Beiträge von Leucos

    Aufgund spieltechnischer Probleme, mangelnder historischer- und archäologischer Quellen bezüglich der Existenz parthischer Seestreitkräfte, sowie der erdrückenden Überlegenheit der römischen Flotte einschließlich der Provinzgeschwader, ersuche ich darum den Korsarenhäuptling Leucos und seine Männer ins Elysium zu schicken, da ein dauerhaft realistischer Erfolg einer Piratensimulation aufgrund der politisch-maritimen Gegebenheiten und dem Fehlen starker Verbündeter von Vorneherein ausgeschlossen werden kann.


    Die Herren Offiziere von der Classis Romana sind zu bedauern, nichts ist wahrscheinlich so langweilig und öde wie der Dienst in einer riesigen Schlachtflotte ohne gleichwertige Gegner, da wünschte man sich doch glatt die alten Karthager oder Seleukiden zurück.

    Einige hundert Kilometer von der ägyptischen Grenze entfernt befanden sich die leerstehenden Häuser eines kleinen Fischerdorfes, welches vor einigen Jahren von seinen Bewohnern aus unbekannten Gründen verlassen worden war. Der Zahn der Zeit sowie Sonne und Wüste nagten an den Gebäuden. Überall zeigten sich deutlich die Spuren des Verfalls, eingestürtzte Wände und Dächer, verrottete Holztüren und überall abbröcklender Putz, welcher das unansehliche Baumaterial (grobes, unbehauenes Naturgestein) hervortreten ließ.
    In seiner Blütezeit mochte dieses Dorf so um die 200-300 Einwohner besessen haben. Heutzutage aber beherbergten die halbruinösen Häuser nur noch allerlei Wüstengetier. Menschen sah man hier schon lange nicht mehr.


    An einem sonnigen Januartag jedoch ruderte ein von Süden her kommendes kleines Schiff in die Bucht an welcher das Dorf einstmals errichtet worden war und ging dort vor Anker. Eine Gruppe von etwa 30 - 40 Männern landete mit Booten am Strand in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Hafenkais und errichtete dort ettliche Zelte. Danach suchten sich die Leute ein noch relativ gut erhaltenes Haus und begannen es provisorisch und in großer Eile zu reparieren, denn dieses Anwesen sollte ihrem Anführer für die Dauer des Aufenthaltes als Unterkunft dienen.

    Es war eine sternenklare Nacht, der Wind hatte gedreht und sendete nun eine warme Brise aus südlicher Richtung. Auf einem schmalen Sandstrand in der südlichen Lagune einer kleinen Felseninsel an der Küste von Nubien im Roten Meer hatte es sich eine kleine Gruppe von etwa 6 - 7 Männern um ein offenes Lagerfeuer herum gemütlich gemacht. Nach dem üppigen Abendessen machten noch einige Weinschläuche die Runde welche die Zungen lösten und und eine gelockerte Atmosphäre der Geselligkeit aufkommen ließen.


    Die beiden Anführer der Gruppe, ein schwarzer Afrikaner und ein mit griechischen Dialekt sprechender Weißer lagen etwas abseits vom Rest und führten ein intensive Unterhaltung. Der Grieche machte zu Anfang ein etwas nachdenkliches Gesicht welches sich aber im Laufe seiner Unterhaltung mit dem Afrikaner immer mehr aufhellte.



    Steuermann: "Also Leucos hat wirklich die Absicht diese Aktion durchzuziehen?"


    Baba: "Ja er ist fest entschlossen und ich ebenfalls." "Dieses elende Leben als Fischer erträgt doch kein Hund." "Ich jedenfalls habe es satt mir für ein paar lumpige Kupfermünzen den Rest meines Lebens von Morgens bis Abens in glühender Sonne den Buckel krum zu schuften!"
    Mein Bruder ist gestorben...gestorben weil kein Geld da war um einen Arzt zu bezahlen." "Meine Frau wurde von Sklavenhändlern geraubt und verkauft." "Ich habe nichts mehr auf dieser Welt außer meinen Hass auf die Reichen, welche alles haben, sich alles leisten können und ich hingegen gar nichts." "Was sind wir denn schon in deren Augen?"


