Gibt es vom forum auch eine mobile Version? Das wäre wirklich klasse.
Beiträge von Titus Furius Bibaculus
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Titus hatte sich eingelebt. Es mochten so einige Tage vergangen sein. Doch seine Ersparnisse waren nun aufgebraucht. Seiner Familie wollte er nicht länger auf der Tasche liegen. Seine letzten Sesterze gingen für diesen Halsabschneider von Kutscher drauf, der ihn von Ostia nach Rom beförderte. Irgendwie ärgerte ihn das immernoch. Aufgestaute Emotionen kamen in ihm hoch: Ärger in Verbindung mit Selbsthass über die eigene Schwäche, gefolgt von Frustration und einem unablässigen Gefühl des Versagens. Doch da das Geld alle war, blieb keine lange Zeit für Groll und Rom war eine unglaubliche Stadt, Zentrum des Universums. Wie konnte er das vergessen? Diesen magischen Bann, dem sich kein Sterblicher entziehen konnte. Hatte er es je gesehen? Die Blicke ändern sich mit den Augen der Provinz. Ein Hochgefühl überwältigte ihn, Euphorie konnte man es nennen. Hier in Rom war alles möglich, MUSSTE...er klammerte sich an diese Hoffnung. Hatte ihn das nicht dieser verschrobene Kauz in dieser kleinen taberna am Südhang des Quirinal gepredigt. Iuvenal war einer jener Menschen, die nicht zu den Günstlingen der Göttin Venus gehörten, dafür hatte er ein umso eindringlicheres Wesen und sein habitus zeugte von großer Eloquenz. 'Alles ist möglich' - das hatte er gesagt und Titus dabei mit seinem schiefen Lächeln und den leuchtenden Augen angeblickt, so dass der eher Schüchterne schnell das Zutrauen fand.
Das nötige Zutrauen hatte er in einen Entschluss umgesetzt. Schreiber war er gewesen in Tarraco. Auf Latein verstand er sich. Auch in Rom gab es dieses Heer an eifrigen Sekretären, die den Verwaltungsapparat der Urbs am laufen hielten und so lief er eilends los. Die Stufen zur Stadtpräfektur erklomm er im Laufschritt, und schon rutschte ihm das Herz in die Hose. Hatte er sich zu viel vorgenommen? War er gar zu forsch? Zu blauäugig, gar naiv an die Sache rangegangen? Ohne jegliche Verbindungen? Doch dann sah er wieder Iuvenal, ein Ruck zog an ihm und er blieb vor einer hölzernen Tür mit der Aufschrift 'RECEPTIO'.
Er klopfte zweimal...
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Endlich, die Tür ging einen Spalt auf. Ein Frauenkopf schob sich dazwischen und fixierte den jungen Furius. Heller Teint, rotes Haar, aufjedenfall keine Römerin, vermutlich war es eine Bedienstete. Titus reagierte perplex mit einem kurzen Zögern. Dann stolperte es aus ihm heraus
"..Titus Furius Bibaculus, Sohn des Publius Furius. Ist das die Casa des Caius Furius Helios?"
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Ich möchte gerne den Kurs Wahlrecht I absolvieren.
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Er hatte gehört, dass hier in der URBS irgendwo Verwandte leben sollten. Er hatte keine Adresse. Sein letzter Aufenthalt war mehr als zehn Jahre her, damals lebte er als Heranwachsender in der Casa seines Großvaters Helios. Mein Vater galt verschwunden, Gerüchte zufolge sei er ermordet worden. Die Sache wurde nie aufgeklärt, obwohl Großvater Helios alles daran gesetzt hatte, die städtischen Vigiles, deren Kommandant er war, in den Ermittlungen voranzutreiben. Titus war noch zu jung. Später erzählte man ihm diese Geschichten.
Statt mit der Jugend Roms die angesagten Orte jenseits des Tiber unsicher zu machen, verbrachte er damals viel Zeit im hortus. Er war ein Träumer, mit einem Hang zur Melancholie. Die Mußestunden hatte er auf diesem Steinplatz an der Begrenzung zum Fischteich verbracht und dabei das reflektierende Sonnenlicht, das Wechselspiel aus Licht und Schatten, das sich im trüben Wasser des Gewässers spiegelte, bestaunt. Er war fasziniert von der Schönheit und doch gruselte es ihn bei dem Gedanken, in dieses trübe, undurchsichtige Wasser zu fallen, nichts ahnend, was darunter sich befand.
Das war vor zehn Jahren. Damals hatte er die toga praetexta abgelegt und trug fortan die toga virilis des jungen Mannes. Der schmächtige, vielleicht etwas blasse Mann mit der Neigung zur griechischen Tragödie benötigt körperliche Ertüchtigung und praktische Erfahrung, dachte wohl der Großvater. Doch statt der Armee schickte er ihn nach Hispania. Dort hatten weit entfernte Verwandte ein Landgut nahe Tarraco, der Provinzhauptstadt und dem Sitz des Statthalters. Der Statthalter damals hieß Matinius, ein älterer Senator, fett und träge. Man sagte ihm unnachahmlichen "crassen" Reichtum nach und getrieben von avaritia und luxuria. Um seinen Reichtum zu mehren hatte er die Provinz ausgequetscht, Ländereien konfisziert und immer neue Steuern eingeführt - ein zweiter Verres. Seine Zeit war gekommen, denn kurz nach Titus' Ankunft wurde er abberufen. Ihm folgte ein junger Flavier, man konnte meinen, das komplette Gegenteil seines Vorgängers. Jung, dynamisch und erfolgsorientiert, ohne Frage genauso vermögend, und überaus eitel. Dem Volk präsentierte er sich gerne. Bei öffentlichen Wettkämpfen im Sport wie in der Kunst. Dichterwettkämpfe und Sangeswettstreite hatten auch Titus' Herz begeistern können. Er hätte ohne Zweifel nie daran teilnehmen können, sondern erfreute sich lieber in der breiten Masse der Schaulustigen.
