Beiträge von Titus Decimus Pinus

    Seiana’s Lächeln machte die Sache nicht besser. Oh ihr Götter, ab jetzt bin ich am Arsch, schoss es Pinus durch den Kopf. Den Stolz hinunter zu schlucken war die eine Sache, eine andere war es Seiana zufrieden lächeln zu sehen. Hoffentlich war ihm Fortuna gnädig.


    "Nun ich denke ich schreibe mich erst einmal für den CRV ein und mache dann den Cursus Iuris. Dann muss ich sehen was ich für meine Arbeit noch gebrauchen kann. Wann ist denn der nächste CRV genau?"


    Hoffentlich hatte er den letzten nicht gerade verpasst. Pinus hatte kein großes Interesse daran ewig zu warten bis der neue Cursus anfing.


    "Ach und überhaupt, der CRV ist kostenfrei, oder?"


    Ansonsten hatte er, mal abgesehen von Seiana’s eventuell kommender Daumenschraube, ein Problem. Und sich noch zusätzlich von ihr Geld leihen kam nicht in Frage. Dann würde er lieber einen von den Sklaven verkaufen. Einer würde schon nicht auffallen…

    Also auch ein Soldatenkind, nun das war bei den Decima nichts besonders seltenes. Wahrscheinlich hatten sie sich in Kindertagen mal gesehen aber Pinus konnte sich beim besten Willen nicht an Flavus erinnern. Er nahm sich einen der beiden Becher mit verdünnten Wein und ließ sich seinen Vorschlag durch den Kopf gehen. Die Spiele waren sicherlich eine nette Idee, aber er durfte nicht vergessen noch in die Schola zu gehen um sich für den CRV einzuschreiben.


    "Von mir aus gern, aber danach muss ich noch bei der Schola vorbeischauen um mich für einige Kurse anzumelden. Ich habe vor mich die nächsten Tage bei der Kanzlei zu bewerben und davor wollte ich zumindest den Cursus Iuris bestanden haben. Wie sieht deine Planung aus? Folgst du der Tradition und trittst dem Militär bei?"


    Den einfachen militärischen Dienstweg konnte sich Pinus zumindest für sich einfach nicht vorstellen. Das war etwas für peregrini oder Mitglieder aus den ärmeren Familien. Aber für einen gebildeten jungen Mann gab es ein paar Tausend bessere Lösungen.

    Na den Göttern sei Dank, kein Grieche. Das wäre es jetzt auch gewesen. Aber so richtig iberisch sah er nicht aus.


    "Mein Vater ist Tiberius Decimus Praetorianus. Er war Tribun bei der Neunten. Aber aufgewachsen bin ich eigentlich etwas nördlich von Hadria und hier in Rom. Und bei dir? Wenn du früher schon hier warst könnten wir uns durchaus schon begegnet sein."


    Die Wege der Decima sind unergründlich. Aus allen Ecken konnten doch tatsächlich noch Familienmitglieder auftauchen. Nur gut, das sich Pinus für heute noch nichts wichtiges vorgenommen hatte. Aber vielleicht schaffte er es noch den neu gefundenen Decimer mit auf den Markt zu nehmen. Dann war es vielleicht nur halb so öde. Mehr beiläufig zupfte er sich eine Fussel von der Tunika und deutete einem der Sklaven ihnen etwas zu trinken zu bringen. Sklaven Befehle erteilen konnte jeder, aber Stil hatte es nur mit einer kleinen Gestik.

    Leicht amüsiert betrachtete Pinus seinen Gegenüber und sein Ringen mit dem Gleichgewicht. Tja, immer auf der Hut sein, hier in der Casa Decima. Aber immerhin war er ein Decimer, damit hatte sich die Theorie des Überwinterns schonmal erledigt.


    "Ahh Salve Flavus."


    Nur gut das er ihn nicht hatte präventiv rauswerfen lassen. das wär sicherlich peinlich geworden. Doch schnell versuchte er sich an das zu erinnern, was seine Mutter als Manieren bezeichnet hatte.


    "Mein Name ist Decimus Pinus. Bist du aus Griechenland gekommen? Den hispanischen Teil kenne ich eigentlich recht gut, und du bist mir leider völlig neu."