    Steuermann: "Wohl nicht viel mehr als ihre Sklaven." "Aber Leucos hat uns versprochen das sich das ab sofort ändern wird."


    Baba: "Ja Leucos ist ein sehr mutiger Mann und ich glaube auch das sein Plan funktionieren wird." "Darüberhinaus hat er einflussreiche Freunde und Verbündete die uns im Notfall zur Seite stehen werden."


    Die nachdenkliche Miene des Steuermanns hellte sich allmählich auf.


    Steuermann: "Es muss ein tolles Gefühl sein wenn man reich ist." "Du musst dir um deinen Lebensunterhalt keine Gedanken mehr machen, wirst von Morgens bis Abens von Sklaven bedient die dir jeden Wunsch von den Augen ablesen, schläfst in kuscheligen, weichen Betten, bekommst die herrlichsten Speisen..."


    Baba: "Deine Fantasien könnten wahr werden mein Freund." "Aber vorher werden wir noch ein wenig Schweiß und eventuell Blut vergießen müssen." "Im Übrigen wie war es denn in Berenike?"


    Steuermann: OHHH...eine sehr schöne Stadt, sie wächst und gedeiht." "Immer mehr wohlhabene Kaufleute aus dem Norden lassen sich dort nieder und erbauen prächtige Häuser entlang des Hafens." "Den Marmor dafür lassen sie sogar aus Asia Minor herbeischaffen." "Im Hafen ankern viele große Schiffe." "Als ich vor drei Tagen von dort abgesegelt bin lagen dort über zwanzig Fahrzeuge vor Anker."


    Baba: "Also Bruder dann mal raus mit der Sprache, konntest du einen großen saftigen Fisch für uns ausfindig machen?"


    Steuermann: (amüsiert) "HA! HA!" "Du sagst es Bruder!" "In Myos Hormos wird grade ein stattlicher Segler mit Waren für Hadramaut und
    und Indien beladen." "Das Schiffchen gehört einem stinkreichen Gewürzhändler aus Alexandria."


    (Unterbrach das Gespräch und nahm erstmal einen kräftigen Schluck Wein direkt aus dem Lederschlauch.)


    Steuermann: "AAAHHH....das tut gut!"


    Baba: (ungeduldig) "Erzähl weiter!" "Was für ein Typ ist es?" "Ne Corbita?"


    Steuermann: "Neee...ist ein Ponto, aber ein ziemlich großer Kahn." "Das Ding verdrängt so um die 180 - 200t." "Da geht viel rein in den Laderraum." "Wie ich erfahren habe ein noch relativ neues Schiff, so vor 2-3 Jahren in Klysma vom Stapel gelaufen." "Hat wohl bisher erst eine Fahrt nach Indien mitgemacht."


    Baba: "In Ordnung." "Wie lautet der Name und wann wird es in Myos Hormos ablegen?"


    Steuermann: (grinsend) "Der Kasten hört auf den schönen Namen "CLEOPATRA" und sie ist eigentlich auch ein ziemlich hübsches und robust gebautes Schiff, aber mit vollgestopften Rumpf ungeheuer langsam." "Wie ich von einem Hafenarbeiter erfahren konnte ist der Termin der Abreise für Mittwoch in zwei Wochen angesetz."


    Baba: "Ausgezeichnet!" "Das gibt uns genügend Zeit um alles in Ruhe vorzubereiten." "ÄÄÄhhh...vieviel Mann Besatzung hat sie eigentlich?"


    Steuermann: "Kann ich nicht ganz genau sagen, aber auf keinen Fall mehr als 20 oder 30."


    Baba: "Hmmm...mit denen werden wir fertig, sag mal hast du vor Myos Hormos und Berenike irgendwelche römischen Kriegsschiffe rumkreuzen sehen?"


