Beiträge von Ferros Atticos

    "Ja, und wie heißt dieser Offizier und wo finde ich ihn?"


    Misenum war auch kein Fischerstädtchen und der Hauptsitz der Flotte. Dort einen Offizier zu suchen, glich der berühmten Nadel im Heuhaufen. Auch machte dieser Schreiberling einen äußerst desinteressierten Eindruck. Suchten sie nun einen Seemann und Kapitän - ein solcher war er - oder was stand dahinter? Er hatte erwartet, daß man ihn ein wenig offenherziger bereit war zu empfangen.

    Sim-Off:

    Ich würde mir ein wenig realistischeres RPG wünschen. Wie realistisch ist es, den weiten Weg nach Misenum auf sich zu nehmen, um dort irgendeinen Flottenoffizier zu suchen, der im zweifel ad hoc weniger einen Überblick hat, als der Sekretär eines Kontors? ;)


    Ein Offizier als Magister der Handelsvereinigung? Ferros glaubte, dieser Römer wollte ihn auf den Arm nehmen. War das Amt eines Magisters so wenig ausfüllend, daß man daneben noch als Offizier der Flotte dienen konnte? Und wie sollte er diesen ominösen Offizier, dessen Namen er nicht mal kannte, überhaupt ausfindig machen. Ganz allgemein betrachtet erschien ihm die Aussicht Tage unterwegs zu sein nach Misenum nicht als besonders rosig.


    Er hatte geglaubt, hier vorstellig werden zu können, zumindest hatten der Aushang nichts anderes gesagt.


    Fragend und verwirrt blickte er den Römer hinter seinem Schreibtisch an.

    Ihr habt Sorgen. 8)


    Ich habe die IR-Dauer-Abonnement-Xtra-Platin-Treue-Herzen-Mitgliedskarte (kurz: Automatisches Einloggen beim Betreten des Forums.) Ich muss gar nicht an Cerberus vorbei, sondern geh direkt durch den Hintereingang und bin drin. ;)

    Auch nach Ostia, das keinen Tag von Rom entfernt lag, war die Kunde gedrungen von dem frevelhaften Sündenfall, der sich im Hain der Diana anlässlich der Feiertage zu Ehren der Göttin abgespielt hatte. Noch existierten weder Fakten noch tatsächliches Wissen über das, was sich dort tatsächlich abspielte. Gerüchte verbreiteten sich mit ungefähren Halbwissen und wildesten Spekulationen. Man sprach von Mord, andere von Vergewaltigung, es soll zu Ausschweifungen gekommen sein. Die unglaublichsten Geschichten vermengten sich zu einem Konglomerat an Teilaspekten, die es schwer machte, zu unterscheiden, woran man glauben sollte und woran nicht. Hysterische Weiber mischten sich mit den altbekannten Moralaposteln, die schon das Ende der Welt zum Xten Male haben kommen sehen, ihren Cato Censorius zum wiederholten Male recitierten und den Verfall von Sitte und Anstand an jeder zweiten Straßenecke beklagten.
    Eine bunt gemischte Gruppe, die eine schönen Querschnitt der einstigen Stadtbevölkerung entsprach war von ihrem Weg von den Märkten aufgebrochen zu den Tempeln der Stadt gelangt, wo man energisch und mit Panik in den Augen die Priester sprechen wollte. Sie sollten Zeugnis über das ganze Ausmaß der Tat, Auskunft über die Gerüchte geben und ergründen wie stark die Göttin betroffen sei, ob Rache ausgeschlossen und wie man die Göttin eventuell besänftigen könnte. Andere befürchteten schon, Rom könnte vor einem zweiten Sklavenaufstand wie es ihn seit Spartacus nicht mehr gegeben hatte, stehen. Aus diesem Grund wollte man sein Hab und Gut in Sicherheit bringen und aufs Land kehren.


    In diesen Pulk war der unerfahrene und völlig ahnungslose mit den Riten und Besonderheiten römischer Religion nicht vertraute Ferros Atticos geraten, bevor er zu seinem Weg zu den Märkten, dem Kontor der Socii Mercatorum Aurei, aufbrechen konnte. Er ließ sich von der Masse mitziehen, schon alleine des Spectaculums wegen, aber auch weil die Störung des religiösen Friede etwas sein konnte, was das öffentliche Leben ob in Ostia oder Rom nachhaltig beeinflusste. Schlußendlich war er viel zu aufgeregt als weiter seinen Gang zu gehen. Er wollte wissen, was die Priester sagten. Würde der Groll der Göttin verrauchen oder würde er ein sichtbares Zeichen setzen, auch wenn ihm der Wille Götter, solange Poseidon nicht grollte, recht egal war.

