Beiträge von Faustus Aemilius Nicanor

    Faustus nahm ein Stück Brot zur Hand, tauchte es in eine flache Schüssel mit Garum und schob es sich in den Mund, um etwas Zeit zu gewinnen eine sinnvolle Antwort zu geben. Natürlich hatte er sich Gedanken gemacht, jedoch diese jetzt hier auszusprechen, statt sie in seinem Kopf herum geistern zu lassen, war schon schwerwiegender.
    Als er sah, dass Classicus eine Antwort erwartete, setzte er an: "Ich denke, dass der sinnvolle Weg über das Militär führt. Jedoch möchte ich in Rom bleiben. Gibt es eine Möglichkeit dies zu bewerkstelligen? Eine militärische Karriere in Rom?"

    Faustus lässt sich gerne herzen von seinem Onkel. Nur kurz brauch er den Schock zu überwinden.


    Wenig später liegen sie beim Essen und Faustus erzählt kleine Anekdoten aus seinem Leben. Doch irgendwann kehrt man zu ernsten Themen zurück: "Onkel, ich möchte in Rom nicht als Steinschneider arbeiten. Ich dachte für mich persönlich an eine Karriere in der Verwaltung oder beim Militär. Nie wieder möchte ich der kleine Handwerker sein, der unter der Knute der Mächtigen zu leiden hat. Wäre es in deinem Sinne, wenn ich einen solchen Weg einschlage?"

    Schwerfällig erhob Faustus sich und deutete noch eine Verbeugung in Richtung des Classicus an. Dieser Mann entsprach dem Bild, dass sein Vater ihm vermittelt hatte. Er war großzügig und für sein Alter in außergewöhnlich guter Form. Das Haus war vornehm, die Speisen gut. Es gab Diener und kleine Hausschreine. Geduldig wartete Faustus, während Classicus sinnierte, wann er Faustus begegnet war.

    "Faustus Aemilius Nicanor aus Attika."


    Faustus verbeugte sich leicht. Dabei fiel sein Blick erneut auf seine wenig passende Kleidung.
    Aufgrund seiner Nervosität wartete er gar nicht die Begrüßung durch den Hausherren ab und es sprudelte aus ihm hervor: "Salve hochverehrter Marcus Aemilius Classicus. Möglicherweise erinnerst du dich an mich. Einmal lernten wir uns kenne als ich noch ein Kind war. Mein Vater stellte dich als einen wichtigen Verwandten vor und erzählte stets, dass du ein ruhmreicher Krieger seist. Eine Zierde der Familie. Leider spielte in seiner Erzählung niemals eine Rolle wie wir verwandt sind. Möglicherweise kannst du Licht in diese Dunkelheit bringen."


    Das war wohl ein guter Anfang. "Ich trete als Bittsteller vor dich. Ich lebte mein ganzes Leben in Rhammnous und übernahm die Werkstatt meines Vaters. Er war und ich bin Steinschneider. Ich heiratete und meine Frau gebar mir zwei Söhne. Doch sie brach mit mir und bezichtigte mich der Untreue, obschon sie selbst sich mit einem der IIviri der Stadt zusammentat. Dieser Mann machte mir das Leben in meiner Stadt unmöglich. Wie ein Lichasgewand brennt dieser Schmerz und Verrat. Ich verkaufte meine Werkstatt und zog gen Rom ein neues Leben zu finden. Jetzt stehe ich vor dir und bitte dich mir zu helfen, ein neues Leben hier zu beginnen. Nicht um Geld bitte ich. Davon habe ich vorerst noch genug. Zwar bin ich civis, aber im Grunde doch in dieser Stadt Peregrinus und brauche einen Verbündeten, Freunde....Familie."


    Faustus beugt das Knie. "Nimm mich in deinen Haushalt auf. Ich will hart arbeiten und tun wie du befiehlst."


    Mit gebeugten Knie verharrte Faustus und wartete die Reaktion ab.

    Faustus betrat das Triclininum geführt von der hübschen Aemilia Caenis. Der Geruch nach Essen lies seinen Magen sofort wieder laut knurren und er schämte sih ein wenig dafür, sodass ihm das Blut in den Kopf schoss. Zusätzlich war seine dreckige Kleidung wenig angemessen, aber die Angelegenheit war zu wichtig und er zu ungeduldig.

    "Salve Aemilius! Willkommen in der Casa Aemilia! Ich bin Aemilia Caenis, Cousine des Dominus."


