Verborgen von einigen Verkaufsständen verharrte die Thrakerin in absoluter Regungslosigkeit. Während ihr Blick mit einem intensiven glühen auf dem Verkaufspodest des Titus Tranquillus ruhte. Doch nicht auf dem Sklavenhändler ruhte ihr Blick. Sondern auf dem jungen Mann der dort oben zum Verkauf angepriesen wurde.
“Diocles.“
Hauchte die Thrakerin den Namen des jungen Mannes und spürte wie sich etwas in ihr verkrampfte. Zeitgleich pochte ihr Herz schmerzhaft schnell in ihrer Brust. Sie kannte diesen jungen Mann dort oben auf dem Podest. Sie kannte ihn von den Sklavenmärkten in Delos. Dort waren sie sich das erste mal begegnet. Und sie hatte seinen Blick als sanftes kribbeln auf ihrer Haut gespürt. Dann wurden sie getrennt. Die Thrakerin an einen anderen Händler verschachert und Diocles verlor sie aus den Augen. Auch wenn sie beinahe tagtäglich an den Dunkelhaarigen denken musste, wie es ihm wohl ergehen mochte. War er überhaupt noch am Leben?
Schließlich schlich sich die Dunkelhaarige Schritt für Schritt näher. Darauf achtend das sie nicht zu interessiert wirkte. Ob er sie überhaupt bemerkte? Erkannte er sie wieder und erinnerte er sich? Oder hatte er diese Zeit komplett aus seinen Gedanken gestrichen? Unruhig trommelte ihr Herz in der Brust, während sie herauszufinden versuchte, wer den Zuschlag für den Dunkelhaarigen erhalten hatte. Und tatsächlich hatte sich vor dem Podest ein Römer aufgebaut, flankiert von seiner Entourage. Zumindest vermutete dies die Thrakerin. Während sie erneut versuchte Blickkontakt zu dem Sklaven auf dem Podest herzustellen und selbst so unsichtbar wie nur irgendmöglich zu agieren.