Als hätte man ihn gerufen, kam Sila auch schon mit einer neuen Tunika in die cenatiuncula und hielt sie Decimus Fella entgegen. "Eine altmodische Tunika", bei diesen Worten musste er Grinsen. Mit einer flinken Handbewegung entledigte sich der Decimer der verdreckten und zerissenen Tunika und nahm die neue von dem Knaben entgegen. Freundlich bedankte er sich und zog stülpte das Kleidungsstück über den Kopf. Als er fertig war, ließ er sich wieder auf eine der Klinen nieder und nahm einen großen Schluck des verdünnten Weines.
"Ja… das mein Bruder schon wieder abgereist ist, hat mir der ianitor bereits mitgeteilt, da werd ich nochmal drauf zurückkommen. Jetzt aber die versprochene Geschichte. Macht euch keine großen Erwartungen, sie ist nicht so spektakulär wie mein Auftreten vor der casa!" Noch einmal lachte Fella und leerte schließlich den Becher, ehe er fortfuhr: "Als ich… vorhin in der Stadt angekommen war, wollte ich noch nicht gleich her. Ich war viel zu neugierig, was die Stadt so zu bieten hat, war ja noch nie hier, aber man erzählt sich ja so einiges. Also schlenderte ich ein wenig durch die Straßen und Gassen und irgendwann dachte ich mir, ein Schlückchen Wein wäre nicht verkehrt. Also habe ich eine Taverne gesucht und schließlich auch gefunden. Die Gegend war wohl nicht die beste, da liefen ein paar wirklich zwielichtige Gestalten rum, aber damit hab' ich nicht so ein Problem, solange der Wein schmeckt und man ein paar interessante Geschichten hört. Zwielichtige Gestalten haben oft ganz interessante Geschichten."
Angestrengt fischte Tiberius nach dem Weinkrug, kam aber aus der sitzenden Position nicht heran, sodass er mit einem kleinen Seufzen aufstand und sich den Becher selbst füllte. Fragend blickte er in die Runde und wartete, ob einer der beiden ebenfalls noch ein wenig Nachschub wollte, sprach dann aber unbehelligt weiter: "Naja... ich hab ein paar Geschichten gehört, es war alles ein wenig derber da drin und irgendwann wurd's persönlich und einer der Typen da wollte sich mit mir anlegen. Er packt mich an der Tunika, ich spring auf und geh einen Schritt nach hinten, die Tunika reißt und PAU kriegt er eins von mir auf die Nase! Die anderen waren wohl seine Kumpel und stehen auch auf, ein paar Außenstehende stellen sich zu mir auf die Seite und ehe man sich versieht, gibt's ne handfeste Schlägerei. Da hab ich mich dann aber im Trubel des Gefechts aus dem Staub gemacht..."