    Faustus wendete sich der verzückenden Stimme zu und rührte sich nicht, als er sie erblickte. Sie war wunderschön. Er brauchte einen kurzen Moment sich zu sammeln und neigte dann das Haupt: "Chaire. Mein Name ist Faustus Aemilius Nicanor. Ich gehöre zum Zweig der Aemilia aus Attika. Mein Großvater war der Bruder des Großvaters des Dominus." Langsam machte er einige Schritte auf die hübsche Frau zu bis er nur noch eine Armlänge von ihr entfernt stand. "Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Ich bin einen weiten Weg gekommen, um mit dem Dominus zu sprechen."

    Sim-Off:

    Wollte an der Tür nicht hetzen. Als Neuling bin ich noch etwas ungeduldig


    Faustus nickte dem Sklaven, ob seiner Feundlichkeit zu. Erst stellte er sein Bündel und seinen Rucksack ab, um sich dann noch einmal vorsichtig zu strecken. Langsam durchsritt er danach den Raum, während er wartete. Die in satten Farben gehaltenen Wandmalerein fesselten seinen Blick eine zeitlang. Als er den kleine Laren Schrein in der Ecke entdeckte, ging er herüber, neigte kurz das Haupt und dankte den Laren und Penaten für die gute Reise und seine sichere Ankunft in Rom. Danach wendete er sich wieder um und durchschritt langsam den Raum. Sein geschwollener Kiefer schmerzte noch immer. Die Aemilia schienen, wie in Greichenland, recht wohlhabend zu sein. Der Geruch von frisch zubereiteten Huhn durchwehte die Casa und ließ Faustus Magen leise knurren.


    Noch einmal legte er sich in Gedanken zu recht, was er gleich sagen würde. Seine Nervosität war jetzt noch stärker geworden.

    Fasutus schleppte sich die Straße entlang. Leider waren die Häuser nicht nummeriert und erst der zehnte Passant hatte gewusst wo die Casa der Aemilia lag.
    Die vollen, lauten und stinkenden Straßen Roms strengten Faustus sehr an und waren nach Wochen des Reisens sehr ungewohnt. Er war gespannt, was ihn in der Casa der Aemilia erwartete. Er hoffte auf das neue Leben von dem er traümte.


    Er blieb vor der wuchtigen Eingangstür stehen, klopfte sich den Staub ab und musterte sich noch ein letztes Mal von Oben bis Unten. Sein Herz schlug ihm bis zum Halse. Vorsichtig streckte er seine Hand nach dem eiserenen Türklopfer aus. Jetzt entschied sich, ob seine Zukunft in Rom rosig oder grausig werden würde.


    Zögernd hob er den Klopfer an und ließ ihn dann nieder sausen. Das Klopfen kam ihm ungewöhnlich laut vor und ihm wurde leicht flau im Magen.


    Er wartete geduldig bis ihm die Tür geöffnet wurde.

    Sein Kiefer schmerzte schrecklich nach der Prügelei. Ein Bürger hatte ihm netterweise erklärt, wie der Mars Ultor Tempel zu finden sei. Quer über das Forum Romanum, hatte er das Forum Iulium betreten und den Venus Genetrix Tempel ignorierend seinen Weg aufs Forum Martis/Augustum gefunden. Sowohl die Quadriga Statue des Augustus wie auch die Summi Viri Galerie ignorierte er und blieb erst vor dem Altar des Mars Ultor stehen (der ja logischerweise vor dem Tempel liegt). Aus seinem Rucksack nestelt ein Defixio (Fluchtäfelchen) und wirft es auf den Altar. Dieses Täfelchen verflucht seine ehemalige Frau in Griechenland und deren neuen Mann. Zum Glück hatte er noch ein zweites unbeschriebenes Täfelchen. Schnell zückt er das Metallblech und ein Stilo.


    "ERhört mich Götter der Unterwelt! Mögen den Mitgliedern der Legio II Germanica, die vor wenigen Stunden in der Taverne waren die Zungen schwellen und die Lenden verdorren."


    Das dürfte vorerst reichen. Er warf das Defixio zu dem anderen auf den Altar und richtete ein kurzes Stoßgebet an den rächenden Kriegsgott. Dann blickte er hinauf zu den Figuren der gefesselten Barbaren, die als Stützfiguren überall von Augustus verbaut worden waren. Er musste lächeln: Nur ein unterworfener Barbar war ein guter Barbar.


    Jetzt galt es die Casa der Aemilia zu suchen.

    Faustus hatte geahnt, dass die Situation eskalieren würde, aber so schnell. Damit hatte er nicht gerechnet. Kaum hatte der junge Germane dem Patrizier eine verpasst, versank die gesamte Taverne in wüsten Faustkämpfen. Statt zum Helden zu werden und den Patrizier zu befreien, musste Faustus sich seiner Haut erwehren und hatte keine Chance als Retter einzugreifen.
    Die Germanen waren eine wahre Nemesis. Wären sie nicht so betrunken, stände hier sonst Niemand mehr mit einem Zahn im Mund.


