Beiträge von Matinia Corona

    Corona lag bereits auf einer der Klinen. Zu dieser cena kein Stuhl, hier waren sie unter sich. Ihr Bruder tauchte wenig später auf. Seine Anmerkung zu den neuen Kissen nahm Corona dankend an. " Ja, ganz neu und bequemer." Sie löffelte en paar eingelegte Oliven auf ihren Teller und nahm von den gefüllten Eiern. " Sehr laut, unüberschaubare Menschenmassen, ein riesiges Angebot an Waren. Das muss ich erst mal verdauen. Die Stadt hat mich heute regelrecht überfordert mit ihren Eindrücken." Die kommenden Tage öfter auf die Straße gehen, das war bestimmt ein gutes Mittel um Rom näher kennenzulernen und mit der Größe zurecht zu kommen. " Eine Casa in Mantua. Für was das bitte? Spar dir, es mir heute erklären zu wollen. Ich mag heute keine komplexeren Vorgänge mehr." hr Bruder war ihr wieder drei Schritte voraus. Sie machte sich darüber keine Sorgen, bei allem was er bisher getan hatte, war Corona eine feste Größe. " Hast du dir für die kommenden Tage was vorgenommen?" Wollte sie beim Verzehr ihres Nachtisches wissen. Sie selbst hatte genug vor.

    Die Verhandlung um den Preis ging zu Gunsten des Geldbeutels von Corona aus. Der Händler tröstete sich damit, dass Corona den Rest ihres Einkaufes ebenfalls bei ihm tätigte. Pablo wurde voll bepackt wie ein Maulesel. Fehlten die Sachen für die kleine cena. Der Korb füllte sich mit Salat, Zwiebeln, Rettichen, Oliven und ein Huhn kam dazu. Die Sklavin ging voran, Corona und Pablo folgten.

    Ohne Bruder, nur mit dem vertrauten Sklaven Paplo und einer Sklavin aus dem Domus Matinia ging Corona einkaufen. Sie kannte Rom nicht und verband das Nützliche mit dem Angenehmen. Die Sklavin aus dem Haus fungierte dabei als Führerin. Corona trug eine Tabula bei sich auf der alles notwendige notiert war. Als erstes neue Kissen für die Klinen und ihr Bett, Bett-Tücher und zwei Decken. Für den heutigen Abend frisches Gemüse und Obst. Ein Laden mit Tuchwaren erregte ihre Aufmerksamkeit Kissen in allen Farben und Größen, Laken und Decken. Er hatte weit mehr im Angebot als seine Konkurrenz. " Ich möchte zwei große Kissen mit Fransen wie sie dort hängen. Die aus dem gemusterten Stoff und 4 kleinere mit besonders weicher Füllung." Erst wollte sie das Angebot abwarten, eh sie bei ihm weiter kaufte.

    Erleichtert, dass er eingetroffen war, ging sie ins Atrium. " Ich freue mich das du da bist. Wo hast du gesteckt? Du bist vor mir abgereist und kommst nach mir an?" Corona kannte ihren Bruder, er hatte wieder eine seiner Ideen gehabt. " Was hast du angestellt?" Corona erwartete nicht wirklich eine Antwort, weswegen sie ihm gleich offenbarte, was sie die zwei Tage gemacht hatte.
    " Dein cubiculum ist hergerichtet. Das Balneum kannst du jederzeit benutzten. Die Vorräte habe ich in Augenschein genommen und werde heute einige Sachen dazu kaufen. Sklaven sind ausreichend vorhanden. Das Anwesen sieht gepflegt aus. Einem angenehmen Aufenthalt steht hier nichts im Wege. " Corona hatte den Haushalt für sich erobert.

    Corona stand im Atrium und sah sich um. Ein riesiges Atrium im Gegensatz zu dem, was sie von Taracco her kannte. Die Aufgaben hier waren nicht anders als zu Hause, hatten nur andere Dimensionen. Sie hatte die Sklaven rufen lassen um sich einen Überblick zu verschaffen. Eine ansehnliche Schar die vor ihr stand. Der Major Domus stellte ihr alle relevanten Sklaven vor. Die wurden gleich für diverse Vorbereitungen eingespannt. Es war doch nicht so düster, wie es vor der Überfahrt von Hispania hieher aussah.

    Ein Gästezimmer wurde in kürzester Zeit hergerichtet. Die Sklaven brachten alles Gepäck unter. Corona wäre am liebsten sofort auf ihr Bett gesunken. Aber nein, ihr Bruder hatte ihr einen großen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Sklaven mussten untergebracht und die Vorräte begutachtet werden. Allgemeiner Rundgang durch die casa war für morgen geplant, sollte ihr Bruder wider erwarten noch nicht eingetroffen sein.

    Mit ihrem Gefolge traf Corona beim Anwesen der Matinier ein. Sie klopfte selbst. Es dauerte bis sich hinter der Porta etwas tat. Sie wurde geöffnet. Ein älteres verwittertes Gesicht tauchte in der Türe auf. " Salve meine Name ist Matinia Corona." Der Alte öffnete die Tür ganz. " Bitte tritt ein." Corona trat mit dem rechten Fuß voran ein. Die Sklaven brachten das Gepäck nach. " Ist meine Bruder da?" fragte sie den Ianitor. " Nein Domina. Er ist nicht hier eingetroffen." Corona fand das ernüchternd. Er wollte alles herrichten lassen und jetzt das.

    Fünf grausame Tage auf See. Für Corona eine Kleinigkeit, für einen Teil ihrer kleinen Sklavenschar eine Qual. Das restliche Stück Weg in einer Kutsche. Alles ohne Zwischenfälle. Am Tor stieg Corona aus. Das Gepäck wurde von den Sklaven übernommen. Ihr erster Eindruck , eine reiche und gut frequentierte Metropole. Die Gerüche waren etwas derb, vielleicht bildete sie sich das nur ein. Hier sollte sie mit ihrem Bruder zusammentreffen. Sie sah sich um. Nirgends zu sehen. Bis zur Casa Matinia konnte sie sich durchfragen, falls er nicht auftauchte.