    "Zur Socii Mercatorum Aureii, ja, das will ich. Ferros Atticos, mein Name, Seemann. Ich hörte die Handelsgesellschaft habe Bedarf nach solchen." kam der Grieche sofort auf den Punkt. Er war ein typischer Seemann, zuweilen wortkarg und immer geraderaus. Mit Wortfloskeln und Begrüßungszeremonien hielt er sich nicht lange auf, zumal er sie hier auch für sehr unangebracht befand.


    Aus einer Ledertasche, die ihm um die Hüfte hing, fingerte er ein zusammengerolltes Schreiben einer Reederei seines früheren Arbeitgebers, ein Empfehlungsschreiben, welches seine Qualitäten und seine Erfahrung als magister navis bestätigte und den ihm vor ihm sitzenden Beamten hoffentlich überzeugen würde.

    Ferros Atticos war ein erprobter Nauta, ein Seemann in der Tradition griechischer Seeleute. Er bereiste die Ägäis, hatte die Dardanellen öfters passiert und war bis nach Alexandria gekommen. Stets stand er im Dienste seiner Herren, zuletzte segelte er unter der Flagge einer phönikischen Reederei aus Tyros. Die Phöniker, selbst eine uralte Seefahrertradition, stellten Ausrüstung und Schiff. Ferros segelte bis nach Gades, doch an den Säulen des Herakles geriet er in einen überwältigenden Sturm. Poseidon war erwacht und wütete mit einer nie dagewesenen Brutalität. Das Schiff kenterte. Die Waren versanken im Meer. Doch Tyche war ihm hold. Auf einigen Planken konnte er sich klammern und nach wenigen Tagen das rettende Ufer erreichen.
    Die Phöniker hatten angenommen, er, Besetzung und Schiff samt Waren, wären von dem Sturm, der neben ihren noch zwei weitere Schiffe hart getroffen hatte, untergegangen. So stellten sie die Suche ein, ein glücklicher Umstand. Würden sie jemals erfahren, daß Ferros Atticos überlebte, sie würden ihn womöglich nach Tyros entführen und den Ersatz für sämtliche Waren fordern.
    Erleichtert und unbehelligt konnte Ferros nach Rom aufbrechen. Mit einem Fischkutter setzte er hinüber auf das hispanische Festland. Von dort ging es an der Küste entlang nach Tarraco. Dort hatte er das Glück auf einen alten Freund, einen Kollegen, zu treffen. Dieser nahm ihn mit nach Ostia, was seine Überfahrt erheblich beschleunigte.


    ...


    Nun stand er hier. Ostia war ein Schmelztiegel. Ein typischer Hafen. Hier würde Ferros Atticos schon eine geeignete Reederei finden, die anheuern würde. Seine Wahl fiel auf die Socii Mercatorum Aurei, eine dieser Handelsvereinigungen und Reedereien, eine jener dieser Gesellschaften also, zu denen sich Händler zusammenschlossen, um die Transportkapazitäten- und risiken für die eigenen Waren durch gemeinschaftliches Risiko zu minimieren.


    So erreichte ich das Kontor dieser Vereinigung. Es lag bei den Märkten der Stadt, direkt hinter dem städtischen Theater. Ich betrat das halbgeöffnete Officium und sah mich um.


    "Salve ?"

    Heil mein Imperator!


    Ich wünsche das Imperium zu bereisen. Als attischer Seemann ist meine Heimat auf dem Meere. Leider verunglückte mein Schiff in einem unvorhergesehen Sturm, natürlich hat man mich von jeder Schuld freigesprochen, doch Poseidons Dreizack entkommt man nicht und irgendwann trifft es jeden, wenn er einen Heim holt ins Reich. :D


    So möchte ich auf diesen Wege direkt auf mich aufmerksam machen und mich an potentielle Reeder, solvente Ritter oder risikobereite Senatoren wenden, wenn sie Interesse an meinen Diensten haben. Ich erledige jeden Auftrag zuverlässig und prompt. Das einzige, was ich brauche, ist ein Schiff.


    Wer das nötige Kleingeld hat und an einem für ihn lohnenden Geschäft interessiert ist, der melde sich bei mir.


    Es grüßt!


    Ferros
    Grieche & Seebär



    P.S.: Hier meine Anmeldedaten:


    Name: Ferros, Beiname Atticos
    Wohnort: Portus Mundi (Ostia)
    Stand: Peregrinus