Beiträge von Cossus Tuccius Tappo

    Der zärtliche Umgang der Herrin mit dem sklavischen Geschöpf beflügelte einen schillernden Tagtraum, der wie ein Schmetterling durch Tappos Geist gaukelte. Welch Liebreiz und Harmonie, ein lebendes Gemälde. Um den Zauber nicht zu trüben, unterließ er einen Kommentar, doch ein Lächeln zierte sein Gesicht. In Roma mochte Nannaia Surena nur eine Peregrini sein, doch außerhalb vom Romas Grenzen war sie eine Tochter des parthischen Hochadels, gegen welchen die intriganten Tempelfürsten Cappadocias sich wie böse Spukgespinste ausmachten.


    "Ich danke dir für deine offene Antwort bezüglich der Krönungsfrage und deiner Gedanken zur Zukunft des Landes. Deine Träume sind Visionen", sprach er schließlich freundlich. "Alexanders Traum war einst Wirklichkeit geworden. Doch Träume können zerschlagen werden wie Glas und darum muss man sie in die Welt des Greifbaren holen und fest darin verankern. Was Alexander dazu fehlte, waren Zeit und ein Erbe. Das Tragische an den Ereignissen, die nach seinem Tode folgten, war, dass jeder der Diadochen sich letztlich tatsächlich für den wahren Erben hielt. Es ging dort nicht um Macht, es ging um das, woran sie glaubten und wofür ihre Herzen schlugen. Alexander hatte sie durch die halbe Welt geführt und sie mit ihnen gemeinsam erobert. Diesen Männern ging es um etwas, das so groß war, dass man einen Dichter bräuchte, um es in angemessene Worte zu kleiden. Die Energien, die damals mobilisiert wurden, können wir uns in unserer heutigen Trägheit kaum noch vorstellen. Und doch ... so lange es Menschen gibt, die den Traum weiter leben, ist er nicht vorbei."


    Wie zufällig wechselte er scheinbar das Thema.


    "Cappadocia ist die Provinz mit dem meisten Militäraufgebot, obgleich Parthien sich nie aggressiv verhielt. Ganze vier Legionen, zwei Auxiliareinheiten und die Classis in Trapezus sind hier stationiert. Ahnst du, warum das so ist, Nannaia?"

    Die Erwähnung dieser Abstammung ließ Tappo seine Gastgeberin ein weiteres Mal betrachten, diesmal mit einem anderen Augenmerk. Aus der schönen Tochter eines wohlhabenden Parthers war nun die Tochter eines Aspbed* geworden, eines Herrn der Pferde, des Oberbefehlshabers der Kavallerie. Da die Panzerreiter das Rückgrat der parthischen Streitmacht bildeten und nur Söhne der besten Adelsfamilien Kataphraktoi wurden, war dieses Amt nicht mit einem römischen Decurio zu vergleichen. Ein Kataphrakt zu sein bedeutete höchstes Prestige, hieß, der obersten Kaste des parthischen Volkes anzugehören und so wohlhabend zu sein, dass man sich die kostspielige Ausrüstung, zahlreiche Waffen und den Unterhalt mehrerer Schlachtrösser leisten konnte. Aber auch eine besondere Form von Gemeinschaftsbewusstsein schwang in der Bezeichnung mit. So war es nur naheliegend, dass der höchste Befehlshaber der Kataphraktoi es war, welcher den König krönte. Und Nannaia entstammte diesem Haus.


    "Nannaia Surena, bitte gestatte mir eine Frage!" Die Faszination und Bewunderung von Tappo war nicht gespielt. Er konnte eine manipulative Schlange sein, wie jeder seiner Gens, doch bedeutete dies nicht, dass er unempfänglich war für menschliche Regungen. "Wenn das Haus Surena seit Generationen die parthischen Könige krönt - haben sie folgerichtig auch beiden Schahanschah die Krone auf das Haupt gesetzt?"


    Raffinierter ging es kaum. Nannaias Aussage, dass ihre Sympathie dem Stärksten gelte, wäre unter einem noch weitaus interessanteren Licht zu betrachten. Sie mochten nicht jene sein, die entschieden, wer König wurde, doch die Loyalitätsfrage des Hauses Surena machte das Ganze spannend, war sie doch viel mehr als nur das berüchtigte Gerstenkorn, welches die Waagschale zum Kippen bringen konnte. Tappo verschränkte die Fingerspitzen, während seine Augen unverwandt auf dieses Gesicht gerichtet waren, hinter dessen Stirn so viel Wissen lag, aber auch ein scharfer Verstand.