Ansonsten war das Leben auf dem Landgut des Furius Lucanus nicht zu vergleichen mit Rom. Der Luxus war ähnlich und für die Tatsache, dass man so viele Meilen westlich des römischen Zentrums lag, erfreulich vorhanden. Doch die harte Arbeit auf den Ländereien war Titus nicht gewohnt. Mit den eigenen Händen harte Arbeit zu verrichten, das führte bei dem jungen Furier zu ungeahnten Kraftanstrengungen. Der Schweiß rinn über die von der hispanischen Sonne braun gegerbte Haut, der makelbehaftete Körper zerbrach einumsanderemal unter der schweren Last. Wann immer er konnte, setzte er sich ab, ging die wenigen Meilen per pedes nach Tarraco. Die frische Brise vom Meer schaffte Balsam auf seine Wunden.
Schon die Reise über das mare nostrum war für einen Römer, trotz relativ ruhigen Seegangs keine Spazierfahrt. Angeblich hatte seine Familie griechische Wurzeln, doch er konnte nichts seemännisches oder eine Affinität zum Wasser bei sich entdecken. Mit schlottrigen Knien und auch ein wenig Übel von der Reise hatte er das Schiff verlassen. Eine Kutsche erwartete ihn und brachte ihn auf das Landgut seiner Familie.
Dort hatte er sich nach zwei Jahren so gut eingefunden, dass ihm der tägliche Ablauf in den Verrichtungen eines Landguts mit Leichtigkeit von der Hand ging. Der Junge hatte deutlich an Statur gewonnen. Die Hände wußten anzupacken und die Haut entsprach einem natürlichen Teint. Der Großvater hatte Recht gehabt mit seiner Entscheidung. Titus fühlte sich wohl und wahrscheinlich hätte er Hispania nie wieder verlassen.
Doch als Lucan vor drei Jahren im hohen Alter verstarb und das Landgut einem seiner Söhne vermachte, fühlte er, dass es an der Zeit war, den Hof, der wie eine zweite Familie für ihn geworden war, zu verlassen. Selbstverständlich zog es ihn nach Tarraco, bezog ein kleines Quartier bei einem älteren Ehepaar, arbeitete als Stadtschreiber, interessierte sich verstärkt für Literatur und Kunst, und begann ganz im Stillen eigene Prosa zu verfassen. Ohne diese zweifelsohne je irgendjemanden zu zeigen.
Vor einem halben Jahr kam dann dieses Schreiben aus ROM. Seine Mutter war schwer erkrankt. Wie lange mochte sie noch leben? Panik packte den einzigen Sohn. Abermals machte er sich auf dem ihm unbehaglichen Weg über das Meer. ROM wartete auf ihn. Was war aus seiner Familie geworden? Wer lebte noch? Wen würde er wiedererkennen? Diese Fragen begleiteten ihn die Monate, die das Schiff auf See war. Doch als sie Rom erreicht hatten, war es so groß und laut, ganz anders als er es in seiner Erinnerung hatte. Die Wege kannte er kaum, er musste sich durchfragen. Furii? Davon gab es viele. Auf dem Quirinal. Ja, aber wo? Irgenwo zwischen all den Gassen. So groß war Rom doch nicht. Hilflos war umhergerirrt. Schon war die Dämmerung angebrochen. Die Wachübernahme der Vigiles hatte bereits begonnen. Nachts durch Rom zu irren behagte ihm nicht und morgens würde man seine Leiche irgendwo aufwärts im Tiber schwimmen sehen.
Da war Fortuna ihm hold. Die Sonne war bereits hinter dem Marsfeld verschwunden, da lotste ihn das Schicksal in eine Ecke, die ihm bekannt vorkam. Er sah das etwas verwitterte Hausschild neben der Eingangstür. Ja, hier war er richtig. Das Haus wirkte, als könnte es mal einen neuen Anstrich vertragen. An einigen Stellen war der Putz abgeplatzt. Titus griff den schweren eisenbeschlagenen Türklopfer und schlug beherzt und nicht zu schwach zweimal gegen das Holz.
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Ich hätte gerne auch ein Konto.
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Wie gehts denn hier weiter?
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Ich würde mich als Sohn des Aulus Furius Carrinas einordnen.
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Nach etwas längerer Überlegung entscheide mich nun für die Gens Furia.
Mein Name soll Titus Furius Bibaculus heißen.
Als Wohnort wähle ich zunächst die urbs aeterna, Roma.
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Oje, ich hab unterschätzt wie umfangreich das IR ist. Peregrinus oder Civis? Oder doch lieber als Sklave vom Gladiator zum Imperator? (Maximus Decimus Meridius lässt grüßen!)
Patrizisch oder Plebeiisch? Rom oder die Fremde? Würde die Gens Ulpia mich aufnehmen?
Ich glaube, ich entscheide mich für die einfache Variante, als römischer Civis im Herzen der Metropole.
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Ein weit entfernter Nachfahre bittet um Aufnahme in eine stolze römischen Familie zum Ruhm des Imperiums.