Beiträge von Saras

    Mit einem klaren "Ja, Herr." nahm Saras den Wunsch des Consulars entgegen. Da er ansonsten keine politischen Neuigkeiten aus dem Osten hatte, sagte er dazu nichts weiter. Und Haushaltsgeschichten lägen wohl kaum im Interesse des Tiberiers. Also wartete Saras eventuelle weitere Wünsche, Aufgabe oder Befehle ab, oder aber eine Aussage, dass dies fürs Erste genügte. Er freute sich schon darauf, nach der langen Reise endlich wieder ein angenehmeres Nachtlager zu haben als zur See. Ebenso war er natürlich auch gespannt darauf, die Villa in den kommenden Tagen etwas kennenzulernen.

    Eine seltsame Frage. Was bezweckte der Tiberier damit? Was wollte er hören? Sollte Saras jetzt etwas aus dem Nähkästchen erzählen? Wenn ja stellte sich die Frage Was? Oder glaubte er gar, dass Cicurinus ein doppeltes Spiel mit ihm spielte? "Ich fürchte, ich verstehe die Frage nicht so ganz. Der Legatus Augusti der Provinz Syria steht voll und ganz hinter dir, dominus, und der Verschwörung. Und spätestens mit den Gesprächen mit den Legionslegaten hat er sich klar für eine Seite, deine Seite, entschieden."


    Der Statthalter steckte damit also genauso in der Sache, wie alle anderen Mitglieder dieser 'Vereinigung'. Würde also irgendetwas dazu führen, dass die ganze Sache aufflog, so würde zweifelsohne auch sein Kopf rollen. Aber in dieser Form konnte Saras seinen neuen Herrn wohl unmöglich von der Treue des Veturiers überzeugen. Gab es nicht noch etwas anderes, irgendetwas ohne 'hätte', 'wäre', 'könnte' und 'würde' - kurz: ohne Konjunktive?! Tatsächlich fiel Saras da noch eine Sache ein: "Andernfalls hätte er sich sicherlich auch nicht derartig bemüht, Ersatz für die elfte Legion zu finden. Wie geschrieben steht, war Cicurinus in den letzten Tagen vor meiner Abreise in Caesarea Maritima in der Nachbarprovinz Iudaea. Diese Gelegenheit hat er gleich dazu genutzt, auch mit den dortigen Truppenführeren, unter anderem dem Legionslegaten der sechzehnten Legion, zu sprechen. In den Besprechungen wurde aus seiner Sicht ein gutes Fundament gelegt, auf das Cicurinus aufzubauen gedenkt."


    Das war sicherlich ein recht deutliches Statement, das Saras da gerade abgegeben hatte. Es zeigte hoffentlich, dass der Statthalter hinter dem Patrizier und dessen Idee stand. Dass sich wohl unweigerlich auch abzeichnete, dass Saras sich seinem ehemaligen Herrn noch verbunden fühlte, realisierte der Sklave nicht. Aber wäre das nach einem erst jüngst erfolgten Besitzerwechsel überhaupt so ungewöhnlich?

    Saras war sich etwas unsicher, ob der Consular das jetzt wirklich richtig aufgefasst hatte. "Ähm, … so fast. Es stimmt, dass er zwei Legionenslegaten, die der vierten und der zwölften Legion, hinter sich und die Verschwörung bringen konnte. Aber der Legat der elften Legion opponiert jetzt nicht gegen Cicurinus. Vielmehr meinte der Statthalter bei dem Gespräch nicht den Willen seines Gegenübers erkennen zu können, eventuell eine Änderung der momentanen Situation herbeizuführen. Daher wurde der Legionslegat schlussendlich auch gar nicht erst direkt gefragt, wie er zu einer Verschwörung stehen würde."


    Das war ja doch ein Unterschied. Und auch was die anderen Truppen betraf, musste Saras aus seiner Sicht nochmal genauer werden: "Die anderen Truppenführer in Syria müssen aus Sicht Cicurinus' einfach noch ein bisschen bearbeitet werden. Er ist ganz zuversichtlich, dass er die dreißigste Legion und die Truppen in Palmyra noch hinter sich bringen kann." Ob das dann aber auch klappte stand natürlich auf einem anderen Pergament.

    Damit war es jetzt also offiziell: Saras hatte den Besitzer gewechselt - zum zweiten Mal. Lukios, den Namen den der Patrizier nannte, schien den Sklave zu Seiten des Consulars zu meinen. Dankbar senkte Saras seinen Kopf für einen kurzen Moment. Anders konnte er seinen Dank ja gerade nicht ausdrücken, denn vom unaufgefordert einfach Losreden hatte seine bisherigen Herren schon stets nicht sonderlich viel gehalten.


