Beiträge von Tiberius Terentius Casca

    ... von einem Sklaven. Darauf war Casca ganz und gar nicht vorbereitet. Sein Vater war während seiner Abwesenheit verstorben und niemand hatte ihm Bescheid gegeben. Ja, es war schwer, während der Reise Kontakt mit ihm aufzunehmen, aber doch nicht unmöglich... vor allem, da sein Vater gestorben war. Das alles wurde ihm von diesem Classicus erzählt, weil die Casa momentan mehr oder weniger leer stand. Sämtliche Terentier sind auf und davon und suchten Ruhm und Ehre in den entlegenen Wäldern Germanias oder in den staubigen Wüsten Ägyptens.


    Hier war keine Menschenseele. Naja, die Sklaven schon. Aber keine Familie, kein Verwandter, nicht einmal ein entfernter. Einige der Sklaven hier kannte Casca und die waren es letztendlich auch, die seine Identität als Tibterius Terentius Casca bestätigten. Aufgereiht wie die Hühner auf der Stange standen sie nun vor ihm im Atrium. Er hatte einen Becher verdünnten Wein in die Hand gedrückt bekommen und wünschte sich das Quellwasser weg... aber es war noch da.


    "Also... mein Vater ist tot... und der Rest der Familie macht das Imperium an irgendwelchen anderen Orten unsicher? Ihr wollte mir sagen, dass kein einziger außer mir hier in Rom herumlungert? Keiner?"


    Das war gar nicht so abwegig. Die Terentia ist eine traditionell militärisch orientierte Gens und eine militärische Laufbahn konnte man in Rom nur beschränkt einschlagen. Da gab es die Vigiles, die aber keinen sonderlich ruhmreichen Ruf hatten. Da konnte schließelich auch nicht-Plebejer rekrutiert werden! Die Prätorianer waren die Elite des Kaisers, da konnte man als Niemand nicht hin, da blieben nur die Urbaner. Die nächste Legion war seines Wissens nach in Mantua und das war schon ein Stückchen von Rom weg und da dort auch keine Gefahr drohte, war das Leben dort vermutlich nicht sonderlich spannend. Allzu verständlich, dass es einem dann in die Legionen an den Grenzen zog, wo die Gefahr nahe war, wo man sich Ehre durch tapfere Taten verdienen konnte. Die Legionen hatten einen ausgezeichneten Ruf, Casca wollte allerdings lieber in Italien, genauer noch, in Rom bleiben. Die Urbaner waren seiner Meinung nach gar nicht mal die schlechteste Wahl, denn dort blickten viele Augen auf einen. Der Praefectus Urbi persönlich war Nahe und seine Macht sollte man nicht unterschätzen. Sollte Casca sich dort einen guten Ruf holen, war das viel Wert!


    Was aber war mit den Frauen der Familie? Er konnte sich schlecht vorstellen, dass der Legionär XY, den es nach Germanien zog, seine Schwester YZ mitgenommen hat. Das verstand Casca nicht so ganz.


    "Also... hier ist kein Mensch außer euch und mir? Na toll... dann habe ich die ganze Casa für mich alleine? Ich kann mir mein Cubiculum also aussuchen! Ich hätte gerne noch etwas Wein! Und Frauen!"


    Ein wollüstiges Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Terentius aus. Die Tage vor dem Ernst des Lebens mussten ausgekostet werden.

    Es dauerte, bis man Casca die Tür öffnete und ein demütig wirkender Kerl vor ihm auftauchte, der sich mit einem schiefen Lächeln als Classicus vorstellte und nach Cascas Begehren fragte. Hm, nein, diesen Classicus hatte er noch nicht gesehen. Schien ein neuer Sklave zu sein, denn diese Zähne... zusammen mit diesem Lächeln... wuah... das hätte er sich sicherlich behalten, das war ja unvergesslich. Jetzt sah er sich neben der Frage nach seinem Begehren noch mit dieser Visage konfrontiert. Grauenhaft. Was aber wollte er eigentlich hier? Leben, arbeiten, Frauen aufreißen und saufen. Was für eine Frage. In erster Linie aber wollte er die Casa betreten.


