Beiträge von Kaeso Iulius Iuvenalis

    Aufrecht stellt er sich wieder hin und verschränkt triumphierend die Arme vor der Brust, während er fast schon spöttisch auf sie herabsah. "Gewiss gehöre ich hierher.", entgegnet er ihr fast schon hochnäsig, während er grinste und nickte.


    Für einen kurzen Augenblick musterte er sie sogar, versuchte sich daran zu erinnern. Die Augenpartie kam ihm auf jeden Fall in gewisser Weise bekannt vor, doch konnte er sich partou nicht daran erinnern, zu welchem Gesicht diese Augenpartie gehörte.


    Als sie sich dann aber vorstellte, was er im ersten Moment gar nicht so wirklich mitbekam, sah er sie nun etwas wütender an. "Ich weiß genau, wo ich hier bin und ich gehöre definitiv hierher, Iulia Livilla!"
    Als er ihren Namen aussprach, stockte er, wiederholte ihn leise noch einmal... "Iulia... Livilla... Nein, das kann nicht sein.", flüsterte er und schüttelte unwirsch seinen Kopf. Aber es konnte doch sein. Centho sagte doch, dass sie hier ist, dass sie in dieser Casa lebt und auch momentan anwesend ist. Noch einmal beäugt er sie genau, während es ihm absolut egal ist, ob sie das will oder nicht...


    ... Kurz darauf entglitt ihm einfach alles. Jeglicher wütender oder negativer Gesichtszug war verschwunden und sollte so schnell nicht wieder kommen. Die triumphierende Haltung, die er sich grade erst angeeignet hatte, verschwand auch in Sekundenschnelle. Völlig entgeistert sieht er sie wieder an, als würde er einem Geist entgegenblicken.


    "Erkennst du mich nicht? Ich bin es... Kaeso Iuvenalis!"
    Er hatte sie so lange nicht gesehen, so lange waren sie getrennt, dass er schon vergessen hatte, wie sie aussah. Nun kehrte aber die Erinnerung zurück, alles schien ihm nun klar und deutlich zu sein, alles machte auf einmal einen Sinn!

    Der vorhergesehene Zusammenprall war geschehen. Blöd, für beide...
    Hastig blickte er auf und sah noch, wie sein Gegenüber drohte zu fallen, er wollte noch nach ihrer Hand greifen, doch zog er sie auch wieder rasendschnell zurück, als er bemerkte, dass sie doch nicht fiel. Ein Glück aber auch.


    Nun schien es aber besonders blöd für ihn zu werden, da ihn die Frau, die er nun wirklich nicht erkannte, nun irgendwie zusammenstauchte... Warum auch immer. Entgeistert blickt er sie an, die Verwechslung zuvor war aber wirklich ein Brüller. Als würde er einem Sklaven gleich sehen.


    Da diese Frau aber ein wenig kleiner war, beugte er sich leicht zu ihr.
    "Als würde ich einem Sklaven gleichsehen oder mich von einem hinauswerfen lassen, wo ich doch hierher gehöre, meine Liebe."


    Von dieser Frau ließ er sich doch nicht einschüchtern, zumal es ja auch in Roma ein wenig anders war und die Frau eigentlich Respekt haben müsste. Aber das schien ja nun wirklich nicht der Fall zu sein. Identifizieren würde er sich vorerst nicht, nicht bervor sie es getan hat.

    Das Gespräch mit Centho hatte eindeutig Eindruck hinterlassen, sodass Iuvenalis die Worte nicht mehr aus dem Kopfe gingen. Centho hatte mit allem vollkommen Recht und würde auch wohl immer im Recht sein, daran gab es keinen Zweifel...


    Darüber nachdenkend, was er selbst in der Vergangenheit falsch gemacht haben könnte, lief er durch die Flure der Casa. Seine Augen waren nur auf den Boden gerichtet, während er seinen Gedanken nachhing.


    Ergo: Er achtete auch nicht darauf, wo genau er hinlief, er ließ sich einfach von seinen Schritten lenken. Selbst um eine Ecke ging er, als würde er hier schon seit seiner Geburt wohnen und er würde diese Gänge wie seine Hosentasche kennen, aber darüber dachte er ja nun nicht nach.


