Die Gebote schossen nur so in die Höhe, und Asteria kam kaum mehr mit. War das ein Übertrumpfen um zu zeigen, wer das meiste Geld hat, wer sich die Zierde eines griechischen Mädchens leisten konnte, das eigentlich nicht mehr konnte als hübsch aussehen und Gedichte rezitieren?
Tatsächlich, einer der Männer rief ihr nun zu, solle etwas rezitieren. Lyrik. Natürlich griechisch, immerhin war das auch in ihren Augen die Sprache, die sich am besten für die Lyrik eignete, viel sanfter als das harte Latein klang. Asteria räusperte sich und fing an, mit festerer Stimme zu sprechen.
"Eile doch, Selene,
stehe nicht neugierig über Syrakus,
als hättest du ewig Zeit.
Hier ist er nicht, dein Enymion,
du wartest verbends.
Auf den herabblickst, ist nicht er, sondern ist Sappho.
Sie bittet dich, nach Lesbos zu eilen
und Aphrodites Hain zu melden,
dass sie bald heimkehren wird.
Eile, eile, sonst bin ich eher da als du."
Es war ein Gedicht Sapphos gewesen, eine ihrer Lieblingsdichterinnen, und da niemand gesagt hatte, was sie rezitieren sollte, sollte dies annehmbar sein. Sie räusperte sich leicht.
"Hat der Herr sonst einen Wunsch von mir?" Der gleiche Herr, der inzwischen 4500 Sesterzen bot - ihr wurde schwindlig bei so viel Geld!