Beiträge von Caius Ferrius Chrysogonus

    Ich hatte nicht aufgepasst. Im Gedränge war es schwer, den Überblick zu behalten. Feste hielt ich mein Säckel bei mir. Ich achtete nicht, was um mich herum geschah, *zack* rannte ich gegen den ledernen Brustpanzer dieses Soldaten. Nervös vor Schreck ließ ich mein Säckel fallen. Ich bemerkte nur noch wie es ein findiger Ganove, ein Kind, nicht viele Jahre jünger als ich vor meinen Augen entwendete und in der Masse verschwand. Ich wollte schon rufen Hee.. aber der Soldat fixierte mich unverhohlen an und stellte mich unvermittelt zur Rede. Eingeschüchtert verlor ich den Dieb aus den Augen und starrte den Soldaten an.


    "Mea Culpa, domine!" schluckte ich die Worte mit Mühen herunter.

    Halb verhungert, nur noch mit den Kleidern bestückt, die ich am Leib trug, lungerte ich auf der Agora, jenem politischen und wirtschaftlichen Zentrum der Polis, herum, gemeinsam mit anderen schäbigen Gestalten. Die wirtschaftliche Situation war schlimm, die Kriminalität blühte. Ein kleines gebundenes Ledersäckl mit ein paar Münzen, die ich erbettelt hatte - nur ein paar As kaum der Rede Wert - verbarg ich unter meiner abgewetzten Garderobe. Die Zeiten waren schwierig. Tagelöhner gab es en masse.


    Wenn einer dieser purpurfarbenen Oligarchen die Amtsräume verließ, drängte sich sofort ein großer Pulk um jene. Die meisten waren gut beschützt, zählten eine handvoll Liktores ihr eigen. Ich drängte mich nach vorne. Rücksichtlos wurde man hin und her geschubst und ich sorgte mich darum, mein kostbares Säckl nicht zu verlieren.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Den personifizierten Kaiser wird eine Gruppen ID nie ersetzen können.


    :dafuer:


    Ein Kaiser mit einer sim-on "gelebten" Biographie ist deutlich realistischer und plastischer für das Spiel als ne ID, die extra als Kaiser angelegt wird, aber imgrunde keine "Vergangenheit" im IR hat.

    Bezogen auf das folgende Thema, bzw. deren Kapitelüberschrift


    [Park am Tiber] Who wants to wait forever


    wollte ich mal fragen, ob das wirklich sein muss, also diese Anglifizierung? Hätte man nicht bei der Wahl der Überschrift einen adäquateren Titel wählen können?


    Meinetwegen griechisch, dann hätte man zumindest eine Art antikes Pendant zum heutigen Anglizismus, auch wenn das vermeintlich nur die Gebildeten gesprochen haben.


    Finde das einfach nur extrem stimmungstötend, wenn ich sowas lesen muss. Es reißt einen unmittelbar aus der Atmosspähre heraus.

    Jeder kannte diese kleine schäbige Barracke wie es in Rhakotis tausende gab. Sie stach nicht gerade hervor, weder in Größe, Pomp, Ausstattung, noch war sie baufälliger, als die Gebäude ringsherum. Trotzdem kannte jeder das rote Eckhaus, dem der Putz von den Wänden gefallen war und Wind und Wetter hatten den Mörtel darunter angegriffen. Die rote Farbe war verblasst, nur noch in Ansätzen zu erkennen, schemenhaft, aus Pharaonen-Zeit. Über den Eingängen zu beiden Seiten flatterten bereits durchlöcherte Jalousien als Schutz vor allzu starker Sonneneinstrahlung und neugierigen Blicken. Das Innere war verdunkelt. Tagsüber war hier wenig los. Ein Bettler gammelte am Hauseingang. Nachts kamen abundzu Abordnungen der städtischen Polizei vorbei, sagte man. Es kursierten die wildesten Gerüchte und haarsträubendsten Spekulationen über dieses Haus und seine Bewohner, doch imgrunde wußte es jeder.


