Viljas Atmung hatte sich in dem Augenblick beschleunigt, als sie auf den Markt ankamen… es war keine Nervosität die ihrem Gemüt zusetzte, es war Angst. Angst vor dem, was nun mit ihr geschehen würde. Sie hatte gewusst, noch ehe sie Griechenland verlassen hatten, dass ihr Leben von nun an ganz anders verlaufen könnte. Aber dass Veränderungen ihr eine solche Angst einjagen konnte, nein, das hatte sie nicht geahnt.
Ihr altes Leben war gut gewesen, auch wenn sie in Sklaverei geboren wurde, so konnte sie sich glücklich schätzen viele Freiheiten besessen zu haben. Wenn sie ihre Pflichen erledigt hatte, konnte sie sich ganz sich selbst widmen und das tun was ihr Freude bereitete, malen.
Hoffnung, dass es nun auch so sein würde, machte sie sich keine. Diese Einstellung würde ihr Enttäuschung und auch Schmerzen ersparen. Vilja erschauerte leicht, als sie daran dachte, was für Schmerzen sie erwarten könnte. Sie schüttelte den Kopf, sie durfte jetzt nicht an sowas denken. Um überhaupt eine Chance zu haben zu leben, durfte sie sich jetzt nicht von ihren Ängsten leiten lassen und damit zu riskieren, dass sie kein Wort mehr raus brachte, wenn man sie etwas fragte oder schlimmer, wenn ihre Beine unter ihr nachgaben.
Unsicher blickte Vilja auf, als man die Käfigtür öffnete und zwei Männer sie hinauszogen. Im ersten Augenblick dachte sie wirklich, dass ihre Beine unter ihr nachgaben. Als dies nicht der Fall war, versuchte sie sich weiter aufzuraffen und schlechte Gedanken für das erste zu verbannen. Leicht taumelnd kam sie auf dem Podest zum stehen.
Auf den Schubser war sie nicht gefasst gewesen, ansonsten hätte sie sich bemüht ihr Gewicht etwas anders zu verlagern, um nicht ganz so stark aus dem Gleichgewicht geraten zu sein.
Bei den Worten des Sklavenhändlers bildete sich auf Viljas Rücken und Armen eine leichte Gänsehaut. Jetzt war es doch an ihr zu hoffen, dass die ganz anderen Dinge, nicht falsch bei den Menschen ankamen. Aber was machte sie sich da vor? Sie musste die Dinge so nehmen, wie sie auf sie zu kamen. Das war nun mal ihr Leben. Auch wenn sie gerne träumte, so konnte sie doch die Realität von Träumen sehr gut unterscheiden und dies war, wie so oft, ein Zeitpunkt an dem es sich nicht lohnte irgendwelchen Wünschen hinter zu laufen.
Wenigstens verdeckten ihre lockigen hellblonden Haare etwas ihr Gesicht, so dass man ihren etwas ängstlichen Blick nicht sah, wenn sie auf den Boden oder viel mehr auf ihre Füße starrte. Auch zierten einige Schmutzflecke ihren Körper und Kleidung, so dass sie, nach ihrer Meinung, nicht gerade wie eine Schönheit rüber kam.