    So merkte er auch nicht, dass ihm jemand entgegenkam. Ob ihn dieser jemand auch bemerkte?
    Ausweichen war nicht möglich... irgendwie, zumindest tat es niemand. Also war ein Zusammenstoß nicht ausgeschlossen, sondern die einzige Variante, wie es hier enden könnte.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    „Davon bin ich überzeugt den du bist ja jetzt wieder im Kreis der Familie.“


    Darauf antwortete er nur noch stumm mit einem Nicken. Centho hatte ohnehin Recht, also warum dazu noch irgendwas sagen? Schweigen war doch sowieso Gold und Reden Silber, mh? ;) Demnach war Schweigen mehr wert.


    Sicher fühlte er sich etwas ertappt, solche Sitten war er auch gar nicht gewohnt. Er kannte es anders und seine Mutter, Arria Drusilla, hatte ihn sowas auch nie wirklich gelehrt. Sie wohnte derzeit in Hispania, also weit weg von der Familie und nicht zu erreichen. Dennoch war die Hoffnung groß, dass sie auch nach Roma kommt, sofern sie die Kunde erhält, dass zwei ihrer Kinder, die restlichen überlebenen von ehemals 6, beide in Roma wohnen und leben.


    Nickend stimmt Kaeso seinem Gesprächspartner zu.
    "Gewiss doch. Sofern ich Livilla antreffe, werde ich ihr diesen Vorschlag unterbreiten. Hinterher wird das Lamm als Abendmahl auf dem Tisch landen. Ich hoffe, das wird Livilla mit mir gemeinsam zubereiten, immerhin haben wir uns lange nicht mehr gesehen und müssen viel Gesprächsstoff nachholen.", grinste der junge Kerl und lehnt sich nun erstmals auf der Kline ein wenig zurück.


    Dann aber sah er Centho ziemlich ernst an.
    "Doch nun möchte ich Dich bitten, mit mir über die wesentlichen Dinge zu sprechen. Ich möchte am Liebsten sofort beginnen meinen Werdegang hier zu starten, um nicht den Anschluss zu verlieren."
    Das klang vielleicht auch etwas forsch und vorwurfsvoll, doch Iuvenalis hoffte, Centho würde es nicht so verstehen. Es war doch von dringenden Nöten, dass Kaeso hier Fuß fassen konnte.

    "Das hoffe ich doch sehr, dass mir Fortuna gnädig sein wird, nach der ganzen Flaute.", grinste er und sah seinen Gesprächspartner für einen kurzen Augenblick an.
    Doch sein Gesichtsausdruck wurde ein wenig perplex, als Centho ja beinahe ausrastete.


    "Gewiss werde ich es nicht soweit kommen lassen, ich wollte es sofort nach unserem Gespräch tun. Verzeih, wenn ich Dich erzürnt habe."


    Wieder senkt sich der Blick, das war ja wirklich ein toller Anfang, den er da gemacht hatte. Aber ein paar Minuten können die Götter doch noch warten, oder?!

    Die Information, dass Livilla hier war, stimmte ihn wieder ein kleines bisschen fröhlich, wenn auch nicht wirklich sehr viel. Aber immerhin etwas.


    "Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich diesem Angebot nachkommen, vielen Dank."


    Nach einigen Sekunden der Stille musste Kaeso wirklich unweigerlich und auch ein wenig traurig lächeln.


    "Wer hätte gedacht, dass mein Anfang hier in Rom so schwer sein würde...", war mehr eine Aussage, als eine Frage. Aber das konnte ja nun wirklich niemand ahnen.


    "Aber gut... Sie hätten es sicher nicht gewollt, dass ich trauere. Sie hätten es gewollt, dass ich das Leben, das ich hatte und haben werde, weiterlebe."
    Es klang vielleicht ein wenig überheblich, aber es ist nun mal so. Die Zeiten waren ohnehin schwer genug und natürlich vermisst er seine älteren Geschwister, wer würde das auch nicht? Aber Zeit zum Trauern blieb einfach keine...


    "Ich möchte meinem Vater gerne alle Ehre machen und in seine Fußstapfen treten. Es sei denn, Du planst grade etwas anderes mit mir. Ich hoffe doch sehr, dass Du mir mit Rat und Tat zur Seite stehst, ich wäre Dir sehr verbunden."
    Immerhin war Iuvenalis noch jung, sehr jung sogar. Aber es war schon mal ein Anfang, dass er sich seinen Vater zum Vorbild nahm. Allerdings wäre er auch bereit einen anderen Weg einzuschlagen, sofern Centho diesen für besser hielt.

    Nur zu gerne nahm Iuvenalis das Angebot an und setzte sich auf die Kline direkt neben dem Hausherren. Er fühlte sich hier wirklich wohl, das hatte er nun wirklich nicht überall.
    Die Augenbrauen schnellten aber in die Höhe, als Centho Livilla erwähnte.


