Beiträge von Lucius Fabius Scato

    Die nächste Station auf seinem Weg zum Rekruten der Cohortes war die Musterung im Valetudinarium. Auch dieser Weg war angeschrieben und somit war es nicht besonders schwer gewesen den Eingang zu finden. Anscheinend waren die Stadtkohorten darauf eingestellt, dass sich laufend Rekruten für den Dienst meldeten und hatte dementsprechend praktische Vorbereitungen getroffen. Beim Eingang des angekommen klopfte der junge Fabier und trat ein. "Salve! Ich wurde vom Rekrutierungsbüro hergeschickt um meine Tauglichkeit überprüfen zu lassen." Was auch immer das heißen sollte. Gespannt darauf was nun folgte, hielt er seinem Gegenüber die Tabula entgegen.

    Tauglichkeit nachweisen? Für seine Begriffe sah Scato vollkommen Gesund aus. Was konnte es da groß nachzuweisen geben? Doch vermutlich hatte es seine guten Gründe, dass die Cohortes Urbanae es so genau nahm. Er trat auf den Mann zu und nahm nickend die Tabula entgegen. Neugierig überflog er kurz die Zeilen darauf, ehe er mit einem knappen "Natürlich!" die Aufforderung quittierte und sich dann auf den Weg machte.

    Vom Tor der Castra kommend folgte Scato den erhaltenen Anweisungen des Optios. Es war jedoch auch so nicht recht schwer das Rekrutierungsbüro zu finden, war es gleich am Eingang der Principia deutlich angeschrieben. Nun wurde es also ernst und in wenigen Augenblicken gab es kein Zurück mehr. Der junge Fabier atmete noch einmal tief durch, klopfte an und betrat dann das Officium. Laut und deutlich sagte er dabei das selbe Sätzchen auf wie bereits zuvor "Salve! Ich bin Lucius Fabius Scato und möchte den Cohortes beitreten."

    Es hatte Scato einige Überzeugungskraft gekostet und letztendlich war es wohl einzig und alleine seinem Dickkopf zu verdanken, dass er hier stand, wo er nun stand - in Rom, der seiner Meinung nach großartigsten aller Städte. Wobei er seine bisherigen Besuche in der ewigen Stadt an einer Hand abzählen konnte und der letzte schon einige Jahre zurück lag. Er war noch ein Kind gewesen, als er in Begleitung seiner Eltern kaiserliche Spiele besucht hatte. Auch aus Italia war er bisher nicht hinausgekommen. Somit fehlten ihm wohl auch die richtigen Vergleichsmöglichkeiten, was andere Städte des Reiches betraf. Doch das änderte nichts an seiner Überzeugung und nun stand er tatsächlich vor den Toren der Castra Praetoria, wo zu dieser frühen Tageszeit ein reges Treiben herrschte. Interessiert beobachtete er, wie gerade die Patrouillen der Cohortes Urbanae ausrückten, um ihre tägliche Arbeit aufzunehmen und die Soldaten der Vigiles abzulösen, welche nach ihrem nächtlichen Dienst endlich wieder in ihre Castra zurückkehren und sich ausrasten durften. Auch einige Prätorianer marschierten gerade in ihren blankpolierten Paraderüstungen durch die Tore aus - vermutlich die Wachablöse für den Palatin – und eine kleiner Stau aus Karren und Fuhrwerken hatte sich gebildet, da jeder einzelne genau kontrolliert wurde, ehe ihm die Durchfahrt durch das eindrucksvoll wirkende Tor gewährt wurde.


    Seiner Mutter wäre es bei weitem lieber gewesen, Scato hätte einen anderen Weg eingeschlagen, hätte sich einen ruhigen Posten in der Stadtverwaltung gesucht oder wäre Tiro irgendeines einflussreichen Provinzmagistraten oder gar Senators geworden. Sie hatte sich schon Sorgen gemacht als er seinen Wunsch geäußert hatte überhaupt nach Rom gehen zu wollen. Er, ihr kleiner Junge, ganz alleine in der, für Bewohner der ländlichen Gegenenden Italias, meist bedrohlich wirkenden Millionenstadt Rom. Vermutlich hatte sie seinen Leichnam schon vor ihrem geistigen Auge ausgeraubt in irgendeiner schmalen Seitengasse der Subura liegen gesehen. Doch warum sie sich derart sorgte war ihm bis jetzt noch nicht klar geworden. Er hatte hier doch seiner Meinung nach alles was er brauchte - ein Dach über den Kopf, geregelte Mahlzeiten, einen eingeteilten Tagesablauf und Kammeraden, mit denen er nach Dienstschluss um die Häuser ziehen und das Nachtleben Roms kennenlernen konnte. Das alles hatte er ihr versucht zu erklären, wobei er letzteres natürlich ausgelassen hatte. Ihre Begeisterung für die Ideen ihres Sohnes hatte sich dennoch sehr in Grenzen gehalten.


