot ist.", meinte der Dudus, bevor er einen langen Zug an seiner Pfeife nahm.


    "Die ist tot?", raunte Raoulus nach einer Minute, man konnte ihm den Schock geradezu ansehen.


    "Ja, mann. Das hast du gesagt.", antwortete der Dudus, nicht minder überwältigt von so einer schrecklichen Nachricht.


    "Achja, genau. Die Archeprytanou. Man hat sie umgebracht.", resümierte Raoulus nach einiger Zeit. Das neunte Sandkorn sah irgendwie seiner Mutter ähnlich, allerdings konnte er nicht genau erkennen, warum. Dazu bewegte es sich zu schnell.


    "Wen?", jetzt wollte der Dudus es aber genau wissen.


    "Die tote Iunia.", stellte Raoulus fest, der dem enteilenden Sandkorn einen sehnsüchtigen Blick hinterherwarf.


    "Man hat die tote Iunia umgebracht?", ächzte der Dudus später, der nicht begreifen wollte, wie man so etwas nur tun konnte.


    "Ja, mann.", schloss Raoulus, der nicht begriff warum seine Pfeife immer so schnell durchbrannte.


    "Warum hat man das getan?", wollte der Dudus wissen, den die Vorstellung nicht losließ.


    "Was?", fragte Raoulus nach garnichtmal allzulanger Zeit.


    "Die tote Iunia Urgulania umgebracht.", half der Dudus seinem Freund nach einer Weile auf die Sprünge.


    "Achso... man meint, die Römer seien es gewesen.", erklärte Raoulus daraufhin.


    "Die Römer?", hakte der Dudus nach, als die Sonne weiter über den Himmel kroch.


    "Ja, die Römer.", meinte Raoulus zufrieden, schnell eine so gute Auskunft geben zu können. Allerdings war er etwas verwirrt durch die konstante Bewegung eines der Häuser, das sich plötzlich zur Seite neigte.


    "Welche Römer?", wollte der Dudus nach einiger Zeit wissen.


    "Die Römer, die die tote Urgulania umgebracht haben.", wiederholte Raoulus noch einmal für seinen Freund, der mal wieder von der ganz langsamen Sorte war.


    "Du meinst, die Römer, die die tote Urgulania umgebracht haben, haben die tote Urgulania umgebracht?", schlussfolgerte der Dudus nach einiger Bedenkzeit.


    "Ja, mann.", Raoulus nickte zustimmend, den Geistesblitz seines Freundes würdigend.


    "Scheisse, mann. Wieso sollten sie sowas tun?", der Dudus sah seinen Freund hilflos an, erschrocken von der Bahnbreite seiner Feststellung.


    "Was?", fragte sich Raoulus, der nicht wusste, was sein Freund jetzt schon wieder aus dem Nichts für ein Problem hatte.


    "Die tote Urgulania umbringen.", sponn der Dudus den Faden zeitweilig weiter.


    "Wer sollte so etwas schon tun?", wollte Raoulus wissen, irritiert vom dreizehten Sandkorn, das sich gegen das mobile Haus stemmte.


    "Die Römer!", rief der Dudus besorgt aus.


    "Die Römer haben die tote Urgulania umgebracht?", zog Raoulus blitzschnelle Schlüsse.


    "Ja, mann. Das hast du gesagt.", konterte der Dudus sofort nachdem er sich einen neuen Weißen Skythen gemischt hatte.


    "Oh, ja.", entsann sich Raoulus nach einer Weile, "Man sagt, sie habe etwas gegen die Legion gemacht."


    "Sie wollte was gegen die Legion machen?", hakte der Dudus nach, weil er verstehen wollte, was sein Freund da vor sich hinhaspelte.


    "Richtig, Dudus. Was gegen die Legion machen!", plötzlich sah Raoulus seinen Freund mit offenen Augen überrascht an.


    "Wie jetzt?", fragte der Dudus irritiert nach drei Minuten.


    "Du willst etwas gegen die Legion machen, Dudus!", freute Raoulus sich überschwenglich, der garnicht mehr mitbekam wie das dreizehnte Sandkorn das Haus wieder geraderückte.


    "Warum will ich das?", fragte der Dudus nach, nur rein sicherheitshalber.


    "Weil sie die tote Urgulania umgebracht haben!", erinnerte ihn der Raoulus daran, der über die Vergesslichkeit seines Freundes nur den Kopf schütteln konnte.