    Offen blieb die Frage, warum ihre Familie sie fortschickte. Nannaia deutete an, dass sie nicht freiwillig hier weilte. Doch nur, wenn er seinerseits von sich erzählte, würde sie, einer Sphinx gleich, das Rätsel vielleicht lüften.


    "Wir wurden Römer, weil wir es werden mussten. Babylon war unsere Heimat und sie zu hüten war unsere heilige Pflicht. Als die parthischen Arsakiden die hellenischen Seleukiden vertrieben, beließen sie zunächst die alte Elite in Amt und Würden. Einen funktionierenden Staat zu okkupieren mit einer Bevölkerung, der man Gnade erwies, ist praktischer, als ein zerstörtes Land mit verbitterter Bevölkerung neu aufzubauen. Das wissen die Römer, das wissen die Parther, das wissen alle Herrscher großer Reiche. Und doch blieben mit der Zeit Konflikte nicht aus."


    Er öffnete entwaffnend die Hände. Ihm ging es nicht darum, die Parther anzuschuldigen, doch wenn Nannaia die Antwort auf ihre Frage hören wollte, musste sie mit der Sicht eines Mannes konfrontiert werden, dessen Familie unter den parthischen Arsakiden alles verloren hatte.


    "Die Arsakiden, die anfangs nur Besatzer waren, Steppenreiter, die ein Mischvolk beherrschten, sehen sich schon längst nicht mehr mit den gleichen Augen, wie ihre barbarischen Vorfahren. Sie sind nicht mehr stolz auf ihr wildes Erbe, das mehrere Hochkulturen in die Knie zwang und unter ihre Knechtschaft zwingt. Die heutigen Parther sind selbst zu einer Hochkultur geworden, sie schaffen eigene Werke und es bildet sich ein parthischer Nationalstolz heraus. Erinnerungen an die Seleukiden haben darin keinen Platz."


    Wenngleich Vologases genau jene wieder schürte und damit das Volk spaltete.


    "Alles Hellenische sollte weichen und der sich entwickelnden parthischen Kultur Raum geben. Meine Familie aber wollte nicht zusehen, wie das Erbe Alexanders systematisch ausgelöscht und die Erinnerungen zerstört wurden. Die Arsakiden ihrerseits reagierten darauf mit den üblichen wirtschaftlichen und politischen Repressalien, sodass die Stadt Babylon langsam begann zu sterben. Die Bevölkerung wanderte ab nach Seleukia, der neuen Hauptstadt. Schlussendlich mussten meine Vorfahren, wollten sie wenigstens einen Teil des Wohlstandes erhalten, ihre Ämter und Würden aufgeben und so zogen sie ebenfalls nach Seleukia, um zu sehen, ob sich nicht von dort aus etwas retten ließe.


    Seleukia jedoch teilte bald darauf das Schicksal von Babylon, als Artabanos der Zweite in die Selbstverwaltung der Stadt eingriff, die bis dahin noch immer nach hellenischem Vorbild regiert wurde. Der parthische Adel sollte regieren, wo zuvor der Rat der 300 und die Ekklesia tagten. Seleukia verlor seinen hellenischen Charakter und wurde zu einer parthischen Stadt.


    Und meine Vorfahren verließen auch diese zweite Heimat, um einer möglichen Säuberung zuvorzukommen. Und so zogen wir in das Imperium Romanum - nach Cappadocia, in dem noch immer das hellenische Erbe stark ist. Hier fühlen wir uns wohl, doch ist es nicht Babylon. Einige alte Freunde in Cappadocia halfen uns, hier Fuß zu fassen und schlussendlich erlangten wir das Bürgerrecht durch Fleiß."


    Und reichlich geflossene Bestechungsgelder.


    "Dann darf ich wohl annehmen, dass deine Sympathie dem Gegner des heutigen Schahanschah, dem Gegenkönig Osroes gilt? Wohnst du deshalb hier in Cappadocia, abseits des Landes, in dem das Blut deiner Vorväter vergossen wurde - abseits des Landes, zu dem auch dein Blut dich zieht?"


