Beiträge von Marcus Quintilius Valentinus

    Oh, hatte er echt zu leise gezählt?
    Da hatte sich Valentinus doch noch eher auf die Übung konzentriert als aufs laute zählen.


    Entschuldigung. Ich kam dieses mal bis 20.


    Sagte Valentinus und betete innerlich zu den Göttern, dass es für den Medicus Primus reichen würde.
    Das mitleidige Gesicht des Medicus bekam er dabei vor lauter Auffregung gar nicht mehr mit.

    Der Medicus Primus schien Valentinus noch nicht so ganz zu Glauben, weshalb er darauf bestand, die Übung zu wiederholen.
    Valentinus hatte dagegen natürlich nichts einzuwenden, da es hier ja nun mal um seine Aufnahme in die Legio ging, weshalb er nickte und brav von vorne begann.
    Und wie schon beim ersten mal schaffte er es nicht ganz die vollen 22 Sekunden auf dem linken Bein stehend zu absolvieren, was für Valentinus Aussage sprach.

    Naja, es war ja auch eher als Spaß gemeint, dachte sich Valentinus, nachdem der Medicus Primus seinen Satz von vorhin wieder aufgriff.
    Deshalb versuchte er ein eher unschuldiges Gesicht aufzusetzen, als man ihm eine weitere Frage stellte.


    Nein Medicus Primus, ich habe dir nichts verheimlicht. Ich kann mein Gleichgewicht einfach besser auf dem rechten Bein halten als auf dem linken.
    Antwortete Valentinus ehrlich auf die Frage.

    Der Medicus Primus war zufrieden.
    Ausgezeichnet, dachte sich Valentinus, dann musste der Rest wohl nur noch Form-Sache sein, wenn er sich keine größeren Fehler erlaubte.
    Die nächste Übung hörte sich einfach, weshalb er, ohne sich weitere Gedanken darüber zu machen, auf besagten Platz stellte, ein Bein anhob, Arme ausbreitete, die Augen schloss und laut bis 22 zählte.
    Was sich jedoch einfach anhörte, fiel Valentinus auf dem linken Bein stehend nicht so einfach.
    Während er die Übung auf dem rechten Bein stehend ohne Probleme beendete, musste er bei seinem linken Bein nach 18 Sekunden aufhören, da er ansonsten unsanft auf dem Boden gelandet wäre.

    Valentinus schien auf dem richtigen Weg zu sein, was seine Stimmung deutlich hebte.
    Er fand sein Lächeln wieder und begann mit der nächsten Übung.
    Auch wenn es nun immer anstrengender wurde, biss er die Zähne zusammen und vergaß dabei jedoch nicht zwischendurch zu zählen, wenn er eine Kniebeuge geschafft hatte.
    Nach der letzten Kniebeuge wischte er sich den Schweiß von der Stirn und hoffte, dass es nun endlich geschafft war.

    Na das konnte ja noch heiter werden, dachte sich Valentinus und kam der Aufforderung des Medicus Primus sofort nach.
    Da er aber nun einen Moment als Verschnaufspause hatte, konnte er auch die restlichen Liegestützen bewältigen und zählte dabei laut mit.
    Hoffentlich war der Medicus Primus nun zufrieden.

    Was für ein Glück für Valentinus!
    Der erste Schrecken war überstanden, seine Lungen waren in Ordnung und somit müsste der Weg zur Aufnahme in der Legio frei sein.
    Das dachte er sich zumindest, bis der Medicus Primus 22 Liegestützen von ihm verlangte.
    Sein anfängliches Lächeln verschwand sofort wieder.
    Er war doch hierher gekommen, um sich eben in der Legio u.a. körperlich zu stärken, da konnte man doch keine großen Vorraussetzungen erwarten, oder etwa doch?
    Aber egal, Valentinus wollte unbedingt in die Legio und so ein paar Liegestütze würden ihn nicht aufhalten.
    Das hoffte er zumindest!
    Voller Motivation begab er sich zu Boden und fing an.
    Und tatsächlich konnte er seinen Körper dazu überreden 15 einwandfreie Liegestütze zu vollführen, doch dann war schluss für ihn.
    Erschöpft begab er sch wieder auf seine Beine und schaute doch etwas beschämt zur Seite.
    Das war das erste was er trainieren musste, wenn er in die Legio käme.

