Beiträge von Olin

    Er lächelt kurz erneut freutlos und nickte dann. "Von den Grenzen Germaniens bis nach Süd-Italien. Wir sind viel gereist, ja. Und gehandelt hat er im Grunde mit allem. In einer Stadt notierte er sich, was teuer zu verkaufen war und plante so seine Routen. Er hatte keine Produktionsbetriebe..."


    Er fährt sich kurz über die Nase und bewegt den Kopf etwas. "Nein, ich kann mit Buchstaben und Zahlen nichts anfangen. Und auch viel Sinn darin sehe ich nicht. Einem Lügner kann ich ansehen, dass er lügt, geschriebene Buchstaben verraten sich nicht." Er betrachtet seine neue Herrin kurz nachdenklich und nickt dann, erneut.


    "Es bedarf keinen Drohungen, Herrin. Ich bin dein, und wenn du wünscht, dass ich dein Leibwächter werde, wird niemand dir ein Haar krümmen, bis ich nicht gefallen bin." Ihren Ausführungen zum baldigen, grausamen Ende seines Vorgängers scheint nichts abzugewinnen, unklar ob er ihre Reaktion versteht oder gar verabscheut.

    Plötzlich lächelte Olin, aber darin lag keine Freude.


    "Beides war ich. In meinem Stamm führte ich die Krieger. - Meine Körperzeichnungen, auf die du mich früher oder später ansprechen wirst, sprechen von meiner Stellung und den Schlachten die ich im Namen meiner Heimat geschlagen habe." Er atmet kurz durch und sein Blick verlor sich in der Ferne, aber nur für den Moment, bis er sich daran erinnerte, dass noch Fragen gestellt wurden.


    "Daran ist nichts aufregend. Mein frührer Herr, Marios hiess er, war ein Händler und durchführ die riesigen Ländereien. Eines Tages durchfuhren wir eine Waldlichtung und..." er hob die Schulter "...wie es manchmal passiert, wenn man sich mehr auf Geld als auf Intelligenz verlässt. Ein Trupp von 13 Bewaffneten überfiel uns. Die vier Karawanenwachen waren schnell getötet, Marios auch. Mich liesen sie, samt ein paar anderen Sklaven, in unseren Käfigen. Wir stellten keine Gefahr da und vermummt waren sie auch." Er atmet kurz durch. "Es dauerte fast einen Tag, bis eine andere Karawane uns fand. - Verzeih', wenn ich dir nichts aufregenderes erzählen kann."
    Erneut durchzogen seine Erzählungen ein paar Pausen, er wählt die Worte mit bedacht, wahrscheinlich legt er sich das Latein auch zurecht, immerhin ist es nicht seine Muttersprache.


    "Was ich kann..." wiederholt er kurz und betrachtet Celerina. "Ich bin ein Krieger, immer gewesen. Ich beherrsche den Speer, den Stab und den Bogen, in meiner Zeit hier habe ich auch das Gladius und den Schild beherrschen gelernt, ebenso wie Stangenwaffen und alles, was sich sonst werfen lässt."


    Er schnaubt kurz amüsiert. "Ich war soetwas wie eine Attraktion für meinen ehemaligen Herren, er nutzte mich in Angelegenheiten mit denen er Geld machen konnte. Armdrücken, Wettkämpfe und manchmal kleinere Kämpfe auf Leben und Tod. Ich glaube, er war zufrieden mit dem Geld, was er durch ich verdient hat. Aber er war ein misstrauischer Mann. - Sonst hätte ich vielleicht sein Leben retten können."

    Der Sklave legte die Hände auf dem Rücken ineinander, verbreitete etwas den Abstand zwischen den Beinen und steht so angenehmer, wieder eine sehr militärische Pose.


    "Wir glauben..." kurze Pause. "...glaubten nicht daran, dass unsere Namen eine Bedeutungen haben sollte. - Aber wenn du es übersetzen möchtest, bedeutete es soviel wie 'kämpferisch' oder in einem anderen Dialekt sogar 'Anführer' oder 'Offizier'." Eine kurze Pause, der Sklave schweift mit dem Blick fort und über die Rosenbete, nicht wie ein Sklave, wie ein Soldat.