    Mit einem Faustschlag schaffte er sich einen vom Hals und konnte sich kurz einen Überblick verschaffen: Der Patrizier war nicht mehr da. Verdammt die Götter schenkten ihm heute kein Glück. Er konnte nicht hinaus aus der Taverne, da der Weg zur Tür von Germanen und anderen Prüglern versperrt war. Mit Gepäck war es sowieso aussichtslos durch die Menge zu kommen. Dann konnte er auch mit machen. Er packte einen Germanen am Kragen und zog ihn an sich heran. Bevor er auch nur die Hand zum Schlag heben konnte, hatte die Faust des Germanen ihn an der Kinnspitze getroffen und ihm wurde schwarz vor Augen.


    Verdammtes Rom, verdammte Germanen.

    Faustus nickte der Bedienung dankbar für die Erklärung zu. Das Spektakel dürfte spannend werden. Ein Soldat aus dem Barbaricum mit seinen betrunken Kameraden und ein arroganter Patrizier mit Entourage. Mit dem Fuß schob Faustus sein Gepäck weiter unter dem Tisch, da er sicher war, dass die Inneneinrichtung des Lokals gleich neu gestaltet wurde. Sollte er im Sinne des Patriziers eingreifen? Das könnte Vorteile bringen für einen Neustart in der Stadt, aber Germanen waren nicht dafür bekannt, dass sie nur seichte Streicheleinheiten austeilten. Zusätzlich gab Faustus, obwohl er glaubte recht kräftig zu sein, sich nicht der Illusion hin bei einer Rauferei mehr als ein kurzes Hindernis für einen betrunkenen Germanen zu sein. Sollte er die Situation entspannen und vermittelnd eingreifen? Nein! Eienrseits war es dazu zu amüsant und andererseits bestand die Gefahr für beide Gruppen zum Ziel zu werden. Also galt es in Ruhe abzuwarten und zum richtigen Zeitpunkt einen klugen Zug zu machen.

    Das erst beste Lokal hatte Faustus für einen Becher Wein angesteuert. Singende Soldaten? Dann dürfte es seinem Geldbeutel nicht zu weh tun. Er hockte sich an einen freien Tisch und orderte einen Becher. Als die Bedienung gehen wollte griff er nach ihrem Arm: "Was feiern die? Oder ist das normal?"

    Gefühlt war es in einem anderen Leben gewesen, dass Faustus seine Heimat in Hellas verlassen hatte. Er hatte seine Sachen gepackt und war zu Fuß nach Piräus gelaufen, von dort hatte ihn ein ägyptischer Händler bis nach Beneventum mitgenommen. Der Weg die Via Appia entlang war beschwerlich und vor allem teuer gewesen, da er in jeder Statio oder Mansio am Wegesrand im Grunde ausgenommen worden war.


    Die letzten Kilometer bis zur Stadt waren eng gesäumt mit prunkvollen Gräbern der bedeutenden Persönlichkeiten Roms gewesen. Jetzt stand er am Stadttor. Seine Füßen waren wund, seine Tunika und sein Chlamys waren staubbedeckt und die Sonne hatte ihn braun gebrannt. Auf dem Rücken trug er einen großen Reisetornister und ein Bündel über der Schulter. Das stetige Treiben vor den Toren erinnerte ihn stark an Athen, aber hier waren noch mehr Menschen.


    Er ging zu einem der Stadtwächter, hiefte sein Bündel von der Schulter, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sprach den Wächter an: "Chaire, könntet ihr mir einige Fragen beantworten?" Der Mann musterte ihn von Oben bis Unten, aber Faustus ließ sich nicht irritirieren und fuhr fort: "Wo kriege ich hier verdünnten Wein her für wenig Drachmen her? Wie komme ich zum Mars Ultor Tempel und wenn ich die Behausung einer bestimmten Person suchen, an Wen muss ich wenden?"

    Salve erneut Marcus Tiberius Magnus,


    könntest du Marcus Aemilius Classicus eine PN schreiben und ihn bitten sich zu meiner Aufnahme in die Gens zu äußern. Ich würde gerne beginnen in das alte Rom einzutauchen.


    Danke.

    Hallo,


    an sich hatte ich dir schon eine E-Mail geschrieben. Dann melde ich mich erstmal an und dann könne wir noch ein wenig kommunizieren.


    Stand: Civis
    Gens: Aemilia
    Name: Nikodemus Aemilius Beatus
    Ort: Rom