Die Müdigkeit perlt an ihm ab. Scapula ist angenehm überrascht von der Herzlichkeit des Decimus Serapio. Fürwahr, sein Onkel ähnelt nur äußerlich seinem Erzeuger. Ansonsten hat er wenig gemein mit seinem Bruder. Scapula hat nie den ideellen Vorstellungen seines Vaters genügen können. Da seine Kindheit von mehreren Krankheiten geprägt ist, scheidet schon früh eine militärische Karriere aus. Auch sein Hang zur Kunst und seine 'Verträumtheit' stoßen beim Vater auf Unverständnis und stetige Kritik. Er hält ihn für einen Schwächling und er erweist sich somit als Enttäuschung für seinen ehrgeizigen Vater. Er distanziert sich von seinem Sohn und schickt ihn zur Verwandtschaft nach Gades. Dort blüht er auf, was nicht nur dem gesunden Klima des Oceanus zu verdanken ist.
"Oh, Mutter geht es sehr gut! Sie lässt dich grüßen." Nach dem Tod seines Vaters ist auch sie wieder zu ihrer Familie nach Gades zurückgekehrt. In all den Jahren hat sie zu ihrem Sohn gehalten. Umso schwerer ist ihm der Abschied gefallen.
Von all seinen Geschwistern sind Milonia und Carmelia die Liebsten. Mit Carmelia verbindet ihn die Liebe zur Kunst. Aber auch mit Milonia, der Ältesten teilt er schöne Kindheitserinnerungen. Mit beiden Schwestern pflegt er einen innigen Briefkontakt. "Leider habe ich meine Schwestern schon lange nicht mehr gesehen, jedoch schreiben wir uns regelmäßig. Camelia ist inzwischen auch in festen Händen und es scheint ihr gutzutun. Milonia geht in ihrer Rolle als Mutter auf." Die beiden Schwestern haben ihren Lebensmittelpunkt gefunden. Dies steht Scapula alles noch bevor. Zunächst gilt es, in Roma Wurzeln zu schlagen. Die Familia ist dabei von unschätzbarem Wert. Das weiß auch er. "Onkel, gibt es noch weitere Verwandte, die in der Casa leben?"