    Wahrscheinlich war er doch einer von den griechischen Decimern. Für einen Iberer war er zu klein. Und nur Griechen brachten es fertig ewig im Atrium zu warten anstatt sich einfach in das dafür gemachte Peristylium zu begeben. Locker elegant lehnte sich Pinus an eine Säule und musterte seinen gegenüber während er die Antwort abwartete.

    Ein neuer Tag und Pinus hatte einiges vor. Er musste auf den Markt sich neu einkleiden für seine Bewerbung bei der Kanzlei und sich außerdem noch an der Schola über einige Kurse informieren. Doch als Pinus schon voller Tatendrang durch das Atrium marschierte, sah er da einen Fremden, der es sich auf einem Stuhl gemütlich machte. Eigenartig, schoss es ihm durch den Kopf, er hatte gar nicht mitbekommen, dass Besuch gemeldet wurde.


    "Salve, kann ich dir irgendwie weiterhelfen?"


    Fragte Pinus etwas misstrauisch. Es war immerhin nicht üblich einfach so im Atrium anderer Leute zu überwintern und gesehen hatte er den Unbekannten bisher auch noch nie. Doch wohl nicht etwa einer von den griechischen Decima…? Tief im Inneren dämmerte es Pinus, dass er seine Planung erst einmal über den Haufen werfen konnte.

    Genüsslich lag Pinus auf seiner Kline und gönnte sich ein paar Happen der Makrele. Der Tratsch der Welt interessierte ihn nicht so, und so hielt er sich während der Gesprächsrunde eher zurück. Zumal er in Gedanken immer noch seine Bewerbung durchging. Immerhin hatte er vor nicht ganz unten auf der Karriereleiter einzusteigen. Und da musste man sich schon mit entsprechenden Argumenten ausrüsten. Immerhin war der erste Eindruck nicht unerheblich und Pinus triftete oftmals von der allgemeinen Tischkonversation ab. Hellhörig wurde er erst, als Serapio Marcus‘ Entlassung ansprach.
    So dumm war der Gedanke nicht, aber einen so guten Ianitor wie Marcus bekam man nicht so einfach. Der alte Mann hatte Erfahrung und kannte sich aus mit seiner Tätigkeit. Es ging ja nicht nur darum Türen zu öffnen, sondern auch Gesichter zu unterscheiden und zu wissen, wie man die Falschen wieder loswurde, ohne dass jemand aus der Familie belästigt wurde. Aber er war hier der, der am wenigsten zu verlauten hatte.


    "Als der Jungspund der Familie schließe ich mich der Meinung der älteren und erfahreneren Familienmitglieder an."


    Sagte Pinus mit einem genüsslichen Grinsen auf den Lippen. Ja, er genoss seine Jugend.

    Sim-Off:

    Sorry war das letzte Mal ... man muss halt doch erst mit dem Anbieter-Wechsel drohen bevor was klappt


    Der Familie keine Schande machen, das lag ja mal im Bereich des Machbaren. Pinus gönnte sich einen Schluck vom Wein und dachte kurz über die Sache nach. Einerseits war es gut zu wissen, dass sein Name schon mal vorab erwähnt wurde, aber andererseits konnte Seiana jederzeit ihren Finger darauf setzen, dass sie ihm damals ja geholfen hatte. Und er war sich nicht sicher, wie und ob sie das ausnutzen würde. Jedoch würde es schon nicht so schlimm werden, redete sich Pinus den Gedanken innerlich schön.


    "Gut, in dem Fall nehme ich deine Hilfe gerne an. Und keine Angst, ich werde mich schon zu benehmen wissen. :)
    Der Cursus de rebus vulgaribus ist selbstverständlich, soweit ich weiß ist er doch sogar Voraussetzung für den Cursus Iuris, oder irre ich? Und was die weiterführenden Kurse angeht, da werde ich mir erst einmal das Programm der Schola ansehen, zusammen mit meiner zukünftigen Tätigkeit werden sich dann sicher einige Kurse ergeben."


    Schon wegen der recht üppigen Anmeldegebühren musste er warten, bis er ein geregeltes Einkommen hatte. Davor konnte er die Kosten für die weiterführenden Kurse kaum finanzieren. Und er war nicht von der Sorte Mensch, die sich Geld lieh. Familie hin oder her.