    Steuermann: (Amüsiert) "Kriesschiffe???" "HAHAHA!" "Bei allen Göttern, hier ist nur das Rote Meer und nicht der Golf von Misenum!" "Die einzigen Kriegsschiffe in diesen Gewässern sind die beiden wurmstichigen Liburnen welche jetzt am Strand von Berenike vor sich hingammeln. Diese ollen Kähne stammen noch aus der Zeit des großen Aufstandes in Judäa und sind schon über 40 Jahre alt". "Ich habe ernste Zweifel das sie überhaupt noch seetüchtig sind."


    Baba: "Das bedeutet..."


    Steuermann: (belustigt ins Wort fallend) ..."das wie ungestört unserem Gewerbe als freie Fischer nachgehen können, ohne das uns irgendwelche Haie dabei belästigen werden wenn du verstehst was ich meine... HA! HA! HA!


    Baba: (sprang plötzlich auf, ergriff einen tönernen Becher, füllte ihn mit Wein und sprach) "BRÜDER!" "Kommt und erhebt eure Becher!" "Ich trinke auf eine erfolgreiche Fahrt und einen reichen Fang." "Mögen die Götter des Meeres uns wohlgesonnen sein und uns die edle "CLEOPATRA" bald allen Reichtum und Wohlstand bescheren!"


    Steuermann: "GENAU!" "DARAUF TRINKEN WIR!"


    Die übrigen fünf Kerle gröllten zustimmend und erhoben ihre Trinkbecher oder Lederschläuche. Dann begann ein wild-fröhliches Saufgelage, welches bis tief nach Mitternacht andauerte. Am darauffolgenden Tag brachen die sieben Fischer ihre Zelte ab, verwischten die Spuren am Strand, machten ihre zwei Boote seeklar und namen dann unter vollen Segeln Kurs nach Süden in Richtung persischer Golf.

    Schon fünf Tage zuvor hatte ebenfalls ein kleines Boot aus südlicher Richtung kommend die Insel erreicht und war dort in der einsamen Lagune vor Anker gegangen. Vier Männer gekleidet in die armseligen Lumpen der lokalen Fischer waren entstiegen und hatten, kaum das sie ihr Boot auf den Strand gezogen, mit großer Schnelligkeit zwei zeltartige Lagerstätten errichtet und eine Feuergrube angelegt. Der größte und stärkste von ihnen war ein schwarzhäutiger Afrikaner, ganz offensichtlich ein Sohn Nubiens. Bei den drei anderen Gestalten hingegen schien es sich um Ägypter oder Araber zu handeln.
    Wärend sich zwei der Männer um das leibliche Wohl der Gruppe kümmerten und der dritte Kerl Wache beim Boot und den Vorräten hielt, begab sich der große Nubier zur Nordseite der Insel um dort von einem felsigen Hügel aus Ausschau auf das eigentlich eher türkisblaue Rote Meer zu halten. Von Zeit zu Zeit sah er am fernen Horizont die weißen Segel der großen römischen Lastschiffe, welche sich schwer beladen und träge dahinschlingernd auf den langen Weg nach Indien gemacht hatten. Manche von ihnen kamen grade auch von dort zurück, gegen die nördlichen Winde ankämpfend schleppten sich die rundlichen Corbitas dahin, vom Kiel bis zum Mastknopf vollgestopft mit den größten Kostbarkeiten welche die fernen Königreiche Asiens zu bieten hatten: Weihrauch, Perlen, Diamanten, Gewürze, Seide, Indigo, Purpur, Edelhölzer, Elfenbein, Sklaven...all jene schönen Dinge nach denen die Oberschicht in den großen Städten des Imperium Romanum so sehr verlangte.


    Nachdem Baba (so der Name des Nubiers) schon seit mehr als drei Tagen unentwegt die Schifffahrt entlang der Küsten Nubiens und Arabiens observiert hatte, bemerkte er am Nachmittag des vierten Tages das schmuddelige Segel eines sehr kleinen Fahrzeuges, welches ganz offensichtlich direkten Kurs auf die Insel nahm. Keine Zweifel! Das mussten die Fischer aus Berenike sein! Der Schwarze Hühne sprang auf und eilte mit freudiger Miene zum Lager zurück.