    Eigentümer der Immobilie war ein örtlicher Bestattungsverein. Diese Tatsache allein mochte schon ausreichen, um die Phantasie manch unbedarften Zeitgenossen zu beflügeln, doch gab es mindestens ein Dutzend solcher Vereinigungen, gerade hier in Rhakotis, die es ärmeren Leuten gestatteten, bei Zeiten Vorsorge für Ihre Bestattung zu treffen. Was sich jedoch zwischen Tag und Nacht, im Halbdunkel, sozusagen im Nebel der Geschichte, abspielte, dass wußte niemand, der nicht in die näheren Dunstkreise dieser Vereinigung aufgestiegen war - SOCIETAS NIMBACTI•D(IS)•M(MANIBUS)" stand auf einem unscheinbaren, winzigen Schild neben dem im Dunkeln liegenden Eingang. Ich war ihr beigetreten mit 15 Jahren und damit nach römischen Recht mit meiner Volljährigkeit. Ich bin Römer, Sohn eines römischen Tribuns bei der Flotte, den ich nie kennengelernt hatte. Meine Mutter erzählte mir wenig von ihm und bis heute hatte ich wenig Verlangen mehr über meine Herkunft und meine Familie zu erfahren. Die Geschichte ist etwas für Alte Menschen, die ihr Leben gelebt haben und sich in Korbsesseln vor dem Haus den lieben, langen Tag die Sonne auf den Kopf scheinen ließen.


    Meine Mutter war schwer krank. Aus Sorge um ihre Gesundheit und dass sie einmal im Jenseits auf mich warten würde, hatte ich Vorkehrungen getroffen und mich an die örtliche Bestattervereinigung gewandt. Das Aufnahmeprozedere glich einem seltsamen Ritual, bestehend aus bürokratischen Formerfordernissen und mystisch angehauchten Gebetsformeln. Ich stand vor einem Tisch mit drei Personen. Der Obere in der Mitte begutachtete mich eindringlich. Der rechte würdigte mich keines Blickes, sondern protokollierte nur alles mit und das mit äußerster Sorgfalt und Akribie. Der Linke starrte mich ebenfalls an, doch er sprach nicht. Reden tat nur der Obere zwischen den Beiden. Er schwor mir Treue ab und schärfte mir ein, die Mitgliedschaft in den NIMBACTUS sei ein ewiger Bund über den Tod hinaus. Sie sei verbunden mit einer engen Gefolgschaft, in der die Mitglieder füreinander einstünden und sich als soziale Gruppe in der Gemeinschaft engagierten. Meine Pflichten seien - neben den Zahlen des monatlichen Zins, der sich nach der Höhe meines Gehaltes richtete - die unbedingte Anwesenheit an den Feiern zu den Gedenktagen der Laren und Manen, jener Geister der Ahnen, die im Jenseits auf uns warteten, und die regelmäßige Pflege von Kult- und Grabstätten. Bei hohen Feiertagen bestimmten die Bestattungsvereinigungen Delegationen ihrer Mitglieder, die diese in der Stadt und auf den Feierlichkeiten vertraten. Dafür erwartete mich eine "integrierende Gemeinschaft" und die Gewissheit, dass ich und meine Familie gut versorgt seien.


    Der Obere benahm sich wichtiger, als ich es zu erahnen vermochte. Einige meiner Bekannten, Freunde und Nachbarn waren ebenfalls Mitglied in einem Bestattungsverein. Es war allgemein, gesellschaftlicher Usus. Nicht ohne Grund verfügten diese Art der Vereinigungen über einen nicht unerheblichen Einfluss im Inneren gegenüber ihren Mitgliedern sowie im Äußeren gegenüber der Polis. Der Glaube an ein besseres Leben im Jenseits war immanent. Die Bestattungsvereinigungen profitierten hiervon, indem sie die verheißungsvollen Sehnsuchtsbedürfnisse dieser zumeist "kleinen Leute" erfüllten oder vorgaben, sie zu erfüllen.

    Salvete,


    was soll man machen? Man kann einfach nicht anders, einmal angefixt, verschlägt es einen irgendwann doch wieder ins "gute, alte IR". Ich hoffe, hier hat sich nicht zu viel verändert.


    Mit der Spielleitung habe ich bereits gesprochen, dass eine Reaktivierung der Gens Ferria möglich ist. Ich bin der Sohn des Caius Ferrius Minor - ich weiß der Praenomen ist etwas einfallslos dafür hat er aber Tradition :D


    So jetzt muss ich glaub ich noch einen Wohnsitz angeben, da wähle ich Alexandria in der Provinz Aegypten. Karriere brauche ich ja nicht sofort entscheiden, denk ich, sondern ingame. Falls noch eine wichtige Angabe fehlt, sagt bitte bescheid, dann werde ich versuchen, die notwendigen Informationen nachzureichen.


    Vale



    CFC