    Die Musterung ließ Pinus geduldig über sich ergehen. Ja, er und mithelfen! Da meinte man es einmal gut und das erste was der lieben Cousine durch den Kopf ging waren Zweifel. Man(n) konnte es halt niemanden mehr recht machen. Typisch Frau … Aber Immerhin schien sie von seinen Zukunftsplänen überzeugt zu sein. Zumindest etwas, was mehr war, als er erwartet hätte. Das leichte Nicken war die größte Zustimmung Seiana’s seit er einmal gesagt hatte, dass er eine Woche früher aus Rom auf das Landgut seiner Mutter zurückkehren würde.
    Jedoch der Gedanke, dass Seiana Pinus helfen wollte den Posten in der Kanzlei zu erlangen, machte ihn stutzig um nicht zu sagen misstrauisch. Einfach so? Ohne das er irgendwo mit Blut unterzeichnen musste? Irgendwas an der ganzen Sache war ihm unangenehm.


    "Und wo ist der Haken?"


    Fragte Pinus frei heraus. Ihm war dabei einfach nicht wohl. Und das Lächeln was Seiana danach aufsetzte war auch nicht besser.


    "Nunja … Ich habe zuerst vor, den Cursus Iuris abzuschließen. Das ist zwar keine Voraussetzung für den Posten, aber es ist sicherlich nicht von Nachteil, in dem Gebiet ausreichend bewandert zu sein. Danach muss ich sehen was noch gebraucht wird. Später vielleicht noch einige Kurse an der Academia Militaris, aber nur wenn das mit dem Ritter klappt."

    Der Themenwechsel hatte seine Wirkung, denn immerhin kühlte Seiana etwas ab und Pinus hatte nicht mehr das Gefühl, dass sie ihn mittels Blickkontakt erwürgen wollte. Auch wenn das nächste Thema nicht unbedingt besser zu sein schien. Dass der Mitarbeitermangel nicht das einzige Problem war, merkte er schon am Zögern, aber er fand es nicht allzu klug jetzt nach zu haken wo genau das Problem lag.


    "Nun wenn euch Leute fehlen, könnte ich ja vielleicht aushelfen. Lesen und Schreiben kann ich und den Rest der dazugehört lerne ich bestimmt auch noch."


    Da Pinus von den Ermittlungen der Praetorianergarde nichts wusste und man bei der Acta bestimmt gut erste Kontakte knüpfen konnte, fand er den Gedanken gar nicht so schlecht. Und so schwer konnte das ja auch nicht sein, ein paar Artikel zusammen zu schreiben. Immerhin war er jung, maskulin, gebildet und von sich selbst voll und ganz überzeugt. :D
    Das Nächste war dann schon eher ein ungefährliches Thema. Über seinen beruflichen Werdegang hatte er sich zumindest schon einige Gedanken gemacht.


    "Eine Idee habe ich durchaus schon. Zuerst hatte ich gedacht als Primicerius ab epistulis hier in Rom anzufangen. Da hat man einen sehr guten Lohn für den Anfang und man lernt einige Leute aus der Verwaltung und dem Militär kennen. Das ist ein guter Ausgangspunkt für den Start. Ich muss mich nur noch beim Procurator vorstellen und mich bewerben. Und natürlich werde ich auch noch einige Kurse an der Schola absolvieren müssen. Aber das sollte kein zu großes Problem darstellen. Und wenn die Götter so wollen, dann vielleicht ein Posten als Procurator, aber das wird sicherlich noch etwas dauern."


    Sim-Off:

    Sorry wegen der Wartezeit, ich hatte leider Probleme mit dem Internet

    Sim-Off:

    schöner Beitrag :dafuer:


    "Also bleibt er länger hier? Das ist doch schön zu hören."


    Sagte er erfreut. Doch schnell schlug Seiana wieder um und bremste seine besser werdende Laune aus. Der Tod eines Familienmitgliedes war immer ein schwerer Schlag, das war ihm noch sehr gut im Gedächtnis.


    "Das ist schon klar. Für meinen Teil, kann ich mich noch sehr gut an Caia’s Tod erinnern und weiß wie es einem da geht. Insofern, mach dir da mal keine Sorgen Seiana. Ich benehme mich schon Venusia und den Kindern gegenüber."