    Etwa drei Stunden später, bei Einbruch der Dunkelheit, war das Boot bei der Insel angelangt. Der Steuermann befahl seinen beiden Begleitern das Segel zu reffen und die Riemen auszulegen.


    Steuermann: "So Jungs, seht ihr die Riffe dort auf der Steuerbordseite...an denen müssen wir vorbei aber vorsichtig!"
    "Wenn wir sie passiert haben werden wir die Ostspitze der Insel umrunden, auf der Südseite befindet sich eine kleine Lagune mit einem schmalen Sandstrand, dort ziehen wir das Boot an Land und schlagen unser Nachtlager auf."


    Fischer: "Glaubst du das er schon da ist?"


    Steuermann: "Leucos ist zuverlässig, der macht keine halben Sachen!"
    "Ich bin mir ziemlich sicher das wir dort schon erwartet werden, wie ich schon sagte, ein fettes Stück Hammelfleisch und kretischen Wein zum Abendessen!" "HEEE....LANSAM RUDERN HABE ICH GESAGT!!!"

    segelte ein kleines Boot unter glühender Sonne und bei einer leichten Brise aus Nordost friedlich dahin. Drei Männer befanden sich dort in dem Fahrzeug, ihrer ärmlichen Kleidung und der sonnengegerbten Haut nach zu urteilen handelte es sich ganz ohne Zweifel um einfache Fischer und als Anhänger dieses Berufsstandes gehören sie ohne Frage mit zu den ärmsten Schichten der römischen Gesellschaft. Niemand beachtet sie, niemand schenkte ihnen auch nur die geringste Aufmerksamkeit, weder die hohen Patrizier und Senatoren zu Rom, noch die reichen Pfeffersäcke zu Ostia und Alexandria oder gar die dicken Kauffahrer, welche in den florierenden Gewürzhäfen am Westufer des Roten Meeres beheimatet waren.


    Stunde um Stunde verging, die Mittagszeit war schon vorrüber und die beiden Kerle welche für die Handhabung des Segels zuständig waren hatten es sich am Bug unter einer Plane aus groben Leinen gemütlich gemacht und hielten nun ein kleines Nickerchen. Lediglich der Steuermann am Heck war hellwach, bediente die Pinne mit kundiger Hand und navigierte das Boot an zahlreichen Riffen und Untiefen vorbei unbeirrt seinem Ziel entgegen. Von Zeit zu Zeit nahm er einen Schluck aus dem ledernen Wasserschlauch welcher an der Steuerbordseite immer griffbereit lagerte. Das kostbare Nass war lauwarm von der Hitze und schmeckte fürchterlich, gekühlter Wein wäre ihm jetzt viel lieber gewesen, aber diese Art des Hochgenusses konnte sich ein armer Kerl wie er nur äußerst selten leisten. Gegen vier Uhr nachmittags weckte er seine beiden Kameraden, denn das Zeil ihrer Reise kam in Sicht. Es war eine kleine, unbewohnte Felseninsel, welche schon zum Territorium des geheimnisvollen Königreiches von Meroe in Nubien gehörte, denn bereits im Morgengrauen hatten sie die ägyptischen Hoheitsgewässer verlassen.



    Steuermann: "LOS WACHT AUF IHR BEIDEN FAULPELZE!!!" "HEUTE ABEND GIBT ES GEBRATENES FLEISCH UND WEIN UND ALLES UMSONST!"

    Zitat

    Original von Marcus Tiberius Magnus


    Wohnort: da du die Provinz Alexandria et Aegyptus angegeben hast, gehe ich mal davon aus, dass du Alexandria meinst. :) Ist das richtig? [/COLOR]



    Ja, damit wäre Alexandria gemeint, das trifft den Nagel auf den Kopf.

    Salve Stadtwache! Ersuche dich um Aufnahme im Imperium Romanum.



    Name: Leucos


    Stand: Peregrinus


    Nationalität: Grieche


    Wohnort: Alexandria et Aegyptus