/images/misc/ava_galerie/Livia4.jpg Erneut spürten die Insassen des Reisewagens die Erschütterung, als der Soldat ein weiteres Mal gegen das Rad des Wagen trat. Dieses Mal blieb Vibia Licinia jedoch stumm, während ihr Unbehagen innerlich wuchs. "Das ist aber wirklich merkwürdig." Gnaeus war nicht besonders erfreut, als sein Blick den Fahrer des Reisewagens suchte. "Wir haben den Wagen ja schließlich erst in Brundisium angemietet." Weder hatte das Gefährt mit ihnen gemeinsam die Überfahrt von Makedonien nach Italia erlebt, noch hatte man eine halbe Weltreise durch Dalmatien über den Norden Italias bis nach Rom gemacht. "Ich schwöre auf den Stein des Iuppiter! Der Wagen war in einem top Zustand!"
Tja. Gnaeus konnte sich jetzt aufregen und so den Soldaten, sich selbst und alle anderen hier am Tor sinnlos aufhalten. Oder er konnte versuchen, das Problem vom Ende her zu denken. "Wir müssen zur Domus Iulia. Da vorne rechts von der Hauptstraße ab, und dann sind wir eigentlich schon fast da." Sehr weit war es wirklich nicht mehr. "Ich verspreche dir, Soldat, wir werden uns das Rad auch ganz sicher nochmal genau ansehen, bevor wir den Fahrer wieder fahren lassen." Vielleicht konnte Gnaeus den Preis für den gemieteten Wagen samt Fahrer ja sogar nochmal drücken! Er hatte ein Gespür für solche guten Gelegenheiten. "Ich schwöre auf den Stein des Iuppiter!" Der Fahrer blieb beharrlich. "Und ich schwöre, mein Verwandter bei den Praetorianern wird dir was erzählen, wenn du versucht hast, mich übers Ohr zu hauen!" Gnaeus dachte bei seinen Worten natürlich eigentlich an seinen Onkel Licinus. Er wusste nicht, dass der zur Zeit gar nicht in Rom weilte. Und er wusste auch nicht, dass dafür nun sein Vetter Labeo ein Teil dieser Elitesoldaten war.
Wie dem auch sei. Gnaeus atmete nochmal durch und sah wieder zum Soldaten. "Dürfen wir passieren?"