    "Achja. Ja, das will ich.", stellte der Dudus fest, überzeugt von seinem brillanten Einfall.


    "Wann fangen wir an, Dudus?", fragte Raoulus voller Tatendrang.


    "Womit?", wollte der Dudus wissen.


    "Was gegen die Legion zu machen!", rief sein Freund schon fast hysterisch schnell aus.


    "Achso. Na, nachdem wir eine Pfeife geraucht haben.", beschwichtigte ihn der Dudus nachdem Raoulus schon fast aus seinem Stuhl aufgesprungen war.


    "Das, Dudus.", pflichtete Raoulus ihm bei, "Ist die zweitbeste Idee, die du heute hattest."


    "Was?", runzelte der Dudus die Stirn.


    "Ach, schon in Ordnung.", wiegelte Raoulus ab.

    Largus Lebovscus, oder der Dudus, wie ihn seine Freunde zu nennen pflegten, hatte einen verdammt guten Tag.


    Er hockte vor seiner schäbigen Zweiraum-Lehmhütte in einer ebenso schäbigen Mietshaus-Kolonie auf einem uralten Stuhl, den er vor Jahren mal auf dem Müllhaufen vor einem Domus in einer der nobleren Viertel der Stadt gefunden hatte. Nicht, dass er öfter dort verkehrte. Reiche Leute waren ihm suspekt, denn sie wussten seiner Meinung nach nicht, wie man das Geld in Dinge investierte, die das Leben schöner machten.
    Sie pflegten sich in riesigen Häusern zu verschanzen, in dem man ohne Mühe zwei Stunden lang "Such-den-Eunuchen" spielen konnte, ohne dass man sich auch nur einander näherte, und verbrachten den ganzen Tag mit Essen und Arbeit.


    Arbeit!


    Bei den Göttern, wie der Dudus Arbeit hasste. Arbeit war die schlimmste Zeitverschwendung, die er sich vorstellen konnte. Das Leben konnte so einfach sein, wenn man es nur zuließ. Selbstverständlich war die Konsequenz dieser Tatsache, dass der Dudus arm war. Bettelarm. Aber es war ihm egal. Irgend so ein armer reicher Irrer namens Volfartus hatte sich bereit erklärt, den Lebensunterhalt für ihn und ein paar andere Leute zu bezahlen. Angeblich war dieser ein verkappter Christianer, oder ein arbeitswütiger Kyniker, der sich auf diese Art und Weise doch noch irgendwie seinem von ihm angestrebten Ideal nähern wollte, indem er diese Leistung einfach auslagerte. Autsorsingere nannte man das wohl.


    Die anderen nutzten den kleinen Obulus, den man jede Woche bekam, um ihre Familien durchzubringen. Der Dudus hatte keine Familie. Was nicht bedeutete, dass er es nicht trotzdem geschafft hat, den kompletten Familienobulus zu ergaunern. Er lieh sich jedes Mal einfach die Familie eines bekannten Bettlers, schmierte sie mit Dreck ein und bekam bei soviel demonstrierter Erbärmlichkeit eben auch den ganzen Satz. Das reichte um nicht zu verhungern, nicht nackt durch die Gegend laufen zu müssen, und vor allem um sich das Leben noch ein klein wenig zu versüßen.
    Mit Rauchwerk und einem Trunk, dessen Rezept er von einem jungen Seemann erhalten hatte, der dem Dudus, kaum dass er an Land war, auf die nicht vorhandenen Schuhe gekotzt hatte. Der Dude war von der Rezeptur begeistert, und widmete dem Mann diesen Trunk, der fortan nurnoch "Weißer Skythe" genannt wurde.


    So hockte der Dudus vor seiner Hütte, schlürfte einen weißen Skythen und zog ab und an mal an der Pfeife aus Ebenholz, in die er wahllos Kräuter stopfte, denen bewusstseinserweiternde Funktionen nachgesagt wurden. Die Leute, die an seiner Hütte vorbeikamen, grüßten den dicklichen Mann mit kurz erhobener Hand, und der Dudus grüßte zwei Minuten später zurück.


    Dies war Largus Lebovscus, den sie nur "den Dudus" nannten.

    Halloooo Freunde,


    ich würde gerne bei euch mitmachen! 8)



    Name: Largus Lebovskus
    Stand: Peregrinus
    Ort: Die Stadt der Sonne, des Chillens und des gelebten Laissez-Faire: Alexandriaaaaa! :D