Beiträge von Quintus Marcius Rex

    "Was? Wirklich? Post für mich?". Ich konnte meinen Ohren nicht trauen und meinen Augen erst Recht nicht als ich den Brief endlich sah. Würde tatsächlich jemand auf meinen Aushang reagiert haben? Leicht nervös und natürlich etwas zögerlich begann ich zu lesen. Aha, ihm sei von dem Auhang berichtet worden, schrieb der Verfasser, gut, gut. Und, ohje, ohje, er wurde gerade zum Vigintivir gewählt. Ein baldiger Magistrat Roms! Welch Glück den Aushang gerade nach Ende einer Wahlperiode verfasst zu haben. Natürlich konnte man da auch mal einen echt großen Fisch an Land ziehen. Sogar Geld hatte er mitgeschickt für meine Reise nach Rom. Was für ein Gönner! Zur Villa Flavia Felix also! Zu den Patriziern direkt in die Stube. Ich konnte meine Zufriedenheit kaum verbergen, gab gleich meinem Freund Gaius noch einen aus, auf dass wir dies begrießen konnten. Doch nachdem sich die erste Euphorie gelegt hatte, wurde mir auch schon bewusst, dass ich ja jetzt auch ziemlich viel falsch machen konnte. Wie sollte ich auftreten? Welche Erwartungen würden an mich gestellt werden? Nicht, dass ich am Ende gleich wieder nach Hause geschickt wurde, wenn ich mich als unzureichend erweisen würde. Aber gut. Das waren Sorgen für Morgen. Heute ließ ich die Gedanken noch ein wenig bei der reinen Freude.

    Ich hatte zum Glück noch ein paar Sesterzen übrig, die ich in Ostia einem Händler in die Hand drücken konnte, damit er meinen Aushang mit nach Rom nahm und dort irgendwo aufhängte. Klar bedeutete dies, dass die Chancen stiegen einen Arbeitgeber zu bekommen, denn es war für mich ja eine einfache Rechnung: In Rom lebten mehr Menschen, also war auch die Zahl der potenziellen Arbeitgeber größer. Aber vielleicht ebenso die Zahl der Konkurrenten? Naja, darüber wollte ich nicht weiter nachdenken und lieber das Beste hoffen, auch wenn dies bedeuten konnte, dass er Ostia verlassen musste, was er aufgrund seines lange recht zufriedenen Lebens dort natürlich nicht allzu gern tun würde. Aber ob das geschah oder nicht, lag wohl in den Händen der Götter. Gut, wenn man die Schwierigen Entscheidungen einfach an das Schicksal delegieren konnte, dachte ich mir.



    Suche Arbeit


    Stellengesuch: Du bist frisch in ein neues Amt gekommen und brauchst die Unterstützung eines Scriba? Hast du vielleicht deinen jetzigen Scriba verloren und suchst nun nach einem gewissenhaften Untergebenen, der deine bürokratischen Angelegenheiten regelt, Briefe verfasst und andere Schreibarbeiten erledigt? Bist du vielleicht ein Betriebsbesitzer, der jemanden braucht, der die Buchführung übernimmt oder in Vertretung An- und Verkauf regelt? Dann bin ich dein Mann!


    Fähigkeiten: Ich beherrsche die lateinische Sprache, kann hervorragend lesen und habe ein exzellentes Schriftbild sowie eine ausgeprägte Ausdrucksfähigkeit. Ich bin überaus loyal und gewissenhaft und kann auch im Falle des Anfallens schwerer körperlicher Arbeiten einspringen, da ich über Erfahrungen in der Hafenarbeit verfüge.


    Kontakt: Melde dich und du wirst nicht enttäuscht! Sende eine Nachricht an "Quintus Marcius" in die Taberna 'Granum et Vennuncula' in Ostia. Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich überaus freuen!

    Da suchte ich nun wieder jene Stelle, wo sich schon so viele Arbeitssuchende verewigt hatten. Eine große Holztafel, die im Grunde viel zu klein war für all die Gesuche und Angebote, die hier aufgelistet waren. Ich suchte mir ein wenig Platz zu machen, indem ich ältere entfernte und somit mein eigenes Inserat gut sichtbar, schließlich war es ja auch klein, da musste es wenigstens ausreichend Platz haben. Hoffentlich übertrieb ich es nicht so sehr mit der Bemerkung "ausgeprägte Ausdrucksfähigkeit", aber ein bisschen flunkern musste man bei solchen Sachen ja, sonst wurde doch schließlich niemand auf einen Aufmerksam.