    Etwas seltsam fand Saras die Reaktion des Tiberiers allerdings schon. Eben noch konnte man wohl zumindest ansatzweise offen über die Sache sprechen und nun auf einmal nicht mehr? Die einzige Erklärung in den Augen des Sklaven erschien eine zu erwartend familiäre Störung, der man als beschäftigter Consular anscheinend am besten aus dem Weg gehen könnte, indem man sich ins Tablinum begab. Da es Saras im Zweifelsfall nicht zu interessieren hatte, welches der genaue Grund für den Wechsel der Örtlichkeiten war, fragte er jedoch nicht weiter nach, sondern gehorchte schlicht, wie man es wohl auch erwarten konnte.


    In dem kleineren Raum am Ende des Atriums angekommen, zog Saras den Vorhang hinter sich zu, nachdem sich sowohl Durus als auch dessen offensichtlicher Schatten Lukios platziert hatten. Es war schließlich davon auszugehen, dass der Pontifex eine ruhigere Atmosphäre wünschte, wenn er sich hierher begab. So war es vor wenigen Wochen auch noch bei Cicurinus gewesen, der sehr viel Wert auf derlei Blickigkeit legte. Der Gedanke, dass er damit auch den Zorn des Tiberiers auf sich ziehen könnte, kam ihm nicht. Saras nahm den Stehplatz ein und blickte gespannt zum Consular.

    Die Aufforderung etwas über sich zu erzählen kam etwas überraschend für Saras, obwohl er natürlich schon damit gerechnet hatte, dass sein neuer Herr auch daran interessiert wäre, was Saras bisher so gemacht hatte, was er konnte, usw. Dementsprechend antwortete der Sklave auch frei heraus: "Mein Name ist Saras und ich wurde in Antiochia geboren. Mein Vater war einst ein parteiischer Beamter, aber zum Zeitpunkt meiner Geburt schon einige Jahre maiordomus eines Rittersohnes. Meine Mutter war Griechin."


    Soviel zu seiner Herkunft. Da man im römischen Reich nach den Vätern ging und die Position seines Vater als nicht gerade gering für einen Sklaven einzustufen war, würde der Tiberier also folgern können, dass auch Saras gewisse Fähigkeiten in die Wiege gelegt waren. Hoffentlich. "Ich bin also mehrsprachig aufgewachsen, was mein damaliger Herr noch zusätzlich gefördert hat. Ich beherrsche griechisch und lateinisch in Wort und Schrift und auch etwas aegyptisch und natürlich parthisch."


    "Für meinen ritterlichen Herrn war ich dann ein persönlicher Schreiber und bin mit ihm auf den Partherfeldzug gegangen." Dass er dies nicht genutzt hatte, um sich eventuell auf die Gegenseite durchzuschlagen, ließ Saras unerwähnt. Das würde dem Consular bestimmt auch so auffallen. "Dort habe ich einige Kenntnisse in der römischen Medizin erlangt, in einem Gefecht allerdings auch meinen dominus verloren. Weil ich noch recht jung war, wurde ich dann nicht freigelassen, sondern an Veturius Cicurinus vererbt." Er war sogar einer der wenigen gewesen, die nicht freigelassen wurden. Seine Eltern erlangten hier beispielsweise die Freiheit, was den Pontifex aber sicherlich weniger interessierte.


    "Für Viturius war ich dann zunächst wieder ein einfacher Schreiber. Mit der Zeit hat er mich aber auch für wichtigere Dinge eingesetzt, bei denen er mir vertrauen können musste - letztlich eben auch dieser Ver… Sache." Beinahe hätte Saras vergessen, dass sie hier im Atrium waren und es sicherlich unangebracht wäre, wenn er hier offen von einer Verschwörung sprach. "Da der Legatus Augusti allerdings über genügend Sekretäre verfügt, wollte er die Verbindung zu dir etwas verstärken und hat mich kurzerhand gleichsam zum Geschenk und Boten gemacht."

    Saras wurde etwas mulmig zumute, als der alte und schon etwas gebrechlich wirkende Tiberier so nah an ihn heran trat und ihn durchdringend anblickte. Spontan fragte er sich, ob er hier wirklich richtig war, ob dies der richtige Consular Tiberius Durus war und allem voran ob er gerade drauf und dran war, einen Kopf kürzer gemacht zu werden oder auf irgendeine andere Weise sein Ende unmittelbar bevor stünde. Dementsprechend schaute er wohl zunächst auch mit einer Mischung aus verängstigtem und entgeisterten Blick drein. Erst im nächsten Moment hatte er seine Gesichtszüge wieder gänzlich unter Kontrolle.