    "Ich kann dir mein Alter nicht nennen, Herrin. Ich kenne es nicht." Er richtet den Blick zurück zu ihr. "Mein Herr starb in einem Hinterhalt durch Wegelagerer, ich konnte nicht eingreifen, ich war gefesselt. Sein Nachlassverwalter fand keinen brauchbaren Angehörigen und verkaufte mich daher an den Händler, von dem ihr mich erworben habt. Ich habe mich keiner Vergehen schuldig gemacht, wenn du das befürchtest, Herrin."

    Der Sklave hebt den Blick und sieht nun direkt zu seiner Herrin, unschwer ist zu erkennen das der Afrikaner ein stolzer und auch intelligenter Mann war, vielleicht sogar ein wichtiges Mitglied seiner früheren Familie oder gar seines Landes.


    "Ich bin Olin, Herrin und ja, ich wurde ordnungsgemäss eingewiesen."


    Der Stand des Mannes erinnert schnell an einen Soldaten, unterwürfiges Gehabe findet man nicht obwohl man nicht das Gefühl hat, er würde auf einen herab sehen, selbst wenn das rein faktisch aufgrund der Größe der Fall ist.


    "Ich habe mich umgehört und festgestellt, dass ihr keinen Namen für die Gegend habt, aus der ich ursprünglich stamme. Aus den tiefen des sogenannten...schwarzen Kontinents, dort lebte ich einst. Nun bin ich seit gut fünf Jahren in der Hand verschiedener Herren und niemals beschwerte man sich über mein Verhalten."

    Olin betrachtete die Truhe und schüttelt dabei den Kopf. "Nein, es gab auch...höher und niedriger gestellte...aber sowas wie Menschen besitzen...gab es nicht. - Aber jedes Volk hat seine Regeln, nun lebe ich nach euren." Er wendet sich herum und nickt dem Jungen zu.
    Er verabschiedete sich mit einem Nicken von dem Griechen und folgt dem Jungen schliesslich.


    Unbewegt tritt er durch den Garten und lässt das Ambiente auf sich wirken, ohne das man große Veränderungen an ihm erkennen mag. Als er Celerine sieht, neigt er kurz nachdenklich den Kopf und verneigt sich schliesslich, als sie ihn anblickt.

    Fast als lese er die Gedanken des Gesprächspartners, spricht er beim Anblick der Schlafkammer. "In meinem Volk gab es eine Regel. Der Stärkere hat Recht. - Die Legionäre deines Volkes waren die Stärkeren. Ich war schwach. Das ich nun ihrem Wort gehorche, ist das, was zu erwarten war. - Auch wenn Sklaverei, wie ihr es nennt, bei uns in dieser Art nicht bekannt war."


    Er nickt mehrmals, eher für sich selbst. "Ich werde das Bett nehmen, dass frei ist." Dann drehte er sich um und betrachtet den Griechen. "Wann muss ich mich der Herrin vorstellen?"

    Olin sah an sich herab und nahm die Tunika entgegen. "Du hast Recht." erwiedert er und scheint erst nicht weiter auf all das eingehen zu wollen. In Gedanken verloren, kleidet sich Olin langsam an und zerrt die Tunika zurecht, damit sie wenigstens einigermaßen passt. Er weiss, dass er sich nicht zu beschweren hat. Er betrachtet die Stücke ins einer Hand und schiebt sie zurück an die Stellen in seinen Ohren. "Einst war ich ein Mann." erwiedert er nach langem erst. "Ein Krieger, der stärkste meines Stammes. Ich führte gegen andere Stämme und bei der Jagd auf großes Wild." Ein kurzes Durchatmen. "Die Zeichen auf meiner Haut sind die Ehrerbietungen meines Volkes für Männer, die viel leisten. In eurem Land trägt ein Krieger Orden. Das ist das gleiche."

    Schweigsam hört der Sklave zu und nickt nur einige Male. "Ich weiss mich zu benehmen..." erwiedert er als Fazit nur und dreht sich in der Tür zum Bad einmal zu Cleomedes um. "Ich bin Olin." erwiedert er erneut kurzatmig, als wäre ihm Cleomedes ihm unsympathisch. Oder er ist wenig Zufrieden mit der Gesamtsituation, was wohl am wahrscheinlichsten ist.
    Schliesslich wendet er sich ab, bewegt seine Schulter freier und fäustelt die großen Hände um sich schliesslich zu säubern.


