Plötzlich lächelte Olin, aber darin lag keine Freude.
"Beides war ich. In meinem Stamm führte ich die Krieger. - Meine Körperzeichnungen, auf die du mich früher oder später ansprechen wirst, sprechen von meiner Stellung und den Schlachten die ich im Namen meiner Heimat geschlagen habe." Er atmet kurz durch und sein Blick verlor sich in der Ferne, aber nur für den Moment, bis er sich daran erinnerte, dass noch Fragen gestellt wurden.
"Daran ist nichts aufregend. Mein frührer Herr, Marios hiess er, war ein Händler und durchführ die riesigen Ländereien. Eines Tages durchfuhren wir eine Waldlichtung und..." er hob die Schulter "...wie es manchmal passiert, wenn man sich mehr auf Geld als auf Intelligenz verlässt. Ein Trupp von 13 Bewaffneten überfiel uns. Die vier Karawanenwachen waren schnell getötet, Marios auch. Mich liesen sie, samt ein paar anderen Sklaven, in unseren Käfigen. Wir stellten keine Gefahr da und vermummt waren sie auch." Er atmet kurz durch. "Es dauerte fast einen Tag, bis eine andere Karawane uns fand. - Verzeih', wenn ich dir nichts aufregenderes erzählen kann."
Erneut durchzogen seine Erzählungen ein paar Pausen, er wählt die Worte mit bedacht, wahrscheinlich legt er sich das Latein auch zurecht, immerhin ist es nicht seine Muttersprache.
"Was ich kann..." wiederholt er kurz und betrachtet Celerina. "Ich bin ein Krieger, immer gewesen. Ich beherrsche den Speer, den Stab und den Bogen, in meiner Zeit hier habe ich auch das Gladius und den Schild beherrschen gelernt, ebenso wie Stangenwaffen und alles, was sich sonst werfen lässt."
Er schnaubt kurz amüsiert. "Ich war soetwas wie eine Attraktion für meinen ehemaligen Herren, er nutzte mich in Angelegenheiten mit denen er Geld machen konnte. Armdrücken, Wettkämpfe und manchmal kleinere Kämpfe auf Leben und Tod. Ich glaube, er war zufrieden mit dem Geld, was er durch ich verdient hat. Aber er war ein misstrauischer Mann. - Sonst hätte ich vielleicht sein Leben retten können."