    Der junge Fabier hatte aber seine eigenen Pläne und eine, wie von seiner Mutter gewünschte Karriere in der Politik oder in der Verwaltung, kamen darin ganz sicher nicht vor. Er hatte sich vorgenommen, wie schon andere große Fabier vor ihm, ein Soldat Roms zu werden und das was er hier sah bestätigte seine Entscheidung nur noch mehr. Das diese Vorfahren und Vorbilder es in den seltensten Fällen ex caligae getan, sondern ihrem Stand nach über eine ritterliche oder senatorische Karriere geschafft hatten, blendete er dabei nur zu gerne aus. In seiner glorifizierten Vorstellung der Vergangenheit, bei der er schon als Kind von den großen Taten eines Quintus Fabius Maximus Verrucosus geträumt hatte, war dafür kein Platz. Bei solchen Gedanken waren auch die Verpflichtung auf 20 Jahre und der karge Sold eines Miles schnell wieder vergessen. In voller Rüstung durch Rom patrouillieren, Diebe und Mörder jagen und für Recht und Ordnung sorgen. Das war das Leben von dem er in seiner Naivität träumte und nicht einem alten Senator das Toilettenbesteck zu reichen oder die Tabula nachzutragen, ehe er vielleicht eines Tages den Sprung nach oben zu schaffte. Und nun war er lediglich einige Schritte davon entfernt seinen Kindheitstraum wahr werden zu lassen. Dass es vor allem aber eine Flucht aus dem tristen Alltag auf dem Landsitz seiner Familie, seinen Privatlehrern und seinem bisher sehr behüteten Leben war, wollte sich Scato nicht so recht eingestehen.


    Er gab sich einen Ruck und schritt nervös auf das große Tor der Castra zu, vor dem mehrere Soldaten Wache standen und abgesehen von den Karren und Fuhrwerken auch jede Person kontrollierten, die hinein oder hinaus wollte. Ein wenig zurückhaltend nickte er einer der Wachen grüßend zu. "Salve! Mein Name ist Lucius Fabius Scato und ich möchte der Cohortes Urbanae beitreten."

    Hallo!


    Keine Sorge, so leicht schreckt man mich nicht ab. Ich bringe Erfahrung mit und ich denke daher nicht, dass es ein Problem wäre mich selbst zurecht zu finden. Da ich mir denken kann, dass du mit der Classis viel auf Achse bist, würde ich Rom/Italia als meinen Wohnort wählen und mich dort wohl einer militärischen Einheit anschließen. Damit hätte ich von Beginn an ein Dach über den Kopf und ein Spielumfeld und du müsstest dir keine Sorgen machen, dass dein Verwandter in der Gosse endet. Was aber nicht heißen soll, dass ich mich nicht über Besuch freuen würde, wenn die Classis zufällig einmal vor Ostia ankert. ;) Und wenn wir beide beim Militär dienen, bringt uns das Schicksal ja vielleicht irgendwann doch noch in die gleiche Einheit, wo man dann auch familiär interagieren kann. Bis dahin könnten wir in Briefkontakt stehen.


    Die Entscheidung über die oben gefragte Verwandtschaftsbeziehung würde ich gerne dir überlassen. Vom Sohn, jüngeren Bruder bis zum Neffen oder überhaupt einen entfernten Verwandten (wobei der Stammbaum ja eher übersichtlich gehalten ist) - mir ist alles Recht. Scato ist ein ganz junger Spund (<20) der sein Leben als römischer Mann gerade erst beginnt und eignet sich daher für alle Varianten.


    Wenn das auch deinen Vorstellungen entspricht, dann würde ich mich freuen, Teil deiner Gens zu werden.


    Grüße
    Scato