    Das war freilich Spekulation, doch musste es einen Grund geben, warum Nannaia nicht in Parthia lebte. Womöglich trug sie mehr als nur Antipathie im Herzen, ein dunkles Geheimnis, welche sie in das Exil zwang. Eines war sicher: Wer in solch einem Palast residierte, umschwärmt von Eunuchen, der musste einem Haus entstammen, dass sich ein solch exquisites Exil für die Tochter leisten konnte.


    "Der Name Nannaia oder Nanaja war in Babylon nicht unbekannt. In alten Zeiten galt sie als Göttin des Begehrens und ihr Name ist älter als jener der Venus."


    Nannaia erweckte den Eindruck eines in der Fremde versteckten Schatzes. Zweifelsohne war sie eine Frau von Intellekt und es würde nur so viel preisgeben, wie sie für unbedenklich hielt. Doch vielleicht würde sie sich entspannen, wenn Tappo über seine eigene Abstammung berichtete, die kein Geheimnis war.


    "Was mein Blut betrifft, so sehnt es sich zurück nach Babylon. Meine Familie fiel mit der Stadt, als die Arsakiden an die Macht kamen. Als Abkömmlinge eines Getreuen von Alexander dem Großen blieben wir stets den Seleukiden treu. Wir haben nie die Seiten gewechselt, weder im Wind noch im Sturm und kein Geld und keine Versprechungen konnten das uralte Gelübde brechen. Wir versprachen, Babylon zu halten, zu verwalten, und in die Herrlichkeit zu führen. Und wir haben unser Wort nicht vergessen, auch wenn wir den wichtigsten Teil des Gelöbnisses nicht ohne Unterbrechung erfüllen konnten."


    Nun lächelte er und wenngleich von Tappo oft etwas Freundliches, aber Kühles ausging, so war dieses Lächeln für seine Verhältnisse warm, was daran lag, dass es ein ehrliches war.


    "Das Imperium Romanum ist für die Gens Tuccia nur ein Rastplatz. Wir haben das römische Bürgerrecht erlangt, doch unsere Herzen schlagen nicht römisch."

    Die beiden Menschen hätten äußerlich nicht unterschiedlicher sein können: Tappo weißblond, zierlich und etwas verwachsen, Nannaia schwarzhaarig, dunkeläugig und aufrecht. Fast hätte man sie für ein Mitglied der verhassten Seia halten können und diese hätten mit ihrem Faible für brünette Partner sicher Gefallen an ihr gefunden. Die Sklaven beachtete Tappo nun nicht mehr.


    Tappos Gastgeberin kostete von dem Wein aus seinem Becher. Ein amüsiertes Schmunzeln spielte um seine Mundwinkel. Doch dann klärte sich auf, weshalb sie diese Geste wählte - sie wollte dem Gast veranschaulichen, dass kein Gift darin zu finden sei. Ein vergifteter Tuccius - das wäre eine schöne Ironie.


    "Meine Sprache ist Koine, Nannaia. Der Lateinischen bin ich lediglich mächtig. Meine Familie wurzelte nie in einer anderen Provinz als den Östlichen, dies ist meine Heimat und die meiner Vorväter seit sehr vielen Generationen. Danke für das freundliche Willkommen. Ich hoffe, du legst es mir nicht als Schmeichelei aus, wenn ich die Poesie in deinem Namen lobe. Ein Geist mit Verständnis für das Schöne muss ihn für dich ausgesucht haben. Wer wählte ihn?"


    In vielen Kulturen gab der Vater dem Kind den Namen in einer offiziellen Zeremonie, doch musste dies nicht bedeuten, dass er ihn erwählt hatte. Genauso gut konnte er dem Wunsch seiner Gemahlin nachkommen oder der Name Tradition in dieser Familie haben. Und wer wusste schon, wie es die Parther hielten?

    Salve Silana,


    Strippenzieher sind bei der Gens Tuccia gern gesehen. ;) Das ist quasi unser Beruf. Es kann jedoch sein, dass unsere Familiengeschichte nicht ganz deinen Vorstellungen entspricht:



    Typisch Römisch sind wir nicht, wie du siehst, weshalb wir womöglich nicht unbedingt deinen Vorstellungen entsprechen. Ich wollte dir aber gesagt haben, dass auch Strippenzieher hier ihr Plätzchen finden können, wobei Karriereambitionen natürlich von Vorteil sind - wie sonst soll man effektiv intrigieren?