    Und dann traf es ihn wie ein Schlag. Cicurinus hatte ihn unmittelbar vor seiner Abreise schließlich sogar noch versucht darauf aufmerksam zu machen, dass sein patrizischer Freund nichts von Saras' Ankunft wissen würde und folglich wohl eher misstrauisch reagieren würde. Saras hatte nun das Gefühl, getestet zu werden. Hier sprechen? Im Atrium? Auffällig unauffällig sah er sich nach links und rechts um, was jedoch wenig nutzte, da er sich hier nicht auskannte und dementsprechend auch keine Ahnung hatte, wo man sich in diesem großen Raum wohl gut verstecken könnte. Im Prinzip aber verdeckte jede einzelne Säule eine potenzielle Gefahr.


    "Können wir hier offen und ungestört reden?", konterte er also in dem Bewusstsein, dass dies ein Test sein würde ebenfalls mit einer Frage. Kurz darauf ließ er seinen Blick auch auf den Begleiter an der Seite des Pontifex fallen. Er hatte ja keine Ahnung, inwieweit auch jener Bescheid wusste. Da Saras aber wahrscheinlich indem er diese Gegenfrage stellte, schon sehr arg mit dem Feuer spielte, versuchte er, der ja ein gewisses Sprachtalent vorweisen konnte (immerhin sprach er mehrere Sprachen beinahe fließend), es verschlüsselt auszudrücken: "Ich weis, dass es einem 'kranken Mann' sehr schlecht geht und dass er und sein Sohn dringend einer 'medizinischen Behandlung' bedürfen, auf dass sie von all ihren Leiden erlöst werden. Parallel dazu muss ein von diesem Mann aufgesetztes und von sieben Frauen bewachtes 'fehlerhaftes Schreiben' korrigiert werden, auf dass der richtige Name auch an der richtigen Stelle steht. Damit auch wirklich jeder endgültig von der Richtigkeit dieser notwendigen Maßnahmen überzeugt ist und nicht die 'Händler des weißen Goldes'* Einspruch erheben, wird ein gewisser mathematischer Rückhalt benötigt: 'Vier und Zwölf auf unserer Seite stehen, die Elf wir besser übergehen!'"


    Saras war nicht sicher, wie das nun ankommen würde. Konkret gesagt hatte er damit auf jeden Fall nichts, wenngleich so einiges angedeutet. Der Reim am Ende war eher eine Spielerei, die für Uneingeweihte die Wirkung vermitteln sollte, dass Saras gänzlich in seiner Welt eigenen Welt, fernab der Realität lebte. Der größte Feind, so meinte Cicurinus, sei der, den man unterschätze. "Mit freundlichem Gruß und gesiegelt von Veturius Cicurinus." Dieser dezente Hinweis auf das Siegel, das nicht zuletzt ebenfalls ein starkes Indiz dafür darstellte, dass Saras auch wirklich vom Legatus Augusti aus Syria geschickt worden war, kam leicht verzögert noch hinterher. Es wäre zwar noch kein zwingender Beweis, aber alles in allem ein letzter Anhaltspunkt.


    Sim-Off:

    * Händler des weißen Goldes = Salzhändler = (lat.) salinatores = Anhänger des Salinator

    Während der Tiberier den Brief überflog, gab Saras keinen Mucks von sich. Er wollte den Lesenden ja nicht stören. Stattdessen wartete er einfach ab, bis der Consular das Schreiben bewältigt hatte und wieder aufsah. Saras hätte nun auch unaufgefordert einen kurzen Kommentar dazu abgegeben. Dass sein neuer Herr ihn jedoch sogleich mit einer Frage zum Sprechen aufforderte, vereinfachte die Situation allerdings. "Ja, dominus. Der Legatus Augusti hat mir das Schreiben sogar diktiert. Weiterhin hat er mich auch bezüglich 'des Projektes' auf den ihm bekannten aktuellsten Stand gebracht."


    Das hatte klar den Vorteil, dass der Tiberier Saras jetzt nicht erst noch groß aus dem Urschleim erzählen müsste, worum es ging und was geplant war, wenn er ihn einbinden wollen würde. Der Consular würde sicherlich zumindest in etwa wissen wissen, was der letzte Stand der Dinge war, den er dem syrischen Statthalter mitgeteilt hatte. Ansonsten könnte er natürlich auch Saras befragen, was dann allerdings wohl in einer anderen Räumlichkeit geschehen würde, als dem großzügig geschnittenen Atrium, wo im Prinzip jederzeit jemand reinplatzen könnte und dann zu Ohren bekäme, wovon er nichts wissen sollte.