    “Eh... rein? Ich will rein!“
    “Tut mir leid... ich kann Dich nicht herein lassen.“
    “Doch. Du gehst einfach einen Schritt zur Seite und ich drei nach vorne...“
    “Nein. Hier lebt momentan keiner der Terentier, es gibt niemandem, mit dem Du sprechen kannst.“
    “Ich will auch jetzt mit niemandem sprechen, ich will hier wohnen! Dafür muss ich aber an dir vorbei. Bei allen Göttern, ist das denn so schwer?“


    Da machte es dann allerdings Klick. Wenn Casca sich nicht an den Sklaven erinnerte – weil er Neukauf war oder von wem mitgebracht wurde, egal, es war während seiner Abwesenheit – dann wusste der Sklave bestimmt auch nicht, dass er ein Terentier war. Dass er hier rein durfte.


    “Ich glaube, das ist etwas dumm gelaufen. Ich bin Terentius Casca, der Sohn von Terentius Tacitus!“


    Classicus' Augen weiteten sich und er ging einige Schritte zurück. Dann öffnete er die Tür, weit genug, damit Casca eintreten konnte und antwortete dann:


    “Dominus... verzeih, ich hatte keine Ahnung. Kommt herein...“

    Eine Studienreise konnte wahrlich ziemlich lang sein. Wieso er das ganze unternahm? Das konnte er gar nicht sagen. In Papyri herumwühlen und Gesülze von Männern lesen, die schon Jahrzehnte tot waren... nein, da gab es deutlich interessanteres. So oft wie irgend möglich, verließ Casca die kleinen, staubigen Bibliotheksräume, um sich der körperlicher Ertüchtigung hinzugeben. Krafttraining, Ausdauer, das Training mit dem Gladius – das war seine Materie, das war sein wahres Studium. Zugegeben: Bis zur Perfektion dauerte es noch ein ganzes Weilchen, aber Casca konnte sich rühmen, zumindest nicht schlecht in all diesen Disziplinen zu sein. Letztendlich hatte die Studienreise sein eigentliches Ziel verfehlt. Casca kam genauso ungehobelt und draufgängerisch von seiner Reise zurück, wie er abgereist war. Der Unterschied war gering, aber in der Lebenspraxis durchaus wichtig: Er kannte neue Beleidigungen und was seine Erfahrungen im... nunja, zwischenmenschlichen Bereich anging... sagen wir einfach, dass seine Studienziele sich von den Vorstellungen seines Vaters unterschieden.


    Allzu viel Gepäck hatte der Plebejer nicht dabei, denn das Ledersäckchen an seinem Gürtel war nicht besonders voll und den süßen Klang des Geldes hatte er schon lange nicht mehr wirklich genießen können. Unnötigen Kram, den er mit sich herum schleppen musste, hatte er beizeiten für etwas nützlicheres verhökert: Alkohol. So marschierte er leichten Fußes zur porta seiner Heimat. Er war nicht oft hier gewesen und dann auch nie wirklich lange, aber das ein oder andere Gesicht würde er sicher wiedererkennen. Ein Liedchen pfeifend, klopfte er im Takt der Melodie an die Tür und wartete auf Einlaß.

    Das war mir bewusst, ja. Nur eine kurze Nachfrage: Was verstehst Du denn speziell unter Militärweg? Fallen da die Cohortes Urbanae und die Vigilen auch mit drunter (wobei letzteres irgendwie irrelevant - ist ja eh keiner ;) )? Wenn das der Fall ist und ich diesen Militärweg auch nicht sofort einschlagen, sondern ein Weilchen als Civis rumrennen darf, habe ich damit kein Problem, bin ja flexibel. :P


    Eine "Karteileiche" spielen wollte ich jetzt nicht gerade. Werde voraussichtlich nicht jeden Tag rund um die Uhr zur Verfügung stehen - das versteht sich ja von selbst - aber ich denke, ich habe genug Zeit, bin ja auch kein Neuling. ;)


    Liebe Grüße

    Salve, Marcus Tiberius Magnus,


    Ein Ticket ins sim-on bitte! ;)


    Hier die nötigen Infos:
    Name: Tiberius Terentius Casca
    Stand: Civis
    Gens: Terentia
    Wohnort: Roma


    Das müsste glaube alles sein... naja, zumindest von meiner Seite. :]


    Liebe Grüße