    Wo auch immer du letztendlich landest, ich heiße dich im IR willkommen und wünsche dir viel Spaß. :)


    Vale bene,

    Tappo

    Edel. Nicht schlecht. Tappo ließ den Blick seiner hellen Augen die imposanten architektonischen Eindrücke aufnehmen. Die Nachbarin schien finanziell ausgesorgt zu haben. Er hatte sie selbst noch nicht gesehen, sich nur sagen lassen, dass sie hier wohnhaft sei. Ein solcher Palast erregte natürlich Aufsehen. Gleichsam sperrte er die Gewöhnlichen sehr deutlich aus, sodass kaum jemand Näheres über die Bewohnerin wusste, auch wenn man dies und das munkelte.


    Sogar Eunuchen konnte sie sich leisten. In Cappadocia nicht direkt etwas Außergewöhnliches, aber dennoch etwas, das nicht jeder sein Eigen nannte. Die Anwesenheit des Verschnittenen zeugte von gutem Geschmack und Verbundenheit zur hiesigen Tradition. Tappo nahm etwas von dem Obst und ließ sich in einem der Sessel nieder. Um diese Jahreszeit war Frischobst keine Selbstverständlichkeit. Seine Neugier stieg ins Unermessliche, wer die Dame denn wohl sei, die ihn so gut bewirtete. Da die beiden Sklavinnen in der Nähe seiner Wünsche harrten, nutzte Tappo die Gelegenheit für einen kleinen Plausch, um sich die Zeit zu vertreiben, bis man für ihn Zeit fände.


    "Du, bitte mische mir etwas Wasser mit Wein an im Verhältnis eins zu drei, und gib ein Löffelchen Honig dazu. Dies ist ein rein parthischer Haushalt, der Gestaltung und dem Inventar nach zu urteilen?"

    Vorerst bitte ich darum, folgende vier Namen in den Stammbaum der Tuccier einzutragen:

    • Stammvater der Gens soll Titus Tuccius Tychicus [NSC] sein.
    • Seine Gemahlin ist Aelia Saxa.
    • Aus dieser Verbindung entstanden zwei Söhne:
    • Cossus Tuccius Tappo und Memmius Tuccius Apollinaris.

    Wie angenehm. "Chaire", grüßte Tappo zurück.


    Er antwortete in fehlerfreiem Griechisch, denn dies war die Sprache seiner Familie, seit das Makedonische in der Koine aufgegangen war. Latein bildete für ihn ein notwendiges Übel, es war nicht seine Muttersprache und daheim sprachen sie nur Griechisch. Die Tuccii hatten zwar das römische Bürgerrecht inne, doch sie waren keine Römer, weder genealogisch noch im Herzen.


    "Cossus Tuccius Tappo lautet mein Name, Sohn des Titus Tuccius Tychicus. Ich lebe in Caesarea, gar nicht weit von hier in der Casa Tuccia. Aus diesem Wohnverhältnis entspringt mein heutiges Anliegen: der Wunsch, nachbarliche Bande zu knüpfen, welche über räumliche Nähe hinausgehen."


    Und natürlich die große Untugend der Tuccier: Neugier.

    Man munkelte, Parther hätten sich in Caesarea niedergelassen. Von der Sache her war das nichts Ungewöhnliches. In Cappadocia lebten Menschen aus aller Herren Länder in einer bunten kulturellen Synthese. Fortschritt traf auf Rückständigkeit, Ost traf auf West und Süden auf Norden - ein Durcheinander, das konservativen Patrioten ebenso die Tränen in die Augen trieb wie reisenden Geschichtsschreibern. Steppenreiter mit breiten Gesichtern durchstreiften die Provinz, rothaarige Kelten legten heilige Haine an gleich ihren Vorfahren, die einst aus dem regnerischen Norden gekommen waren, um hier als Söldner zu kämpfen und schwarzäugige Perser brachten bunte Seide mit Kamelen aus dem Süden.


    Die Provinz war nacheinander persianisiert, hellenisiert und romanisiert worden und zwischendurch blühten immer noch ureigene kappadokische Elemente wie Wildblumen in einem Garten, die niemand jätete. Griechische Götter wurden in Cappadocia ebenso verehrt wie Ahura Mazda und die uralten Wettergottheiten dieses Landes. Galater hatten den Westen der Provinz regiert, Meder und Phryger und das Land war von etlichen weiteren Stämmen geprägt worden, deren Namen heute keine Rolle mehr spielten, da man sie alle nur noch Cappadox nannte.