    "Ich bin hier, um dir und, wenn du willst, auch 'der Sache' zu dienen." fügte Saras abschließend hinzu. Das war wohl eine ganz gute Zusammenfassung dessen, was ihn selbst betraf.

    Da hatte sich der Ich-bin-wichtig-Tonfall ja mal wieder bezahlt gemacht, den Saras unter seinem vormaligen dominus gelernt hatte, um sich Gehör zu verschaffen. Anders war es teilweise auch schlicht nicht möglich gewesen in dessen Namen Botschaften zu überbringen oder ähnliches. Das zeigte sich hiermit nur noch einmal mehr.


    Zwar scheinbar etwas widerwillig, aber dennoch: Saras wurde eingelassen und bekam schon auf dem Weg ins Atrium viel zu sehen. Da hätte er mal wieder (!) eine ganze Menge zu lernen, wenn er hier im Haushalt aufgenommen werden würde. Er müsste schließlich genau wissen, welcher Raum wo lag, was und möglich bald auch wen er wann in den Zimmern vorfinden würde und und und. Zum Glück war Saras noch relativ jung, sodass er angemessen schnell lernte.


    Im Atrium angekommen, hatte Saras etwas Zeit für sich, um sich kurz etwas umzusehen. Stilvoll eingerichtet und dem Anwesen des Cicurinus in keinster Weise nachstehend. Nach einer kleinen Weile war ein regelmäßiges, stumpfes Klopfen zu hören, das sich langsam nährte. Ohne jeden Zweifel handelte es sich dabei um den Consular. Der Legatus Syriens hatte ihm schließlich auch einigermaßen genau beschrieben, wie er sich den Tiberier vorzustellen hatte, an den die Nachricht überbracht werden sollte. Auf keinen Fall sollte irgendeine andere Person auch nur einen Blick in das Schriftstück werfen. Sicherheit ging hier über alles.


    "Salve, dominus!", grüßte Saras zunächst anstandsgemäß. Dann ging er auf die ihm gestellte Frage ein: "Ja. Ich wurde vom Legatus Augusti hier geschickt, um dir dies hier zu überreichen." Bei seinen letzten Worten riss er ein Stück seiner äußerlich einfach wirkenden tunica am unteren Saum ein und holte einen eingenähten Brief hervor, den er sodann dem Mann mit dem Stock überreichte:


    Ad
    M' Tiberius Durus
    Roma, Italia


    Legatus Augusti P Veturius Cicurinus M' Tiberio Duro s.p.d.


    Mit diesem Brief schicke ich Dir einen Sklaven, den ich Dir zum Geschenk machen möchte als Zeichen unserer Freundschaft. Es ist ein absolut loyaler junger Mann mit dem Namen Saras. Du kannst ihm alles anvertrauen und vielleicht ist er Dir ja noch als Bote oder Sekretär von Nutzen. Vielleicht nützt er Dir ja bei dem Projekt, von dem Du mir erzählt hattest. Er findet sich meines Wissens nach auch gut allein zurecht und kann in Deinem Namen auch andere Provinzen bereisen, wenn Du ihm klare Instruktionen gibst.


    Im Übrigen geht es der Provinz recht gut. Ich bin soeben auf einer Gerichtsreise und es gibt einige heikle Fälle hier in Caesarea, die der Procurator von Iudaea an mich verwiesen hat. Allerdings hatte ich auf der Reise auch Gelegenheit, mit ein paar Leuten über Deine Ideen zu reden. In Zeugma und bei den Philosophen Antiochias gab es einige Zustimmung, während sie in Emesa wohl kein Interesse daran haben. Bei den anderen gab es große Unschlüssigkeit, aber ich bin zuversichtlich, dass sie sich unserer Haltung letztendlich anschließen werden.


    Aber es würde mich interessieren, was es Neues aus Rom gibt. Wie ich hörte, interessiert sich der Senat zur Zeit sehr für Finanzen. Zwar werde ich wohl weiterhin dem Kaiser Rechenschaft ablegen, aber wenn es das hohe Haus interessiert und der Kaiser es erlaubt, werde ich gern Rede und Antwort stehen.


    Ich wünsche Dir viel Freude mit dem neuen Sklaven und hoffe, dass er Dich erreicht. Vale.



    Caesarea Maritima, ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLXI A.U.C.