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    Als Cleomedes zurückkehrt ist Olin fertig und steht nackt im Bad. Er fährt sich müde durch das Gesicht und neigt den Blick über die Schulter zu Cleomedes. "Deine Herrin ist wirklich reich." stellt er fest, als er sich ein Handtuch um die einladende Hüften schlingt. "Selbst die Räume für euer Vieh ist ausladend und luxuriös."
    Er nimmt sich ein paar der Schmuckstücke aus dem Ohr und säubert sie von Staub und Schmutz der Straßen, scheinbar hat der Krieger einen eigenen ausgeprägten Hand zur Ästhetik, auch die weiten Körperzeichnungen auf den ausgeprägten Muskeln sprechen dafür.

    Mit beinahe geschlossenen Augen und einer beeindruckenden Seelenruhe folgt der Afrikaner seiner neuen Herrin in der Karawane und erst, als Cleomedes sich ihm annimmt, sieht er auf und betrachtet seine neue Umgebung ausgiebig. Dabei bemerkt Cleomedes, selbst wenn er keinerlei Menschenkenntnis besäße, wie intelligente Augen jeden Zentimeter seiner Umgebung abmaßen und einschätzten, ebenso wie danach den Griechen selbst.
    "Ich verstehe dich gut." ist die Antwort, kurz und knapp, dann hebt er die Hände und rasselt mit den Ketten. "Das ist nicht nötig."

    Olin vermeigte sich kurz vor seiner neuen Besitzerin und machte sich wohl nichts weiter aus den Ketten. Es rasselt etwas, als er sich artig einreiht und belässt es erstmal bei allem. Wahrscheinlich sehnt er sich nach endlich etwas Ruhe und wieder vernünftiger Unterkunft und geregelten Verhältnissen.

    Es war nicht sein erster Verkauf und Olin kannte die Regeln, also trat er etwas näher an den Rand des Verkaufpodestes. Er betrachtete den Mann durchdringend. Trotz Stand und wahrscheinlich durchmachten Leid, zeigt er Stolz. Kurz danach auch seine Zähne, die aus der tiefdunklen Haut hell leuchteten und scheinbar sehr gesund sind. Der Afrikaner macht einen kräftigen und gesunden Eindruck. Sprechen tut er aber nicht, es sei denn, er wird direkt dazu aufgefordert. Auch zeigt sein Körper keine oder nur wenige Zeichen von Maßregelung, scheinbar ist er fügsam und weiss sich gegenüber seiner Herren zu benehmen.
    Seine Hände sind groß und schwielig. Ein guter Arbeiter für schwere Angelegenheiten? Bestimmt, aber die vorgestellte Ware ist garantiert zu 'schade' für einen Steinbruch oder das Zersägen von Holz.

    Der angepriesene Sklave, der von Titus Gehilfe auf die Beine gezogen wurde, schnaubt kurz und bewegt die breiten Schultern. Jeder, auch die, die nichts vom Waffenhandwerk verstehen, erkennen in ihrem das Urbild eines Stammeskriegers. Hochgewachsen, Muskulös bis aufs Mark, lange Extremitäten und ein sturer Blick. Die dunklen Augen sehen über die Menge und betrachten das Volk, das über sein Leben bestimmt. Seine Glatze ist mit Tätowierungen überseht, seine Ohren mit wertlosem Tand durchstochen und verziert.


    Er rasselt kurz mit den Handketten, wobei seine Muskeln sich anspannen. Egal ob als Leibwächter, als Gladiator oder als Liebessklave für eine der Edeldamen, immerhin haben Afrikaner aussergewöhnliche Qualitäten, so heisst's, ein paar Sesterzen ist er sicher wert.

    Guten Abend,


    folgende Spielfigur würde ich gerne Anmelden:


    Name: Olin
    Herkunft: afrikanischer Sklave
    Besitzer: Zu Spielbeginn zur Versteigerung freigegeben
    Spielort: Rom


    Wie es hiernach weiter geht, weiss ich noch nicht hundert prozentig, aber ich halte die Augen offen :)