    Entgegnete er deutlich gereizter. Er konnte mit dem Thema Tod nicht umgehen, das gab er gern zu, und er wusste auch, dass seine Art Humor manchmal unangebracht war, aber er war kein Idiot. Und er wollte auch nicht, dass er wie einer behandelt wurde. Und ihre Belehrung machte es auch nicht unbedingt besser. Pinus gönnte sich einen größeren Zug Wein, bevor er auf das einging, was er hatte von Anfang an kommen sehen. Sein Geschichts-Lehrer hätte es nicht besser ausdrücken können und so rollte er leicht mit den Augen, bei Seiana’s kleinem – Das Leben ist hart – Vortrag. Als ob er darum gebeten hätte… Weiber.
    Die Temperatur fiel deutlich spürbar ab, und mit Seiana’s Blick hätte man ohne Probleme alle Eisfässer Rom’s kühlen können. Gut, das Thema war gestrichen, zumindest für die nächsten Tage. Ihre Antwort jetzt genauer zu interpretieren, darauf verzichtete er erst mal. Das konnte er auch noch später aus Serapio heraus kitzeln. Der war sowieso umgänglicher und gesprächiger. Jetzt hieß es erstmal Themenwechsel um seine physische Unversehrtheit zu garantieren.


    "In Ordnung, tut mir leid, ich Frag nicht mehr nach. Darf man fragen wie es bei der Acta vorwärts geht? Wir bekommen die bei uns leider erschreckend selten in letzter Zeit und daher bin ich nicht gerade auf dem neuesten Stand."


    Versuchte er es entschieden freundlicher. Man musste ja nicht übertreiben, am ersten Tag. Und die Luft konnte man mittlerweile auch in Scheiben schneiden. Außerdem konnte Pinus so auch lgeich mal guten Willen beweisen, was sich auch mal was war, womit Seiana nicht rechnete.

    Ja Pinus hatte Seiana auch lieb. Kurz verblasste ihr Lächeln und er ging voll und ganz in sich auf. Es war ja nicht so, als ob es ihm Vergnügen bereitet die Leute alle auf die Palme zu bringen. Es war eigentlich nur die Hälfte. Und ein Großteil der Verwandtschaft…
    Und gerade bei Seiana, mit ihrem eingebildeten zickigen auftreten, machte es besonders Spaß. Und das hatte nichts mit dem Alter zu tun. Es gibt einfach Sachen, die sind unbezahlbar. Dann wurde er allerdings hellhörig. Serapio? Na wenigstens einer der etwas normal im Kopf war, auch wenn er seit seiner Militärzeit weniger Kontakt zu ihm hatte.


    "Serapio, das ist ja prima, wie geht’s ihm? Was verschlägt ihn hierher? Ich dachte er wäre in Ägypten.
    Ja, ich lasse sie in Ruhe, ich weiß, dass nicht jeder meine liebreizende Ader versteht. Und wahrscheinlich braucht sie auch die Ruhe."


    Wie gesagt, er musste nicht jeden auf die Palme bringen. Das war wohl weil er langsam doch erwachsen wurde. :D
    Doch dann kam es, die Mutter-Frage. Das wovor er sich schon innerlich gefürchtet hatte, weil die Konsequenzen durchaus nervtötend sein konnten. Das übliche was man seinen Eltern eben so zu verdanken hatte.


    "Ja ihr geht es gut, sie lässt dich lieb grüßen und …"


    Kurz stoppte Pinus und verzog etwas leidvoll das Gesicht, aber er hatte es ihr nun mal vor der Abreise versprechen müssen.


    "…und sie möchte das du etwas nachsichtig mit mir bist."


    Seine Augen wurden zu Schlitzen und seine Lippen schmal, denn er wusste genau, dass das gut der Stoff für einige Tage lange Sticheleien war. Und er sollte das jeden Verwandten, den er traf, mitteilen.


    "Außerdem hat sie gesagt, dass du dir jeglichen Kommentar verkneifen sollst."


    Log er noch hinterher. Einen Versuch war es Wert, auch wenn er nicht viel Hoffnung rein setzte.


    "Aber nun zu etwas völlig Anderen. Wie geht es bei dir vorran? Langsam mal ein Eheman in Sicht? Noch hast du ähm Chancen dafür."

    Gerade als sich Pinus etwas entspannte schwirrte Seiana hinein. Ein wunder das sie nicht tausende Verehrer hatte, bei ihrer warmen und liebenswürdigen Art. Er nahm seinen Becher mit Wein und folgte ihr ins tablinum, aber nicht ohne sich vorher eine Fusel von der Tunika zu zupfen.


    "Ich freue mich auch dich zu sehen Seiana."