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    Stellengesuch: Du bist frisch in ein neues Amt gekommen und brauchst die Unterstützung eines Scribas? Hast du vielleicht deinen jetzigen Scriba verloren und suchst nun nach einem gewissenhaften Untergebenen, der deine bürokratischen Angelegenheiten regelt, Briefe verfasst und andere Schreibarbeiten erledigt? Bist du vielleicht ein Betriebsbesitzer, der jemanden braucht, der die Buchführung übernimmt oder in Vertretung An- und Verkauf regelt? Dann bin ich dein Mann!


    Fähigkeiten: Ich beherrsche die lateinische Sprache, kann hervorragend lesen und habe ein exzellentes Schriftbild sowie eine ausgeprägte Ausdrucksfähigkeit. Ich bin überaus loyal und gewissenhaft und kann auch im Falle des Anfallens schwerer körperlicher Arbeiten einspringen, da ich über Erfahrungen in der Hafenarbeit verfüge.


    Kontakt: Melde dich und du wirst nicht enttäuscht! Sende eine Nachricht an "Quintus Marcius" in die Taberna 'Granum et Vennuncula' in Ostia. Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich überaus freuen!

    Irgendwie war es heute schon ein bisschen komisch für mich in die Taberna einzuziehen. Da hatte mich der gute Gaius doch glatt versetzt. Da ging es doch bestimmt um irgendein Mädchen. Ja, ich hab ihn doch gesehen, wie er diese Horatia umwarb. Na, wenn das ihr Vater erfahren würde. Dann könnte ich hier ja gleich für alle Ewigkeit alleine trinken oder halt mit einem Gaius ohne Kopf. Vielleicht war es aber auch nicht die schlechteste Idee heute ein bisschen Zeit für mich zu haben. Oh, ich sollte hier nicht so herumsitzen, sondern lieber bestellen: "Für mich bitte ein Bier. Ja, das aus der örtlichen Brauerei". Das Zeug, was sie manchmal hierher importierten war doch grauenhaft. Gutes ostensisches Bier aus örtlicher Brauerei, das war immer noch das beste und das trank ich immerhin schon seit ich sowas trinken durfte. "Besten Dank! Tut mir leid, dass ich heute kein Trinkgeld habe, bin etwas knapp bei Kasse", vertröstete ich die Bedienstete, die es mir hoffentlich nicht weiter übel nahm.


    Tja, und da war auch schon das Thema, wofür mir wohl Gaius heute schicksalhafterweise etwas Denkgelegenheit gab. Denn knapp bei Kasse bin ich ja eigentlich ständig. Das bisschen Tagelöhnern am Hafen konnte einen echt nicht weit bringen. Ein Glück war mein Vater nicht mehr da. Der würde sich sicher nur grämen über meine allabendlichen Tavernenbesuche. Naja, allzu viel Hinterlassen hat er mir ja leider auch nicht. Einen edlen Namen habe ich, hat er mir immer gesagt. Ein edler Name, ja, hätte ich dann immer gern geantwortet, aber eben einen Namen aus längst vergangenen Zeiten. Heute, so hatte man das Gefühl, brachten einen Namen nirgendwo mehr hin. Wer war nicht heute alles ein Iulius, tja und da kümmerte einen ein Marcier eben erst recht nicht mehr. Das war für mich immer alles nur Blabla. Mein Vater lebte in der Vergangenheit, wie so viele andere auch.


    Nagut, ich dagegen lebte nirgendwo. Mit der Vergangenheit hatte ich nichts am Hut, Plände für die Zukunft hatte ich nicht und die Gegenwart plätscherte so vor sich hin. Irgendwas musste ich wohl tun, bloß was? Mal eine etwas längere Anstellung wäre nicht schlecht. Das ist wohl wahr. In der Vergangenheit habe ich ja öfter schonmal einen Aushang gemacht... gemeldet hat sich aber niemand. Als Schreiber habe ich mich beworben und auch für einfachere Arbeit in einem Betrieb. Das war das einzige, was ich so richtig konnte. Ein bisschen Schreiben und ein bisschen körperlich arbeiten. Aber Ostia hatte wohl schon genug von solchen Leuten. Vielleicht dachte ich auch ein wenig zu kurz? Ich sollte mich vielleicht breiter orientieren. Vielleicht werde ichs diesmal auch in Rom probieren. Naja, probieren wir es erst einmal noch mit Ostia. Vielleicht klappt es ja in diesem Monat und danach kann ich ja versuchen auch Aushänge in Rom zu machen. Mal sehen, ob sich diesmal jemand meldet.