    Valentinus tat wie ihm befohlen, atmete tief durch und hustete daraufhin einmal.
    Was sich der Medicus Primus nun genau davon erhoffte konnte sich Valentinus zwar nicht erklären, aber schließlich war er hier der Anwerter und nicht der Medicus Primus.


    Ist alles in Ordnung mit mir?
    Fragte Valentinus schließlich etwas zögerlich.


    Das schlimmste für ihn wäre jetzt aufgrund einer längst vergangenen Krankheit abgelehnt zu werden.

    Der Mann schien Valentinus gegenüber ein wenig ungehalten zu sein, doch er schob dies auf das rege Treiben und der daraus folgenden Arbeit und ging nicht weiter darauf ein.
    Anschließend folgte Valentinus brav den Anweisungen des Medicus, bis dieser schließlich wieder dazu kam und ihm einige Fragen stellte.


    Mein Name ist Marcus Quintilius Valentinus.


    Und ich bin in top Form!
    Fügte er noch spaßeshalber hinzu.
    Doch ob das hier gern gesehen war wusste er nicht, weshalb er sich schnell wieder fing, sich räusperte und auf die restlichen Fragen einging.


    Bis auf eine leichte Lungenentzündung im Kindesalter, die aber durch gute Pflege von selbst wieder verschwunden ist, gibt es nichts nenneswertes zu erzählen.
    Wobei er sich nicht mal sicher war, ob das überhaupt schon nennenswert war.


    An irgendwelche Erbkrankheiten in meiner Familie kann ich mich nicht erinnern und woran meine letzten Angehörigen gestorben sind kann ich nicht sagen, weil ich nicht mal weiß ob sie überhaupt noch leben.
    Das dürfte dann wohl alles gewesen sein, dachte sich Valentinus und wartete auf eine Reaktion des Medicus Primus.

    Da ein reges Treiben in und um dem Lazarett herrschte, erübrigte sich wohl ein anklopfen und Valentinus trat einfach ein.
    Da er jedoch nicht wusste an wen er sich wenden musste, erhob er einfach seine Stimme und rief:


    Auf Befehl melde ich mich hier zur körperlichen Musterung!


    Irgendjemand der ihn gehört hatte würde sich wohl hoffentlich zuständig fühlen.

    Na also, hatte er doch richtig geraten! ;)
    Valentinus nickte eifrig, um seinen Willen kund zu tun der Legio beizutreten.
    Dann kamen einige Fragen des Optios, doch das hatte Valentinus widerrum erwartet und antwortete dementsprechend zügig.


    Meine Eltern sind Marcus Quintilius Drusus und Lavini Callista. Außerdem wurde ich noch keines einzigen Vebrechens bezichtigt.


    Er merkte das dieses Bewerbungsgespräch durchaus noch länger dauern könnte, wenn der Optio noch weitere Fragen stellen würde und wollte sich deswegen hinsetzten. Doch da ihm noch kein Platz angeboten wurde, beließ er es besser bei diesem Gedanken und gab weiter Auskunft.


    Neben meiner Muttersprache beherrsche ich noch die Sprache der Griechen. Was Handwerke angeht, so wüsste ich jetzt nichts was von belangen wäre.


    Aber das konnte sich ja noch in der Zeit seiner Ausbildung ändern!

    Valentinus trat ein und schaute sich kurz um.
    Da außer ihm nur eine weitere Person im Officium war, wandte er sich auch sofort ihr zu.
    Valentinus hatte es zwar noch nicht so ganz mit den Uniformen, aber das da mehr als ein einfacher Miles vor ihm stand, konnte er erahnen.


    Salve..äh...Optio!?
    Meinte Valentinus zunächst etwas unsicher, da er einfach geraten hatte, doch fasste er sich dann schnell wieder.
    Ich bin Marcus Quintilius Valentinus und möchte der Legio XXII Deiotariana beitreten.


    Sagte Valentinus zu dem Optio und schaute ihm erwartungsvoll ins Gesicht.

    Nach einer erschwerlichen Reise erreichte Valentinus endlich die Tore zum Castellum der Legio XXII Deiotariana und wandte sich sogleich an den wachhabenden Soldaten.


    Salve Miles. Ich bin Marcus Quintilius Valentinus und möchte der Legio XXII beitreten.


    Sagte Valentinus rasch und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er wollte unbedingt den Schatten einer Unterkunft erreichen und sich erstmal ausruhen.