    Auch er ließ sich in einem der deutlich bequemeren Korbstühle nieder wobei er den nächsten Satz erst einmal ignorierte. Er stellte seinen Becher auf einem kleinen Beistelltisch ab. Das Lächeln erwiderte er kurz und nahm sich eine Dattel von einer kleinen Obstschale.


    "Tja, da war ich wohl schneller als der Cursus Publicus."


    Entgegnete er mit ellenbreitem Grinsen. Nicht das es einen Brief gegeben hätte...


    "Nun du wirst dich freuen, denn ich bleibe hier in Rom, vorerst zumindest. Ich denke es ist Zeit das ich mich aktiv am Geschehen hier in Roma beteilige. Ich werde mir in nächster Zeit hier eine Arbeitsstelle suchen, und daher wohne ich ab jetzt hier bei dir und den anderen. Und wo wir gerade dabei sind, wer ist eigentlich gerade noch alles in Rom von der Familie?"


    Defakto war es eher so, das ihn seine Mutter zu Hause rausgeworfen hatte, aber das gehörte hier nicht her, und Seiana war die Letzte die das wissen musste.

    "Der Herr dankt vielmals."


    sagte Posca, wartete bis Pinus abgestiegen war und führte dann das Pferd zu den Stallungen. Pinus hingegen ließ die Sklaven mit den Gepäck herein und wieß sie an, erst mal alles im Innenhof abzustellen.


    "Ich benötige ein Cubiculum, also sag den Haussklaven Bescheid das sie eines herrichten sollen. Und informiere bitte jemanden vom Rest der Familie über meine Ankunft. Außerdem möchte ich etwas zu essen, und das alles noch vor den Saturnalien."


    Jetzt ging es Pinus doch gleich besser. Erschöpft, aber mit etwas besserer Laune ließ er sich auf einer Bank nieder und nahm einen Becher Wein von einer der Sklavinnen. Genüßlich am Wein nippend wartete er auf ein Mitglied der Verwandtschaft. Es war schön mal wieder hier zu sein. :]

    Nach einer Weile wurde Pinus und seinem Tross dann doch geöffnet. Ein noch älterer Sklave als Posca öffnete ihnen, und Pinus hoffte, dass nicht alle Sklaven der Casa so alt waren. Posca trat einen Schritt zur Seite um den Blick auf Pinus frei zu machen.


    "Der junge Dominus Decimus Pinus wünscht einzutreten wenn es genehm ist."


    Sagte Posca mit monotoner Stimme. Auch er war mittlerweile genervt und gelangweilt und freute sich nur noch auf einen ruhigen Platz zum Schlafen sowie einen Becher mit verdünnten Wein.

    Nach einer langwierigen und öden Reise kam der kleine Zug endlich an der Tür der Casa Decima in Rom an. Ein neues Leben erwartete ihn hoffentlich hier, denn auf dem Land hätte er es eh nicht mehr lange ausgehalten. Seine Mutter wurde die letzten Tage immer nervtötender und das Leben auf dem Land war auch so schon eintönig genug.
    Einige der Sklaven, die er vom Landgut mitgenommen hatte, schickte er gleich zurück, der Rest würde folgen wenn die Unmengen an Schriftrollen und Tabulas in seinem neuen Cubiculum abgeladen waren. Außer seinem persönlichen Sklaven Posca, eine alter, dürrer und mürrischer Kerl, würde er sich mit den Sklaven der Casa begnügen müssen. Doch zunächst einmal war es das Wichtigste die Verwandtschaft heimzusuchen. Ungeduldig rutschte er auf dem Sattel seines Pferdes, ein großer, tiefschwarzer Rappe, hin und her.


    "Na los Posca, klopf endlich an die verdammte Tür, ich will noch vor den Saturnalien einziehen."


    Murrte Pinus, die Reise über hatte er sich nicht gerade amüsiert und Posca musste schon eine ganze Weile die eher schlechte Laune des Jungen ertragen.


    "Sehr wohl Dominus."


    Seufzte er. Posca ließ die Zügel von Pinus‘ Pferd los und drückte sich an ein paar Sklaven vorbei die eine Bücherkiste trugen um zur Tür zu gelangen. Ein lautes Tock Tock ließ die Ankunft des jungen Pinus durch das Haus hallen, in der schweren Hoffnung, dass ihnen geöffnet wurde.