    "Sie ist hier?", entwich es ihm überrascht, schon war der Gedanke an den Vater vergessen, doch dann schockt es ihn tatsächlich und er zuckte sogar zusammen, als ihm die schlechte Nachricht überbracht wurde. Allerdings traf es ihn nicht so sehr, wie es ihn hätte treffen müssen... Er senkte nur seinen Kopf zu Boden.


    "Was ist mit Verina, Aviana und Paullus Triarius?"
    Diese drei seiner insgesamt 5 Geschwister hatte er lange nicht mehr gesehen, er konnte sich noch gut daran erinnern, dass sein Vater Zeichnungen von ihnen angefertigt hatte, die leider abhanden gekommen sind. Von ihnen wusste Iuvenalis leider nichts mehr... Irgendwann hatte er sie aus den Augen verloren. Wann das war, wusste er schon nicht mehr, es ist so viel geschehen in den letzten Jahren. So konnte er ja nur hoffen, sie eines Tages lebendig zu Gesicht zu bekommen.


    Nach der Bestattung fragte er gar nicht erst, denn das war wirklich eine Selbstverständlichkeit.

    Sofort wandte sich der Jungspund um, als eine Stimme erklang und blickte auch schon demjenigen entgegen, zu dem er geschickt wurde. Auch Iuvenalis hob den Arm.


    "Salve! Ich bin Kaeso Iulius Iuvenalis, wie Du sicherlich schon von Deinem Ianitor gehört hast. Ich freue mich, dass ich hier willkommen bin und auch sein darf."


    Dieser Mann vor ihm war zwar älter aber dennoch schien er eine spätere Generation zu sein, so sagte es Iuvenalis' Vater auch vor seinem Tode. Der Arm sank nun wieder hinunter und wurde schlaff am Körper hängen gelassen.


    "Mein Vater schickte mich zu Dir und übergab mich somit in Deine Obhut. Ich nehme an, von seinem Tode hast Du bereits kurz danach gehört."


    Wo er war? Nun, nach dem Tode seines Vaters lebte er auf eigene Faust, biss sich überall durch, wo er nur konnte, sicher war es nicht immer leicht, das sah man ihm auch an, er war ein wenig mager und doch in gewisser Weise muskulös. Seine Geschwister sehr gut und hatte stets ein gutes Verhältnis zu ihnen... Sein Vater war immer recht stolz auf jedes seiner Kinder.

    Ein wenig perplex sah Iuvenalis den Ianitor an, folgte ihm dann aber ins Atrium.


    Hier sah er sich kurz um, nachdem er hineingeführt wurde und fühlte sich ja beinahe auf Anhieb wohl.
    Mit dem Rücken stand er nun zum Eingang des Atriums, blickte sich weiterhin um und faltete seine Hände auf dem Rücken.


    Er musste nur noch auf Centho warten.

    Es dauerte nicht lange, da wurde ihm die Porta eröffnet und ... er blickt einem wahrlich grimmigen Gesicht entgegen. Gruselig.


    "Salvete,


    ... Ich bin Kaeso Iulius Iuvenalis. Sohn des Iulius Numerianuns. Mein Vater schickte mich vor seinem Tode zurück in seine Heimat."


    Kurz pausierte der junge Mann, sprach dann aber doch weiter.


    "Und er sagte, ich solle mich an Lucius Iulius Centho wenden. Ich hätte ihn also gerne gesprochen."


    Selbstsicher wirkte der Jungspund, das musste er ja auch sein und eigentlich blieb ihm keine andere Wahl. Die Lehren seines Vaters konnte er ja nicht einfach vergessen haben.

    Es war eine lange Reise von Mantua bis hierher. Die vielen Gebäude, die sich vor ihm erstreckten, diese vielen fremden Menschen. Das war alles doch sehr aufregend für den jungen Iulianer.
    Nun aber hieß es erstmal, in die Heimat seines Vaters zurück zu kehren... Er hätte es so gewollt.


    Iuvenalis stand also vor der Casa Iulia, welche er für einen Augenblick beäugte...


    Dann aber klopft er an die schwere Porta und wartete ab.

    Name: Kaeso Iulius Iuvenalis
    Gens: Iulia
    Stand: Plebejer
    Wohnort: Roma



    Verwandschaftsverhältnisse:
    -> Vater: Tiberius Iulius Numerianuns
    -> Mutter: Unbekannt



    :D Ist auch schon praktisch alles mit Lucius Iulius Centho besprochen.