    Eine recht unfreundlich Begrüßung bekam Saras hier geboten. Der offensichtliche ianitor dieses Eingangs blaffte ihn nur mit einer kurzen Phrase an. Aber was hatte Saras auch anderes erwartet? Niemand hier wusste, dass er als Geschenk geschickte wurde und es wäre eine riesige Überraschung, sollte sich herausstellen, dass Saras hier überhaupt irgendjemanden kennen schon würde. So schluckte er diese Pille und antwortete: "Im Auftrag meines ehemaligen dominus Veturius Cicurinus, des Legatus Augusti Pro Praetore von Syria, bin ich hier, um dem Consular und Pontifex, Tiberius Durus, persönlich eine Nachricht von höchster Wichtigkeit zu überbringen."


    Saras hätte natürlich auch noch dazu gesagt, wie er hieß und dass er wohl bald selbst Sklave dieses Haushaltes sein würde. Aber nach seinem Name war er nicht gefragt worden und er in seinen 21 Lebensjahren auch gelernt, dass der Name eines Sklaven prinzipiell eigentlich unwichtig war. Die Hauptsache war, dass er innerhalb des Haushaltes eindeutig war. Was seinen neuen Herrn anbelangte, so war es zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass der Tiberier das Geschenk aus dem Osten ablehnte, doch möglich war alles. Nach zwei Besitzern hatte Saras mittlerweile gelernt, dass die Wege jener Leute manchmal unergründlich waren und man sich lieber nicht auf seinen eigenen Verstand verließ, wenn es um deren Entscheidungen ging.

    Es war eine lange und entbehrungsreiche Reise gewesen, die ich von Syria aus angetreten hatte. Mein alter Dominus Publius Veturius Cicurinus hatte mich, einen einfachen Sklaven, als Geschenk zu Manius Tiberius Durus geschickt. Sklaven waren im Allgemeinen unauffällig, sodass es wohl kaum auffallen würde, dass der syrische Legat nun einen weniger und der römische Consular und Pontifex einen mehr haben würden. Ausgerüstet nur mit einem Brief und ein paar Sesterzen, die mir das Überleben bis Rom sichern sollten, trat ich die Reise an und begab mich auf die gut zweiwöchige Seereise nach Ostia. Bereits kurz nach Kreta zog ein Sturm auf, dem der Kapitän nur knapp ausweichen konnte. Die weitere Seereise verlief glücklicher, sodass ich mich als Ware unter Deck schon beinahe langweilte.


    Von Ostia aus ging meine Reise dann weiter bis nach Rom, wo ich nicht nur einmal nach dem Weg zur Villa des Manius Tiberius Durus fragen musste. Doch dann endlich erreichte ich das Anwesen und war erstmal überwältigt. Mein neues Zuhause sah zumindest von außen wesentlich luxuriöser aus, als das Castellum in Syria, wo ich beinahe mein ganzes Leben lang bei meinem alten Dominus gelebt hatte. Angespannt trat ich an den Seiteneingang. Was mich hier wohl erwartete? Wie mein neuer Herr sein würde? Wie und wo ich untergebracht sein würde? Diese und ähnliche Fragen schwirrten in meinem Kopf umher.


    Ich klopfte an...

    Wow, das ging ja schnell... :)


    Danke also schonmal an die beiden Tiberii. :dafuer:


    Und ich hoffe, mein Besitzer kann mit dem Avatar leben...

    Salvete!


    Ich bin der Sklave Saras. Früher lebte ich im Osten des Imperiums bei meinem alten Besitzer, der jedoch kürzlich verstorben ist. Da dieser keine Kinder hatte, wurde ich weitervererbt an seinen Freund / Bekannten / entfernten Verwandten Manius Tiberius Durus (so dieser dieses Erbe denn annimmt). Folglich wäre wohl Rom mein neuer Wohnort.


    Ich bin ein 21 Jahre junger "Schönling", der seinem alten Dominus aber auch schon als Scriba zur Seite stand. Folglich bin ich der lateinischen Sprache in Wort und Schrift mächtig. Zusätzlich besitze ich aber auch grundlegende Kenntnisse (nur gesprochen) in Griechisch, da das im Osten für diverse Botengänge sehr hilfreich war. Ansonsten kenn ich mich in der Flora (also in der Pflanzenwelt - nicht in Tiberius' Gattin :D ) ganz passabel aus. Die letzten 2 Jahre bestand meine Hauptaufgabe nämlich darin, diverse Heilkräutertees und ähnliches zu bereiten. Natürlich bin ich treu und ergeben und hoffe irgendwann auf meine Freilassung. =)


    Falls Tiberius mich nicht möchte, dann würde ich mich auch an seinen Sohn verschenken lassen, wenn das geht. :)