    Das Haus des Mondes fügte sich trotz seines südländischen Charmes daher störungsfrei in die Umgebung. Das war es also nicht, weshalb Tappo heute beschloss, die Nachbarin in Augenschein zu nehmen. Mit einem kleinen Gastgeschenk in der Hand klopfte er an die hohe Porta, das weißblonde Haar sauber gescheitelt und die beste Toga an seinem zierlichen, nicht ganz symmetrisch wirkenden Leib.

    Hallo Laetitia,


    die Geschicke der Gens Tuccia spielen sich im östlichen Bereich des Imperiums ab. Unser Hauptsitz liegt in Cappadocia. Wir sind eine junge Gens mit bislang erst zwei Spielern, aber vielleicht sagt dir unsere Familiengeschichte ja zu, die mit der Haupthandlung des Ostens verwoben ist, und du bekommst Lust, es dir im Natternnest gemütlich zu machen und Teil davon zu werden. :)


    Viele Grüße

    Tappo

    Zitat

    Als Hintergrund habe ich mir bislang eine Abstammung von der griechischen Kultur gedacht.


    Die Gens Tuccia kann mit makedonischer Abstammung aufwarten. Unsere Geschichte im IR hat gerade erst begonnen. Unsere Haupthandlung spielt im hellenisch-orientalisch geprägten Cappadocia, wo recht viele Griechen wohnhaft sind, aber wohin ein Freigelassener seine Schritte lenkt, ist davon unabhängig. Wir würden dich bei Interesse willkommen heißen und könnten deine Freilassung gern ausspielen. :)


    Edit: Huch, Florus war schneller. :D

        Eingang   

    Casa Tuccia


    Weiß in der ewigen Sonne Kappadokiens erstrahlt die Casa Tuccia. Sie prangt erhaben auf einem Hügel, welcher durch Aufschüttung weiter erhöht wurde, denn seine Bewohner schätzen es, auf andere hinabsehen zu können. Die weiße Schlange, das Wappentier der Gens Tuccia, ist in der Ornamentik allgegenwärtig. Sie windet sich um Säulen, kriecht gemalt über die Wände und man darf ahnen, dass auch lebende Schlangen in zweibeiniger Gestalt durch die Hallen streifen.


    Eine eigene Wasserleitung, gespeist vom öffentlichen Aquädukt, der von den Flanken des Argaios nach Caesarea führt, versorgt das Anwesen mit ausreichend Frischwasser, um sich eine Bewässerung und Begrünung des Gartens leisten zu können. Gewachsenes Grün ist ein Statussymbol in diesen kargen Landen. So mutet die Casa Seia wie eine Oase in der Steppe an. Doch Vorsicht ist geboten, denn wo Flora gedeiht, ist auch Fauna nicht weit ...


    Cave serpentem!


    An Plätzen, welche den Familienmitgliedern bekannt, doch Fremden unbekannt sind, werden lebende Schlangen frei im Außengarten kultiviert, wo sie zwischen Steinen und in eigens angelegten Verstecken ruhen, wenn sie nicht auf Mäusejagd durch den Garten streifen, um die Vorräte und das Hab und Gut der Familie vor vierbeinigen und zweibeinigen Dieben zu schützen. Einen Hund gibt es nicht, doch man munkelt, dass eine besonders eindrucksvolle Schlange über den Schlaf ihrer Herren wacht.

    Briefkasten 

    Casa Tuccia


    Da die Gens Tuccia Freude an teurem Prunk hat, wurde der Briefkasten in der Vergangenheit mehrmals aus der Verankerung gerissen und entwendet. Inzwischen wurde jedoch eine Methode gefunden, das gute Stück diebstahlsicher aufzustellen. Der wertvoll aussehende Briefkasten steht an jener Weggabelung, welche hinauf zum Anwesen führt. Neben Schriftstücken passen auch kleine Pakete problemlos durch den Schlitz.

    Das ging zügig; vielen Dank! :)

    • Casa Tuccia
    • Casa Seia
    • Umbrena weiß ich nicht, das muss Cimber sagen.

    Was mir noch aufgefallen ist: Die Hauptstädte sind ansonsten schräg gedruckt, das sollte gegebenenfalls auch bei Caesarea der Fall sein.